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Dolenice deutsch Tullnitz ist eine Gemeinde in Sudmahren Tschechien Er liegt 25 Kilometer ostlich von Znaim und gehort zum Okres Znojmo Bezirk Znaim Der Ort wurde als ein Strassendorf angelegt DoleniceDolenice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk ZnojmoFlache 446 haGeographische Lage 48 55 N 16 22 O 48 908657 16 364794 255 Koordinaten 48 54 31 N 16 21 53 OHohe 255 m n m Einwohner 134 1 Jan 2023 1 Postleitzahl 671 78Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Damnice Brezany u ZnojmaBahnanschluss Hrusovany nad Jevisovkou BrnoStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Viktor Antl Stand 2010 Adresse Dolenice 1671 78 Jirice u MiroslaviGemeindenummer 593958Website www obecni urad net dolenice Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen und Siegel 4 Bevolkerungsentwicklung 5 Sehenswurdigkeiten 6 Brauchtum 7 Quellen und Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenIm Norden liegt Damnice Damitz im Westen Kasenec Kaschnitzfeld im Suden Brezany u Znojma Frischau im Osten Litobratrice Leipertitz und im Nordwesten Vaclavov Geschichte Bearbeiten nbsp Kirche von Tullnitz 1934Die in Tullnitz gesprochene ui Mundart bairisch osterreichisch mit ihren speziellen Bairischen Kennwortern weist auf eine Besiedlung durch bayrische deutsche Stamme hin wie sie nach 1050 aber vor allem im 12 13 Jahrhundert erfolgte 2 3 Die erste Nennung des Ortes ist in einer Stiftungsurkunde aus dem Jahre 1239 Der Ort gehorte in dieser Zeit zur Herrschaft Misslitz und kam spater zur Herrschaft des Klosters Bruck Um 1530 wird der Ort als Dolnitz erneut genannt und ab 1585 wird Tullnitz vom Nonnenkloster Maria Saal in Alt Brunn verwaltet Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wird der Ort vollig zerstort Erst 1680 wird der Ort wieder aufgebaut Im Jahre 1714 wird der Ort vom Nonnenkloster verkauft und sechs Jahre spater das zerstorte Schloss neben dem Meierhof wieder aufgebaut Bereits 1723 wird der Ort abermals verkauft und kommt um 1729 schlussendlich in den Besitz der Fursten von Liechtenstein Wahrend der Napoleonischen Kriege wird der Ort in den Jahren 1805 und 1809 von franzosischen Truppen besetzt was der Gemeinde hohe Kosten verursachte Zwischen 1816 und 1820 wird der Meierhof aufgelost zerteilt und verkauft wodurch sich die Anzahl der Hauser im Ort erheblich steigert Um 1870 erhalt Tullnitz einen Anschluss fur die Bahnlinien Brunn Grusbach Znaim Eine Freiwillige Feuerwehr wurde im Jahr 1905 gegrundet Im Jahre 1908 wird die Kaiser Franz Josef Jubilaumsschule gebaut Vorher waren die Kinder von Tullnitz in Irritz eingeschult Der grosste Teil der Einwohner lebte von der Landwirtschaft Der in Sudmahren seit Jahrhunderten gepflegte Weinbau spielte nur eine untergeordnete Rolle und so deckten die produzierten Mengen nur den Eigenbedarf 4 Nach dem Ersten Weltkrieg kam der zuvor zu Osterreich Ungarn gehorende Ort der 1910 zu 91 von Deutschmahrern bewohnt wurde durch den Vertrag von Saint Germain zur Tschechoslowakei In der Zwischenkriegszeit kam es durch Neubesetzung von Beamtenposten und neuen Siedlern zu einem vermehrten Zuzug von Personen tschechischer Nationalitat 5 1923 wurde im Ort eine tschechische Minderheitenschule und ein tschechischer Kindergarten eroffnet Daraufhin grundete der Sudmahrer Bund einen deutschen Kindergarten und eine Tagesheimstatte Beschwerden von tschechischer Seite erzwingen nach einigen Jahren deren Schliessung Nach dem Munchner Abkommen 1938 kam der Ort an das Deutsche Reich und wurde ein Teil des Reichsgaues Niederdonau Im Jahre 1940 wurde die Weinernte des Ortes durch Hagel vernichtet Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges der 20 Opfer unter den Einwohnern von Tullnitz forderte kam die Gemeinde am 8 Mai 1945 wieder zur Tschechoslowakei zuruck Die deutschen Bewohner wurden 1945 als Folge des Kriegs enteignet und grosstenteils vertrieben Von den vertriebenen Ortsbewohnern bauten sich 195 in Deutschland und 80 in Osterreich ein neues Leben auf 6 Die Matriken des Ortes wurden ab 1635 bei Irritz gefuhrt Alle Geburts Trauungs und Sterbematriken bis zum Jahre 1949 befinden sich im Landesarchiv Brunn 7 Wappen und Siegel BearbeitenDas alteste Siegel stammte aus dem 17 Jahrhundert und zeigte als Siegelfigur eine Kuh Auf einem spateren Siegel ist innerhalb der Umschrift Gemein Sigil Darff Tollnitz 1757 ein Pflugeisen und ein Winzermesser abgebildet Ab 1848 fuhrte der Ort nur noch einen bildlosen Gemeindestempel welcher zwischen 1920 und 1938 zweisprachig war 8 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenVolkszahlung Einwohner gesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen Andere1880 458 399 59 01890 364 309 55 01900 360 309 51 01910 393 357 36 01921 440 348 87 51930 388 285 98 5 9 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Kapelle mit hl NepomukKapelle zur Kreuzerhohung Altar aus dem 17 Jahrhundert Schmerzhafte Mutter Gottes im Rokokostil 1775 in den Jahren 1787 1823 1856 und 1897 renoviert Statue des Hl Johannes von Nepomuk 1883 Statue des Antoni 1734 Kapellenkreuz 1840 Eisernes Kreuz an der Damitzer Strasse Mariensaule in der Flur 10 Brauchtum BearbeitenReiches Brauchtum pragte das Leben der 1945 46 vertriebenen deutschen Ortsbewohner Hochzeit feierte man entweder im Mai vor Beginn der Feldarbeiten oder Ende Oktober Anfang November nach der Einbringung der Hackfruchternte Brautleute und beider Eltern kamen zusammen um uber die Mitgift zu verhandeln Die Hochzeit fand meist am Mittwoch um 10 Uhr statt Die Gaste von auswarts kamen die Pferde mit Bandern und Schellen behangt mit schonen Fuhrwerken gefahren und wurden mit Gluhwein und Kuchen bewirtet Der Brautigam zog dann mit seinen Verwandten unter Musikbegleitung zum Haus der Braut Nach der Begrussung mussten sich Brautigam und Braut auf der Turschwelle niederknien und empfingen nach einer kurzen Ansprache den Segen des Vaters Auf dem Heimweg von der Kirche wurde wenn ein Ehepartner von auswarts war von der Burschenschaft vorgezogen d h ein mit Bandern geschmucktes Seil uber den Weg gespannt das junge Ehepaar durch den Altburschen begrusst und begluckwunscht und ihm ein Glas Wein kredenzt Das Seil wurde aber nicht eher hochgezogen ehe der junge Ehemann etwas springen liess Beim Haus der Braut angekommen fanden sie eine verschlossene Tur Auf ihr Klopfen fragte eine Stimme von innen Wer ist draussen Erst nachdem die junge Frau ihren nunmehrigen Familiennamen genannt hatte wurde geoffnet Dann wurden dem jungen Paar zwei hochgehaltene Topfe dargereicht einer mit Wasser der andere mit Wein gefullt Erwischte die junge Frau den Topf mit Wein war dies ein Zeichen dass sie das Regiment im Hause fuhren werde dass sie aber auch ein Glas Wein nicht verachte Dann wurde der jungen Frau ein Laib Brot und dazu ein womoglich recht stumpfes Messer gereicht Das Brot musste sie anschneiden Dabei wurde aber genau darauf geachtet ob sie auf dem Laib auch die drei Kreuze macht Schliesslich wurde ihr ein Besen gereicht mit dem sie kehren musste 11 Quellen und Literatur BearbeitenJakob Muhlhauser Tullnitz Ein Heimatbuch Band I III 1940 Sofka Heimatbuch der Gemeinden Irritz Damitz Tullnitz Ulm 1975 Ilse Tielsch Felzmann Sudmahrische Sagen 1969 Munchen Verlag Heimatwerk Wenzel Max Thayaland Volkslieder und Tanze aus Sudmahren 1984 Geislingen Steige Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren Tullnitz S 36 C Maurer Verlag Geislingen Steige 1990 ISBN 3 927498 13 0 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden Knee Wien 1992 ISBN 3 927498 19 X S 232 Emilia Hrabovec Vertreibung und Abschub Deutsche in Mahren 1945 1947 Frankfurt am Main Bern New York Wien Wiener Osteuropastudien Schriftenreihe des osterreichischen Ost und Sudosteuropa Instituts 1995 und 1996 Hans Zuckriegl Worterbuch der sudmahrischen Mundarten Ihre Verwendung in Sprache Lied und Schrift 25 000 Dialektworter Eigenverlag 1999 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Znaim von A bis Z Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen Steige 2006 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dolenice Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kulturdatenbank der Heimatvertriebenen Tullnitz in Alte Postkartenmotive der Sudmahrischen Gemeinden Einzelnachweise Bearbeiten Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 ISBN 3 927498 09 2 S 9 Franz Joseph Beranek Die Mundarten von Sudmahren 1936 Hans Zuckriegl Ich traum von einem Weinstock Kapitel 7 S 261 Johann Wolfgang Brugel Tschechen und Deutsche 1918 1938 Munchen 1967 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 268 f Acta Publica Registrierungspflichtige Online Recherche in den historischen Matriken des Mahrischen Landesarchivs Brunn cz dt Abgerufen am 14 Marz 2011 Sofkta Heimatbuch der Gemeinde Irritz Damitz Tullnitz 1975 S 92f Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 sv 9 1984 Georg Dehio Karl Ginhart Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler in der Ostmark 1941 Anton Schroll amp Co Tullnitz S 466 Blaschka Frodl Der Kreis Znaim von A bis Z 2006 Stadte und Gemeinden im Okres Znojmo Bezirk Znaim Bantice Beharovice Bezkov Bitov Blanne Blizkovice Bohutice Bojanovice Borotice Boskovstejn Bozice Brezany Citonice Ctidruzice Cejkovice Cermakovice Cernin Damnice Dobelice Dobrinsko Dobsice Dolenice Dolni Dubnany Dyjakovice Dyjakovicky Dyje Dzbanice Greslove Myto Havraniky Hevlin Hluboke Masuvky Hnanice Hodonice Horni Breckov Horni Dubnany Horni Dunajovice Horni Kounice Hosteradice Hostim Hrabetice Hradek Hrusovany nad Jevisovkou Chvalatice Chvalovice Jamolice Jaroslavice Jevisovice Jezerany Marsovice Jirice u Miroslavi Jirice u Moravskych Budejovic Kadov Korolupy Kravsko Krhovice Krepice Kridluvky Kubsice Kucharovice Kyjovice Lancov Lechovice Lesna Lesonice Litobratrice Lubnice Lukov Mackovice Masovice Medlice Mikulovice Milicovice Miroslav Miroslavske Kninice Morasice Moravsky Krumlov Nasimerice Nemcicky Novy Saldorf Sedlesovice Olbramkostel Olbramovice Oleksovice Onsov Oslnovice Pavlice Petrovice Plavec Plenkovice Podhradi nad Dyji Podmoli Podmyce Prace Pravice Prokopov Prosimerice Preskace Resice Rozkos Rudlice Rybniky Skalice Slatina Slup Stalky Stary Petrin Stosikovice na Louce Strachotice Strelice Suchohrdly Suchohrdly u Miroslavi Safov Sanov Satov Stitary Sumna Tasovice Tavikovice Tesetice Trnove Pole Trstenice Tulesice Tvorihraz Uhercice Ujezd Unanov Valtrovice Vedrovice Velky Karlov Vemyslice Vevcice Visnove Vitonice Vracovice Vranov nad Dyji Vranovska Ves Vratenin Vrbovec Vyrovice Vysocany Zalesi Zblovice Znojmo Zeletice Zerotice Zerutky Abgerufen von https de wikipedia org w 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