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Lesna deutsch Liliendorf ist eine tschechische Gemeinde mit 279 Einwohnern 1 Januar 2004 im Okres Znojmo Bezirk Znaim in Sudmahren westlich von Znaim LesnaLesna u Znojma Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk ZnojmoFlache 343 3327 1 haGeographische Lage 48 54 N 15 52 O 48 906944444444 15 868611111111 463 Koordinaten 48 54 25 N 15 52 7 OHohe 463 m n m Einwohner 258 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 671 02Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Znojmo Vranov nad DyjiStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Ivo Prchal Stand 2016 Adresse Lesna 21671 02 SumnaGemeindenummer 594342Website www obec lesna euDie Windmuhle ist das Wahrzeichen von Liliendorf Lesna Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen und Siegel 4 Bevolkerungsentwicklung 5 Sehenswurdigkeiten 6 Sohne und Tochter der Gemeinde 7 Sagen aus dem Ort 8 Quellen 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLesna befindet sich in der Jevisovicka pahorkatina Nordlich des Dorfes entspringt der Plenkovicky potok Nachbarorte von Lesna sind Vracovice Edenthurn Sumna Schonwald Onsov Windschau Vranov nad Dyji Frain und Horni Breckov Oberfroschau Lesna ist in 463 m u M an der Strasse zwischen Znojmo im Osten und Vranov nad Dyji Frain im Westen gelegen Der Ort selbst ist als Langsangerdorf angelegt Geschichte BearbeitenDas Dorf wurde am 5 Juli 1794 im Gebiet der Herrschaft Frain an der Thaya gegrundet Die Siedler fur den neuen Ort wurden angeworben Die Anlage des Ortes und die bis 1945 gesprochene bairisch osterreichische ui Mundart Dialekt mit ihren speziellen Bairischen Kennwortern weisen darauf hin dass die Siedler aus dem osterreichischen bzw suddeutschen Raum stammten 3 Der Name Liliendorf leitet sich vom Grunder Ritter von Lilienborn ab Um die verschuldete Herrschaft zu sanieren verkaufte dieser kahlgeschlagene Waldflachen an neue Siedler und befreite diese ebenfalls von der Robotverpflichtung Dadurch erhielt Liliendorf einen ungeahnten Aufschwung und wurde bald zur selbststandigen Gemeinde Die Grundstucke die zum Verkauf standen waren alle gleich gross nur fur das Wirtshaus wurde die doppelte Flache veranschlagt 4 Die Matriken des Ortes wurden bei Oberfroschau mitgefuhrt Im Jahr 1799 wurde am ostlichen Ortsende der Friedhof angelegt und ein Jahr spater 1800 vom Pfarrer Engelbert Mather aus Oberfroschau Horni Breckov geweiht In den Jahren zwischen der Anlage des Friedhofs und dem Beginn des Kapellenbaues wurde der Ort in den Jahren 1805 und 1809 von franzosischen Truppen geplundert 1815 wurde der Friedhof erweitert und ummauert Am 16 August 1850 wurde der erste Gemeinderat mit Burgermeister gewahlt und am 9 Juni 1851 der Grundstein fur die Schule samt Lehrerwohnung gelegt Fertig wurde das Gebaude im November des gleichen Jahres 1862 ging das Wahrzeichen von Liliendorf die Windmuhle am ostlichen Ortsanfang in Betrieb Sie wurde unter der Anleitung des Maurers Franz Czerny aus Liliendorf erbaut der sein Wissen von der Mitarbeit an der Windmuhle von Retz in Niederosterreich weitergab Erster Muller war Johann Bergmann der Sohn des Retzer Windmullers Er heiratete spater die Tochter von Franz Czerny Im Mai 1864 fand die erste Kommissionierung fur den Bau der Kapelle am westlichen Ortsende statt Am 17 April 1866 wurde der Bauplatz fur die Kapelle eingeebnet am 22 April fand die Grundsteinlegung statt und am nachsten Tag begannen die Bauarbeiten Wahrend des Deutsch Osterreichischen Krieges wurden 30 Laib Brot am 14 Juli 1866 von preussischen Soldaten requiriert Einen Tag spater kam ein preussisches Infanterieregiment in den Ort und am 6 August wurden 1160 Mann Infanterie und Kavallerie bis zum 5 September einquartiert Die am 2 September 1867 fertiggestellte Kapelle wurde der Heiligen Theresia geweiht Am 16 Juli 1890 wurde das Postamt eingerichtet 1898 wurde auf Kosten des 1895 gegrundeten Verschonerungsvereins die erste Strassenbeleuchtung errichtet und auf Kosten der Gemeinde eine Uhr in den Turm der Kapelle eingebaut 1904 wurde die Freiwillige Feuerwehr von Liliendorf gegrundet Das Jahr 1907 brachte durch Aufkommen von Dampfmuhlen das Ende der Windmuhle Heinrich Bergmann der jungste Sohn des Mullers machte aus der Muhle eine Wagnerwerkstatte die bis etwa 1930 bestand 1989 wurde aus dem Bauwerk ein Restaurant mit Aussicht auf das Kernkraftwerk Dukovany Im Jahre 1913 wurde ein Quellenbad mit Bassin und Badehaus im Ort errichtet das 1939 geschlossen wurde Der grosste Teil der Liliendorfer lebte von der Vieh und Landwirtschaft wobei der sonst in Sudmahren wichtige Weinbau aufgrund des Klimas und der Bodenbeschaffenheit nie eine Rolle gespielt hatte Weiters gab es neben dem ublichen Kleingewerbe ein Sagewerk und zwei Kohlenhandler Nach dem Zerfall Osterreich Ungarns wurde Mahren Bestandteil der neu gegrundeten Tschechoslowakei Damit fiel auch die sudmahrische Ortschaft Liliendorf deren Bewohner deren Bewohner 1910 zu 99 Deutschsudmahrer waren an den neuen Staat Die Elektrifizierung des Ortes erfolgte im Jahre 1931 wobei die Schule erst ein Jahr spater an das Stromnetz angeschlossen wurde Auch wurde der Ort ein beliebter Ferienort fur Bewohner von Prag Brunn Znaim und Wien Im Rahmen von Regierungsmassnahmen wurde eine tschechische Minderheitenschule im Ort errichtet Aufgrund der wenigen tschechischen Kinder im Ort wurden hier auch Kinder aus Breclav eingeschult Massnahmen wie die Bodenreform und die Sprachenverordnung durch die sich Tschechen in den deutschen Gemeinden ansiedeln sollten verscharften die nationalen Spannungen Das Deutsche Reich zwang im Munchner Abkommen mit den Westmachten die tschechische Regierung zur Abtretung der deutschsprachigen Randgebiete Somit wurde Liliendorf mit 1 Oktober 1938 ein Teil des deutschen Reichsgaus Niederdonau nbsp Gedenkstein der Heimatvertriebenen in HardeggNach dem Ende des Zweiten Weltkrieges der zehn Opfer aus dem Ort forderte kam Liliendorf an die Tschechoslowakei zuruck Bis auf 15 Personen flohen alle deutschen Einwohner vor den einsetzenden Nachkriegsexzessen oder wurden noch vor dem Potsdamer Abkommen am 20 Juni 1945 uber die Grenze nach Osterreich vertrieben Ein Gedenkstein in Hardegg Niederosterreich erinnert an die Vertreibung Von den Vertriebenen blieben 25 Familien in Osterreich wahrend 69 Familien in Baden Wurttemberg Bayern und Hessen ansassig wurden 5 6 Am 17 Oktober 1993 fand anlasslich des 125 jahrigen Jubilaums der Kirche eine Messe mit den Vertriebenen in Liliendorf statt Zelebriert wurde sie von Josef Hudec und dem Heimatpriester Dechant Johann Schlosser Wappen und Siegel BearbeitenEs ist nur der Abdruck eines bildlosen Siegelstempels aus dem 19 Jh bekannt obwohl es sicher ist dass es bereits in den Jahren davor ein Dorfsiegel gegeben haben muss 7 Das heutige Wappen zeigt die Flugel der Windmuhle Bevolkerungsentwicklung BearbeitenVolkszahlung Einwohner gesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen Andere1880 422 385 37 1890 387 387 1900 375 370 2 31910 373 370 3 1921 313 228 57 281930 360 225 85 20 8 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Die TheresienkircheKapelle der hl Teresa 1867 68 mit Altarbild von Josef Dore Windmuhle 1862 stillgelegt 1907 Wahrzeichen des Ortes MotorradmuseumSohne und Tochter der Gemeinde BearbeitenAugust Reuss 1871 1935 KomponistSagen aus dem Ort BearbeitenEines Tages kam ein schwerbeladenes Fuhrwerk in den Ort Der Kutscher stieg im Gasthaus ab und starkte sich Als er weiterfahren wollte konnten die Pferde das Gefahrt trotz aller Muhen nicht mehr bewegen Daraufhin holte der Kutscher eine Axt ging zum linken Hinterrad und hackte die 7te Speiche entzwei Im gleichen Moment griff ein alter Mann im Gasthaus an sein Bein und schrie Ich wollte dem Fremden nur einen Possen spielen und ihn dann ohnehin weiterfahren lassen Daraufhin konnte das Fuhrwerk seine Fahrt fortsetzen 9 Eine Bauerin sass in der Stube und schluchzte uber den Tod ihrer Mutter Auch ihr Vater war schon vor vielen Jahren gestorben Als es dunkel wurde und sie sich sehr verlassen fuhlte horte sie plotzlich ein eigenartiges Rauschen Plotzlich stand ihre Mutter vor ihr Sie sprach Liebes Kind ich darf nicht bei dir blieben gleich muss ich wieder fort Und schon war sie wieder verschwunden 10 Weitere Sagen sind Grasls Schlusseldepot Das verschwundene G solchte Die Irrwurzn 11 Quellen BearbeitenFelix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren 1990 Liliendorf Seite 17 Emilia Hrabovec Vertreibung und Abschub Deutsche in Mahren 1945 1947 Frankfurt am Main Bern New York Wien Wiener Osteuropastudien Schriftenreihe des osterreichischen Ost und Sudosteuropa Instituts 1995 und 1996 Felix Ermacora Die sudetendeutschen Fragen Rechtsgutachten Verlag Langen Muller 1992 ISBN 3 7844 2412 0 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden 1992 Liliendorf Seite 125 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 310 f Liliendorf Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lesna Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte der Gemeinde cz Motorradmuseum cz Kulturdatenbank der Heimatvertriebenen de Ortsbeschreibung auf europas mitte de de Einzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 594342 Lesna Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 S 9 Anton Vrbka Heimatkunde Band I Seite 16 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Znaim von A bis Z 2009 Brunnhilde Scheuringer 30 Jahre danach Die Eingliederung der volksdeutschen Fluchtlinge und Vertriebenen in Osterreich Verlag Braumuller 1983 ISBN 3 7003 0507 9 Gustav Gregor Der politische Landkreis Znaim Band 3 Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 sv 9 1984 Sudmahrisches Jahrbuch 1976 S 163 Sudmahrisches Jahrbuch 1987 S 126 Zuckriegl Im Marchenland der Thayana 2000 Eigenverlag S 89fStadte und Gemeinden im Okres Znojmo Bezirk Znaim Bantice Beharovice Bezkov Bitov Blanne Blizkovice Bohutice Bojanovice Borotice Boskovstejn Bozice Brezany Citonice Ctidruzice Cejkovice Cermakovice Cernin Damnice Dobelice Dobrinsko Dobsice Dolenice Dolni Dubnany Dyjakovice Dyjakovicky Dyje Dzbanice Greslove Myto Havraniky Hevlin Hluboke Masuvky Hnanice Hodonice Horni Breckov Horni Dubnany Horni Dunajovice Horni Kounice Hosteradice Hostim Hrabetice Hradek Hrusovany nad Jevisovkou Chvalatice Chvalovice Jamolice Jaroslavice Jevisovice Jezerany Marsovice Jirice u Miroslavi Jirice u Moravskych Budejovic Kadov Korolupy Kravsko Krhovice Krepice Kridluvky Kubsice Kucharovice Kyjovice Lancov Lechovice Lesna Lesonice Litobratrice Lubnice Lukov Mackovice Masovice Medlice Mikulovice Milicovice Miroslav Miroslavske Kninice Morasice Moravsky Krumlov Nasimerice Nemcicky Novy Saldorf Sedlesovice Olbramkostel Olbramovice Oleksovice Onsov Oslnovice Pavlice Petrovice Plavec Plenkovice Podhradi nad Dyji Podmoli 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