www.wikidata.de-de.nina.az
Slup bis 1949 Cule 3 deutsch Zulb ist eine tschechische Gemeinde im Jihomoravsky kraj Sudmahren Slup liegt etwa 15 km sudostlich der Kreisstadt Znojmo Znaim und etwa 5 km von der Grenze zu Osterreich entfernt Der Ort selbst ist als ein Langsangerdorf angelegt SlupSlup Tschechien Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk ZnojmoFlache 1573 1 haGeographische Lage 48 47 N 16 12 O 48 7815036 16 1991858 191 Koordinaten 48 46 53 N 16 11 57 OHohe 191 m n m Einwohner 523 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 671 28Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Znojmo JaroslaviceStrukturStatus GemeindeOrtsteile 2VerwaltungBurgermeister Jiri Slezak Stand 2020 Adresse Slup 42671 28 JaroslaviceGemeindenummer 594784Website www slup czKirche Maria NamenSaule des hl SebastianGemeindeamt Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen und Siegel 4 Bevolkerungsentwicklung 5 Gemeindegliederung 6 Sehenswurdigkeiten 7 Brauchtum 8 Literatur 9 Quellen 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenSlup befindet sich rechtsseitig des Thayamuhlbaches in der Jaroslavicka pahorkatina Joslowitzer Hugelland sudlich des Dorfes fliesst der Daniz Die Nachbarorte sind im Nordosten Valtrovice Waltrowitz im Osten Kridluvky Klein Grillowitz im Sudosten Jaroslavice Joslowitz und im Nordwesten Strachotice Rausenbruck Geschichte BearbeitenDie Anlage des Ortes und die ui Mundart bairisch osterreichisch mit ihren speziellen Bairischen Kennwortern weisen auf eine Besiedlung durch bayrische deutsche Stamme hin wie sie vor allem im 12 13 Jahrhundert erfolgte 4 5 Die erste urkundliche Erwahnung der Ortschaft findet sich in einer Urkunde Konig Ottokars I vom 7 November 1228 Eine vorher 1052 datierte Erwahnung stellte sich als Falschung aus dem 12 Jahrhundert heraus Der Ort stand im 14 Jahrhundert unter der Herrschaft des Nonnenstifts Oslawan 6 Im Jahre 1509 wurde der Ort von Konig Wladislaw an Wilhelm von Pernstein verpfandet Ab 1548 gehorte der Ort samt Meierhof zur Herrschaft Joslowitz Zwar wurde Zulb schon 1516 als Markt bezeichnet doch erfolgte die Markterhebung erst 1860 7 Zur Zeit der Reformation war der Ort von 1560 bis 1609 evangelisch Nach der Niederschlagung des Standeaufstandes in Bohmen welcher den Dreissigjahrigen Krieg ausloste wurde die Besitzungen der aufstandischen Adligen vom Kaiser konfisziert und an andere Adlige verkauft So kam Zulb unter die Herrschaft von Kardinal Dietrichstein welcher die Gegenreformation einleitete und somit den Ort wieder zum katholischen Glauben zuruckfuhrte Matriken werden seit 1650 gefuhrt 8 Im Jahre 1735 wurde der erste Lehrer im Ort genannt In die Volksschule gingen auch die Kinder der Nachbarortschaften Mitzmanns und Klein Olkowitz Im Jahre 1829 wurde die Schule ausgebaut und aufgrund der Nachfrage wurde eine vierklassige Schule 1889 neu gebaut 1867 losten sich Klein Olkowitz und Waltrowitz von Zulb los und bildeten eigene Gemeinden Die Muhle des Ortes ein uber 400 Jahre altes Bauwerk im Stil der Renaissance und mit vier Wasserradern die grosste Muhle in ganz Mahren beherbergt heute das sudmahrische Muhlenmuseum Die letzte Wallfahrt nach Mariazell fand 1907 statt 9 Der grosste Teil der Einwohner lebte von der Landwirtschaft wobei der in Sudmahren seit Jahrhunderten gepflegte Weinbau eine besondere Rolle einnahm Auch die Jagd war mit jahrlich 800 geschossenen Hasen eintraglich Neben der Landwirtschaft gab es auch das ubliche Kleingewerbe Nach dem Ersten Weltkrieg kam der zuvor zu Osterreich Ungarn gehorende Ort der 1910 ausschliesslich von Deutschmahrern bewohnt wurde durch den Vertrag von Saint Germain zur Tschechoslowakei In der Zwischenkriegszeit fuhrten die hohe Arbeitslosigkeit unter der deutschen Bevolkerung Massnahmen wie die Bodenreform 1919 die Sprachenverordnung 1926 Neuansiedlungen sowie Neubesetzungen von Beamtenposten durch Personen tschechischer Nationalitat zu vermehrten Spannungen im ganzen Lande 10 Durch das Munchner Abkommen wurde Zulb mit 1 Oktober 1938 ein Teil des deutschen Reichsgaus Niederdonau Von 1939 bis 1945 war Klein Olkowitz nach Zulb eingemeindet Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges welcher 101 Gefallene und Vermisste forderte kam am 8 Mai 1945 die Gemeinde wieder zur Tschechoslowakei zuruck Bei den einsetzenden Schikanen und Folterungen durch tschechische Milizen kam ein Mann zu Tode 11 Viele Deutschsudmahrer flohen andere wurden vor allem am 8 August 1945 uber die Grenze nach Osterreich vertrieben Zwischen dem Marz und dem Oktober 1946 wurden 52 Zulber nach Westdeutschland ausgesiedelt 26 Personen verblieben im Ort der wieder neu besiedelt wurde Die in Osterreich befindlichen Zulber wurden entsprechend den im Potsdamer Kommuniques genannten Transfer Zielen bis auf ca 190 Personen nach Deutschland abgeschoben Acht Personen wanderten in andere Lander aus 12 13 11 Im Jahre 1949 wurde die Gemeinde Cule in Slup und der Ortsteil Knast Gnast in Hnizdo umbenannt 3 Hnizdo wurde spater nach Vrbovec umgemeindet 1960 erfolgte die erneute Eingemeindung von Oleksovicky Nach dem Krieg wurde durch Spenden der Vertriebenen eine Ehrentafel fur die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges errichtet und das Grab des Dekans Franz Windisch Gruft der Familie Holly aus dem Jahre 1810 sowie die Statuen des hl Sebastian und des hl Nepomuk am Zulber Friedhof renoviert Wappen und Siegel BearbeitenIm Jahre 1649 entstand das erste Siegel des Ortes Es enthalt ein Schildchen das einen Hugel mit drei herauswachsenden Lilien zeigt Seitlich der Bluten sind Rosetten erkennbar so dass der Gesamteindruck eines Blumenstrausses entsteht Nach der Markterhebung im Jahre 1860 wurde das Siegel bis 1892 weitergefuhrt Um 1937 fuhrte Zulb einen bildlosen Gemeindestempel 14 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenVolkszahlung Einwohner gesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen Andere1880 1216 1216 0 01890 1303 1303 0 01900 1330 1330 0 01910 1382 1379 0 31921 1380 1285 69 261930 1367 1277 73 171950 577 x x x1980 534 x x x1998 386 x x x2002 429 0 390 392014 473 x x x 15 Gemeindegliederung BearbeitenDie Gemeinde Slup besteht aus den Ortsteilen 16 und Katastralbezirken 17 Oleksovicky Klein Olkowitz und Slup Zulb Sehenswurdigkeiten BearbeitenPfarrkirche Maria Namen 1228 Taufstein aus dem Anfang des 16 Jahrhunderts renoviert im Jahre 1845 Neugotischer Hochaltar von 1867 mit 7 Statuen Kapelle des Hl Sebastian 17 Jahrhundert Statue des hl Sebastian 1860 renoviert im Jahre 1832 und 1913 wegen Blitzschlag neu errichtet Bildstock des hl Nepomuk 1 Halfte des 18 Jahrhunderts Bildstocke hl Sebastian 1860 und hl Nepomuk 18 Wassermuhle 16 Jahrhundert heute Aussenstelle des Technischen Museums in Brunn nbsp Frontansicht nbsp MuhlraderBrauchtum BearbeitenReiches Brauchtum sowie zahlreiche Marchen und Sagen bereicherten das Leben der 1945 46 vertriebenen deutschen Ortsbewohner Neben dem Kirtag am 2 Sonntag im September ist der Kreuzmontag der ehemalige Jahrmarkt und Wallfahrtstag das zweite grosse Ereignis im Ort Die Kaufleute stellen dann ihre Buden auf und am Sonntag wird das Hochamt gefeiert Mitte Mai war die grosse Prozession wahrend der Bitttage von der Kirche zum Hl Sebastian 1 Andacht zu Steinerkreuz mit Dreifaltigkeitsstatue 2 Andacht Richtung Geissberge zum Wuchtykreuz 3 Andacht zuruck zur Malter an der Hauptstrasse 4 Andacht zum Glockenhaus in Klein Olkowitz 5 Andacht uber den Kirchweg und die Lukabruck zum Hl Nepomuk 6 Andacht Schlussandacht in der Kirche in Zulb Jahrlich gab es eine Wallfahrt zu Christi Himmelfahrt zur Wallfahrtskirche Maria Dreieichen bei Horn Die letzte Wallfahrt fand im Jahre 1943 statt Die Sagen von der Wallfahrtskirche Maria unter den Weiden dem vergrabenen Wandlungsglocklein dem Gehenkten der seine gestohlene Lunge zuruckwollte den Glasstoana dem Kreuzlein am Armensunderweg 19 Literatur BearbeitenWenzel Max Thayaland Volkslieder und Tanze aus Sudmahren 1984 Geislingen Steige Ilse Tielsch Felzmann Sudmahrische Sagen 1969 Munchen Verlag Heimatwerk Karl Bauer Die alten Sagen von Zulb Karl Bauer Alte Sagen von Klein Olkowitz und Zulb 1999 Karl Bauer Ehe und Verkundigungsbuch Katholisches Pfarramt Zulb Karl Bauer Pfarrgemeinde Zulb Sudmahren Thomas Berger Vorlaufiges Anschriftenverzeichnis der ehemaligen Einwohner der Gemeinde Zulb 1970 Thomas Berger Heimatbuch Zulb von Johann Muhlberger 1982 Thomas Berger Heimatbuch Zulb Kreis Znaim 6 Teil 1993 94 Thomas Berger Gegeben zu Zulb 1998 Emilia Hrabovec Vertreibung und Abschub Deutsche in Mahren 1945 1947 Frankfurt am Main Bern New York Wien Wiener Osteuropastudien Schriftenreihe des osterreichischen Ost und Sudosteuropa Instituts 1995 und 1996 Felix Ermacora Die sudetendeutschen Fragen Rechtsgutachten Verlag Langen Muller 1992 ISBN 3 7844 2412 0 Peter Glotz Die Vertreibung Ullstein Hamburg 2003 ISBN 3 550 07574 XQuellen BearbeitenFelix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren Zulb s 45 C Maurer Verlag Geislingen Steige 1990 ISBN 3 927498 13 0 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden Zulb s 269f Josef Knee Wien 1992 ISBN 3 927498 19 X Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 289 Zulb Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Slup Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Gemeinde tschechisch Kulturdatenbank der Heimatvertriebenen Rodak z obce Zulb ve Slupi auf veslupi wbs cz tschechisch Einzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 594784 Slup Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB a b Predpis c 3 1950 Sb Memento des Originals vom 26 Dezember 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot portal gov cz Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 S 9 Hans Zuckriegl Worterbuch der sudmahrischen Mundarten Ihre Verwendung in Sprache Lied und Schrift 25 000 Dialektworter 620 S Eigenverlag 1999 Gregor Wolny Markgrafschaft Mahren 1837 S 296 Codex diplomaticus et epistolaris Moraviae Band II S 192 Onlinesuche uber das Landesarchiv Brunn Acta Publica Registrierungspflichtige Online Recherche in den historischen Matriken des Mahrischen Landesarchivs Brunn cz dt Abgerufen am 24 April 2011 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Znaim von A bis Z 2009 Johann Wolfgang Brugel Tschechen und Deutsche 1918 1938 Munchen 1967 a b Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 218 289 409 421 423 431 Zulb Cornelia Znoy Die Vertreibung der Sudetendeutschen nach Osterreich 1945 46 Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades der Philosophie Geisteswissenschaftliche Fakultat der Universitat Wien 1995 Emilia Hrabovec Vertreibung und Abschub Deutsche in Mahren 1945 1947 Frankfurt am Main Bern New York Wien Wiener Osteuropastudien Schriftenreihe des osterreichischen Ost und Sudosteuropa Instituts 1995 und 1996 J Tertsch Heimatkunde Zulb 1898 S 22 Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 sv 9 1984 Cesky statisticky urad www czso cz Haramzova Silvie Program hospodarskeho a socialniho rozvoje obce Slup diplomova prace VSE Praha 2003 http www uir cz casti obce obec 594784 Obec Slup http www uir cz katastralni uzemi obec 594784 Obec Slup Georg Dehio Karl Ginhart Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler in der Ostmark 1941 Anton Schroll amp Co Zulb S 516 Zuckriegl Im Marchenland der Thayana 2000 Eigenverlag 181fStadte und Gemeinden im Okres Znojmo Bezirk Znaim Bantice Beharovice Bezkov Bitov Blanne Blizkovice Bohutice Bojanovice Borotice Boskovstejn Bozice Brezany Citonice Ctidruzice Cejkovice Cermakovice Cernin Damnice Dobelice Dobrinsko Dobsice Dolenice Dolni Dubnany Dyjakovice Dyjakovicky Dyje Dzbanice Greslove Myto Havraniky Hevlin Hluboke Masuvky Hnanice Hodonice Horni Breckov Horni Dubnany Horni Dunajovice Horni Kounice Hosteradice Hostim Hrabetice Hradek Hrusovany nad Jevisovkou Chvalatice Chvalovice Jamolice Jaroslavice Jevisovice Jezerany Marsovice Jirice u Miroslavi Jirice u Moravskych Budejovic Kadov Korolupy Kravsko Krhovice Krepice Kridluvky Kubsice Kucharovice Kyjovice Lancov Lechovice Lesna Lesonice Litobratrice Lubnice Lukov Mackovice Masovice Medlice Mikulovice Milicovice Miroslav Miroslavske Kninice Morasice Moravsky Krumlov Nasimerice Nemcicky Novy Saldorf Sedlesovice Olbramkostel Olbramovice Oleksovice Onsov Oslnovice Pavlice Petrovice Plavec Plenkovice Podhradi nad Dyji Podmoli Podmyce Prace Pravice Prokopov Prosimerice Preskace Resice Rozkos Rudlice Rybniky Skalice Slatina Slup Stalky Stary Petrin Stosikovice na Louce Strachotice Strelice Suchohrdly Suchohrdly u Miroslavi Safov Sanov Satov Stitary Sumna Tasovice Tavikovice Tesetice Trnove Pole Trstenice Tulesice Tvorihraz Uhercice Ujezd Unanov Valtrovice Vedrovice Velky Karlov Vemyslice Vevcice Visnove Vitonice Vracovice Vranov nad Dyji Vranovska Ves Vratenin Vrbovec Vyrovice Vysocany Zalesi Zblovice Znojmo Zeletice Zerotice Zerutky Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Slup Tschechien amp oldid 235149748