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Brezany bis 1949 Frysava auch Vrsava deutsch Frischau ist eine Gemeinde im Okres Znojmo Bezirk Znaim Jihomoravsky kraj Region Sudmahren in der Tschechischen Republik Sie liegt 21 Kilometer ostlich von Znojmo BrezanyBrezany u Znojma Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk ZnojmoFlache 1642 haGeographische Lage 48 52 N 16 21 O 48 87 16 341666666667 195 Koordinaten 48 52 12 N 16 20 30 OHohe 195 m n m Einwohner 792 1 Jan 2023 1 Postleitzahl 671 65Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Hrusovany nad Jevisovkou OleksoviceBahnanschluss Brno Hrusovany nad JevisovkouStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Jana Surovcova Stand 2020 Adresse Brezany 103671 65 BrezanyGemeindenummer 593842Website www obec brezany cz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen und Siegel 4 Einwohnerentwicklung 5 Sehenswurdigkeiten 6 Personlichkeiten 7 Brauchtum 8 Quellen und Literatur 9 Belege 10 WeblinksGeographie BearbeitenBrezany befindet sich in der sudmahrischen Thayaebene in der Talmulde des Flusschens Brezanka an der Einmundung des Libicky potok Im Westen des Ortes liegt der Teich U Dvora Zwei Kilometer ostlich des Dorfes verlauft die Eisenbahnstrecke von Brno Brunn nach Hrusovany nad Jevisovkou Grusbach an der Brezany einen Bahnhalt besitzt Der Ort ist als ein Mehrzeilendorf 2 angelegt Nachbarorte sind Dolenice Tullnitz und Lezak im Norden Litobratrice Leipertitz im Nordosten Na Pastvinach und Hrusovany nad Jevisovkou Grusbach im Sudosten Pravice Probitz und Kolonie u Dvora im Suden Bozice Possitz im Sudwesten Cejkovice im Westen sowie Mackovice Moskowitz im Nordwesten Geschichte Bearbeiten nbsp Ansicht von Frischau 1939Die ui Mundart bairisch osterreichisch mit ihren speziellen Bairischen Kennwortern weist auf eine Besiedlung durch bayrische deutsche Stamme hin wie sie nach 1050 aber vor allem im 12 13 Jahrhundert erfolgte Der zum Besitz des Klosters Velehrad gehorende Ort war vermutlich Teil des von Markgraf Vladislav Heinrich 1205 gestifteten Grundungskapitals des Klosters Im meist sandigen Boden im Gemeindegebiet wurde viel Weinbau 3 betrieben Erstmals urkundlich erwahnt wurde Briessan im Jahre 1222 als Bischof Robert von England die Kirche St Bartholomaus zur Pfarrkirche erhob Im Laufe der Jahrhunderte anderte sich die Schreibweise des Ortes So lautete sie 1222 Vrishan 1338 Vrischaw und 1481 Frissow Am 22 Marz 1338 erhob Markgraf Karl Vrischaw zum Markt und verlieh diesem auch die Hochgerichtsbarkeit Wahrend der klosterlichen Herrschaft die bis 1490 andauerte erlebte der Markt seine Blutezeit In der Folgezeit erfolgte eine Verpfandung an weltliche Herren die haufig wechselten Der Familie Ofner die die Allodialherrschaft von 1490 bis 1531 hielt folgte um 1536 Johann von Pernstein Als dessen Sohn Vratislav 1560 die Guter Grusbach und Frischau einschliesslich Pratsch und Testic an Johann von Zerotin veraussern musste waren diese herabgewirtschaftet und somit waren das einstige Marktrecht und die Blutgerichtsbarkeit verfallen Frischau blieb seither immer ein Dorf Das Pfarrpatronat erhielt 1539 das Kloster Bruck und ordnete Frischau der Pfarre in Grillowitz zu Im Jahre 1570 lassen sich die Taufer 4 im Ort nieder Um 1574 erwarb Peter Certorejsky von Certorej die Guter Frischau und Grusbach Wegen Beteiligung am Standeaufstand wurde der Besitz der Certorejsky 1620 konfisziert 5 Die Taufer werden bereits am Anfang des Dreissigjahrigen Krieges nach der Schlacht am Weissen Berg und der einsetzenden Gegenreformation im Jahre 1622 vertrieben Die meisten Taufer zogen daraufhin nach Siebenburgen weiter 6 Der Ort wurde wahrend des Dreissigjahrigen Krieges mehrmals von kaiserlichen und schwedischen Truppen geplundert Nur 30 Ortsbewohner uberlebten diese Kriegsjahre Es folgte ein standiger Besitzerwechsel bis die Allodialherrschaft 1692 an die Liechtensteiner kam Seit 1672 wurde der Ortsname als Frischau geschrieben 1713 erfolgte unter Johann Adam von Liechtenstein der Bau des Schlosses 1744 richteten die Klosterbrucker Pramonstratenser wieder eine Pfarre in Frischau ein Maria Gabriela von Liechtenstein liess 1771 die neue Kirche errichten 1793 hatte das Dorf 554 Einwohner Wahrend der Revolutionskriege marschierten franzosische Truppen in den Jahren 1805 und 1809 durch den Ort und schleppten die Cholera ein Diese Seuche wutete im Jahre 1831 und wahrend des Deutsch Osterreichischen Krieges im Jahre 1866 nochmals im Ort Unter Moritz von Liechtenstein wurde zwischen 1818 und 1819 das Schloss umgebaut und mit einem englischen Landschaftspark umgeben Bis zum Umbau befand sich im Schloss eine bedeutende Gemaldesammlung die der Furst an den Grafen Desfours Dompropst in Nikolsburg verkaufen wollte und die nach ihrer Einschiffung nach London auf dem Wasserwege verloren ging Wegen der steigenden Anzahl von Schulkindern wurde im Jahre 1834 ein neues zweiklassiges Schulgebaude errichtet Nach der Ablosung der Patrimonialherrschaften wurde Frischau ab 1848 zu einer selbstandigen Gemeinde Im Jahre 1870 erfolgen der Anschluss an das Bahnnetz sowie die Einrichtung eines Postamts Ab 1897 ist eine Freiwillige Feuerwehr im Ort nachweisbar 1907 wird die Schule auf drei Klassen ausgebaut Der grosste Teil der Frischauer lebte von der Landwirtschaft Aufgrund des gunstigen Klimas wurden neben verschiedener Getreidesorten auch Kartoffeln Mais Futter und Zuckerruben Raps Gurken Kurbisse Melonen Paprika Tomaten Kirschen Marillen Weichseln Pfirsiche und Zwetschgen in grossen Mengen angebaut Nach dem Auftreten der Reblaus um 1864 ging der Weinbau erheblich zuruck so dass im Jahre 1945 nur noch 8 ha Wein angebaut wurden 7 Neben dem ublichen Kleingewerbe gab es noch eine Schnapsbrennerei und einen Meierhof im Ort Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Vertrag von Saint Germain 1919 wurde der Ort der im Jahre 1910 ausschliesslich von Deutschsudmahrern bewohnt war Bestandteil der neuen Tschechoslowakischen Republik Der Meierhof kam unter die Verwaltung der Kolonisierungsgesellschaft Diese verteilte wahrend der Bodenreform im Jahre 1924 1925 den Grossteil des Landes an tschechische Siedler Weiters kam es in der Zwischenkriegszeit durch die Neubesetzungen von Beamtenposten zu einem weiteren vermehrten Zuzug von Personen tschechischer Nationalitat 8 Zwischen 1910 und 1930 war der Bevolkerungsanteil der Deutschsudmahrer von 100 auf 78 zuruckgegangen 1926 kaufte die Kongregation der heiligen Hedwig das Schloss und stiftete eine Madchenbewahranstalt spater wurde daraus eine Jugendfursorgeeinrichtung Die Elektrifizierung des Ortes erfolgte im Jahre 1929 Ab 1931 gibt es eine tschechische Minderheitenschule in Frischau 9 Nach dem Munchner Abkommen 1938 kam der Ort an das Deutsche Reich und wurde ein Teil des Reichsgaues Niederdonau 10 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges der 87 Gefallene und Vermisste forderte kam die Gemeinde am 8 Mai 1945 wieder zur Tschechoslowakei zuruck Nach Abzug der Rotarmisten kamen zuerst die sogenannten Raubgarden die die Hauser der deutschmahrischen Bevolkerung plunderten und im Anschluss die tschechischen Hausbesetzer Funf deutsche Ortsbewohner kamen bei den Nachkriegsexzessen zu Tode 11 12 Andere fluchteten uber die nahe Grenze nach Osterreich oder wurden hinuber getrieben Einige Teilnehmer des Brunner Todesmarsches wurden im Kloster aufgenommen 59 Personen vor allem Klosterangehorige verblieben im Ort In Ubereinstimmung mit den ursprunglichen Uberfuhrungs Zielen 13 des Potsdamer Protokolls sollte die Zwangsaussiedlung aller Sudetendeutschen aus Osterreich nach Deutschland erfolgen Trotzdem konnten 156 Frischauer in Osterreich verbleiben 599 kamen nach Baden Wurttemberg und 117 nach Bayern Eine Familie wanderte nach Schweden und zwei in die USA aus 14 Matriken werden seit 1663 gefuhrt Onlinesuche uber das Landesarchiv Brunn 15 Wappen und Siegel BearbeitenDas alteste durch Originalabdrucke nachweisbare Siegel fuhrt innerhalb eines hochovalen Perlenkranzes die Umschrift SIGILLVM DER GEMAN IN FRISA Das Siegelbild zeigt einen auf drei gestielten Weintrauben stehenden Vogel mit einem Beerenstengel im Schnabel daran eine Weinbeere wahrend eine zweite eben abfallt Uber dem Rucken des Vogels ist eine sechsblattrige Rose abgebildet Einwohnerentwicklung BearbeitenVolkszahlung Einwohner insgesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen andere1793 554 1836 905 1880 972 947 25 01890 920 918 0 21900 1000 977 12 111910 1060 1054 0 61921 1064 948 66 501930 1216 955 210 511939 1162 Statisticky lexikon obci CSSR 1965 Praha 1966 Sehenswurdigkeiten BearbeitenPfarrkirche Mariae Verkundigung 1771 umgebaut 1838 Schloss Brezany erbaut 1713 mit englischen Park 1818 19 umgebaut Bildsaulen des hl Florian 18 Jahrhundert der Dreifaltigkeit und des Johann von Nepomuk Bildstock der hl Maria Kriegerdenkmal 1920 Personlichkeiten BearbeitenRudolf Ferdinand von Lobkowitz 1840 1908 bohmischer Adliger k k Kammerer Geheimrat Feldmarschallleutnant und Feldzeugmeister der osterreichischen Armee Anna Wamboldt von Umstadt 1907 1986 fertigte religiose Plastiken fur den Saldenburger KreuzwegBrauchtum BearbeitenReiches Brauchtum sowie zahlreiche Marchen und Sagen bereicherten das Leben der 1945 46 vertriebenen deutschen Ortsbewohner Zum Fest Maria Verkundigung gab es den Ortskirtag Burschen kaufen den Madeln Lebkuchenherzen die bedanken sich zu Ostern mit farbigen Eiern Zur ersten hl Messe kommen auch die Schakwitz Hermannsdorfer Tullnitzer Leipertitzer auch Possitzer und Gross Grillowitzer Um zehn Uhr wird das Hochamt gefeiert und um halb drei kommen alle zum feierlichen Segen 16 Quellen und Literatur BearbeitenFranz Josef Schwoy Topographie vom Markgrafthum Mahren 1793 Frischau Seite 118 Rudolf Wolkan Geschicht Buch der Hutterischen Bruder in Zusammenarbeit mit den Hutterischen Brudern in Amerika und Canada Standoff Colony bei Macleod Alberta Wien 1923 Johann Hora Heimatbuch der Gemeinde Frischau 1972 Georg Dehio Karl Ginhart Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler in der Ostmark Anton Schroll amp Co 1941 Frischau S 208 Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren Frischau Seite 10 C Maurer Verlag Geislingen Steige 1990 ISBN 3 927498 13 0 Karl Hormann Die Herrschaften Grusbach und Frischau unter den Herren Breuer 1622 1668 Verlag des Sudmahrischen Landschaftsrates Geislingen Steige 1997 ISBN 3 927498 21 1 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 210 277 306 409 425 508 570 573 Frischau Gedenkbuch der Gemeinde Frischau Geschichte des Ortes und der Schule Frischau Wenzel Max Thayaland Volkslieder und Tanze aus Sudmahren 1984 Geislingen Steige Felix Ermacora Die sudetendeutschen Fragen Rechtsgutachten Verlag Langen Muller 1992 ISBN 3 7844 2412 0 Detlef Brandes Der Weg zur Vertreibung 1938 1945 Oldenbourg Munchen 2005 ISBN 3 486 56731 4Belege Bearbeiten Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens ISBN 3 927498 09 2 Hans Zuckriegl Ich traum von einem Weinstock Enzyklopadie des Weinbaues in Sudmahren Eigenverlag unterstutzt von der Kulturabteilung des Amtes der Niederosterreichischen Landesregierung Karl Wittek Die Wiedertaufer in Sudmahren Gregor Wolny Die Markgrafschaft Mahren 1836 s 208 Bernd Langin Die Hutterer 1986 s 237 Hans Zuckriegel Ich traum von einem Weinstock S 259 J Vozenilek Die Bodenreform der Tschechoslowakischen Republik Prag Bohm61 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Znaim von A bis Z 2009 O Kimminich Die Beurteilung des Munchner Abkommens im Prager Vertrag und in der dazu veroffentlichten volkerrechtswissenschaftlichen Literatur Munchen 1988 Gerald Frodl Walfried Blaschka Der Kreis Znaim von A Z 2009 Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige Totenbuch S 378 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band III Maurer Geislingen Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 Cornelia Znoy Die Vertreibung der Sudetendeutschen nach Osterreich 1945 46 Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades der Philosophie Geisteswissenschaftliche Fakultat der Universitat Wien 1995 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 277 Frischau Acta Publica Registrierungspflichtige Online Recherche in den historischen Matriken des Mahrischen Landesarchivs Brunn cz dt Abgerufen am 1 April 2011 Hans Zuckriegl Im Marchenland der Thayana 2000Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Brezany Znojmo District Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte von Ort und Allodialherrschaft Ortsbeschreibung PDF 163 kB Kulturdatenbank der HeimatvertriebenenStadte und Gemeinden im Okres Znojmo Bezirk Znaim Bantice Beharovice Bezkov Bitov Blanne Blizkovice Bohutice Bojanovice Borotice Boskovstejn Bozice Brezany Citonice Ctidruzice Cejkovice Cermakovice Cernin Damnice Dobelice Dobrinsko Dobsice Dolenice Dolni Dubnany Dyjakovice Dyjakovicky Dyje Dzbanice Greslove Myto Havraniky Hevlin Hluboke Masuvky Hnanice Hodonice Horni Breckov Horni Dubnany Horni Dunajovice Horni Kounice Hosteradice Hostim Hrabetice Hradek Hrusovany nad Jevisovkou Chvalatice Chvalovice Jamolice Jaroslavice Jevisovice Jezerany Marsovice Jirice u Miroslavi Jirice u Moravskych Budejovic Kadov Korolupy Kravsko Krhovice Krepice Kridluvky Kubsice Kucharovice Kyjovice Lancov Lechovice Lesna Lesonice Litobratrice Lubnice Lukov Mackovice Masovice Medlice Mikulovice Milicovice Miroslav Miroslavske Kninice Morasice Moravsky Krumlov Nasimerice Nemcicky Novy Saldorf Sedlesovice Olbramkostel Olbramovice Oleksovice Onsov Oslnovice Pavlice Petrovice Plavec Plenkovice Podhradi nad Dyji Podmoli Podmyce Prace Pravice Prokopov Prosimerice Preskace Resice Rozkos Rudlice Rybniky Skalice Slatina Slup Stalky Stary Petrin 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