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Hradek deutsch Erdberg ist eine Gemeinde in Tschechien Sie befindet sich 22 km sudostlich von Znojmo an der osterreichischen Grenze und gehort zum Okres Znojmo Bezirk Znaim HradekHradek u Znojma Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk ZnojmoFlache 2169 1 haGeographische Lage 48 46 N 16 16 O 48 7728336 16 2681917 200 Koordinaten 48 46 22 N 16 16 5 OHohe 200 m n m Einwohner 934 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 671 27Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Znojmo Laa an der ThayaStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Ondrej Kubic Stand 2020 Adresse Hradek 16671 27 Hradek u ZnojmaGemeindenummer 594148Website www obec hradek czKirche St Peter und PaulPfarrhausSchule Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Wappen und Siegel 4 Bevolkerungsentwicklung 5 Sehenswurdigkeiten 6 Brauchtum 7 Personlichkeiten 8 Literatur 9 Quellen 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenHradek liegt linksseitig der Thaya in der Thaya Schwarza Senke Gepragt wird die hugelige Landschaft durch den Wechsel von Ackerflache Grunland Obstanbau und Weinbergen Zehn Kilometer sudostlich fuhrt der Grenzubergang Hevlin in die osterreichische Stadt Laa an der Thaya Nachbarorte sind Bozice dt Possitz im Norden Dyjakovice dt Gross Tajax im Osten Jaroslavice dt Joslowitz im Sudwesten und Kridluvky dt Kleingrillowitz im Westen Geschichte BearbeitenUm das Jahr 1000 entstand auf einem Hohenrucken am Ufer der Thaya eine holzerne Befestigungsanlage Diese wurde bis zum Frieden von Regensburg im Jahre 1041 zur Burg ausgebaut Im Umfeld der Burg Nagradku entwickelte sich der Ort Die erste urkundliche Erwahnung von Erpuch Erdburg aus dem Jahre 1045 hat sich als eine Falschung aus dem 12 Jahrhundert erwiesen Seit 1046 ist auch die Rotunde belegbar Im Jahre 1131 kam der Ort an die Johanniter Kommende Mailberg in Niederosterreich Seit 1227 ist eine Pfarrkirche nachweisbar Im Jahre 1244 wird wahrend der Kampfe der Babenbergern die Burg zerstort Die Anlage des Ortes und die bis 1945 gesprochene Ui Mundart bairisch osterreichisch mit ihren speziellen Bairischen Kennwortern weisen auf eine Besiedlung durch bayrische deutsche Stamme hin wie sie um 1050 aber vor allem im 12 13 Jahrhundert erfolgte 3 1342 wurde Erpuch erstmals als Markt bezeichnet Von 1370 bis 1437 war der Ort im Besitz der bohmischen Adelsfamilie von Neuhaus Ab dem Jahre 1548 gehorte Erdberg zur Herrschaft Joslowitz Um 1600 verlegt die Thaya ihren Lauf die Brucke wird nach Hoflein verlegt Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges eroberten 1657 die Schweden Erdberg und plunderten Ort und Kirche Erst ab dem Jahre 1660 gab es wieder einen katholischen Priester im Ort Matriken Kirchenbucher werden seit 1660 gefuhrt 4 1747 brannte der gesamte Ort nieder 1679 80 wutet die Pest 1832 und 1856 die Cholera 1865 vernichtet ein Gewitter mit Hagel Wein und Obstgarten 1785 erhielt Erdberg von Kaiser Joseph II das Privileg zur Abhaltung eines Jahrmarktes Bis zur Revolution von 1848 1849 im Kaisertum Osterreich und der damit verbundenen Bauernbefreiung wechselte der Ort zwolf Mal den Besitzer Wahrend des Deutsch Osterreichischen Krieges waren 4000 Preussen im Ort einquartiert In den Jahren 1872 und 1883 wuteten Brande im Ort und verursachten schwere Schaden Nach dem Ersten Weltkrieg kam der zuvor zu Osterreich Ungarn gehorende Ort durch den Vertrag von Saint Germain zur Tschechoslowakei In der Zwischenkriegszeit verstarkten die Arbeitslosigkeit Massnahmen wie die Bodenreform die Sprachenverordnung und die vom tschechischen Militar am Gemeindegebiet erbauten Betonbunker die wachsenden Autonomiebestrebungen der deutschen Burger und fuhrten zu Spannungen innerhalb des Ortes Durch das Munchner Abkommen wurde Erdberg mit 1 Oktober 1938 ein Teil des deutschen Reichsgaus Niederdonau 5 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges der 198 Opfer unter den Erdbergern forderte kam die Gemeinde am 8 Mai 1945 wieder zur Tschechoslowakei zuruck Viele Erdberger flohen wegen der einsetzenden Schikanen uber die nahe Grenze nach Osterreich Andere wurden uber die Grenze getrieben Zwischen dem 22 Juni und dem 18 September 1946 erfolgte die Zwangsaussiedlung der letzten 29 deutschmahrischen Erdberger nach Westdeutschland 6 Der Ort wurde neu besiedelt Die in Osterreich befindlichen Erdberger wurden entsprechend den im Potsdamer Kommuniques genannten Transfer Zielen bis auf 403 Personen nach Deutschland weiter transferiert 7 8 Zur Erinnerung an ihren Heimatort errichteten die vertriebenen und zwangsausgesiedelten Erdberger eine Gedenkstatte in Pernhofen Niederosterreich Im Jahre 1960 wurde das von den Einwohnern errichtete Kulturhaus eingeweiht Wappen und Siegel BearbeitenEin Siegel ist erst im 18 Jahrhundert uberreicht worden Es zeigt ein eingebogenen Schild worin eine stehende Gans abgebildet ist Spatere Siegel unterscheiden sich nur durch eine Umschrift welche lautete Sigill des Marckts Erdtberg Ein Wappen wurde nie verliehen aber das Siegelbild setzte sich als Wappen durch Wobei die silberne Gans goldene Fusse und einen goldenen Schnabel hatte Es ist bis heute nicht mehr genau ersichtlich warum die Gans als Zeichen gewahlt worden ist wahrscheinlich soll es auf eine grosse Gansezucht hinweisen oder auf die einst haufigen Wildganse im Gemeindebereich 9 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenVolkszahlung Einwohner gesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen Andere1880 2039 2035 4 01890 2044 2043 1 01900 2035 2034 1 01910 2168 2168 0 01921 2264 2204 15 451930 2238 2212 12 14 10 Sehenswurdigkeiten BearbeitenPestsaule 1680 Katholische Kirche St Peter und Paul des Malteserordens erbaut zwischen 1761 und 1764 anstelle der 1747 abgebrannten alten Kirche Der mit Fresken von Franz Anton Maulbertsch ausgestattete Bau wurde 1767 geweiht Karner Rundbau 2 Halfte des 13 Jahrhunderts Verschiedene Erdstalle Romanische Rotunde St Ulrich sie entstand auf den Resten der landesherrlichen Burg aus der 1 Halfte des 11 Jahrhunderts Kapelle zum hl Franziskus Bildsaulen hl Nepomuk Abschied Christi von Maria Ulrichskapelle Rest einer alten Burg 1052 genannt Schule erstmals 1606 erwahnt Kaiser Franz Josefs Gedenkstein 1908 1920 entfernt Ein Gefallenendenkmal bei der Kirche erinnert an die Opfer des Ersten Weltkrieges Brauchtum BearbeitenReiches Brauchtum wundersame Marchen und geheimnisumwitterte Sagen bereicherten das Leben der 1945 46 vertriebenen und ausgewanderten deutschen Ortsbewohner Bis zur Vertreibung der deutschen Einwohner wurde Kirtag immer am dritten Sonntag im Oktober abgehalten Innerhalb eines Jahres gab es drei Markte Josefi Dienstag vor Josef 19 Marz Jakobi Mitte August und am Dienstag nach Mariae Himmelfahrt 15 August und Martini Jedes Jahr erfolgte eine Wallfahrt nach Maria Dreieichen 11 Personlichkeiten BearbeitenFranz Mullner 1899 1974 vielseitiger Kunstler Lyriker Komponist Sanger Maler Dirigent Mundartdichter Johann Koblenz 1909 1953 Holzschnitzer Literatur BearbeitenFranz Josef Schwoy Topographie vom Markgrafthum Mahren Bd 1 3 Wien 1793 Sudmahrischer Landschaftsrat Reisefuhrer Sudmahren 3 Auflage Geislingen Steige 1994 ISBN 3 927498 11 4 Bundesministerium fur Bildung Wissenschaft und Kunst Hrsg Sudetendeutsche und Tschechen Geschichte Fakten Perspektiven Wien Bundesministerium fur Vertriebene Fluchtlinge und Kriegsgeschadigte Hrsg Alfred Schickel Autor Die Vertreibung der deutschen Bevolkerung aus der Tschechoslowakei Geschichte Hintergrunde Bewertungen Dokumentation in 2 Banden Bonn 1957 ISBN 3 89182 014 3 Wenzel Max Thayaland Volkslieder und Tanze aus Sudmahren Geislingen Steige 1984 Quellen BearbeitenF Steinmetz Heimatkunde Erdberg 1896 Georg Dehio Karl Ginhart Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler in der Ostmark Erdberg 1941 S 194 Johann Zabel Kirchlicher Handweiser fur Sudmahren 1941 Generalvikariat Nikolsburg Erdberg S 22 Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren Maurer Geislingen Steige 1990 ISBN 3 927498 13 0 Erdberg S 6 Lambert Karner Kunstliche Hohlen aus alter Zeit Wien 1903 Nachdruck 2018 ISBN 978 3 96401 000 1 Erdberg Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden Knee Wien 1992 ISBN 3 927498 19 X Erdberg S 54 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 286 f Erdberg Franz Wild Erdberg 1962 Franz Wild Von Erpurch bis Erdberg 1964 Klagenfurt Franz Wild Erdberg 1966 Franz Wild Erdberg Kriegsopfer Band I 1914 1918 1982 Franz Wild Erdberg Kriegsopfer Band II 1939 1945 1982 Franz Wild Von Erpurch bis Erdberg II 1982 Franz Wild Einwohner Verzeichnis von Erdberg 1983Weblinks BearbeitenDeutschsprachige Beschreibung PDF 134 kB Kulturdatenbank der HeimatvertriebenenEinzelnachweise Bearbeiten Obec Hradek podrobne informace Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 S 9 Onlinesuche uber das Landesarchiv Brunn Acta Publica Registrierungspflichtige Online Recherche in den historischen Matriken des Mahrischen Landesarchivs Brunn cz dt Abgerufen am 31 Marz 2011 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Znaim von A bis Z 2009 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band III Maurer Geislingen Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 Erdberg S 279 286 409 411 422 425 573 575 577 Cornelia Znoy Die Vertreibung der Sudetendeutschen nach Osterreich 1945 46 Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades der Philosophie Geisteswissenschaftliche Fakultat der Universitat Wien 1995 Brunnhilde Scheuringer 30 Jahre danach Die Eingliederung der volksdeutschen Fluchtlinge und Vertriebenen in Osterreich Verlag Braumuller 1983 ISBN 3 7003 0507 9 Codex diplomaticus et epistolaris Moraviae Bl VII S 279 Statistickỳ Lexikon obci Ceske Republiky 1992 Praha 1994 Walfried Blaschka Gerald Frodl Kreis Znaim von A bis Z 2009Stadte und Gemeinden im Okres Znojmo Bezirk Znaim Bantice Beharovice Bezkov Bitov Blanne Blizkovice Bohutice Bojanovice Borotice Boskovstejn Bozice Brezany Citonice Ctidruzice Cejkovice Cermakovice Cernin Damnice Dobelice Dobrinsko Dobsice Dolenice Dolni Dubnany Dyjakovice Dyjakovicky Dyje Dzbanice Greslove Myto Havraniky Hevlin Hluboke Masuvky Hnanice Hodonice Horni Breckov Horni Dubnany Horni Dunajovice Horni Kounice Hosteradice Hostim Hrabetice Hradek Hrusovany nad Jevisovkou Chvalatice Chvalovice Jamolice Jaroslavice Jevisovice Jezerany Marsovice Jirice u Miroslavi Jirice u Moravskych Budejovic Kadov Korolupy Kravsko Krhovice Krepice Kridluvky Kubsice Kucharovice Kyjovice Lancov Lechovice Lesna Lesonice Litobratrice Lubnice Lukov Mackovice Masovice Medlice Mikulovice Milicovice Miroslav Miroslavske Kninice Morasice Moravsky Krumlov Nasimerice Nemcicky Novy Saldorf Sedlesovice Olbramkostel Olbramovice Oleksovice Onsov Oslnovice Pavlice Petrovice Plavec Plenkovice Podhradi nad Dyji Podmoli Podmyce Prace Pravice Prokopov Prosimerice Preskace 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