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Dieser Artikel beschreibt die Gemeinde Zum Ortsteil siehe Kamenny Privoz Hosteradice deutsch Hosterlitz ist eine Gemeinde im Jihomoravsky kraj Region Sudmahren in Tschechien Hosteradice liegt etwa 18 km nordostlich der Stadt Znojmo Znaim HosteradiceHosteradice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk ZnojmoFlache 2746 1 haGeographische Lage 48 57 N 16 16 O 48 9500553 16 2593131 212 Koordinaten 48 57 0 N 16 15 34 OHohe 212 m n m Einwohner 1 654 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 671 71Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Moravsky Krumlov ZnojmoStrukturStatus GemeindeOrtsteile 3VerwaltungBurgermeister Martin Vancura Stand 2020 Adresse Hosteradice 57671 71 HosteradiceGemeindenummer 594113Website www hosteradice czOrtsansicht von Hosteradice im Jahr 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wirtschaft 4 Gemeindegliederung 5 Wappen und Siegel 6 Bevolkerungsentwicklung 7 Sehenswurdigkeiten 8 Brauchtum 9 Sohne und Tochter der Gemeinde 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenHosteradice befindet sich am Misovicky potok am Fusse der Miroslavska hrast Misslitzer Horst in der Boskowitzer Furche Boskovicka brazda Nordostlich erheben sich die Pustina 340 m n m und der Kozi vrch 328 m n m Im Ort kreuzt sich die Staatsstrasse II 413 zwischen Moravsky Krumlov und Znojmo mit der II 400 zwischen Damnice und Zverkovice ausserdem zweigt die II 397 nach Jaroslavice ab Der Ort ist als ein Langsdreiecksanger angelegt Die Nachbarortschaften sind Misovice Nispitz im Norden Pemdorf Miroslav Misslitz und Vaclavov im Osten Kasenec im Sudosten Mackovice und Oleksovice im Suden Vitonice im Sudwesten Chlupice im Westen sowie Skalice im Nordwesten Geschichte BearbeitenDie Anlage des Ortes und die bis 1945 gesprochene ui Mundart bairisch osterreichisch mit ihren speziellen Bairischen Kennwortern weisen auf eine Besiedlung durch bayrische deutsche Stamme hin wie sie um 1050 aber vor allem im 12 13 Jahrhundert erfolgte 3 Die erste urkundliche Erwahnung des Ortes war im Jahr 1197 in der Schenkungsurkunde an das Kloster Bruck Ein Teil des Ortes kam durch Konig Wenzel I unter die Herrschaft des Deutschen Ritterordens welcher im Ort eine Kommende Niederlassung errichtete Auch begann der Orden den Ort zu befestigen Im Jahre 1308 wurde das Dorf zum Markt ernannt Das Marktrecht wurde samt neuer Privilegien im Jahre 1371 erneuert Im Jahre 1319 tauschte Heinrich von Leipa bei Konig Johann die Guter Hostraditz und Mispitz gegen Zittau und die Burgen Oybin Ronow und Schonbuch ein 4 Vorher verlor der Deutsche Orden seine Kommende da diese in Verruf gekommen war 5 In dieser Urkunde wird von Hostradicz geschrieben Seit dem Jahre 1633 ist der Ort unter der heutigen Schreibweise bekannt 6 Mitte des 14 Jahrhunderts wurde das Gut mit der Herrschaft Kromau vereint Im Jahre 1425 wurde der Ort von den Hussiten zerstort aber wieder aufgebaut Wahrend der Reformation wurde Hosterlitz lutherisch Nach dem Sieg der kaiserlichen Truppen in der Schlacht am Weissen Berg wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurden alle aufstandischen Adligen enteignet So kam Hosterlitz im Jahre 1625 unter die Herrschaft der Familie Liechtenstein welche den Ort bis 1912 verwaltete In der Folge wurde Hosterlitz durch die Gegenreformation wieder katholisch Der Ort fuhrte seit dem Jahre 1677 Matriken 7 Wahrend des Funften Koalitionskrieges lagerten im Jahre 1809 franzosische Truppen im Ort Diese blieben drei Monate und zogen am 12 Oktober ab 8 Im Deutsch Osterreichischen Krieg 1866 wurde die Cholera von preussischen Soldaten in Hosterlitz eingeschleppt 1918 brannten 123 Hauser Rathaus Schule Spital und Pfarrhof nieder nbsp Ansicht von Hosteradice aufgenommen im Jahr 1899 vom KlausenbergNach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvolkerstaat Osterreich Ungarn Der Friedensvertrag von Saint Germain 9 1919 erklarte den Ort zum Bestandteil der neuen Tschechoslowakischen Republik Der Ort war 1910 zu 99 7 von Deutschsudmahrern bewohnt In der Zwischenkriegszeit kam es durch neue Siedler und neu ernannte Beamte zu einem vermehrten Zuzug von Personen tschechischer Nationalitat Die Elektrifizierung des Ortes erfolgte im Jahre 1926 Wahrend der Sudetenkrise mussten die Manner von Hosterlitz fur das tschechische Militar Schutzengraben ausheben Nach dem Munchner Abkommen im Jahre 1938 gehorte der Ort bis 1945 zum Kreis Znaim im Reichsgau Niederdonau Einige tschechische Familien verkauften nach dem Anschluss ihre Hauser und gingen nach Bohmen In der Kriegszeit erlebte die Landwirtschaft besonders durch den nun freien Absatzweg nach Wien einen starken Schub Im Mai 1945 wurden von Wehrmachtsteilen alle Brucken des Ortes gesprengt nbsp Postkarte mit Strassenszenen aus dem Jahr 1915Im Zweiten Weltkrieg hatte der Ort 94 Opfer zu beklagen Nach Kriegsende 8 Mai 1945 wurden die im Munchener Abkommen 1939 an Deutschland ubertragenen Territorien also auch der Ort Hosterlitz im Ruckgriff auf den Vertrag von Saint Germain 1919 wieder der Tschechoslowakei zugeordnet Der Ort wurde von tschechischen Partisanen damalige Bezeichnung fur die ortsfremde militante Tschechen ubernommen Dabei kam es bei Ausschreitungen an der deutschen Bevolkerung am 25 Mai zu zwei Ziviltoten 10 Viele Bewohner fluchteten vor diesen Exzessen uber die Grenze nach Osterreich oder wurden wild hinuber getrieben Bis auf 91 Ortsbewohner wurden die Hosterlitzer 1946 in mehreren Transporten nach Deutschland offiziell zwangsausgesiedelt Aufgrund der Benes Dekrete wurde das Eigentum der deutschen Bevolkerung konfisziert nbsp Mehrszenige Ansichtskarte aus dem Jahr 1940 wahrend des NationalsozialismusVon den vertriebenen Hosterlitzern verblieben 53 Personen in Osterreich weitere 1 085 in der Bundesrepublik Deutschland Bayern Hessen und Baden Wurttemberg sowie 16 Personen in anderen europaischen Landern Drei Personen wanderten nach Kanada zwei in die USA und sechs nach Argentinien aus 1961 wurden Chlupice und Misovice eingemeindet Wirtschaft BearbeitenBis 1945 besass der Ort eine Muhle drei Ziegeleien ein Schotter und Betonwarenwerk einen Molkereibetrieb 10 000 l taglich eine Dampfwascherei mit Bad drei Gasthofe acht Kramereien zwei Backer zwei Fleischer zwei Wagner einen Binder drei Schreiner drei Schmiede zwei Schlosser zwei Schneider und drei Schuster Gemeindegliederung BearbeitenDie Gemeinde Hosteradice besteht aus den Ortsteilen Chlupice Chlupitz Hosteradice Hosterlitz und Misovice Nispitz 11 Grundsiedlungseinheiten sind Chlupice Chlupice u Hosteradic Hosteradice und Misovice 12 Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Chlupice Hosteradice na Morave und Misovice 13 Wappen und Siegel BearbeitenDas alteste bekannte Siegel des Ortes stammte aus dem Jahre 1248 aber es war das Siegel der Niederlassung des Deutschen Ordens Das alteste Gemeindesiegel durfte kurz nach der Markterhebung eingefuhrt worden sein Es zeigte innerhalb einer Umschrift ein gotisches Spitzschild mit einem Adler darin Ein ahnliches Siegel aus dem Jahre 1600 zeigt statt des gotischen Schildes ein Barockschild welches seitlich von Arabesken und oben von drei Blutenstangeln umgeben ist Nach 1625 wurde auf dem Barockschild eine Krone abgebildet welche die Herrschaft der Familie Liechtenstein uber Hosterlitz symbolisieren sollte 14 Im 19 20 Jahrhundert fuhrte der Ort einen bildlosen Gemeindestempel Bevolkerungsentwicklung BearbeitenVolkszahlung Einwohner gesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen Andere1880 1171 1162 9 01890 1301 1298 3 01900 1309 1288 21 01910 1291 1287 3 11921 1258 1142 69 471930 1284 1169 94 21 15 Sehenswurdigkeiten BearbeitenPfarrkirche zur hl Kunigunde 13 Jahrhundert Hochaltar um 1780 Karner 13 Jahrhundert Rathaus 1514 Immakulata Saule mit Statuen des hl Josef Joachim Urban und Sebastian 1728 Kapelle mit dem gegeisselten Heiland an der Friedhofsmauer Kapelle Zu den drei Brunndeln Kriegerdenkmal ein spatgotisches Renaissancehaus mit Runderkern Gasthaus mit wappengekronten Renaissancefenstern aus dem 16 Jahrhundert 16 Rathaus 1514 15 mit SaulenhalleBrauchtum BearbeitenReiches Brauchtum bestimmte den Jahresablauf der 1945 46 vertriebenen deutschen Ortsbewohner Am Fest der Kreuzauffindung 3 Mai erfolgt alljahrlich eine Prozession zum sogenannten Steinkreuz mit anschliessender Andacht Eine Wallfahrt fuhrt nach Lechwitz 13 Juni zum hl Antonius Zu Pfingsten eine dreitagige Wallfahrt nach Maria Dreieichen Die Jahrmarkte wurden an den Dienstagen vor Fasching vor Christi Himmelfahrt vor Maria Himmelfahrt nach dem 12 September und vor dem 25 November abgehalten 17 Sohne und Tochter der Gemeinde BearbeitenJiri Prochazka 1992 MMA KampferLiteratur BearbeitenGeorg Dehio Karl Ginhart Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler in der Ostmark Anton Schroll amp Co 1941 Hosterlitz S 263 Johann Zabel Kirchlicher Handweiser fur Sudmahren Generalvikariat Nikolsburg 1941 Hosterlitz S 58 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden Josef Knee Wien 1992 ISBN 3 927498 19 X Hosterlitz S 95f Hans Zuckriegl Worterbuch der sudmahrischen Mundarten Ihre Verwendung in Sprache Lied und Schrift 25 000 Dialektworter 620 S Eigenverlag 1999 Wenzel Max Thayaland Volkslieder und Tanze aus Sudmahren Geislingen Steige 1984 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band III Maurer Geislingen Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 Hosterlitz S 271 272 406 Emilia Hrabovec Vertreibung und Abschub Deutsche in Mahren 1945 1947 Frankfurt am Main Bern New York Wien Wiener Osteuropastudien Schriftenreihe des osterreichischen Ost und Sudosteuropa Instituts 1995 und 1996 Archiv Mikulov Odsun Nemcu transport odeslany dne 20 kvetna 1946 Annerl Fritz Die Marktgemeinde Hosterlitz 2006Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Hosterlitz in der Topographia Bohemiae Moraviae et Silesiae Quellen und Volltexte nbsp Commons Hosteradice Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien ehemals deutschsprachige sudmahrische Gemeinde Website der Gemeinde Kulturdatenbank der Heimatvertriebenen Pfarrmatriken bis 1910 Sterbefalle bis 1928 Suchwort Hosterlitz Einzelnachweise Bearbeiten Obec Hosteradice podrobne informace uir cz Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 S 9 Johann Friedrich Bohmer Regesta Imperii Die Urkunden welche fur die Geschichte Deutschlands Google Bucher Josef Hemmerle Die Deutschordens Ballei Bohmen in ihren Rechnungsbuchern 1382 1411 1967 S 29 Codex diplomaticus et epistolaris Moraviae Band I S 326 Pfarrmatriken bis 1910 Sterbefalle bis 1928 freie Online Recherche Mahrischen Landesarchivs Brunn cz dt abgerufen am 20 April 2021 Karl von Zech Friedrich von Porbeck Rudolf von Freydorf Geschichte der badischen Truppen 1809 im Feldzug der franzosischen Hauptarmee gegen Osterreich 1909 S 222 Felix Ermacora Der unbewaltigte Friede St Germain und die Folgen 1919 1989 Amalthea Verlag Wien Munchen 1989 ISBN 3 85002 279 X Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band III Maurer Geislingen Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 273 http www uir cz casti obce obec 594113 Obec Hosteradice http www uir cz zsj obec 594113 Obec Hosteradice http www uir cz katastralni uzemi obec 594113 Obec Hosteradice Widimsky Stadte Wappen des Osterreichischen Kaiserstaates Band Konigreich Bohmen 1864 S 88 Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 sv 9 1984 Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren 1990 Hosterlitz S 13 Walfried Blaschka Gerald Frodl Kreis Znaim von A Z 2009Stadte und Gemeinden im Okres Znojmo Bezirk Znaim Bantice Beharovice Bezkov Bitov Blanne Blizkovice Bohutice Bojanovice Borotice Boskovstejn Bozice Brezany Citonice Ctidruzice Cejkovice Cermakovice Cernin Damnice Dobelice Dobrinsko Dobsice Dolenice Dolni Dubnany Dyjakovice Dyjakovicky Dyje Dzbanice Greslove Myto Havraniky Hevlin Hluboke Masuvky Hnanice Hodonice Horni Breckov Horni Dubnany Horni Dunajovice Horni Kounice Hosteradice Hostim Hrabetice Hradek Hrusovany nad Jevisovkou Chvalatice Chvalovice Jamolice Jaroslavice Jevisovice Jezerany Marsovice Jirice u Miroslavi Jirice u Moravskych Budejovic Kadov Korolupy Kravsko Krhovice Krepice Kridluvky Kubsice Kucharovice Kyjovice Lancov Lechovice Lesna Lesonice Litobratrice Lubnice Lukov Mackovice Masovice Medlice Mikulovice Milicovice Miroslav Miroslavske Kninice Morasice Moravsky Krumlov Nasimerice Nemcicky Novy Saldorf Sedlesovice Olbramkostel Olbramovice Oleksovice Onsov Oslnovice Pavlice Petrovice Plavec Plenkovice Podhradi nad Dyji Podmoli Podmyce Prace Pravice Prokopov Prosimerice Preskace Resice Rozkos Rudlice Rybniky Skalice Slatina Slup Stalky Stary Petrin Stosikovice na Louce Strachotice Strelice Suchohrdly Suchohrdly u Miroslavi Safov Sanov Satov Stitary Sumna Tasovice Tavikovice Tesetice Trnove Pole Trstenice Tulesice Tvorihraz Uhercice Ujezd Unanov Valtrovice Vedrovice Velky Karlov Vemyslice Vevcice Visnove Vitonice Vracovice Vranov nad Dyji Vranovska Ves Vratenin 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