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Ceske Kridlovice deutsch Gross Grillowitz fruher Bohmisch Grillowitz ist eine Grundsiedlungseinheit der Gemeinde Bozice in Tschechien Sie liegt westlich von Bozice und gehort zum Okres Znojmo Ceske KridloviceCeske Kridlovice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk ZnojmoGemeinde BoziceFlache 1294 1 haGeographische Lage 48 50 N 16 17 O 48 8361278 16 2768581 193 Koordinaten 48 50 10 N 16 16 37 OHohe 193 m n m Einwohner Postleitzahl 671 64Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Bozice LechoviceKirche St Peter und Paulehem Madchenpensionat MariahilfBrunnen auf dem Dorfplatz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Ortsgliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Sohne und Tochter des Ortes 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Dreiecksangerdorf Ceske Kridlovice befindet sich rechtsseitig der Jevisovka in der Thaya Schwarza Senke Gegen Suden bildet der Pricni potok das Tal Udoli lasky in dem die Teiche Bozicky rybnik und Petrovicky rybnik sowie dazwischen das Naturdenkmal Protrzeny rybnik liegen Anderthalb Kilometer sudlich verlauft die Bahnstrecke Hrusovany nad Jevisovkou Znojmo Nachbarorte sind Hermanov und Mlynske Domky im Norden Brezany im Nordosten Bozice im Osten Sanov im Sudosten Dyjakovice Hradek und Kridluvky im Suden Valtrovice Micmanice Strachotice und Krhovice im Sudwesten Hodonice im Westen sowie Borotice und Filipovice im Nordwesten Geschichte BearbeitenDie erste schriftliche Erwahnung von Scrilowicz erfolgte im Jahre 1225 als die Pramonstratenserabtei Bruck die Kirche St Peter und Paul zur Pfarrkirche erhob Dem Pfarrsprengel wurden ausserdem die Dorfer Borotic Rastinec Rochovice Drskrajowic Krizovice Posic und Petrowic Petrovice zugewiesen Es wird angenommen dass die Abtei Bruck das Kirchpatronat bereits seit ihrer Grundung innehatte Besitzer des Dorfes waren jedoch weltliche Herren 1248 wurde das Dorf als Scritluwicz ab 1269 als Grilwicz und ab 1303 als Grilwic bzw Grylwicz bezeichnet Im Jahre 1340 ist der Edelknecht Wycek von Grylwicz als Besitzer nachweislich er uberschrieb in dem Jahr je drei Lahn an Adam von Lowcic und Rusek von Nuslau sowie den restlichen Besitz seinen Neffen Bohus und Johann Der Anteil des Bohus von Grylwicz umfasste im Jahre 1365 einen Freihof mit zwei Lahn funf Gehoften und einer Schanke Johann von Grylwicz verkaufte seine vier Lahn zwei Schanken funf Gehofte und eine Muhle dem Kygowec von Kygowic Bohus von Nuslau verausserte 1369 seinen Anteil an den Brucker Abt Otto Die Erben des Adam von Grylwicz verkauften 1446 ihre Halfte des Dorfes an Sigismund von Chlewsko Nach dem Tode des Johann Bucek von Grylwicz verkauften dessen Burgen 1481 den Hof und den zugehorigen Teil des Dorfes an Stephan von Eyczing Johann von Chlewsko schenkte im gleichen Jahr seinen Anteil dem stadtischen Spital in Gross Meseric Zu Beginn des 16 Jahrhunderts erwarben die Besitzer der Herrschaft Grusbach Benedikt und Ludwig von Weitmuhl einen Anteil von Grillowitz Sebastian von Weitmuhl tauschte 1522 seine Grillowitzer Zinsleute bei der Abtei Bruck gegen anderen Besitz ein Wenig spater erwarb er jedoch erneut einen Teil des Dorfes und verkaufte diesen 1526 zusammen mit dem Gut Grusbach und dem Dorf Positz an Johann von Pernstein Diesem folgte sein Sohn Vratislav welcher seine Guter Frischau und Grusbach mit Grillowitz Positz und Petrowitz 1560 an Johann den Alteren von Zerotin verausserte der sie bald an Perchtold von Leipa auf Krummau weiterreichte Der andere Teil des Dorfes wahrscheinlich der Eyczingersche Anteil wurde in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts der Herrschaft Joslowitz zugeschlagen Als 1548 die Burgen des verstorbenen Wilhelm Kuna von Kunstadt Erdberg die Herrschaft Joslowitz an den Prager Oberstburggrafen Wolf Kraiger von Kraigk verkauften wurde auch Grillowitz als Zubehor aufgefuhrt Die Pfarrei wurde um 1570 protestantisch 1574 erwarb Peter Certorejsky von Certorej die Guter Frischau und Grusbach er trennte seinen Anteil an Grillowitz von Grusbach ab und schlug diesen dem Gut Frischau zu Wegen Beteiligung am Standeaufstand wurde der Besitz der Bruder Weikard und Sigmund Certorejsky 1620 konfisziert und 1623 an Georg Christoph von Breuner veraussert Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges raubten schwedische Soldner um 1645 die Kirche aus und zerstorten die Halfte der Hauser von Grillowitz Zur Unterscheidung vom anderen Grillowitz wurde das Dorf seit dem 17 Jahrhundert als Bohmisch Grillowitz bezeichnet Aus dieser Zeit stammt das alteste Ortssiegel das zwei aufrecht stehende Winzermesser zeigt und vom Frischauer Anteil verwendet wurde Die Witwe des Seifried Leonard Breuner von Stubing Elisabeth verheiratete von Buquoy geborene Cavriani verausserte die Herrschaft Frischau am 11 Juni 1692 an den Besitzer von Joslowitz und Grusbach Michael Johann d J von Althann Dieser behielt davon nur den Frischauer Anteil von Bohmisch Grillowitz sowie die Wustungen Triskowic Krizovice und Rochkowic Rochovice fur sich und schlug diese der Herrschaft Joslowitz zu die Herrschaft Frischau verkaufte er eine Woche spater an Eleonore Margarethe von von Liechtenstein geborene von Schleswig Holstein Sonderburg Wiesenburg Seit diesem Jahre fuhrte die vereinigte Gemeinde Bohmisch Grillowitz ein anderes Siegel mit Darstellung eines Krebses Die Abtei Bruck liess 1751 ein Schulhaus errichten Im Jahre 1793 lebten 346 Menschen in den 54 Hausern des Dorfes Die Muhle am Jaispitzer Bach entstand 1804 Der Friedhof an der Kirche wurde 1821 aufgehoben und am sudlichen Ortsrand neu angelegt Im Jahre 1824 entstand ein neues Schulgebaude 1832 erfolgte ein erster Ausbruch der Cholera 1836 und 1866 brach die Seuche erneut aus Zu den Grundherren gehorten u a bis 1790 die Grafen von Althann ab 1801 Peter von Braun ab 1808 Joseph Graf Pallavicini Centurioni und ab 1835 Wilhelm Hugo von Hompesch Bollheim Im Jahre 1835 bestand das im Znaimer Kreis gelegene Dorf Bohmisch Grillowitz bzw Krjdlowice ceske aus 119 Hausern in denen 707 deutschsprachige Personen lebten Haupterwerbsquelle bildete die Landwirtschaft Unter dem Patronat des Religionsfonds standen die dem Erdberger Dekanat unterstellte Pfarrkirche St Peter und Paul sowie die Schule Im Ort gab es zudem einen herrschaftlichen Schafhof eine herrschaftliche Branntweinbrennerei und ein Gasthaus Bohmisch Grillowitz war Pfarrort fur Possitz 2 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Bohmisch Grillowitz der Allodialherrschaft Joslowitz untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Bohmisch Grillowitz Moravske Kridlovice ab 1849 mit dem Ortsteil Possitz und der Ansiedlung Muhlhauseln Mlynske Domky eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Joslowitz 1860 zerstorte ein Grossfeuer 56 Hauser Im Jahre 1867 loste sich Possitz von Bohmisch Grillowitz los und bildete eine eigene Gemeinde Ab 1869 gehorte die Gemeinde zum Bezirk Znaim zu dieser Zeit hatte Bohmisch Grillowitz 918 Einwohner und bestand aus 161 Hausern Der tschechische Ortsname wurde in den 1870er Jahren in Ceske Kridlovice abgeandert 1880 erfolgte eine Umbenennung der Gemeinde in Gross Grillowitz Velke Kridlovice 1890 hatte Gross Grillowitz 1087 Einwohner und bestand aus 227 Hausern zehn Jahre spater lebten in der Gemeinde 1118 Personen Die Grundung der Freiwilligen Feuerwehr Gross Grillowitz Possitz erfolgte 1891 Auf Initiative des Pfarrers Max von Mayer Ahrdorff liessen sich die Prager Borromaerinnen zwischen Gross Grillowitz und Possitz nieder und errichteten in den Jahren 1894 1895 das Kinder und Greisenasyl Mariahilf das 1906 noch um eine vierklassige Burgerschule fur Madchen und eine Haushaltsschule erweitert wurde volkstumlich wurde der Gebaudekomplex das Kloster genannt Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvolkerstaat Osterreich Ungarn die Gemeinde wurde 1918 Teil der neu gebildeten Tschechoslowakischen Republik 1919 wurde die Gemeinde wieder in Bohmisch Grillowitz Ceske Kridlovice ruckbenannt In der Ersten Republik erhielt das Gemeindesiegel eine neue zweisprachige Gestaltung bei der alle Symbole entfernt wurden Beim Zensus von 1921 lebten in den 267 Hausern von Bohmisch Grillowitz 1267 Personen darunter 1170 Deutsche 40 Tschechen und 8 Juden 3 1927 wurde das Dorf elektrifiziert 1930 war Bohmisch Grillowitz auf 290 Hauser angewachsen und hatte 1279 Einwohner Auf 667 ha wurde Ackerbau betrieben auf 17 ha Obst und Wein angebaut Bedeutendste Gewerbe waren drei Ziegeleien und die Schneidermuhle Die durch das Dorf fuhrende Bezirksstrasse wurde 1931 befestigt Uber den regulierten Jaispitzer Bach wurde 1933 nordlich des Dorfes eine Betonbrucke nach den Muhlhauseln errichtet 1936 erhielt Bohmisch Grillowitz Marktrechte fur vier Jahrmarkte und einen Wochenmarkt Nach dem Munchner Abkommen wurde die Gemeinde 1938 dem Grossdeutschen Reich zugeschlagen und gehorte bis 1945 zum Kreis Znaim 1939 erfolgte die erneute Anderung des Gemeindenamens in Gross Grillowitz Im selben Jahr erfolgte die Gemeindefusion mit Possitz zu einer Gemeinde Neuweidenbach mit Sitz in Gross Grillowitz Am 8 Mai 1945 besetzten tschechische Partisanen das Dorf Nach dem Kriegsende kam Ceske Kridlovice zur Tschechoslowakei zuruck zugleich erfolgte die Wiederherstellung der alten Verwaltungsstrukturen die Gemeinde Neuweidenbach wurde aufgelost Alle deutschsprachigen Bewohner wurden im August 1945 nach Osterreich vertrieben Danach begann der Abbruch eines Grossteils der Hauser 1948 wurde die Gemeinde dem Okres Mikulov zugeordnet Im selben Jahr erfolgte die Aufhebung der Katastralbezirke Rochovice Pustina Oedung Rochowitz und Petrovice Pustina Oedung Petrowitz deren Gebiete dem Kataster von Ceske Kridlovice zugeschlagen wurden und dessen nordlichen und sudwestlichen Teil bilden Zum 1 Januar 1951 wurde Ceske Kridlovice mit Bozice zu einer Gemeinde mit der vorlaufigen Bezeichnung Ceske Kridlovice Bozice zusammengeschlossen deren Name am 21 Juni 1951 durch das Innenministerium in Bozice geandert wurde 4 Im Zuge der Gebietsreform von 1960 kam Ceske Kridlovice nach der Aufhebung des Okres Mikulov wieder zum Okres Znojmo zuruck Im Jahre 1961 lebten 720 Personen in Ceske Kridlovice 1974 bestand der Ortsteil aus 128 Hausern Mit Wirkung vom 1 Januar 1984 wurde der Ortsteil Ceske Kridlovice aufgehoben 4 Das Schulgebaude wurde in den 1990 zum Wohnhaus umgebaut Ortsgliederung BearbeitenCeske Kridlovice bildet eine Grundsiedlungseinheit der Gemeinde Bozice 5 Der Katastralbezirk Ceske Kridlovice umfasst neben Ceske Kridlovice auch die Grundsiedlungseinheit Mlynske Domky Muhlhauseln Sehenswurdigkeiten BearbeitenPfarrkirche St Peter und Paul sie ist seit 1225 nachweislich und besitzt einen romanischen Kern und eine gotische Innenausstattung Ursprunglich war die Kirche von einem Friedhof umgeben teilweise erhalten ist der Grabstein des letzten Brucker Pramonstratensers Paul Priegel der von 1772 bis 1801 Pfarrer in Bohmisch Grillowitz war Barocker Pfarrhof erbaut Ende des 17 Jahrhunderts Neuer Friedhof am sudlichen Ortsrand Auf ihm befindet sich die Gruft von Max von Mayer Ahrdorff 1845 1928 mittig steht ein steinernes Kreuz mit der Jahreszahl 1821 Dreifaltigkeitssaule auf dem Dorfplatz errichtet 1747 Ehemaliges Kloster Mariahilf der Borromaerinnen der zwischen 1894 und 1906 errichtete Gebaudekomplex wird seit 1950 grosstenteils als Altenheim genutzt Im vierstockigen Hauptgebaude befindet sich die Klosterkapelle zur Unbefleckten Empfangnis In einer Ecke des Klostergartens steht die Lourdeskapelle aus der 1 Halfte des 18 Jahrhunderts Statue des hl Johannes von Nepomuk am Pfarrhof geschaffen 1741 Erdstalle der Entstehungszeitpunkt der unter einigen Hausern im Loss ausgehobenen Hohlen und Gange ist nicht bekannt Ursprunglich standen sie miteinander in Verbindung Wegen eines Einsturzes sind sie heute nur noch teilweise zuganglich Kriegsopferdenkmal Fur Vaterland Freiheit und Fortschritt am Hang bei der Kirche Es wurde 1923 als Denkmal fur die Gefallenen des Ersten Weltkrieges enthullt und 1945 umgestaltet Die Tafel mit deutscher Beschriftung wurden dabei entfernt Denkmal fur die Gefallenen des Ersten Weltkrieges errichtet Ende September 2020 auf dem Friedhof Nach dem in der Nahe des Kriegsopferdenkmals die Marmortafeln des alten Denkmals von 1923 aufgefunden wurden liess die Gemeinde diese mit Unterstutzung ehemaliger deutscher Bewohner restaurieren und auf dem Friedhof aufstellen Auf den Tafel sind die Namen von 45 der 72 Gefallenen zu lesen 6 Hegerhaus nordlich des Dorfes Davor steht eine machtige Linde Mehrere Steinkreuze Jagdhaus Allein errichtet zu Beginn des 19 Jahrhunderts fur Peter von Braun in der Oedung RochowitzSohne und Tochter des Ortes BearbeitenLaurenz Mullner 1848 1911 osterreichischer Philosoph und Theologe Franz Breiner 1889 1960 osterreichischer AutorLiteratur BearbeitenHistoricky lexikon obci Ceske republiky 1869 2005 Teil 1 S 644 Anton und Lucia Pfister Possitz Gross Grillowitz Neuweidenbach 1992Weblinks BearbeitenGeschichte von Bozice und Ceske Kridlovice Gross Grillowitz auf suedmaehren at Gross Grillowitz auf europas mitte de Gross Grillowitz auf suedmaehren euEinzelnachweise Bearbeiten Katastralni uzemi Ceske Kridlovice podrobne informace uir cz Gregor Wolny Die Markgrafschaft Mahren topographisch statistisch und historisch dargestellt Band III Znaimer Kreis Brunn 1837 S 296 297 304 Chytiluv mistopis CSR 2 aktualisierte Ausgabe 1929 S 584 Kretin Krivoklat a b Statni okresni archiv Znojmo Mistni narodni vybor Bozice ZSJ Ceske Kridlovice podrobne informace uir cz Pomnik valecnych obeti na hrbitoveGemeindeteile von Bozice Bozice Bozice u nadrazi Ceske Kridlovice Kolonie u Dvora Mlynske Domky Normdaten Geografikum GND 4338734 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ceske Kridlovice amp oldid 204267941