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Lukov deutsch Luggau ist eine Minderstadt im Okres Znojmo Jihomoravsky kraj in der Tschechischen Republik Sie liegt zehn Kilometer westlich von Znojmo LukovLukov nad Dyji Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk ZnojmoFlache 1428 4983 1 haGeographische Lage 48 52 N 15 55 O 48 861388888889 15 910555555556 415 Koordinaten 48 51 41 N 15 54 38 OHohe 415 m n m Einwohner 261 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 669 02Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Horni Breckov PodmoliStrukturStatus MestysOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Lubomir Mala Stand 2016 Adresse Lukov 92669 02 ZnojmoGemeindenummer 594393Website www obeclukov znojmo czBlick von Nova Ves auf LukovKirche des hl Agidius und PrangerHauser am Anger Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen und Siegel 4 Bevolkerungsentwicklung 5 Gemeindegliederung 6 Sehenswurdigkeiten 7 Sohne und Tochter des Ortes 8 Brauchtum 9 Sagen aus dem Ort 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLukov befindet sich am Rande des Nationalparkes Podyji in der Vranovska pahorkatina Frainer Hugelland Das Langsangerdorf liegt rechtsseitig uber dem Quellgrund des Baches Lukovsky potok an einer Anhohe Sudostlich erheben sich der Kozi vrch 430 m n m die Horka 431 m n m und der Cerchov 438 m n m im Sudwesten der Umlaufberg 378 m u A und der Galis Brendenberg 404 m n m westlich die Lukovska horka Horka 421 m n m sowie im Nordwesten der Cizovsky kopec Jaser 438 m n m Nordlich von Lukov entspringt der Granicky potok Granitzbach Zwei bis zweieinhalb Kilometer westlich und sudlich des Stadtchens verlauft das maanderreiche Kerbtal der Thaya die auf diesem Abschnitt die Grenze zu Osterreich bildet Nachbarorte sind Horni Breckov im Norden Milicovice Citonice und Bezkov im Nordosten Masovice im Osten Podmoli im Sudosten Nova Ves im Suden Hardegg und Felling im Westen sowie Cizov im Nordwesten Geschichte BearbeitenEs wird angenommen dass es sich bei Lukov um das 1190 in der Grundungsurkunde des Klosters Bruck genannte Dorf Prilucea handelt Die erste gesicherte urkundliche Erwahnung des Ortes und der Pfarre Lucaw erfolgte im Jahre 1284 Am 2 Juni 1358 kam der Ort unter die Herrschaft des Markgrafen Johann Heinrich der auch die Burg Neuhausel erbauen liess 3 Zwischen 1549 und 1558 erhielt der Ort vom Ortsherren Wolf Kraiger von Kraigk das Marktrecht Doch verkaufte dieser den Ort im Jahre 1558 an Peter Certorejsky von Certorej 4 Wahrend der Reformation wurde der Ort lutherisch und im Jahre 1574 durch Esther von Dietrichstein ein evangelischer Pastor eingesetzt Um das Jahr 1600 wurde eine Brauerei am herrschaftlichen Gutshof gebaut Nach dem Sieg der kaiserlichen Truppen in der Schlacht am Weissen Berg und der einsetzenden Gegenreformation wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde die Gemeinde wieder katholisch Aufgrund der Enteignung aller aufstandischen Adligen erhalt der Graf Althann im Jahre 1618 die Herrschaft uber den Ort Ab dem Jahre 1688 gehorte Luggau zur Herrschaft Frain Die Schreibweise Luggau ist seit dem Jahre 1751 gebrauchlich Die Matriken des Ortes werden seit dem Jahre 1705 gefuhrt Im Jahre 1798 wurde der herrschaftliche Gutshof von Josef Hillgartner aufgelost woraus sich die Ansiedlung Neudorf entwickelte die immer ein Ortsteil von Luggau war Im Jahre 1803 verkundet der Pfarrer der Gemeinde dass der Kaiser ihm das Gut Luggau geschenkt habe und sie daher keine Abgaben mehr zu leisten hatten Kurze Zeit spater kommen kaiserliche Soldaten in den Ort und verhaften den Pfarrer den Lehrer und einige Bauern Wahrend der Revolutionskriege wird Luggau in den Jahren 1805 und 1809 von franzosischen Truppen besetzt und geplundert Eine Freiwillige Feuerwehr wird im Jahre 1908 gegrundet Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Friedensvertrag von Saint Germain 5 1919 wurde der Ort dessen Bewohner im Jahre 1910 zu 99 Deutschmahrer waren Bestandteil der neuen Tschechoslowakischen Republik Durch Siedler und neu besetzte Beamtenposten kam es zu einem vermehrten Zuzug von Personen tschechischer Nationalitat 6 Nach dem Munchner Abkommen 1938 kam der Ort an das Deutsche Reich und wurde ein Teil des Landkreises Znaim Von 1939 bis 1945 war der Ort Baumohl nach Luggau eingemeindet Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges der 25 Opfer unter den Luggauern forderte kam die Gemeinde wieder zur Tschechoslowakei zuruck Durch selbsternannte Revolutionsgardisten begannen bald die wilden Vertreibungen der deutschen Ortsbewohner uber die Grenze nach Osterreich Am 22 Juni 1945 kam es im Ort zu zwei Ziviltoten unter den deutschen Ortsbewohnern 7 Bis auf funf Personen wurden die letzten 28 Deutschmahrer zwischen dem 11 August und dem 18 September 1946 uber Znaim vertrieben Die in Osterreich befindlichen Luggauer wurden mit Ausnahme von 22 Familien in Ubereinstimmung mit den ursprunglichen Uberfuhrungs Zielen der Potsdamer Protokoll nach Deutschland weiter transferiert 8 Zum Gedenken an die Vertreibung der deutschen Ortsbewohner wurde gemeinsam mit anderen Ortsgemeinschaften in Hardegg ein Gedenkstein errichtet Seit dem 24 September 2008 besitzt Lukov wieder den Status eines Mestys Wappen und Siegel BearbeitenDas Siegel des Ortes aus dem Jahre 1558 zeigt innerhalb einer Umschrift einen Kreis Darin ist ein dreiturmiger Torbau abgebildet Der mittlere Turm ist hoch mit einem Spitzdach und einem geschlossenen Tor wahrend die beiden anderen Turme auf dessen Seiten niedrig und mit Zinnen versehen sind Jeder der Turme hat drei Fenster Ab dem 19 Jahrhundert fuhrte Luggau ein Siegel worauf zwei waagrecht liegende Herzen die je mit einer Lilie besteckt sind abgebildet sind Bevolkerungsentwicklung BearbeitenVolkszahlung Einwohner gesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen Andere1880 443 431 2 01890 493 493 0 01900 472 462 10 01910 433 429 3 11921 479 398 67 141930 445 402 32 11 9 Gemeindegliederung BearbeitenFur die Gemeinde Lukov sind keine Ortsteile ausgewiesen Zu Lukov gehoren die Ansiedlung Nova Ves Neudorf sowie die Wustungen Faltyskuv Mlyn Teufelsmuhle auch Umlaufsmuhle und Novohradecky Mlyn Neuhauselmuhle Sehenswurdigkeiten BearbeitenBereits ab dem 9 Jahrhundert durfte auf dem Platz der heutigen Ruine Novy Hradek Neuhausel eine Schutzburg des Templerordens gestanden haben Die spatere Burg wurde im Jahre 1358 von Markgraf Johann Heinrich erbaut Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde die Burg im Jahre 1645 von schwedischen Truppen unter den Feldherrn Lennart Torstensson schwer beschadigt Nach dem Krieg wurde die Burg dem Verfall uberlassen In der Zwischenkriegszeit wurde im Burghof ein Gastgarten eingerichtet Pfarrkirche zum hl Aegidius 16 Jahrhundert Umbau 1749 Restaurierung 1829 und 1931 Hochaltar von Joseph Winterhalder aus dem 18 Jahrhundert Statue des Hl Florian 1830 Pranger 1609 Kriegerdenkmal 10 Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenAdalbert Dungel 1842 1923 Abt von Gottweig Professor der Moraltheologie Brauchtum BearbeitenAm Mittwoch vor Ostern wird der Teich abgelassen die Fische werden mit Netzen herausgezogen und in Fasser gefullt Sagen aus dem Ort BearbeitenEines Tages ging spat nachts ein Bauer aus Baumohl uber Luggau nach Hause Als er den Schustersteig entlang ging kam er an der Krautgartenwiesn vorbei Plotzlich tauchten um ihn herum kleine blaue Flammchen auf Betend lief der Bauer durch die Wiesen Richtung Baumohl Auf dem Weg tauchten immer wieder neben und hinter ihm die kleinen Flammchen auf bis er sicher zu Hause ankam 11 Aus dem Schacht des tiefen Burgbrunnens der Burg Neuhausel soll ein unterirdischer Gang zur Propstei Poltenberg und von dort weiter zur Burg Znaim fuhren 12 Literatur BearbeitenAnton Kreuzer Fruhe Geschichte in und um Znaim Geislingen Steige 1971 DNB 457296259 Georg Dehio Karl Ginhart Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler in der Ostmark Anton Schroll amp Co Luggau 1941 DNB 560416946 S 312 Luggau In Johann Zabel Kirchlicher Handweiser fur Sudmahren 52 Generalvikariat Nikolsburg 1941 Gustav Gregor Geschichte der Marktgemeinde Luggau 1957 Luggau In Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren C Maurer Verlag Geislingen Steige 1990 ISBN 3 927498 13 0 S 17 Luggau In Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden Josef Knee Wien 1992 ISBN 3 927498 19 X S 128f Emilia Hrabovec Vertreibung und Abschub Deutsche in Mahren 1945 1947 Lang Frankfurt am Main u a 1995 ISBN 3 631 48302 3 Wiener Osteuropastudien Schriftenreihe des osterreichischen Ost und Sudosteuropa Instituts Luggau In Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 311 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lukov Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte von Lukov Ortsbeschreibung auf suedmaehren at Ortsbeschreibung auf europas mitte deEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 594393 Lukov Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Die Landtafeln des Markgraftums Mahren Bd XXXI S 31 Codex diplomaticus et epistolaris Moraviae Bd IV S 218 Felix Ermacora Der unbewaltigte Friede St Germain und die Folgen 1919 1989 Amalthea Verlag Wien Munchen 1989 ISBN 3 85002 279 X Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Znaim von A bis Z 2009 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Maurer Geislingen Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 311 573 575 Luggau In Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 311 Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 sv 9 1984 Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren 1990 S 17 Sudmahrisches Jahrbuch 1978 S 165 Oskar Meister Thayabilder 1883 S 55 Stadte und Gemeinden im Okres Znojmo Bezirk Znaim Bantice Beharovice Bezkov Bitov Blanne Blizkovice Bohutice Bojanovice Borotice Boskovstejn Bozice Brezany Citonice Ctidruzice Cejkovice Cermakovice Cernin Damnice Dobelice Dobrinsko Dobsice Dolenice Dolni Dubnany Dyjakovice Dyjakovicky Dyje Dzbanice Greslove Myto Havraniky Hevlin Hluboke Masuvky Hnanice Hodonice Horni Breckov Horni Dubnany Horni Dunajovice Horni Kounice Hosteradice Hostim Hrabetice Hradek Hrusovany nad Jevisovkou Chvalatice Chvalovice Jamolice Jaroslavice Jevisovice Jezerany Marsovice Jirice u Miroslavi Jirice u Moravskych Budejovic Kadov Korolupy Kravsko Krhovice Krepice Kridluvky Kubsice Kucharovice Kyjovice Lancov Lechovice Lesna Lesonice Litobratrice Lubnice Lukov Mackovice Masovice Medlice Mikulovice Milicovice Miroslav Miroslavske Kninice Morasice Moravsky Krumlov Nasimerice Nemcicky Novy Saldorf Sedlesovice Olbramkostel Olbramovice Oleksovice Onsov Oslnovice Pavlice Petrovice Plavec Plenkovice Podhradi nad Dyji Podmoli Podmyce Prace Pravice Prokopov Prosimerice Preskace Resice Rozkos Rudlice Rybniky Skalice Slatina Slup Stalky Stary Petrin Stosikovice na Louce 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