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Mackovice deutsch Moskowitz ist eine Gemeinde im Okres Znojmo Bezirk Znaim Jihomoravsky kraj Region Sudmahren in der Tschechischen Republik MackoviceMackovice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk ZnojmoFlache 1180 1 haGeographische Lage 48 54 N 16 19 O 48 891944444444 16 310555555556 228 Koordinaten 48 53 31 N 16 18 38 OHohe 228 m n m Einwohner 390 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 671 65Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Hosteradice JaroslaviceStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Vlastimil Balcar Stand 2020 Adresse Mackovice 49671 78 Jirice u MiroslaviGemeindenummer 594407Website www mackovice cz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen und Siegel 4 Bevolkerungsentwicklung 5 Sehenswurdigkeiten 6 Sohne und Tochter des Ortes 7 Brauchtum 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp OrtsansichtMackovice befindet sich am Bach Brezanka in der Thaya Schwarza Senke Nachbarorte sind Kasenec Kaschnitzfeld und Vaclavov im Norden Brezany Frischau im Osten Cejkovice Schakwitz im Westen und Bozice Possitz im Suden Der Ort selbst ist als ein Dreieckangerdorf angelegt Geschichte BearbeitenIm 11 bis 13 Jahrhundert kam es zu einer grossen Siedlungsbewegung von West nach Ost Mahren wurde von 1031 bis 1305 von der Dynastie der Premysliden regiert Um grossere Gebiete landwirtschaftlich zu nutzen und damit hohere Ertrage zu erzielen bewarben sie die Kolonisten zum Beispiel mit zehn Jahre Steuerfreiheit deutsches Siedlerrecht Bis zum Jahre 1150 wurde das Gebiet um Mikulov Nikolsburg und Znojmo Znaim von deutschen Einwanderern aus Niederosterreich besiedelt Die bis 1945 gesprochene ui Mundart und die Anlage des Dorfes bekunden dass sie ursprunglich aus den bairischen Gebieten der Bistumer Regensburg und Passau stammten Sie brachten neue landwirtschaftliche Gerate mit und fuhrten die ertragreiche Dreifelderwirtschaft ein 3 4 5 6 7 Ein Herrenhof wird urkundlich erstmals 1182 erwahnt 8 Das Zehent des Ortes ging an das Kloster Bruck Im Laufe der Jahre anderte sich die Schreibweise des Ortes mehrmals So schrieb man 1358 Maczkowicz 1531 Mazkowicz 1633 Matzkowez 1643 Maskowitz 1650 Moschowitz und ab 1672 Moskowitz Im Jahre 1412 erhielt das Dorf das Weinbergrecht 9 Am Ende des 16 Jahrhunderts kamen die Taufer nach Sudmahren und auch nach Moskowitz So waren bis zu deren Vertreibung nach Siebenburgen im Jahre 1622 nur mehr 30 Bewohner des Ortes Katholiken 10 Im Jahre 1625 wurde Moskowitz mit dem Ort Kromau vereinigt Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde Moskowitz in den Jahren 1619 1620 und 1622 geplundert Im Jahre 1645 eroberten schwedische Truppen unter dem General Lennart Torstensson das Dorf und plunderten es abermals Matriken werden seit 1744 gefuhrt 11 Im 18 und 19 Jahrhundert wuteten die Pest und die Cholera im Ort Im Jahre 1892 wurde die Schule im Dorf neu errichtet Im Jahre 1903 brachen im Ort gleich dreimal Brande aus die jeweils mehrere Hauser zerstorten Im Jahre 1906 wurde fur die Kirche eine neue mittlere Glocke angeschafft 1908 wird zum 60 jahrigen Regierungsjubilaum Franz Josefs eine Linde im Ortsteil Bohmdorfel gepflanzt der Kaiserbaam Gutsherr Graf Kinsky lasst daraufhin eine Lindenallee pflanzen Beim Ausheben einer Eisgrube fur das Gemeindegasthaus findet man 1913 ein germanisches Hockergrab mit Urne aus dem 5 Jahrhundert Die Bewohner von Moskowitz waren zu 80 selbststandige Bauern wahrend die restlichen Bewohner Beamte Handwerker und Arbeiter auf den Gutshofen waren So wurden alle 12 jahrigen Kinder von April bis Oktober vom Schulbesuch befreit um in deren elterlichen Landwirtschaftsbetrieben zu helfen Angebaut wurden neben verschiedenen Getreidesorten auch Erbsen Mais Futterruben Kartoffeln Zuckerruben Raps und verschiedene Obstsorten Der in Sudmahren seit Jahrhunderten gepflegte Weinbau spielte aufgrund des Klimas und der Bodenbeschaffenheit nur eine geringe Rolle wobei die produzierten Mengen nie uber den Eigenbedarf des Dorfes hinaus wuchsen 12 Ebenso war die Jagd mit jahrlich 600 geschossenen Hasen 500 Rebhuhnern 10 Rehen und 50 Fasanen sehr eintraglich Neben dem ublichen Kleingewerbe gab es noch den herrschaftlichen Gutshof und eine Schrotmuhle samt Karpfenzucht Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvolkerstaat Osterreich Ungarn Einer der Nachfolgestaaten Osterreich Ungarns war die Tschechoslowakei die jene deutschsprachigen Gebiete Bohmens Mahrens und Schlesiens fur sich beanspruchte die seit Ende 1918 als Deutschosterreich galten Der Vertrag von Saint Germain 1919 erklarte diese strittigen Territorien und damit Moskowitz dessen Bewohner im Jahre 1910 zu fast 99 der deutschen Bevolkerungsgruppe angehorten zum Bestandteil der neuen Tschechoslowakischen Republik Im Zuge der Bodenreform 13 wurde der Gutshof des Grafen Kinsky enteignet und der Zuckerindustrie AG Goding ubergeben In diese wurde 1926 ein tschechischer Verwalter eingesetzt Daraufhin kam es zu einem verstarkten Zuzug von Arbeitern und Beamten tschechischer Sprachzugehorigkeit 14 Im Winter 1928 1929 ruinierte starker Frost zahlreiche Weinreben Nuss und Kirschbaume Ab dem Jahre 1930 erfolgte die Elektrifizierung des Ortes Die versprochene gleichberechtigte Stellung der Minderheiten wurde letztlich vom Mehrheitsvolk nicht zugestanden Massnahmen wie die Bodenreform 15 und die Sprachenverordnung welche helfen sollten Tschechen in den deutschen Gemeinden anzusiedeln verscharften die Spannungen noch Als auch die von den Deutschsprachigen geforderte Autonomie nicht verhandelt wurde und bewaffnete Konflikte drohten wurde die tschechische Regierung im Munchner Abkommen zur Abtretung der Randgebiete an Deutschland gezwungen Somit wurde Moskowitz mit 1 Oktober 1938 ein Teil des deutschen Reichsgaus Niederdonau Wahrend dieser Sudetenkrise wurden von tschechischen Soldaten Barrikaden errichtet und Schutzengraben im Ortsgebiet ausgehoben 16 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die im Munchener Abkommen an Deutschland ubertragenen Territorien also auch der Ort Moskowitz wieder der Tschechoslowakei zugeordnet Bei einsetzenden Misshandlungen der deutschstammigen Bevolkerung durch selbsternannte Revolutionsgardisten und militante Tschechen kamen funf deutsche Burger zu Tode 17 18 Andere fluchteten vor diesen Exzessen uber die nahe Grenze nach Osterreich oder wurden hinuber getrieben Zwischen dem 2 Juni und 18 September 1946 erfolgte die Zwangsaussiedlung uber Znaim nach Westdeutschland 19 20 41 Personen verblieben im Ort Gemass dem Benes Dekret 108 wurden das Vermogen der deutschen Einwohner sowie das offentliche und kirchliche deutsche Eigentum konfisziert und unter staatliche Verwaltung gestellt In Ubereinstimmung 21 mit den ursprunglichen Transfermodalitaten des Potsdamer Kommuniques verlangte die Rote Armee im Januar 1946 den Abschub aller Volksdeutschen aus Osterreich nach Deutschland 22 Wappen und Siegel BearbeitenDas alteste Gemeindesiegel stammt aus dem 17 Jahrhundert Es zeigt innerhalb eines Blattkranzes die Umschrift SIGIL VAF DIS DORF MOSCHOWITZ Das Siegelrund enthalt einen Renaissanceschild welches eine Weintraube ein Pflugeisen und ein Pflugmesser zeigt 23 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenVolkszahlung Einwohner gesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen Andere1880 630 610 15 51890 652 625 16 111900 708 691 15 21910 728 719 8 11921 690 642 39 91930 791 698 78 15 24 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Dreifaltigkeitskapelle 1938 Filialkirche Mariae Vermahlung 1722 vorher Kapelle der Heiligen Fabian Sebastian Rochus und Rosalia Turm 1884 25 Kriegerdenkmal 1925 im Jahre 1945 von Tschechen zerstort Statue Johann von Nepomuk Bildstock Maria Hilf Dreifaltigkeitskapelle am Ortseingang Richtung HosterlitzSohne und Tochter des Ortes BearbeitenWenzel Max 1898 1982 Volksliedforscher Trager des Sudmahrischen Kulturpreises Albin Mahr 1897 1965 Theologe und Heimatforscher Josef Seethaler 1928 Trager des Josef Lohner Preises 2008 Brauchtum BearbeitenReiches Brauchtum bestimmte den Jahresablauf der 1945 46 vertriebenen deutschen Ortsbewohner Zu Fasching gingen die Kinder des Ortes von Haus zu Haus und baten um Faschingskrapfen Diese wurden auf einen Holzspiess gesteckt und am nachsten Tag verzehrt Zu Verkundigung des Herrn wurden die Kinder von ihren Paten und Verwandten mit Kleinigkeiten oder Sussigkeiten beschenkt Spruche aufsagend gingen die jungen Menschen zu Ostern von Haus zu Haus Reich wurden sie mit rot gefarbten Eiern dafur beschenkt Die Winterszeit wurde zum sogenannten Federnschleissen genutzt Dabei wurden die Daunen von den Gansekielen getrennt Freunde und Verwandte arbeiteten mit Am Ende des Federnschleissens gab es den sogenannten Fedaho bei Spiel Spass und Neckereien klang das Federnschleissen aus Zu Sankt Kathrein sperrt Fiedel und Geigen ein 25 Nov Sonntags davor spielt noch die Katrein Muse Es ist die letzte Tanzmusik vor der Adventszeit Von ihren Nachbarn erhielten die Moskowitzer den Spitznamen Fuchsenfanger Literatur BearbeitenHans Lederer Eine kurze Besiedlungsgeschichte des Thaya Schwarza Raumes v 1 6 Jhd Rudolf Wolkan Geschicht Buch der Hutterischen Bruder in Zusammenarbeit mit den Hutterischen Brudern in Amerika und Canada Standoff Colony bei Macleod Alberta Wien 1923 Lukas Max Heimatbuch der Gemeinde Moskowitz in Sudmahren 1963 Lukas Max Einwohnerverzeichnis der Gemeinde Moskowitz 1973 Andenken an die Gefallenen von Moskowitz Wenzel Max Thayaland Volkslieder und Tanze aus Sudmahren 1984 Geislingen Steige Elfriede Paweletz Klien Die sudmahrischen ITZ Dorfer und die Anfange der Siedlungsgeschichte in Sudmahren 2007Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mackovice Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Moskowitz in Alte Postkartenmotive der Sudmahrischen Gemeinden Einzelnachweise Bearbeiten Obec Mackovice podrobne informace uir cz Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB http www planet wissen de kultur mitteleuropa geschichte tschechiens pwiedeutscheintschechien100 html Joachim Rogall Deutsche und Tschechen Geschichte Kultur Politik Verlag C H Beck 2003 ISBN 3 406 45954 4 Geleitwort von Vaclav Havel Kapitel Die Premysliden und die deutsche Kolonisierung S33 f Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 S 9 Universitat Giessen Hrsg Sudetendeutsches Worterbuch Bd 1 1988 Oldenbourg Verlag ISBN 978 3 486 54822 8 Hans Zuckriegl Worterbuch der sudmahrischen Mundarten Ihre Verwendung in Sprache Lied und Schrift 25 000 Dialektworter 620 S Eigenverlag 1999 Gerald Frodel Walfried Blaschka Der Kreis Znaim von A bis Z Moskowitz S 229 Im Auftrag des Sudmahrischen Landschaftsrates in Geislingen an der Steige 2010 Codex diplomaticus et epistolaris Moraviae Band I S 187 Bernd Langin Die Hutterer 1986 S 237 Onlinesuche uber das Landesarchiv Brunn Acta Publica Registrierungspflichtige Online Recherche in den historischen Matriken des Mahrischen Landesarchivs Brunn cz dt Abgerufen am 26 Marz 2011 Hans Zuckriegl Ich traum von einem Weinstock Kapitel 7 S 260 Fritz Peter Habel Dokumente zur Sudetenfrage Langen Muller 1984 ISBN 3 7844 2038 9 Bodenreform in der CSR 1918 bis 1938 S 471 Johann Wolfgang Brugel Tschechen und Deutsche 1918 1938 Munchen 1967 Elizabeth Wiskemann Czechs and Germans London 1938 S 152 Lukas Max Heimatbuch Moskowitz 1963 S 20 Gerald Frodl Walfried Blaschka Der Kreis Znaim von A Z Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2010 Totenbuch S 378 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band III Maurer Geislingen Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 Archiv Mikulov Odsun Nemcu transport odeslany dne 20 kvĕtna 1946 Wilhelm Jun Ludislava Sulakova Die Problematik des Abschubs der Deutschen in den Akten des Volksausschusses MNV und des Bezirks Volksausschusses ONV Nikolsburg Verlag Maurer Sudmahrisches Jahrbuch 2001 S 45 ISSN 0562 5262 Cornelia Znoy Die Vertreibung der Sudetendeutschen nach Osterreich 1945 46 Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades der Philosophie Geisteswissenschaftliche Fakultat der Universitat Wien 1995 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 280 Moskowitz Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden 1992 Moskowitz S 147 Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 sv 9 1984 Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren 1990 Moskowitz S 21Stadte und Gemeinden im Okres Znojmo Bezirk Znaim Bantice Beharovice Bezkov Bitov Blanne Blizkovice Bohutice Bojanovice Borotice Boskovstejn Bozice Brezany Citonice Ctidruzice Cejkovice Cermakovice Cernin Damnice Dobelice Dobrinsko Dobsice Dolenice Dolni Dubnany Dyjakovice Dyjakovicky Dyje Dzbanice Greslove Myto Havraniky Hevlin Hluboke Masuvky Hnanice Hodonice Horni Breckov Horni Dubnany Horni Dunajovice Horni Kounice Hosteradice Hostim Hrabetice Hradek Hrusovany nad Jevisovkou Chvalatice Chvalovice Jamolice Jaroslavice Jevisovice Jezerany Marsovice Jirice u Miroslavi Jirice u Moravskych Budejovic Kadov Korolupy Kravsko Krhovice Krepice Kridluvky Kubsice Kucharovice Kyjovice Lancov Lechovice Lesna Lesonice Litobratrice Lubnice Lukov Mackovice Masovice Medlice Mikulovice Milicovice Miroslav Miroslavske Kninice Morasice Moravsky Krumlov Nasimerice Nemcicky Novy Saldorf Sedlesovice Olbramkostel Olbramovice Oleksovice Onsov Oslnovice Pavlice Petrovice Plavec Plenkovice Podhradi nad Dyji Podmoli Podmyce Prace Pravice Prokopov Prosimerice Preskace Resice Rozkos Rudlice Rybniky Skalice Slatina Slup Stalky Stary Petrin Stosikovice na Louce Strachotice Strelice Suchohrdly Suchohrdly u Miroslavi Safov Sanov Satov Stitary Sumna Tasovice Tavikovice Tesetice Trnove Pole Trstenice Tulesice Tvorihraz Uhercice Ujezd Unanov Valtrovice Vedrovice Velky Karlov Vemyslice Vevcice Visnove Vitonice Vracovice Vranov nad Dyji Vranovska Ves Vratenin Vrbovec Vyrovice Vysocany Zalesi 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