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Dieser Artikel behandelt die Gemeinde im Okres Znojmo Zu weiteren Bedeutungen siehe Morasice Begriffsklarung Morasice deutsch Moratitz ist eine Gemeinde in Tschechien Sie liegt 16 Kilometer nordostlich von Znojmo und gehort zum Okres Znojmo MorasiceMorasice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk ZnojmoFlache 558 1 haGeographische Lage 48 57 N 16 13 O 48 9575311 16 2089017 246 Koordinaten 48 57 27 N 16 12 32 OHohe 246 m n m Einwohner 224 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 671 71Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Trstenice ZeleticeStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Adela Sotkovska Stand 2020 Adresse Morasice 121671 71 HosteradiceGemeindenummer 594474Website morasiceuznojma czKirche der hl AnnaHauser an der HauptstrasseWegekreuzGedenkstein fur die Gefallenen des Ersten Weltkrieges Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Personlichkeiten 4 1 Sohne und Tochter der Gemeinde 4 2 Im Ort lebten und wirkten 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenMorasice befindet sich am sudostlichen Abfall der Jevisovicka pahorkatina Jaispitzer Hugelland Das Dorf liegt rechtsseitig uber dem Tal des Baches Skalicka Westlich erhebt sich der Horni Hajek 321 m n m Einen knappen Kilometer nordlich von Morasice verlauft die Staatsstrasse II 400 zwischen Hosteradice und Visnove Nachbarorte sind Trstenice und Dzbanice im Norden Vemyslice und Skalice im Nordosten Misovice und Hosteradice im Osten Chlupice Rybnicky Mlyn Mackovice und Oleksovice im Sudosten Stosikovice na Louce und Vitonice im Suden Zeletice und Domcice im Sudwesten Horni Dunajovice und Mikulovice im Westen sowie Stupesice Krepice und Visnove im Nordwesten Geschichte BearbeitenArchaologische Funde belegen eine fruhzeitliche Besiedlung des Gemeindegebiets Aus der Jungsteinzeit stammen Fragmente von Schusseln der Bemaltkeramikkultur Ausserdem wurden eine Siedlungsstatte und ein Graberfeld der Aunjetitzer Kultur sowie Keramikscherben und mehrere Hugelgraber der Horakover Kultur entdeckt 3 Die erste urkundliche Erwahnung des Dorfes Maratiz erfolgte im Jahre 1253 anlasslich der Weihe der Stehenitzer Kirche durch den ermlandischen Bischof Anselm als Teil der Pfarrei Stehenitz Aus Besitzbestatigungsurkunden geht hervor dass die Stehenitzer Kirche bereits seit 1204 den Zehnt von Maratiz bezog und dort zudem einen halben Weingarten besass Der Name des Ortes leitet sich vom alttschechischen Vornamen Marata Marian her Zwischen 1376 und 1379 erwarb das Nonnenkloster in Daleschitz verschiedene Grundstucke und Einkunfte in Maratiz Im Jahre 1379 gehorte ein Niklas von Maratiz dem Rat zu Hosteradice an Bis zum 16 Jahrhundert erfolgten zahlreiche Besitzerwechsel Im 16 Jahrhundert wurde in Moratitz zunehmend Deutsche ansassig 1535 erwarb die Kommende der Kreuzherren mit dem Roten Stern auf Poltenberg einen Teil des Dorfes Die erste Erwahnung der Kirche der hl Anna erfolgte 1554 Der zwischen 1558 und 1563 in Stiegnitz amtierende Pfarrer Jiri Motycka zog sich den Zorn der Bewohner von Moratitz zu als er sich fur in deutscher Sprache gewunschte Predigten zusatzlich zu dem ihm zustehenden Zehnt und Robot noch einen kleinen Zehnt auf Erbsen Kohl Wicke Linsen Hanf und Hirse versprechen liess Nach dem Dreissigjahrigen Krieg wurde die seit 1580 protestantische Pfarrei rekatholisiert Der zur Herrschaft Daleschitz gehorige Anteil wurde 1564 durch Heinrich von Kralitz von der Anfallsverbindlichkeit befreit Hynek von Nachod verkaufte 1617 die ihm verpfandeten elf Insassen in Moratitz fur 4000 Mahrische Gulden an Wilhelm von Roupov dessen Guter wurden nach der Schlacht am Weissen Berg konfisziert seinen Moratitzer Besitz erhielten die Herren von Liechtenstein Um 1641 gehorte ein Teil von Moratitz mit einem Meierhof elf bestifteten und zehn oden Hausern zum Gut Selletitz Im Jahre 1663 schenkte Hartmann von Liechtenstein den Znaimer Dominikanern einen Anteil des Dorfes diese schlugen ihn ihrem Gut Durchlass zu Ein Grossteil der deutschen Bewohner wie die aus Durnholz zugezogene Familie Hermann wurden im Laufe der Zeit assimiliert Im Zuge der Theresianischen Bildungsreform wurde 1774 in Stiegnitz eine Trivialschule eingerichtet Im Jahre 1819 erhielt Moratitz eine eigene Schule Der Friedhof um die Kirche wurde 1826 geschlossen und am westlichen Ortsrand ein neuer angelegt Im Jahre 1834 bestand das Dorf Moratitz bzw Moratice aus 49 Hausern mit 281 gemischtsprachigen Einwohnern von denen 33 Hauser mit 186 Bewohnern einschliesslich der Filialkirche St Anna zum Gut Poltenberg und 16 Hauser mit 95 Bewohnern zum Klostergut Durchlass gehorten Ein Freisasse gehorte zum Dominium Brenditz Im Poltenberger Anteil befanden sich ausserdem eine unter dem Patronat der Gemeinde stehende Schule ein obrigkeitlicher Meierhof und ein Wirtshaus Ein weiteres Wirtshaus befand sich im Durchlasser Anteil Pfarrort war Stiegnitz Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Moratitz zwischen der Stiftsherrschaft Poltenberg und dem Gut Durchlass geteilt 4 Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Moratice Moratitz ab 1849 eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Hrottowitz 1868 wurde die Gemeinde Teil des Bezirkes Kromau Die Bewohner lebten von der Landwirtschaft und dem Weinbau Der Grossteil der Bauern bewirtschaftete Flachen von 2 5 ha im Ort gab es vier Grossbauern mit 20 30 ha Land Da die Einkunfte der kleinen bauerlichen Wirtschaften nicht ausreichten wurden in Heimarbeit Perlmuttknopfe gefertigt Ein Teil der Bewohner verliess das Dorf und suchte zumeist in Wien eine neue Existenz Seit dem Ende des 19 Jahrhunderts wurde alternativ auch Morasice als tschechischer Ortsname verwendet Wegen der Ausbreitung der Reblaus wurden zu Beginn des 20 Jahrhunderts die meisten Weingarten gerodet und an ihrer Stelle Obstgarten angelegt Zu dieser Zeit nahm eine Ziegelei den Betrieb auf 1914 wurde ein neues Schulhaus eingeweiht Wahrend Ersten Weltkriegs fielen 22 Manner aus Moratice Nach dem Krieg zerfiel der Vielvolkerstaat Osterreich Ungarn die Gemeinde wurde 1918 Teil der neu gebildeten Tschechoslowakischen Republik Seit 1924 verkehrten Autobusse nach Znaim Mahrisch Kromau und Misslitz Der heutige Ortsname Morasice wurde 1925 eingefuhrt Im Zuge der Bodenreform von 1925 wurde der Grundbesitz der Kreuzherren in Morasice auf 60 ha verkleinert und im Jahr darauf verpachtet Im Jahre 1927 wurde das Dorf elektrifiziert In der Zeit der Weltwirtschaftskrise entstand die Strasse nach Trstenice 1936 wurde die Freiwillige Feuerwehr gegrundet Da in Morasice drei deutsche Familien lebten wurde das Dorf infolge des Munchner Abkommens am 9 Oktober 1938 von deutschen Truppen besetzt und dem deutschen Landkreis Znaim zugeordnet Gegen diese Eingliederung ins Deutsche Reich reichten die Einwohner eine Petition ein Nach der Grenzfestlegung vom 20 November 1938 wurde das Dorf vier Tage spater wieder an die Tschechoslowakei zuruckgegeben und in den Okres Moravske Budejovice eingegliedert Bis 1945 lag die Gemeinde an der Grenze zum Deutschen Reich Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurden in den Hausern Nr 2 31 34 55 und 117 Bessarabiendeutsche angesiedelt Am 8 Mai 1945 besetzte die Rote Armee das Dorf die deutsche Minderheit war vor ihrer Ankunft aus Morasice gefluchtet Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Morasice wieder Teil des Okres Moravsky Krumlov 1950 wurde eine JZD gebildet die 513 ha Land bewirtschaftete und am ostlichen Ortsrand neue Wirtschaftsgebaude errichtete Nach der Kollektivierung wurden im Zuge der Grossfeldwirtschaft Obstbaume und Hohlwege beseitigt sowie einige neue Weingarten angelegt Im Zuge der Aufhebung des Okres Moravsky Krumlov wurde Morasice 1961 dem Okres Znojmo zugeordnet Auch wahrend der kommunistischen Herrschaft blieb die Mehrzahl der Einwohner katholisch 1970 erhielt die Kirche wieder zwei Glocken 1976 erfolgte der Zusammenschluss von Morasice und Skalice Im selben Jahre war auch der verordnete Anschluss der JZD Morasice an die JZD Hosteradice Seit den 1980er Jahren wurden sukzessive samtliche Weingarten in Morasice aufgegeben Nach der Samtenen Revolution gingen aus der JZD acht landwirtschaftliche Betriebe hervor die Mehrzahl der Bewohner von Morasice lebt jedoch vom Handwerk und Kleingewerbe Im Jahre 1990 loste sich Morasice wieder von Skalice los und bildete wieder eine eigene Gemeinde In den Jahren 1994 1997 wurde ein ortliches Wasserwerk errichtet zwischen 1997 und 1998 erfolgte der Anschluss der Gemeinde an die Gasversorgung 2006 wurde in den Feldern zwischen Morasice und Hosteradice ein Nest der Grosstrappe die in Tschechien seit 1996 als ausgestorben galt aufgefunden Die Gemeinde Morasice fuhrt ein Wappen und Banner Es zeigt den Kreuzherrenstern eine Lilie ein Buch und eine Weintraube 5 Sehenswurdigkeiten BearbeitenSpatgotische Kirche der hl Anna sie wurde 1554 erstmals erwahnt Der holzerne Glockenturm wurde 1706 durch einen steinernen ersetzt Die beiden Glocken mussten 1942 als Kriegsmetall abgeliefert werden und gingen verloren 1970 erhielt die Kirche zwei neue Glocken Acht Wegekreuze im Dorf und der UmgebungPersonlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter der Gemeinde Bearbeiten Stanislav Balik 1928 2015 tschechischer RechtshistorikerIm Ort lebten und wirkten Bearbeiten Pavel Balik 1950 2017 tschechischer Politiker und von 1994 bis 2006 Burgermeister von Znojmo er wuchs in Morasice aufWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Morasice Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte von MorasiceEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 594474 Morasice Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Archivierte Kopie Memento des Originals vom 10 April 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot morasiceuznojma cz Gregor Wolny Die Markgrafschaft Mahren topographisch statistisch und historisch geschildert III Band Znaimer Kreis 1837 S 184 191 479 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 10 April 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot morasiceuznojma czStadte und Gemeinden im Okres Znojmo Bezirk Znaim Bantice Beharovice Bezkov Bitov Blanne Blizkovice Bohutice Bojanovice Borotice Boskovstejn Bozice Brezany Citonice Ctidruzice Cejkovice Cermakovice Cernin Damnice Dobelice Dobrinsko Dobsice Dolenice Dolni Dubnany Dyjakovice Dyjakovicky Dyje Dzbanice Greslove Myto Havraniky Hevlin Hluboke Masuvky Hnanice Hodonice Horni Breckov Horni Dubnany Horni Dunajovice Horni Kounice Hosteradice Hostim Hrabetice Hradek Hrusovany nad Jevisovkou Chvalatice Chvalovice Jamolice Jaroslavice Jevisovice Jezerany Marsovice Jirice u Miroslavi Jirice u Moravskych Budejovic Kadov Korolupy Kravsko Krhovice Krepice Kridluvky Kubsice Kucharovice Kyjovice Lancov Lechovice Lesna Lesonice Litobratrice Lubnice Lukov Mackovice Masovice Medlice Mikulovice Milicovice Miroslav Miroslavske Kninice Morasice Moravsky Krumlov Nasimerice Nemcicky Novy Saldorf Sedlesovice Olbramkostel Olbramovice Oleksovice Onsov Oslnovice Pavlice Petrovice Plavec Plenkovice Podhradi nad Dyji Podmoli Podmyce Prace Pravice Prokopov Prosimerice Preskace Resice Rozkos Rudlice Rybniky Skalice Slatina Slup Stalky Stary Petrin Stosikovice na Louce Strachotice Strelice Suchohrdly Suchohrdly u Miroslavi Safov Sanov Satov Stitary Sumna Tasovice Tavikovice Tesetice Trnove Pole Trstenice Tulesice Tvorihraz Uhercice Ujezd Unanov Valtrovice Vedrovice Velky Karlov Vemyslice Vevcice Visnove Vitonice Vracovice Vranov nad Dyji Vranovska Ves Vratenin Vrbovec Vyrovice Vysocany Zalesi Zblovice Znojmo Zeletice Zerotice Zerutky Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Morasice amp oldid 221556437