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Novy Saldorf Sedlesovice deutsch Neuschallersdorf Edelspitz ist eine Gemeinde im Okres Znojmo Bezirk Znaim Jihomoravsky kraj Region Sudmahren in der Tschechischen Republik Der Ort liegt sudlich von Znojmo am Fluss Thaya Dyje Novy Saldorf SedlesoviceNovy Saldorf Sedlesovice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk ZnojmoFlache 844 haGeographische Lage 48 50 N 16 4 O 48 828452 16 061652 213 Koordinaten 48 49 42 N 16 3 42 OHohe 213 m n m Einwohner 1 756 1 Jan 2023 1 Postleitzahl 671 81Kfz Kennzeichen BStrukturStatus GemeindeOrtsteile 2VerwaltungBurgermeister Dalibor Docekal Stand 2015 Adresse Novy Saldorf 169671 81 Novy SaldorfGemeindenummer 587729Website www saldorf sedlesovice cz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Gemeindegliederung 4 Wappen und Siegel 5 Bevolkerungsentwicklung 6 Sehenswurdigkeiten 7 Brauchtum 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Strasse in Novy Saldorf WeinhauserNachbarorte sind Znojmo Znaim im Norden Konice Deutsch Konitz im Westen und Naceratice Naschetitz im Osten Der Ort selbst war als ein Breitstrassendorf 2 angelegt Geschichte BearbeitenIn fruhgeschichtlicher Zeit durchschneidet der sog Rittsteig ahd ritto Fieber auch Braunersteig Halsbraune Diphtherie oder Fiebersteig das Ortsgebiet Dieser fuhrte wegen der Ansteckungsgefahr am Ort vorbei Die Anlage des Ortes sowie die bairisch osterreichische Ui Mundart 3 mit ihren speziellen Bairischen Kennwortern welche bis 1945 gesprochen wurde weisen auf eine Besiedlung durch bayrische deutsche Stamme hin wie sie um 1050 aber vor allem im 12 13 Jahrhundert erfolgte 4 Sie kolonisierten das Land brachten Ackergerate aus Eisen mit und setzten neue landwirtschaftliche Anbaumethoden wie die ertragreiche Dreifelderwirtschaft ein 5 Neuschallersdorf war ein Ortsteil von Altschallersdorf und wurde um das Jahr 1580 von der Herrschaft Znaim gegrundet Die Bezeichnung New Schallersdorf wurde erstmals im Jahre 1672 verwendet und ab dem Jahre 1720 ist der Name Neueigen bzw Neu Aigen mehrmals beurkundet In den Jahren 1679 80 wutete die Pest in der Ortschaft Im Jahre 1799 zerstort ein Hochwasser fast den gesamten Ort und so wurde dieser bei der Reichsstrasse wieder aufgebaut Wahrend der Franzosenkriege besetzten die Franzosen zweimal 1805 und 1809 den Ort Durch einen Brand im Jahre 1834 wurde fast das gesamte Dorf in Schutt und Asche gelegt In den Jahren 1930 33 wird die Retzer Strasse gebaut Zuerst wollte man den fruhzeitlichen Rittsteig ausbauen doch man entschied sich die Strasse uber Gnaldersdorf Kaidling und Neu Schallersdorf zu bauen 6 Im Jahre 1848 wurden Altschallersdorf und Neuschallersdorf zur Gemeinde Alt und Neuschallersdorf 7 Diese Zusammenlegung war kunstlich hergefuhrt und wurde von keinen der beiden Gemeinden gewunscht Infolgedessen kam es in den nachsten Jahren zu vielen Streitereien Prozessen und politischen Diskussionen Da beide Orte fast gleich gross waren wollte sich kein Ort dem anderen unterordnen So kam es in den nachsten Jahren zu mehreren Ansuchen an die Bezirkshauptmannschaft in Znaim die die Trennung der Gemeinde verlangten Im Jahre 1874 wurde Neuschallersdorf eine selbststandige Gemeinde Die Trennung der beiden Ortschaften hatte sich behordlich so verzogert dass der gesamte Vorgang 10 Jahre dauerte Die Geschichte der Trennung ist von Josef Rotter im Gedenkbuch der Gemeinde Neuschallersdorf beschrieben 8 Bis 1945 lebte die Ortsbevolkerung grosstenteils von der Landwirtschaft Im Ort gab es 64 landwirtschaftliche Betriebe und einige Handwerksbetriebe Nach dem Ersten Weltkrieg kam der zuvor zu Osterreich Ungarn gehorende Ort der 1910 fast ausschliesslich von Deutschmahrern bewohnt wurde durch den Vertrag von Saint Germain zur Tschechoslowakei Massnahmen folgten wie die Bodenreform und die Sprachenverordnung wodurch es durch Siedler und neu besetzte Beamtenposten zu einem vermehrten Zuzug von Personen tschechischer Nationalitat kam 9 Zwischen 1938 und 1945 gehorte der Ort Neuschallersdorf infolge des Munchner Abkommens zum Reichsgau Niederdonau Die Elektrifizierung des Ortes erfolgte im Jahre 1931 und der Neubau der Dorfstrasse im Jahre 1935 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges am 8 Mai 1945 welcher in Neuschallersdorf 33 Opfer forderte kam die Gemeinde wieder zur Tschechoslowakei zuruck Bei antideutschen Massnahmen durch nationale Milizen kam es zu einem Ziviltoten Das Benes Dekret 115 1946 schutzte vor einer juristischen Aufarbeitung der Geschehen Bis auf zwolf Personen flohen alle vor den einsetzenden Nachkriegsexzessen oder wurden uber die Grenze nach Osterreich vertrieben 10 Zwei Personen verblieben in Neuschallersdorf und zwei in Edelspitz Die restlichen Ortsbewohner wurden mit dem Vertreibungstransporten 1946 uber Znaim nach Deutschland zwangsausgesiedelt 11 In Ubereinstimmung mit den ursprunglichen Transfermodalitaten des Potsdamer Kommuniques verlangte im Janner 1946 die Rote Armee den Abschub aller Volksdeutschen aus Osterreich nach Deutschland Trotzdem konnten 141 Personen in Osterreich verbleiben alle anderen wurden nach Deutschland weiter transferiert Je eine Person wanderte nach Frankreich und Schweden drei nach Kanada und sechs nach den USA aus 12 Matriken werden seit 1580 gefuhrt Onlinesuche uber das Landesarchiv Brunn 13 Gemeindegliederung BearbeitenDie Gemeinde Novy Saldorf Sedlesovice besteht aus den Ortsteilen Novy Saldorf Neuschallersdorf und Sedlesovice Edelspitz Wappen und Siegel BearbeitenIm Jahre 1874 erhielt der Ort ein eigenes Gemeindesiegel Es zeigt in einem Siegelrund eine Weintraube und ein Winzermesser Spater verwendete der Ort einen bildlosen Gemeindestempel 14 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenVolkszahlung Einwohner gesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen Andere1880 655 645 10 01890 660 655 5 01900 711 709 1 11910 723 721 0 21921 665 636 24 51930 601 571 20 10 15 Sehenswurdigkeiten BearbeitenKapelle des hl Johannes Neubau 1920 mit Gedenktafel der Gefallenen des Ersten Weltkrieges G spitzte Marter 1637 Marterl an der Trift nach Pestepidemie 1679 80Brauchtum BearbeitenReiches Brauchtum bestimmte den Jahresablauf der 1945 46 vertriebenen deutschen Ortsbewohner Traditionsgemass wurde der Kirtag immer an einem Sonntag Ende August oder Anfang September abgehalten Jahrlich gab es zwei Wallfahrten eine nach Maria Dreieichen und eine weitere nach Mariazell Literatur BearbeitenFranz Bohm Neu Schallersdorf 1965 Ilse Tielsch Felzmann Sudmahrische Sagen 1969 Munchen Verlag Heimatwerk Wenzel Max Thayaland Volkslieder und Tanze aus Sudmahren 1984 Geislingen Steige Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens Beitrage zur Volkskunde Sudmahrens Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 1989 ISBN 3 927498 09 2 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden 1992 Neu Schallersdorf S 162 Felix Ermacora Die sudetendeutschen Fragen Rechtsgutachten Langen Muller Munchen 1992 ISBN 3 7844 2412 0 Emilia Hrabovec Vertreibung und Abschub Deutsche in Mahren 1945 1947 Frankfurt am Main Bern New York Wien 1995 und 1996 ISBN 3 631 48302 3 Wiener Osteuropastudien Band 2 Schriftenreihe des osterreichischen Ost und Sudosteuropa Instituts Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Novy Saldorf Sedlesovice Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kulturdatenbank der HeimatvertriebenenEinzelnachweise Bearbeiten Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 ISBN 3 927498 09 2 Universitat Giessen Hrsg Sudetendeutsches Worterbuch Bd 1 1988 ISBN 978 3 486 54822 8 Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 S 9 http www planet wissen de kultur mitteleuropa geschichte tschechiens pwiedeutscheintschechien100 html Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Znaim von A bis Z 2009 Bohm Neu Schallersdorf 1965 S 152 Johann Lang Heimatbuch Altschallersdorf 1998 S 68 f Johann Wolfgang Brugel Tschechen und Deutsche 1918 1938 Munchen 1967 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 Archiv Mikulov Odsun Nemcu transport odeslany dne 20 kvetna 1946 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 307 Neuschallersdorf Acta Publica Registrierungspflichtige Online Recherche in den historischen Matriken des Mahrischen Landesarchivs Brunn cz dt Abgerufen am 10 April 2011 Archiv der Stadt Znaim Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 sv 9 1984Stadte und Gemeinden im Okres Znojmo Bezirk Znaim Bantice Beharovice Bezkov Bitov Blanne Blizkovice Bohutice Bojanovice Borotice Boskovstejn Bozice Brezany Citonice Ctidruzice Cejkovice Cermakovice Cernin Damnice Dobelice Dobrinsko Dobsice Dolenice Dolni Dubnany Dyjakovice Dyjakovicky Dyje Dzbanice Greslove Myto Havraniky Hevlin Hluboke Masuvky Hnanice Hodonice Horni Breckov Horni Dubnany Horni Dunajovice Horni Kounice Hosteradice Hostim Hrabetice Hradek Hrusovany nad Jevisovkou Chvalatice Chvalovice Jamolice Jaroslavice Jevisovice Jezerany Marsovice Jirice u Miroslavi Jirice u Moravskych Budejovic Kadov Korolupy Kravsko Krhovice Krepice Kridluvky Kubsice Kucharovice Kyjovice Lancov Lechovice Lesna Lesonice Litobratrice Lubnice Lukov Mackovice Masovice Medlice Mikulovice Milicovice Miroslav Miroslavske Kninice Morasice Moravsky Krumlov Nasimerice Nemcicky Novy Saldorf Sedlesovice Olbramkostel Olbramovice Oleksovice Onsov Oslnovice Pavlice Petrovice Plavec Plenkovice Podhradi nad Dyji Podmoli Podmyce Prace Pravice Prokopov Prosimerice Preskace Resice Rozkos Rudlice Rybniky Skalice Slatina Slup Stalky Stary Petrin Stosikovice na Louce Strachotice Strelice Suchohrdly Suchohrdly u Miroslavi Safov Sanov Satov Stitary Sumna Tasovice Tavikovice Tesetice Trnove Pole Trstenice Tulesice Tvorihraz Uhercice Ujezd Unanov Valtrovice Vedrovice Velky Karlov Vemyslice Vevcice Visnove Vitonice Vracovice Vranov nad Dyji Vranovska Ves Vratenin Vrbovec Vyrovice Vysocany Zalesi Zblovice Znojmo Zeletice Zerotice Zerutky Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Novy Saldorf Sedlesovice amp oldid 235142268