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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Hodonice Begriffsklarung aufgefuhrt Hodonice deutsch Hodnitz ist eine Gemeinde im Okres Znojmo Bezirk Znaim Jihomoravsky kraj Region Sudmahren in der Tschechischen Republik Der Ort liegt auf 212 m und befindet sich 8 km ostlich von Znaim HodoniceHodonice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk ZnojmoFlache 871 haGeographische Lage 48 50 N 16 10 O 48 841289 16 167355 212 Koordinaten 48 50 29 N 16 10 2 OHohe 212 m n m Einwohner 1 775 1 Jan 2023 1 Postleitzahl 671 25VerkehrStrasse Znojmo KrhoviceBahnanschluss Hrusovany nad Jevisovkou ZnojmoStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Frantisek Houst Stand 2009 Adresse Obecni 287671 25 HodoniceGemeindenummer 594067Website www hodonice czPfarrkirche Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen und Siegel 4 Bevolkerungsentwicklung 5 Sehenswurdigkeiten 6 Wirtschaft im Ort 7 Brauchtum 8 Literatur und Quellen 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenNachbarorte sind Tasovice Tasswitz im Westen und Krhovice Gurwitz im Suden Der Ort ist als ein Platzdorf angelegt Geschichte BearbeitenDie Anlage des Ortes und die bis 1945 gesprochene bairisch ui Mundart mit ihren speziellen Bairischen Kennwortern weisen auf eine Besiedlung durch bayrische deutsche Stamme hin wie sie um 1050 aber vor allem im 12 13 Jahrhundert erfolgte 2 Die erste urkundliche Erwahnung des Ortes fallt auf den 13 Marz 1229 Der Grundherr war der Propst Wigbert vom Poltenberg bei Znaim Dieser Besitz wurde in den Jahren 1247 und 1252 nochmals bestatigt Im Jahre 1299 erwarb auch das Klarissenkloster Znaim einen Teil des Ortes Dadurch ergab sich dass der Ort von zwei verschiedenen Stellen verwaltet wurde 1351 wutete die Pest im Ort und forderte die Halfte der Bevolkerung von Hodnitz Noch vor dem Ende des 14 Jahrhunderts erhielten die Hodnitzer vom Klarissenkloster Sonderrechte welche sie mit den Stadtburgern von Znaim gleichstellte Im Laufe der Jahrhunderte anderte sich die Schreibweise der Ortschaft So schrieb man 1229 Godonich 1299 Hedenitz 1641 Oednitz 1781 Hednitz und ab 1846 Hodnitz 3 Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges waren viele Bewohner des Ortes Protestanten so dass es im Jahre 1627 nur 120 Katholiken im Ort gab Im Jahre 1645 drang der schwedische General Lennart Torstensson in Mahren ein und besetzte auch Hodnitz Wahrend der Besetzung brach eine Feuersbrunst aus welche grosse Schaden verursachte Auch schleppten die schwedischen Truppen die Pest ein wodurch wiederum ein grosser Teil der Bevolkerung ihr Leben verlor Aus dieser Zeit stammen viele Berichte dass die Einwohner von Hodnitz ihr Geld in Tonkrugen sammelten und in die Wande einmauerten Diese Berichte wurden durch spatere Funde in alten Gebauden bestatigt Um die Wirtschaft des Ortes zu unterstutzen und um das gute Wasser des Ortes besser zu nutzen wurde im Jahre 1722 ein Brauhaus in Hodnitz errichtet Im Jahre 1782 kam es durch einen Erlass von Kaiser Joseph II zur Auflosung der Kloster und dadurch zu einem Besitzerwechsel von Hodnitz Ab 1801 war Hodnitz im Besitz des Freiherren von Liebenberg Wahrend der Koalitionskriege wurde Hodnitz zweimal von den Franzosen besetzt Bei der ersten Besetzung im Jahre 1805 erlitt der Ort nur einen finanziellen Schaden da die Franzosen nur Geld von der Pfarre verlangten Doch bei der zweiten Besetzung im Jahre 1809 kam es zu Plunderungen und zu vereinzelten Misshandlungen Diese Plunderungen trafen den Ort umso schwerer da der Ort sich erst von einem Grossbrand vom Jahre 1807 erholt hatte 4 In den Tagen der Besatzung ubernachtete sogar Napoleon selbst im Ort Im Jahre 1832 wutete die Cholera in Mahren welche in der Umgebung von Hodnitz an die 482 Menschenleben forderte Wie durch ein Wunder blieb die Bevolkerung des Ortes verschont Aus Dankbarkeit hierfur errichteten die Hodnitzer eine Marienkapelle Doch die Cholera kehrte im Jahre 1855 zuruck und wegen der Opfer musste der Friedhof erweitert werden Bereits im Jahre 1870 besass Hodnitz einen Bahnhof auf der Linie Brunn Znaim was den wirtschaftlichen Aufschwung des Ortes in den nachsten Jahren erklarte Nach fast 150 Jahren wurde das Brauhaus im Jahre 1870 geschlossen Das Gebaude selbst wurde zu einem Wirtshaus umfunktioniert 5 Ab 1883 gibt es eine Freiwillige Feuerwehr in Hodnitz Im Jahre 1926 kam es zu einer Uberschwemmung von Hodnitz Nach dem Ersten Weltkrieg der 22 Opfer unter den Hodnitzern forderte zerfiel der Vielvolkerstaat Osterreich Ungarn Der Friedensvertrag von Saint Germain 1919 erklarte den Ort dessen Bevolkerung im Jahre 1910 zu 98 aus Deutschsudmahrern bestand zum Bestandteil der neuen Tschechoslowakischen Republik Wahrend der Zwischenkriegszeit wurden alle Beamtenposten durch Tschechen neubesetzt Die alteingesessene Malzherstellung wurde ins Landesinnere verlegt dies fuhrte zur Arbeitslosigkeit Nach dem Munchner Abkommen 1938 gehorte der Ort bis 1945 zum Reichsgau Niederdonau In diesen Jahren wurde Hodnitz mit dem Nachbarort Tasswitz zur Gemeinde Kirschfeld zusammengeschlossen Im Zweiten Weltkrieg hatte der Ort 51 Opfer zu beklagen Nach dessen Ende 8 Mai 1945 wurden die im Munchener Abkommen an Deutschland ubertragenen Territorien also auch Hodnitz im Ruckgriff auf den Vertrag von Saint Germain wieder der Tschechoslowakei zugeordnet Die deutschen Ortsbewohner wurden bald nach Kriegsende bis auf 24 Personen uber die Grenze nach Osterreich vertrieben Andere fluchteten vor den Exzessen in der Annahme bald wieder zuruckkehren zu konnen Sieben Ortsbewohner wurden offiziell zwischen dem 11 August und dem 18 September 1946 uber Znaim zwangsausgesiedelt 17 Personen verblieben im Ort In Ubereinstimmung mit den ursprunglichen Uberfuhrungszielen der Potsdamer Kommuniques verlangte die Rote Armee Januar 1946 den Abschub aller Sudetendeutschen aus Osterreich nach Deutschland Die vertriebenen Hodnitzer liessen sich in Bayern Baden Wurttemberg und Hessen nieder Einzelne Familien konnten in Osterreich bleiben und liessen sich im Raum Wien nieder Nach dem Krieg wurde die Gemeinde Kirschfeld aufgelost und Hodnitz wurde wieder selbststandig Die Matriken werden seit 1663 gefuhrt und befinden sich im Landesarchiv Brunn 6 Wappen und Siegel BearbeitenAus dem Jahre 1750 sind gleich zwei Siegel bekannt Dies ergab sich daraus dass ein Teil des Ortes vom Kloster Znaim verwaltet wurde und der andere Teil von der Propstei Poltenberg Das Siegel des Klosters Znaim zeigte ein Pflugeisen und ein Messer welche von Bluten umgeben sind Demgegenuber zeigte das Siegel der Propstei Poltenberg ein springendes Pferd Nach der Auflosung des Untertanenverhaltnisses im 19 Jahrhundert erhielt der Ort ein einheitliches Siegel Es zeigte in der Umschrift GEMEINDEAMT HODNITZ eine Weintraube Nachdem der Ort zur Tschechoslowakei kam wurde das Siegel zweisprachig und zeigte nun einen Pflug anstatt der Weintraube 7 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenVolkszahlung Einwohner gesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen Andere1880 734 732 2 01890 690 683 7 01900 913 904 9 01910 876 858 14 41921 916 772 86 581930 1009 879 99 31 8 Sehenswurdigkeiten BearbeitenPfarrkirche des hl Jakob des Alteren 1270 Renovierung nach Blitzschlag 1690 Hochaltar und Kanzel aus dem 18 Jahrhundert und Altarbild von Johann Lukas Kracker Pfarrhaus 1703 Pestsaule Johann Nepomuk Denkmal Marienkapelle 1833 gotische Saule an der Strasse nach Muhlfraun Florianisaule 1735 Kriegerdenkmal im Kirchgarten 9 10 Wirtschaft im Ort BearbeitenNeben den althergebrachten Handwerkern wie Backer Fassbinder Friseur Sattler Rauchfangkehrer Schmied Schlosser Schneider Schuster Spengler Tischler Uhrmacher Wagner und Zuckerbacker gab es im Ort auch Industriebetriebe So gab es eine Dampfmuhle eine Malzfabrik eine Gurken und Kraut Konservenfabrik eine Molkerei eine Ziegel und eine Schnapsbrennerei Brauchtum BearbeitenReiches Brauchtum bestimmte den Jahreslauf der 1945 46 vertriebenen deutschen Ortsbewohner Zur Vorbereitung fur das Sonnenwendfest sammelten die Burschen des Ortes Holz und Reisig und brachten es auf den hochsten Punkt des Ortes den sogenannten Sperle Die Madchen hingegen bastelten Lampions und gingen abends singend mit den anderen Dorfbewohnern hinauf zum Festplatz Der Kirtag des Ortes wurde immer am zweiten Sonntag im August gefeiert Traditionsgemass feierten die Ortsbewohner vom Oberort bei ihrem Wirt in Oberort und die vom Unterort bei ihrem Wirt in Unterort Bei diesem Ereignis durften die jungen Manner mit ihrer Auserwahlten tanzen Es wurden zwei Halbkreise gebildet und die Burschen zeigten durch kleine Winke auf ihre Auserwahlte um sie zum Tanze aufzufordern Gemass der Uberlieferung erfolge spater die Tanzaufforderung von den Frauen Am Ende des Abends durfte der junge Mann seine Auserwahlte heimbringen doch ihr weder einen Heiratsantrag vor dem Haus machen noch sie in das Haus begleiten 11 Literatur und Quellen BearbeitenWenzel Max Thayaland Volkslieder und Tanze aus Sudmahren 1984 Geislingen Steige Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band III Maurer Geislingen Steige 2001 Hodnitz 293 294 406 423 ISBN 3 927498 27 0 Josef Schwarz Hodnitz Ein deutsches Dorf in Sudmahren 2003 Elfriede Paweletz Klien Die sudmahrischen ITZ Dorfer und die Anfange der Siedlungsgeschichte in Sudmahren 2007 Detlef Brandes Der Weg zur Vertreibung 1938 1945 Plane und Entscheidungen zum Transfer der Deutschen aus Polen und der Tschechoslowakei Munchen 2001 ISBN 3 486 56520 6 Weblinks BearbeitenKulturdatenbank der HeimatvertriebenenEinzelnachweise Bearbeiten Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 S 9 Codex diplomaticus et epistolaris Moraviae Band III S 148 Gregor Wolny Die Markgrafschaft Mahren Znaimer Kreis Brunn 1837 Josef Schwarz Hodnitz Ein deutsches Dorf in Sudmahren 2003 s 33f Acta Publica Registrierungspflichtige Online Recherche in den historischen Matriken des Mahrischen Landesarchivs Brunn cz dt Abgerufen am 10 Marz 2011 Gustav Gregor Der politische Landkreis Znaim Bd 1 s 179 Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 sv 9 1984 Georg Dehio Karl Ginhart Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler in der Ostmark 1941 Anton Schroll amp Co Hodnitz S 257 Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren 1990 Hodnitz S 12 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Znaim von A bis Z 2009Stadte und Gemeinden im Okres Znojmo Bezirk Znaim Bantice Beharovice Bezkov Bitov Blanne Blizkovice Bohutice Bojanovice Borotice Boskovstejn Bozice Brezany Citonice Ctidruzice Cejkovice Cermakovice Cernin Damnice Dobelice Dobrinsko Dobsice Dolenice Dolni Dubnany Dyjakovice Dyjakovicky Dyje Dzbanice Greslove Myto Havraniky Hevlin Hluboke Masuvky Hnanice Hodonice Horni Breckov Horni Dubnany Horni Dunajovice Horni Kounice Hosteradice Hostim Hrabetice Hradek Hrusovany nad Jevisovkou Chvalatice Chvalovice Jamolice Jaroslavice Jevisovice Jezerany Marsovice Jirice u Miroslavi Jirice u Moravskych Budejovic Kadov Korolupy Kravsko Krhovice Krepice Kridluvky Kubsice Kucharovice Kyjovice Lancov Lechovice Lesna Lesonice Litobratrice Lubnice Lukov Mackovice Masovice Medlice Mikulovice Milicovice Miroslav Miroslavske Kninice Morasice Moravsky Krumlov Nasimerice Nemcicky Novy Saldorf Sedlesovice Olbramkostel Olbramovice Oleksovice Onsov Oslnovice Pavlice Petrovice Plavec Plenkovice Podhradi nad Dyji Podmoli Podmyce Prace Pravice Prokopov Prosimerice Preskace Resice Rozkos Rudlice Rybniky Skalice Slatina Slup Stalky Stary Petrin Stosikovice na Louce Strachotice Strelice Suchohrdly Suchohrdly u Miroslavi Safov Sanov Satov Stitary Sumna Tasovice Tavikovice Tesetice Trnove Pole Trstenice Tulesice Tvorihraz Uhercice Ujezd Unanov Valtrovice Vedrovice Velky Karlov Vemyslice Vevcice Visnove Vitonice Vracovice Vranov nad Dyji Vranovska Ves Vratenin Vrbovec Vyrovice Vysocany Zalesi 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