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Satov deutsch Schattau ist eine Minderstadt in Tschechien Sie liegt sechs Kilometer sudlich von Znojmo an der Grenze zu Osterreich und gehort zum Okres Znojmo SatovSatov Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk ZnojmoFlache 1344 1 haGeographische Lage 48 48 N 16 1 O 48 7931742 16 0099233 248 Koordinaten 48 47 35 N 16 0 36 OHohe 248 m n m Einwohner 1 183 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 671 22Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Hnanice ChvaloviceBahnanschluss Wien ZnojmoStrukturStatus MinderstadtOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Lenka Stupkova Stand 2020 Adresse Satov 124671 22 SatovGemeindenummer 594881Website www obecsatov cz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen und Siegel 4 Bevolkerungsentwicklung 5 Personlichkeiten 6 Sehenswurdigkeiten 7 Sagen aus dem Ort 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDer Weinort befindet sich am Bach Daniz in der Znojemska pahorkatina Znaimer Hugelland Nordlich erheben sich die Skalky Sussenberg 312 m n m im Sudosten der Sibenicky Galgenberg 283 m n m Am ostlichen Ortsrand verlauft die Bahnstrecke Wien Znojmo Nachbarorte sind Havraniky und Novy Saldorf im Norden Naceratice im Nordosten Vrbovec und Chvalovice im Osten Hate und Kleinhaugsdorf im Sudosten Kleinriedenthal und Unterretzbach im Suden Retz und Mitterretzbach im Sudwesten sowie Hnanice im Westen Geschichte Bearbeiten nbsp SatovIm 11 bis 13 Jahrhundert kam es zu einer grossen Siedlungsbewegung von West nach Ost Mahren wurde von 1031 bis 1305 von der Dynastie der Premysliden regiert Um grossere Gebiete landwirtschaftlich zu nutzen und damit hohere Ertrage zu erzielen bewarben sie die Kolonisten mit Privilegien wie zehn Jahre Steuerfreiheit deutsches Siedlerrecht Bis zum Jahre 1150 wurde das Gebiet um Mikulov Nikolsburg und Znojmo Znaim von deutschen Einwanderern aus Niederosterreich besiedelt Die bis 1945 gesprochene ui Mundart und die Anlage des Dorfes bekunden dass sie ursprunglich aus den bairischen Gebieten der Bistumer Regensburg und Passau stammten Sie brachten neue landwirtschaftliche Gerate mit und fuhrten die ertragreiche Dreifelderwirtschaft ein 3 4 5 6 7 Zum ersten Mal urkundlich erwahnt wurde Satov im Jahre 1201 Seit dem Jahr 1338 nannte man den Ort Schattau Im Jahre 1373 erlaubte Markgraf Johann von Mahren dem Ort die Abhaltung eines achttagigen Jahrmarktes Die Markterhebung erfolgte am 29 Juli 1497 durch Konig Wladislaus Die Marktrechte und Privilegien wurden vom romisch deutschen Konig und spateren Kaiser Ferdinand I 1531 Kaiser Karl VI 1727 und Maria Theresia 1747 erneut bestatigt Ab dem Jahre 1586 wurde ein Schulmeister in Schattau genannt Im Jahre 1601 wurde von Kaiser Rudolf II ein weiterer Jahrmarkt gestattet Ebenso hatte der Ort das Recht zur eigenen Gerichtsbarkeit zu welcher der Galgen auf dem Galgenberg im Suden gehorte Seit dem 16 Jahrhundert gehorte Schattau zur Herrschaft Frain Frain spater kam der Ort zur Herrschaft Joslowitz Ein kleiner Teil des Ortes kam spater unter die Herrschaft des Klosters Bruck bis zur Auflosung desselben unter Joseph II 8 1609 wurde der Ort an Wolf Dietrich von Althan verkauft Nach dessen Tode erbte seine Gemahlin Katharina geb Kraig die Herrschaft Bereits in dieser Zeit war Schattau fur seinen guten Wein bekannt 9 Matriken werden seit 1637 gefuhrt Onlinesuche uber das Landesarchiv Brunn 10 Im Jahre 1677 wutete die Pest im Ort und kostete 80 Schattauern das Leben Ein Jahr spater gingen 178 Bewohner des Ortes auf eine Wallfahrt nach Mariazell Dabei sank das Schiff und nur 2 Leute konnten sich retten Wahrend des Ersten Schlesischen Krieges im Jahre 1742 war der Ort zwei Tage lang von 600 preussischen Soldaten besetzt In den Jahren 1766 und 1767 wuteten Grossbrande im Ort welche 122 bzw 147 Hauser zerstorten Um 1787 wird eine zweiklassige Schule im Ort errichtet nbsp Pfarrkirche und Rathaus von SchattauWahrend der Koalitionskriege litt Schattau in den Jahren 1805 und 1809 unter der Einquartierung von franzosischen Truppen In den Jahren 1831 und 1832 brach die Cholera im Ort aus welche 20 Opfer unter den Bewohnern forderte Wahrend der Revolution 1848 1849 wurde im Marz 1848 eine Nationalgarde aufgestellt Diese uben einmal pro Woche mit Holzgewehren Am 2 Dezember 1848 wurde die Nationalgarde jedoch wieder aufgelost 1864 wurde ein Gendarmerieposten im Ort eingerichtet Ein wirtschaftlicher Aufschwung im Ort erfolgte nach dem Anschluss an die Nordwestbahnstrecke 1870 und der Eroffnung einer Tonwarenfabrik 1873 1874 zerstorte ein Hochwasser einen Teil der Ortschaft Um der steigenden Anzahl der Kinder im Ort eine Schulbildung zu ermoglichen wurde im Jahre 1885 ein neues vierklassiges Schulgebaude gebaut und spater sogar noch aufgestockt und auf funf Klassen erweitert 1888 wurde eine Freiwillige Feuerwehr in Schattau gegrundet 11 Der Grossteil der Schattauer lebte von der Vieh und Landwirtschaft wobei der in Sudmahren seit Jahrhunderten gepflegte Weinbau eine besondere Rolle einnahm In Folge der Reblausplage die um 1864 in Schattau erstmals in Sudmahren auftrat und sich bald weiter ausbreitete wurde die Weinbauflache um die Halfte auf 259 ha vermindert und in der Folge nahmen die Flachen bis 1925 um zwei weitere Drittel ab 12 Neben dem ublichen Kleingewerbe gab es noch eine Ziegelei eine Tonwarenfabrik und eine Muhle im Ort nbsp Befestigungsanlage des Tschechoslowakischen Walls in SatovNach dem Zerfall Osterreich Ungarns wurde Mahren Teil der neu gegrundeten Tschechoslowakei Die Bewohner von Schattau waren 1910 zu 96 Deutschsudmahrer In der Zwischenkriegszeit kamen durch staatliche Massnahmen wie die Bodenreform tschechische Siedler in das Dorf 1919 wurde in der deutschen Schule eine tschechische Schule eingerichtet und 1923 fur diese ein eigenes Gebaude gebaut Der Anteil der deutschen Bevolkerung war innerhalb von 30 Jahren um 35 bis zum Volkszahlungsjahr 1930 auf 61 gesunken Es kam innerhalb der Bevolkerung zu nationalen Spannungen Als auch die von den Deutschen geforderte Autonomie nicht gewahrt wurde und bewaffnete Konflikte drohten nutzte dies Hitler Deutschland von den Westmachten die Zustimmung zur Abtretung der deutschsprachigen Randgebiete an Deutschland zu bekommen In Folge des Munchner Abkommens wurde Schattau vom 1 Oktober 1938 bis 1945 ein Teil des deutschen Reichsgaus Niederdonau 13 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges am 8 Mai 1945 kam die Gemeinde wieder zur Tschechoslowakei zuruck Deutsche Schattauer flohen vor Nachkriegsexzessen die zehn Todesopfer unter ihnen forderten uber die nahe Grenze nach Osterreich 14 58 noch zuruckgebliebene Deutschsudmahrer wurden nach dem Potsdamer Kommunique zwischen dem 9 Juli und dem 18 September 1946 uber Znaim nach Westdeutschland zwangsausgesiedelt und ihr Vermogen konfisziert In Ubereinstimmung mit den ursprunglichen Transfermodalitaten des Potsdamer Kommuniques mussten alle Sudetendeutschen aus Osterreich nach Deutschland weiter transferiert werden Seit dem 22 Juni 2007 hat der Ort den Status einer Minderstadt Wappen und Siegel BearbeitenDurch die Privilegien aus dem Jahre 1497 war es der Gemeinde erlaubt mit grunem Wachs zu siegeln Das Siegel zeigt ein Renaissanceschild dessen seitliche Spitzen bis in die Umschrift reichen welche nur seitlich und oberhalb des Schildes angebracht ist Im Schild ist ein Zinnenturm abgebildet uber dessen offenem mit einem Fallgitter versehen Tor ein Schildchen angebracht ist Es enthalt zwei schrag gekreuzte gestummelte Aste das Wahrzeichen der Herren von Lichtenburg Dieses Siegel besteht seit dem Jahr 1569 Eine Besonderheit war im 17 18 Jahrhundert dass ein Teil von Schattau dem Kloster Bruck unterstand Dieses hatte fur seine insgesamt sechs Schattauer Untertanen ein eigenes Siegel Es war ein sechseckiges Gerichtssiegel in dem unter dem Grossbuchstaben G aus einer Wiese drei zweiblattrige Blumen wachsen Das Wappen des Ortes zeigte Im silbernen Schild einen roten Zinnenturm mit offenem Tor goldenen Torflugeln und goldenem Fallgitter Uber dem Tor steht ein goldenes Schildchen darin das Wahrzeichen der Herren von Lichtenburg zwei schrag gekreuzte gestummelte schwarze Aste 15 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenVolkszahlung Einwohner gesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen Andere1880 1700 1681 18 11890 1963 1963 0 01900 2494 2316 168 101910 2323 2228 76 191921 2079 1248 691 1401930 2065 1300 658 107 16 Personlichkeiten BearbeitenHellmut Diwald 1924 1993 Historiker und Ordinarius fur Mittlere und Neuere Geschichte Sudmahrischer Kulturpreistrager Karl Hummel 1801 1879 ordentlicher Professor der Physik und Mathematik an der Universitat Graz Ambros Ritter von Mras 1844 1902 k u k Feldmarschall Leutnant Alfred Hellepart 1926 1967 BergsteigerSehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Das ehemalige Rathaus nbsp Kellergasse nbsp WeinkellerPfarrkirche des hl Martin zuerst dem hl Aegidius gewidmet wurde nach dem Brand von 1656 wiederaufgebaut Altarbild von Josef Winterhalter 1784 Der Hauptaltar wurde 1896 von Mathias Neubauer errichtet Pfarrhof 17 Jahrhundert Bildstocke Joh von Nepomuk 1737 Vesperbild 17 Jahrhundert Hl Johannes von Nepomuk 2 Viertel 18 Jh Dreifaltigkeitssaule Kriegerdenkmal 1922 Rathaus Umbau 1900 Weinkeller Gelande des Tschechoslowakischen Walls Areal ceskoslovenskeho opevneni Satov Aussenstelle des Technischen Museums in BrunnSagen aus dem Ort BearbeitenDer Weinkeller der Familie Thajer Eine abgeschlagene Bitte 17 Literatur BearbeitenGeorg Dehio Karl Ginhart Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler in der Ostmark 1941 Schattau Seite 421 Ilse Tielsch Felzmann Sudmahrische Sagen 1969 Munchen Verlag Heimatwerk Wenzel Max Hrsg Thayaland Volkslieder und Tanze aus Sudmahren 2 Auflage Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen Steige 1984 Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren 1990 Schattau Seite 34 ISBN 3 927498 13 0 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden 1992 Schattau Seite 212f ISBN 3 927498 19 X Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 301 Schattau Ludwig Wieder Markt Schattau 1924 1924 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Satov Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Gemeinde Kulturdatenbank der HeimatvertriebenenEinzelnachweise Bearbeiten Obec Satov podrobne informace uir cz Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB http www planet wissen de kultur mitteleuropa geschichte tschechiens pwiedeutscheintschechien100 html Joachim Rogall Deutsche und Tschechen Geschichte Kultur Politik Verlag C H Beck 2003 ISBN 3 406 45954 4 Geleitwort von Vaclav Havel Kapitel Die Premysliden und die deutsche Kolonisierung S33 f Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 S 9 Universitat Giessen Hrsg Sudetendeutsches Worterbuch Bd 1 1988 Oldenbourg Verlag ISBN 978 3 486 54822 8 Hans Zuckriegl Worterbuch der sudmahrischen Mundarten Ihre Verwendung in Sprache Lied und Schrift 25 000 Dialektworter 620 S Eigenverlag 1999 Codex diplomaticus et epistolaris Moraviae Band II S 65 Gregor Wolny Die Markgrafschaft Mahren 1837 s 300 Acta Publica Registrierungspflichtige Online Recherche in den historischen Matriken des Mahrischen Landesarchivs Brunn cz dt Abgerufen am 19 April 2011 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Znaim von A bis Z 2009 Hans Zuckriegl Ich traum von einem Weinstock Kapitel 7 S 260 Johann Wolfgang Brugel Tschechen und Deutsche 1918 1938 Munchen 1967 Gerald Frodl Walfried Blaschka Der Kreis Znaim von A Z Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2010 Totenbuch S 378 Soucek Heimatkunde 6 Schauttau 1899 S 32 Josef Bartos Jindrich Schulz Milos Trapl Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 Band 9 Okresy Znojmo Moravsky Krumlov Hustopece Mikulov Profil Ostrava 1984 Hans Zuckriegl Im Marchenland der Thayana 2000 Eigenverlag S 114Stadte und Gemeinden im Okres Znojmo Bezirk Znaim Bantice Beharovice Bezkov Bitov Blanne Blizkovice Bohutice Bojanovice Borotice Boskovstejn Bozice Brezany Citonice Ctidruzice Cejkovice Cermakovice Cernin Damnice Dobelice Dobrinsko Dobsice Dolenice Dolni Dubnany Dyjakovice Dyjakovicky Dyje Dzbanice Greslove Myto Havraniky Hevlin Hluboke Masuvky Hnanice Hodonice Horni Breckov Horni Dubnany Horni Dunajovice Horni Kounice Hosteradice Hostim Hrabetice Hradek Hrusovany nad Jevisovkou Chvalatice Chvalovice Jamolice Jaroslavice Jevisovice Jezerany Marsovice Jirice u Miroslavi Jirice u Moravskych Budejovic Kadov Korolupy Kravsko Krhovice Krepice Kridluvky Kubsice Kucharovice Kyjovice Lancov Lechovice Lesna Lesonice Litobratrice Lubnice Lukov Mackovice Masovice Medlice Mikulovice Milicovice Miroslav Miroslavske Kninice Morasice Moravsky Krumlov Nasimerice Nemcicky Novy Saldorf Sedlesovice Olbramkostel Olbramovice Oleksovice Onsov Oslnovice Pavlice Petrovice Plavec Plenkovice Podhradi nad Dyji Podmoli Podmyce Prace Pravice Prokopov Prosimerice Preskace Resice Rozkos Rudlice Rybniky Skalice Slatina Slup Stalky Stary Petrin Stosikovice na Louce Strachotice Strelice Suchohrdly Suchohrdly u Miroslavi Safov Sanov Satov Stitary Sumna Tasovice Tavikovice Tesetice Trnove Pole Trstenice Tulesice Tvorihraz Uhercice Ujezd Unanov Valtrovice Vedrovice Velky Karlov Vemyslice Vevcice Visnove Vitonice Vracovice Vranov nad Dyji Vranovska Ves Vratenin Vrbovec Vyrovice Vysocany Zalesi Zblovice Znojmo Zeletice Zerotice Zerutky Normdaten Geografikum GND 1052242200 lobid OGND AKS VIAF 309582627 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Satov amp oldid 236545926