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Horni Breckov deutsch Oberfroschau ist eine Gemeinde mit 266 Einwohnern 1 Januar 2023 in Tschechien Sie liegt in 405 m u M sudlich der Strasse von Vranov nad Dyji nach Znojmo nahe der tschechisch osterreichischen Grenze und gehort dem Okres Znojmo an Horni BreckovHorni Breckov Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk ZnojmoFlache 2111 1109 1 haGeographische Lage 48 53 N 15 54 O 48 889722222222 15 898333333333 405 Koordinaten 48 53 23 N 15 53 54 OHohe 405 m n m Einwohner 266 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 671 02Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Lesna MasoviceStrukturStatus GemeindeOrtsteile 2VerwaltungBurgermeister Petra Formanova Stand 2015 Adresse Horni Breckov 70671 02 SumnaGemeindenummer 594075Website www hornibreckov czKirche des hl Klemens Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen und Siegel 4 Bevolkerungsentwicklung von Oberfroschau 5 Gemeindegliederung 6 Sehenswurdigkeiten 7 Sagen aus dem Ort 8 Literatur 9 Quellen 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenNachbarorte sind Lesna u Znojma Liliendorf Vracovice Milicovice Millerschitz und Lukov Luggau Geschichte BearbeitenIm 11 bis 13 Jahrhundert kam es zu einer grossen Siedlungsbewegung von West nach Ost Mahren wurde von 1031 bis 1305 von der Dynastie der Premysliden regiert Um grossere Gebiete landwirtschaftlich zu nutzen und damit hohere Ertrage zu erzielen bewarben sie die Kolonisten mit Privilegien wie zehn Jahre Steuerfreiheit deutsches Siedlerrecht Bis zum Jahre 1150 wurde das Gebiet um Mikulov Nikolsburg und Znojmo Znaim von deutschen Einwanderern aus Niederosterreich besiedelt Die bis 1945 gesprochene ui Mundart und die Anlage des Dorfes bekunden dass sie ursprunglich aus den bairischen Gebieten der Bistumer Regensburg und Passau stammten Sie brachten neue landwirtschaftliche Gerate mit und fuhrten die ertragreiche Dreifelderwirtschaft ein 3 4 5 6 7 Oberfroschau wurde in einer in Prag am 28 September 1323 ausgestellten Urkunde erstmals erwahnt Die Klemenskirche stammt aus der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts Zeitweise gab es ein Ober und ein Niederfroschau doch beide Orte verodeten im Dreissigjahrigen Krieg Nach dem Westfalischen Frieden wurde der Ort als Frischau neugegrundet und im Jahre 1671 als deutsches Dorf bei der Herrschaft Frain genannt Die Namensform Froschau war seit 1710 gebrauchlich Spater im 18 Jahrhundert erhielt der Ort den Zusatz Ober 1749 wurde unter der Furstin Marie Anna Pignatelli die Kirche renoviert und mit Ziegeln gedeckt 1831 wurde die Kirche erweitert Bei diesen Arbeiten wurde ein Stein mit der Jahreszahl 1198 gefunden was auf die Existenz einer fruheren Kapelle hinweist Der Pfarrhof wurde 1786 erbaut und die alte Schule 1806 Eine neue Schule wurde 1904 errichtet 1856 und 1876 wuteten zwei Brande im Ort und verursachten schwere Schaden Im Jahr 1900 wurde gemeinsam mit den Orten Luggau Milleschitz Edenthurn Liliendorf und Zaisa eine Spar und Darlehenskasse gegrundet Die gleichen Gemeinden grundeten 1924 auch gemeinsam eine Molkereigenossenschaft Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvolkerstaat Osterreich Ungarn Der Friedensvertrag von Saint Germain sprach den Ort dessen Bewohner 1910 zu 99 2 Deutschmahrer waren der neuen Tschechoslowakischen Republik zu In der Zwischenkriegszeit verstarkten Massnahmen wie die Bodenreform 1919 und die Sprachenverordnung 1926 die Ansiedlung von Tschechen 8 Infolge des Munchner Abkommen musste die Tschechoslowakei die deutschsprachigen Randgebiete an das Deutsche Reich abtreten Zwischen 1938 und 1945 gehorte der Ort Oberfroschau zum Landkreis Znaim Am 1 April 1939 wurden die Nachbarorte Edenthun Liliendorf Milleschitz und Zaisa mit Oberfroschau zu einer Gemeinde vereinigt Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges der 22 Opfer aus dem Ort forderte kam die Gemeinde am 8 Mai 1945 wieder zur Tschechoslowakei zuruck Alle bis auf zwei deutsche Burger des Ortes flohen vor den einsetzenden Nachkriegsexzessen durch ortsfremde militante Tschechen oder wurden uber die Grenze nach Osterreich vertrieben 9 Die letzten zwei deutschen Burger wurden am 22 Juni und 11 August 1946 nach Deutschland vertrieben Das Vermogen der deutschen Bewohner wurde durch das Benes Dekret 108 konfisziert und die katholische Ortskirche in der kommunistischen Ara enteignet Von den vertriebenen Oberfroschauern konnten 20 Familien in Osterreich verbleiben die restlichen wurden nach Deutschland weiter transferiert Der Ort wurde neu besiedelt Cizov wurde 1960 eingemeindet Seit 1785 fuhrt der Ort eigene Matriken Ab 1840 werden diese von Schonwald mitgefuhrt Wappen und Siegel BearbeitenEin Siegel ist seit dem 18 Jahrhundert bekannt Es zeigt ein Herz in das eine Sage schneidet umgeben von zwei Sternen und uberhoht von einer Blume Ab dem 19 Jahrhundert fuhrte Oberfroschau nur noch einen bildlosen Schriftstempel Dieser war zwischen 1920 und 1938 zweisprachig 10 Bevolkerungsentwicklung von Oberfroschau BearbeitenVolkszahlung Einwohner gesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen Andere1880 355 339 16 1890 387 387 1900 327 324 1910 369 366 2 11921 382 321 46 151930 384 338 31 15 11 Gemeindegliederung BearbeitenDie Gemeinde Horni Breckov besteht aus den Ortsteilen 12 und Katastralbezirken 13 Cizov Zaisa und Horni Breckov Oberfroschau Sehenswurdigkeiten BearbeitenPfarrkirche des hl Klemens 1499 mit Hochaltar 1760 und Bild von Josef Winterhalter Nach Wolny gehort die Oberfroschauer Kirche zu den zwolf altesten Kirchen Mahrens Beim Umbau im Jahre 1831 soll im Presbyterium ein Stein mit der eingemeisselten Jahreszahl 1198 gefunden worden sein 14 Pfarrhaus 1786 Kriegerdenkmal 1922 Luitgardenwarte an der Thaya bei Cizov mit Blick auf Hardegg Kapelle der Schmerzhaften Jungfrau Maria und der Vierzehn Nothelfer in Cizov Gedenkstatte des Eisernen Vorhanges mit einem Wachtturm in CizovSagen aus dem Ort BearbeitenEines Tages spendete eine alte Frau ihr ganzes Geld fur den Bau der dortigen Kapelle Als die Kapelle fertig war versprach der Pfarrer jeden Sonntag fur sie ein Vaterunser zu beten Bald darauf starb die alte Frau und man betete fur ihr Seelenheil Doch Jahre spater verstarb auch der Pfarrer und der neue Pfarrer wusste nichts davon und so unterblieb das Seelengebet Eines Nachts gingen zwei Manner an der Kapelle vorbei und horten dass die Glocke gelautet wurde Sie liefen daraufhin zum Messner und gingen zu dritt in die Kapelle Vor dem Altar erblickten sie eine kleine schwarz angezogene Gestalt die sprach Meine Guldn und Kreizer habts fur die Kapelle braucht aba was ist denn mid mein Vaterunser Nachdem die Gestalt das gesagt hatte verschwand sie Der neue Pfarrer ging daraufhin die Chroniken durch und entdeckte die Stiftung fur die alte Frau Seitdem wurde wieder fleissig fur die Verstorbene gebetet 15 Einst beschlossen einige Manner in einem Keller bei der Gemeindeschmiede den Teufel zu beschworen dass er ihnen viel Geld bringe Da ihnen das Unternehmen doch nicht ganz geheuer schien erzahlten sie ihren Frauen dass wenn sie nicht zuruckkommen diese in den Keller gehen und nachschauen sollen Als die Manner tatsachlich nicht kamen gingen die Frauen zu dem besagten Keller Dort sahen sie voller Grauen ihre Manner ohnmachtig am Boden liegen wahrend der Leibhaftige auf einem Kessel voller Geld zwischen ihnen sass Er sprach Wenn ihr Frauen einen Geistlichen findet der rein ist kann er die Manner durch eine Messe wenn er aufwandelt erlosen Die holten daraufhin einen jungen Priester aus dem Kloster der eilig eine Messe las Daraufhin verschwand der Bose samt seinen Geld und die Manner wachten auf und wankten nach Hause Als in dieser Nacht der Gemeindeschmied die vordere Tur zu seiner Werkstatt offnete sass ein grosser schwarzer Hund mit einer funkenspruhenden Feuerzunge auf seinen Amboss Der Schmied schloss schnell die Tur und eilte zum Hintereingang und versucht dort in die Schmiede zu gelangen Doch auch dort starrte ihn der Teufelshund drohend an Jetzt uberkam dem Schmied das Entsetzen und er floh nach Hause Unmittelbar danach wurde er todkrank und verstarb 16 Weitere Sagen sind Herkunft des Namens und die Konigreiche der Frosche Die Zwolferin Der versteckte Silberschatz Grasl der Abdeckmeister und der Lehrer von Oberfroschau 17 Literatur BearbeitenFranz Muhlberger Die Pfarre Ober Froschau zur Zeit des Kaiserjubilaums 1898 1898 Georg Dehio Karl Ginhart Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler in der Ostmark 1941 Ilse Tielsch Felzmann Sudmahrische Sagen 1969 Munchen Verlag Heimatwerk Wenzel Max Thayaland Volkslieder und Tanze aus Sudmahren 1984 Geislingen Steige Franz Witamwas Heimatbuch und Chronik von Oberfroschau 1980 Dorr Kerl Ostdeutschland und die Siedlungsgebiete in Ost und Sudosteuropa erw Ausgabe 1991 Sudetendeutsche Familienforschung Juni 2005 2005 Elfriede Klien Paweletz Spurenlesen in sudmahrischen Ortsplanen 2005 Quellen BearbeitenJohann Zabel Kirchlicher Handweiser fur Sudmahren 1941 Generalvikariat Nikolsburg Ober Froschau S 53 Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk 1992 Ober Froschau S 9 Bruno Kaukal Wappen und Siegel 1992 Ober Froschau S 172f Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 311 Ober Froschau Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Horni Breckov Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien http www europas mitte de Oberfroeschau pdf Zur Geschichte des Ortes PDF 102 kB Kulturdatenbank der HeimatvertriebenenEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 594075 Horni Breckov Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB http www planet wissen de kultur mitteleuropa geschichte tschechiens pwiedeutscheintschechien100 html Joachim Rogall Deutsche und Tschechen Geschichte Kultur Politik Verlag C H Beck 2003 ISBN 3 406 45954 4 Geleitwort von Vaclav Havel Kapitel Die Premysliden und die deutsche Kolonisierung S33 f Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 S 9 Universitat Giessen Hrsg Sudetendeutsches Worterbuch Bd 1 1988 Oldenbourg Verlag ISBN 978 3 486 54822 8 Hans Zuckriegl Worterbuch der sudmahrischen Mundarten Ihre Verwendung in Sprache Lied und Schrift 25 000 Dialektworter 620 S Eigenverlag 1999 Johann Wolfgang Brugel Tschechen und Deutsche 1918 1938 Munchen 1967 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band III Maurer Geislingen Steige 2001 S 244 ISBN 3 927498 27 0 Oberfroschau 311 315 507 573 Codex diplomaticus et epistolaris Moraviae Bl VII S 217 Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 sv 9 1984 http www uir cz casti obce obec 594075 Obec Horni Breckov http www uir cz katastralni uzemi obec 594075 Obec Horni Breckov Gregor Wolny Kirchliche Topographie von Maehren Band 3 1793 1871 Sudmahrisches Jahrbuch 1978 S 166 Sudmahrisches Jahrbuch 1975 S 168 Zuckriegl Im Marchenland der Thayana 2000 Eigenverlag S 101fStadte und Gemeinden im Okres Znojmo Bezirk Znaim Bantice Beharovice Bezkov Bitov Blanne Blizkovice Bohutice Bojanovice Borotice Boskovstejn Bozice Brezany Citonice Ctidruzice Cejkovice Cermakovice Cernin Damnice Dobelice Dobrinsko Dobsice Dolenice Dolni Dubnany Dyjakovice Dyjakovicky Dyje Dzbanice Greslove Myto Havraniky Hevlin Hluboke Masuvky Hnanice Hodonice Horni Breckov Horni Dubnany Horni Dunajovice Horni Kounice Hosteradice Hostim Hrabetice Hradek Hrusovany nad Jevisovkou Chvalatice Chvalovice Jamolice Jaroslavice Jevisovice Jezerany Marsovice Jirice u Miroslavi Jirice u Moravskych Budejovic Kadov Korolupy Kravsko Krhovice Krepice Kridluvky Kubsice Kucharovice Kyjovice Lancov Lechovice Lesna Lesonice Litobratrice Lubnice Lukov Mackovice Masovice Medlice Mikulovice Milicovice Miroslav Miroslavske Kninice Morasice Moravsky Krumlov Nasimerice Nemcicky Novy Saldorf Sedlesovice Olbramkostel Olbramovice Oleksovice Onsov Oslnovice Pavlice Petrovice Plavec Plenkovice Podhradi nad Dyji Podmoli Podmyce Prace Pravice Prokopov 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