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Sanov deutsch Schonau ist eine Gemeinde in Sudmahren Tschechien Der Ort liegt 20 km nordlich der osterreichischen Grenze SanovSanov nad Jevisovkou Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk ZnojmoFlache 2036 1 haGeographische Lage 48 48 N 16 23 O 48 801022 16 377245 199 Koordinaten 48 48 4 N 16 22 38 OHohe 199 m n m Einwohner 1 653 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 671 64 671 68Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Hrabetice Velky KarlovBahnanschluss Breclav ZnojmoHevlin BrnoStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Petr Skarek Stand 2020 Adresse Hlavni 65671 68 SanovGemeindenummer 594873Website www sanov czHauptstrasse und Kapelle der Jungfrau Maria und des hl WenzelSchloss Emmahof Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Gemeindegliederung 4 Wappen und Siegel 5 Bevolkerungsentwicklung 6 Sehenswurdigkeiten 7 Brauchtum 8 Literatur und Quellen 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenSanov liegt nahe dem Kreuzungspunkt der Bahnstrecken Hevlin Brno und Breclav Znojmo Lundenburg Znaim Es schliesst unmittelbar westlich an Hrabetice an und liegt 3 5 km sudlich von Hrusovany nad Jevisovkou Der Ort ist als Reihendorf angelegt worden Nachbardorfer sind Hrabetice Grafendorf im Osten und Hrusovany nad Jevisovkou Grusbach in Norden Geschichte BearbeitenDie ui Mundart bairisch osterreichisch mit ihren speziellen bairischen Kennwortern weist auf eine Besiedlung durch bairische deutsche Stamme hin wie sie nach 1050 aber vor allem im 12 13 Jahrhundert erfolgte 3 4 Die erste urkundliche Erwahnung des Ortes war im Jahre 1390 in der Mahrischen Landtafel Eine Urkunde aus dem Jahre 1046 wurde als Falschung aus dem 12 Jahrhundert identifiziert Durch die Ungarneinfalle im Jahre 1463 war der Ort vollig zerstort worden und verodete Erst am Anfang des 16 Jahrhunderts wurde der Ort neu besiedelt und erscheint 1524 wieder in den Urkunden In dieser Urkunde wurde der Ort an Sebastian von Weitmuhl ubergeben 5 Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Ort durch Kriege immer wieder verwustet so dass er bereits 1589 wieder verodete Zwar entstand der Ort bald wieder wurde jedoch im Dreissigjahrigen Krieg abermals stark zerstort und verodete In den Kriegsjahr 1637 entstand der Ortsteil Neuhof wo ein Meierhof errichtet wurde Im Jahre 1697 erscheint der Ort in den Urkunden des Grafen Althan Das Dorf gehorte fast immer zur Herrschaft Grusbach Ab dem Jahre 1710 war Schonau eine selbststandige Gemeinde Die Matriken werden seit 1676 bei Grusbach und ab 1784 bei Grafendorf 6 Durch die Revolution 1848 49 und die daraus resultierende Bauernbefreiung kam es zu einem wirtschaftlichen Aufschwung im Dorf welcher sich durch den Bau der Zuckerfabriken in Grusbach 1851 und Lundenburg 1875 noch erhohte In den Jahren 1842 und 1883 wurden Teile des Ortes durch grosse Brande zerstort Im Jahre 1880 wurde der Ort an das Bahnnetz angeschlossen und erhielt eine Haltestelle Durch eine Geldspende Kaiser Franz Josephs I wurde im Jahre 1905 ein Armenfond eingerichtet Ab dem Jahre 1910 wurde bei Schonau der Ortsteil Neu Schonau genannt In Schonau wurde im Jahre 1911 eine Schule errichtet Davor waren die Schonauer Kinder in Grusbach und spater in Grafendorf eingeschult Der grosste Teil der Einwohner von Schonau lebte von der Vieh und Landwirtschaft wobei der in Sudmahren seit Jahrhunderten gepflegte Weinbau nur eine untergeordnete Rolle spielte weshalb die produzierten Weinmengen nie uber den Eigenbedarf hinausgingen 7 Aufgrund des gunstigen Klimas wurden neben verschiedenen Getreidesorten Kartoffeln Mais Ruben Bohnen Gurken Zwiebeln Karotten Kraut Kohl Kirschen Zwetschgen und Weichseln angebaut Auch die Jagd war mit jahrlich 400 geschossenen Hasen und 10 bis 15 Rehen eintraglich Neben dem ublichen Kleingewerbe gab es eine Ziegelei zwei Muhlen eine Sparkassa und zwei Schweinehandler im Ort Nach dem Ersten Weltkrieg der 24 Ortsbewohner forderte zerfiel der Vielvolkerstaat Osterreich Ungarn Im Winter 1918 wurde der Ort von tschechischen Militareinheiten besetzt Der Vertrag von Saint Germain 8 1919 erklarte Schonau dessen Bewohner 1910 zu 94 Deutschsudmahrer waren zum Bestandteil der neuen Tschechoslowakischen Republik Im September 1919 wurde mithilfe des tschechischen Militars eine Klasse der Volksschule geraumt und fur tschechische Kinder beschlagnahmt Im April 1920 zog die tschechische Schule in ein eigenes Gebaude im Ortsteil Neu Schonau um In der Zwischenkriegszeit kam es durch Neubesetzungen von Beamtenposten und Siedlern zu einem massiven Zuzug von Personen tschechischer Nationalitat 9 Gleichzeitig wurden 140 deutsche Beamte aus Schonau in das Innere der Tschechoslowakei versetzt 10 Nach dem Munchner Abkommen gehorte der Ort bis 1945 zum Gau Niederdonau Die Elektrifizierung des Ortes erfolgte im Jahre 1938 Von 1939 bis 1945 wurde Schonau mit der Nachbargemeinde Grafendorf zu der neuen Gemeinde Schongrafenau vereinigt Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges der 90 Opfer forderte kam die Gemeinde wieder zur Tschechoslowakei zuruck Bis auf 355 Personen flohen die deutschen Burger vor den einsetzenden Nachkriegsexzessen oder wurden uber die Grenze nach Osterreich wild vertrieben Durch diese Exzesse kam es zu funf Ziviltoten 11 12 13 Die offizielle Vertreibung der letzten deutschen Burger erfolgte zwischen dem 22 Juni und dem 18 Oktober 1946 nach Westdeutschland 14 Das Vermogen der deutschen Ortsbewohner wurde durch das Benes Dekret 108 konfisziert die katholische Kirche in der kommunistischen Ara enteignet 12 der Schonauer wurden in Osterreich ansassig Der Grossteil fand in Deutschland eine neue Heimat und sechs Personen wanderten in andere europaische Lander drei in die USA aus 15 Gemeindegliederung BearbeitenFur die Gemeinde Sanov sind keine Ortsteile ausgewiesen Grundsiedlungseinheiten sind Dvur Ansov Anschauhof Emin Zamecek Emmaschloss Karlov Karlhof Novy Dvur Neuhof Sanov Schonau und Sanov u nadrazi Kolonie am Bahnhof 16 Zu Sanov gehort zudem die Siedlung Novy Sanov Neu Schonau Das Gemeindegebiet bildet den Katastralbezirk Sanov nad Jevisovkou 17 Wappen und Siegel BearbeitenDas alteste Siegel des Ortes stammte aus dem 17 Jahrhundert Es zeigt ein Pflugeisen umgeben von bogenartig gezogenen Furchen Die ausserste Begrenzung bildet eine Perlenkette Ein zweites Siegel stammt aus dem 18 Jahrhundert Es zeigt zwischen zwei Perlenkreisen die Umschrift SIGL DES TORF SSENAU 1758 dazu im Siegelfeld auf angedeutetem Erdboden einen aufgerichteten Lowen mit einer grossen Weintraube in den Vorderpranken Bei spateren Siegelabbildungen wird der Lowe aber oft falschlicherweise als Bock dargestellt Von 1920 bis 1938 fuhrte Schonau einen bildlosen zweisprachigen Gemeindestempel 18 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenVolkszahlung Einwohner gesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen Andere1880 1215 1157 52 61890 1279 1274 0 51900 1312 1250 57 51910 1459 1376 65 181921 1576 1295 250 311930 1672 1257 393 22 19 Sehenswurdigkeiten BearbeitenKapelle zum hl Rochus Umbau 1860 Brunndlkapelle 1831 Umbau 1936 Weisses Kreuz hl Florian 1900 Schloss Emmahof in der Hoja 1885 Kriegerdenkmal 1924 Brauchtum BearbeitenReiches Brauchtum bestimmte den Jahreslauf und das Leben der 1945 46 vertriebenen deutschen Ortsbewohner Der Kirtag fand immer am 7 September statt Literatur und Quellen BearbeitenHans Hoger Gedenkbuch der Gemeinde Schonau 1938 Georg Dehio Karl Ginhart Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler in der Ostmark 1941 Schonau S 226 Geschichte der Gemeinde Schonau 1983 Ilse Tielsch Felzmann Sudmahrische Sagen 1969 Munchen Verlag Heimatwerk Wenzel Max Thayaland Volkslieder und Tanze aus Sudmahren 1984 Geislingen Steige Franz Josef Schwoy Topographie vom Markgrafthum Mahren Bd 1 3 Wien 1793 Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens ISBN 3 927498 09 2 Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren Maurer Geislingen Steige 1990 ISBN 3 927498 13 0 Emilia Hrabovec Vertreibung und Abschub Deutsche in Mahren 1945 1947 Frankfurt am Main Bern New York Wien Wiener Osteuropastudien Schriftenreihe des osterreichischen Ost und Sudosteuropa Instituts 1995 und 1996Weblinks BearbeitenKulturdatenbank der HeimatvertriebenenEinzelnachweise Bearbeiten Obec Sanov podrobne informace uir cz Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 S 9 ISBN 3 927498 09 2 Hans Zuckriegl Worterbuch der sudmahrischen Mundarten Ihre Verwendung in Sprache Lied und Schrift 25 000 Dialektworter 620 S Eigenverlag 1999 Codex diplomaticus et epistolaris Moraviae Band I S 125 Onlinesuche uber das Landesarchiv Brunn Acta Publica Registrierungspflichtige Online Recherche in den historischen Matriken des Mahrischen Landesarchivs Brunn cz dt Abgerufen am 19 Oktober 2015 Hans Zuckriegl Ich traum von einem Weinstock Kapitel 7 S 260 Felix Ermacora Der unbewaltigte Friede St Germain und die Folgen 1919 1989 Amalthea Verlag Wien Munchen 1989 ISBN 3 85002 279 X Wolfgang Brugel Tschechen und Deutsche 1918 1938 Munchen 1967 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Znaim von A bis Z 2009 Gerald Frodl Walfried Blaschka Der Kreis Znaim von A Z Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2010 Totenbuch S 378 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band III Maurer Geislingen Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 Wilhelm Heyne Verlag Munchen 1979 ISBN 3 453 48060 0 Brunnhilde Scheuringer 30 Jahre danach Die Eingliederung der volksdeutschen Fluchtlinge und Vertriebenen in Osterreich Verlag Braumuller Wien 1983 ISBN 3 7003 0507 9 S Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 275 f Schonau Zakladni sidelni jednotky Katastralni uzemi Sanov nad Jevisovkou podrobne informace Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden 1992 Schonau S 217 Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 sv 9 1984Stadte und Gemeinden im Okres Znojmo Bezirk Znaim Bantice Beharovice Bezkov Bitov Blanne Blizkovice Bohutice Bojanovice Borotice Boskovstejn Bozice Brezany Citonice Ctidruzice Cejkovice Cermakovice Cernin Damnice Dobelice Dobrinsko Dobsice Dolenice Dolni Dubnany Dyjakovice Dyjakovicky Dyje Dzbanice Greslove Myto Havraniky Hevlin Hluboke Masuvky Hnanice Hodonice Horni Breckov Horni Dubnany Horni Dunajovice Horni Kounice Hosteradice Hostim Hrabetice Hradek Hrusovany nad Jevisovkou Chvalatice Chvalovice Jamolice Jaroslavice Jevisovice Jezerany Marsovice Jirice u Miroslavi Jirice u Moravskych Budejovic Kadov Korolupy Kravsko Krhovice Krepice Kridluvky Kubsice Kucharovice Kyjovice Lancov Lechovice Lesna Lesonice Litobratrice Lubnice Lukov Mackovice Masovice Medlice Mikulovice Milicovice Miroslav Miroslavske Kninice Morasice Moravsky Krumlov Nasimerice Nemcicky Novy Saldorf Sedlesovice 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