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Dieser Artikel behandelt die Minderstadt im Okres Znojmo Zu weiteren Bedeutungen siehe Olbramovice Begriffsklarung Olbramovice deutsch Wolframitz ist eine Minderstadt in Sudmahren Tschechien Der Ort liegt 20 km nordlich der osterreichischen Grenze im Okres Znojmo Bezirk Znaim Der Ort ist als ein Platzdorf angelegt OlbramoviceOlbramovice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk ZnojmoFlache 1712 1 haGeographische Lage 48 59 N 16 24 O 48 9906164 16 3924997 200 Koordinaten 48 59 26 N 16 23 33 OHohe 200 m n m Einwohner 1 159 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 671 76Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Moravsky Krumlov BranisoviceStrukturStatus MestysOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Roman Hybler Stand 2020 Adresse Olbramovice 23671 76 OlbramoviceGemeindenummer 594563Website www mestys olbramovice czMarktplatz mit Rathaus und MariensauleKirche Jakobus des AlterenGrundschule Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Gemeindegliederung 4 Wappen und Siegel 5 Bevolkerungsentwicklung 6 Sehenswurdigkeiten 7 Brauchtum 8 Sohne und Tochter des Ortes 9 Literatur und Quellen 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Ortschaft liegt am sudostlichen Fusse des Leskoun Miskogel 371 m und die Hauptdurchgangsstrasse verlauft in ost westlicher Richtung Am Miskogel wurde nach dem Ersten Weltkrieg ein Steinbruch errichtet ursprunglich hatte der Berg eine Hohe von 387 m Nachbarorte sind Vedrovice im Norden Kubsice Gubschitz im Nordosten Lidmerice Lidmeritz im Sudosten Zelovice Klein Seelowitz im Suden Pemdorf im Sudwesten Bohutice im Westen und Lesonice im Nordwesten Geschichte BearbeitenZwar war das Gebiet von Wolframitz schon seit der Bronzezeit bewohnt doch der heutige Ort wurde von einem Wolfram im 13 Jahrhundert gegrundet Die bis 1945 gesprochene ui Mundart bairisch osterreichisch mit ihren speziellen Bairischen Kennwortern weist auf eine Besiedlung durch deutsche Stamme hin wie sie vor allem im 12 13 Jahrhundert erfolgte Aufgrund besonderer Zwielaute unterscheidet sich diese Mundart von der mittelbairischen welches im Osten von Sudmahren gesprochen wird Da diese Zwielaute in der nordbairischen Mundart verwendet werden durften die ersten Siedler aus der oberpfalzischen Raum stammen 3 4 Die erste urkundliche Erwahnung war am 24 September 1436 als Markgraf Albrecht von Osterreich den Ort zum Markt erklarte Er erlaubte dem Ort die Abhaltung von zwei Jahrmarkten Um das Jahr 1590 liessen sich die Taufer im Ort nieder und bereits ab dem Jahre 1555 war der Pfarrer im Ort evangelisch Im Jahre 1596 erhielt Wolframitz von Rudolf II Weinbergrechte und weitere Marktprivilegien worunter auch das Weinschankrecht war Erst wahrend des Dreissigjahrigen Krieges im Jahre 1627 bekannten sich die Wolframitzer wieder zum katholischen Glauben und die Taufer wurden des Landes verwiesen Diese wanderten grosstenteils nach Siebenburgen aus 5 Ab 1651 gehorte der Ort der Familie Liechtenstein und somit zur Herrschaft Mahrisch Kromau Die Matriken werden seit 1680 im Ort gefuhrt 6 Nach den Schulreformen der Kaiserin Maria Theresia wurde eine Schule im Rathaus eingerichtet Diese war auch fur die Kinder der Gemeinde Klein Seelowitz Lidmeritz Babitz und Gubschitz vorgesehen 7 Die Entwicklung des Ortes steigerte sich rasant durch den Bau der Eisenbahn im Jahre 1839 und den dazugehorigen Bahnhof in Wolframitz Im Jahre 1866 wutete die Cholera im Ort welche im Osterreichisch Preussischen Krieg von preussischen Soldaten eingeschleppt wurde Um dem grosseren Verkehrsaufkommen Herr zu werden wurde in den Jahren 1880 1890 eine gepflasterte Bezirksstrasse von Wolframitz uber Lidmeritz Schomitz nach Lodenitz gebaut Im Jahre 1885 wurde im Ort die Freiwillige Feuerwehr Wolframitz gegrundet Der grosste Teil der Wolframitzer lebte von der Vieh und Landwirtschaft wobei der in Sudmahren seit Jahrhunderten gepflegte Weinbau einen besonderen Stellenwert einnahm Aufgrund des gunstigen Klimas wurden neben verschiedenen Getreidesorten Zuckerruben Kartoffeln Mais Kraut Gurken Salate Lauch Rettich Spinat Melonen Birnen Apfel Zwetschgen Kirschen Pfirsiche und Marillen angebaut Auch die Jagd war mit zu 1 400 geschossenen Hasen jahrlich ertragreich Der anfangs wichtige Weinbau ging durch die Reblausplage um 1864 fast vollig zugrunde 8 Neben dem ublichen Kleingewerbe gab eine Muhle und zwei Autobusunternehmen Nach dem Ersten Weltkrieg der 20 Opfer unter den Wolframitzern forderte zerfiel der Vielvolkerstaat Osterreich Ungarn Der Vertrag von Saint Germain erklarte den Ort dessen Bevolkerung im Jahre 1910 zu 98 Deutschsudmahrer waren 1919 zum Bestandteil der neuen Tschechoslowakischen Republik Im Jahre 1930 wurde die Dorfstrasse ausgebaut In der Zwischenkriegszeit kam es durch Neuernennungen von Beamten zu einem vermehrten Zuzug von Personen tschechischer Nationalitat Diese sowie andere Massnahmen wie die Bodenreform 9 und das Sprachengesetz 1920 sowie die Sprachenverordnung 1926 fuhrten zu Spannungen innerhalb des Landes Nach dem Munchner Abkommen gehorte Wolframitz zwischen 1938 und 1945 zum Landkreis Znaim im Reichsgau Niederdonau 10 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges welcher 47 Opfer forderte kam die Gemeinde am 8 Mai 1945 wieder zur Tschechoslowakei zuruck Bei Nachkriegsexzessen durch militante Tschechen kamen sieben Wolframitzer zu Tode 11 Viele deutsche Burger aus Wolframitz fluchteten uber die nahe Grenze nach Osterreich oder wurden hinuber getrieben Bis auf 51 Personen wurden alle Ortsbewohner zwischen dem 30 Marz und dem 18 September 1946 zwangsausgesiedelt Das Vermogen der Deutschen wurde durch das Benes Dekret 108 konfisziert das Vermogen der evangelischen Kirche durch das Benes Dekret 131 liquidiert und die katholische Kirche in der kommunistischen Ara enteignet Die in Osterreich befindlichen Wolframitzer wurden entsprechend den im Potsdamer Kommuniques genannten Transfer Zielen bis auf ca 26 Personen nach Deutschland abgeschoben Sieben Personen wanderten nach Kanada und eine nach Afrika aus 12 Der Ort wurde wieder neu besiedelt 13 11 1949 wurden Zelovice Klein Seelowitz Lidmerice Lidmeritz und Babice Babitz eingemeindet Im Jahre 1998 spendeten Vertriebene fur die Renovierung der Pfarrkirche und des Pfarrhauses in Olbramovice Wolframitz sowie fur die Rettung des Hausberges Leskoun und Bewahrung des dortigen Naturschutzgebietes vor einer Ausbeutung als Steinbruch Seit dem 23 Oktober 2007 ist Olbramovice wieder ein Mestys Gemeindegliederung BearbeitenFur den Mestys Olbramovice sind keine Ortsteile ausgewiesen Zu Olbramovice gehoren die Ortslagen Zelovice Klein Seelowitz Lidmerice Lidmeritz Babice Babitz und Na Samote Klein Seelowitzer Wirtshaus Das Gemeindegebiet bildet den Katastralbezirk Olbramovice u Moravskeho Krumlova 14 Wappen und Siegel BearbeitenIm 15 Jh erhielt der Ort ein Siegel aber der erste Abdruck des Siegels stammte aus dem Jahre 1557 Das Siegel zeigt innerhalb einer Umschrift einen aus Weinlaub aufragenden Weinbauern in typischer zeitgenossischer Tracht des 15 Jh In den erhobenen Handen halt er rechts eine beblatterte Traube und links ein Rebmesser Dieses Siegel wird bis zum 19 Jh unverandert verwendet Spater erhielt der Ort einen bildlosen Schriftstempel Bevolkerungsentwicklung BearbeitenVolkszahlung Einwohner gesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen Andere1880 545 507 32 61890 547 518 26 31900 539 509 30 01910 488 478 10 01921 491 426 44 211930 509 427 70 12 15 Sehenswurdigkeiten BearbeitenPfarrkirche des hl Jakob des Alteren 1300 Hochaltar von Andreas Schweigel 1781 1860 renoviert Rathaus 2 Halfte des 16 Jh Zwei Renaissancetore Bildsaule der Muttergottes 17 Jh Bildsaule des Johann von Nepomuk 1 Halfte 18 Jh 16 Friedhof 1645 Pfarrhaus 1668 zerstort 1758 abgebrannt und wieder aufgebaut Kopftermarter 1472 an der Hinrichtungsstatte 1729 letztmals zum Enthaupten benutzt Brauchtum BearbeitenBrauchtum Marchen und Sagen bereicherten das Leben Zum Fronleichnamsfest schmuckte man das gesamte Dorf und das innere der Kirche mit Blumen und hielt eine Prozession ab Die drei Jahrmarkte fanden am Mittwoch vor Palmsonntag am 29 September und am 2 Mittwoch vor Weihnachten statt Die Maimusik war am 1 Mai weiters gab es einen Jakobi Kirtag am 25 Juli und einen Kaiserkirtag am 20 Oktober Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenAndreas Schweigel 1735 1812 Brunn Bildhauer Erhard Raus 1889 1956 GeneraloberstLiteratur und Quellen BearbeitenGeorg Dehio Karl Ginhart Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler in der Ostmark Anton Schroll amp Co 1941 Wolframitz S 497 Johann Zabel Kirchlicher Handweiser fur Sudmahren 1941 Generalvikariat Nikolsburg Wolframitz S 48 Pernicka Podborsky Bronzezeitliche Funde aus Wolframitz und Romerzeitliche Siedlung bei Wolframitz 1959 Wenzel Max Thayaland Volkslieder und Tanze aus Sudmahren 1984 Geislingen Steige Hans Zuckriegl Worterbuch der sudmahrischen Mundarten Ihre Verwendung in Sprache Lied und Schrift 25 000 Dialektworter 620 S Eigenverlag 1999 Hans Zuckriegl Im Marchenland der Thayana 2000 Arbeitsausschuss der Sudmahrer Hrsg Sudmahrische Sagen Geislingen Steige Ilse Tielsch Felzmann Sudmahrische Sagen Munchen Verl Heimatwerk 1969 Oswald Lustig Die Marktgemeinde Wolframitz mit den Gemeinden Babitz Gubschitz Kl Seelowitz Lidmeritz 1982 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden Knee Wien 1992 ISBN 3 927498 19 X Wolframitz S 254f Oswald Lustig Alte Dokumente des Pfarrsprengels der Marktgemeinde Wolframitz 1462 1934 2001 Felix Ermacora Die sudetendeutschen Fragen Rechtsgutachten Verlag Langen Muller 1992 ISBN 3 7844 2412 0Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Olbramovice Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kulturdatenbank der HeimatvertriebenenEinzelnachweise Bearbeiten Obec Olbramovice podrobne informace uir cz Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 S 10 Hans Zuckriegl Worterbuch der sudmahrischen Mundarten Ihre Verwendung in Sprache Lied und Schrift 25 000 Dialektworter 620 S Eigenverlag 1999 Bernd Langin Die Hutterer 1986 S 237 Onlinesuche uber das Landesarchiv Brunn Acta Publica Registrierungspflichtige Online Recherche in den historischen Matriken des Mahrischen Landesarchivs Brunn cz dt Abgerufen am 14 Marz 2011 Codex diplomaticus et epistolaris Moraviae Band III S 202 Hans Zuckriegl Ich traum von einem Weinstock Kapitel 7 S 261 Elisabeth Wiskemann Czechs and Germans London 1938 S 152 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Znaim von A bis Z 2009 Wolframitz S 261 573 a b Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 261 f Wolframitz Cornelia Znoy Die Vertreibung der Sudetendeutschen nach Osterreich 1945 46 Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades der Philosophie Geisteswissenschaftliche Fakultat der Universitat Wien 1995 Emilia Hrabovec Vertreibung und Abschub Deutsche in Mahren 1945 1947 Frankfurt am Main Bern New York Wien Wiener Osteuropastudien Schriftenreihe des osterreichischen Ost und Sudosteuropa Instituts 1995 und 1996 Katastralni uzemi Olbramovice u Moravskeho Krumlova podrobne informace uir cz Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 sv 9 1984 Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren 1990 Wolframitz s 39Stadte und Gemeinden im Okres Znojmo Bezirk Znaim Bantice Beharovice Bezkov Bitov Blanne Blizkovice Bohutice Bojanovice Borotice Boskovstejn Bozice Brezany Citonice Ctidruzice Cejkovice Cermakovice Cernin Damnice Dobelice Dobrinsko Dobsice Dolenice Dolni Dubnany Dyjakovice Dyjakovicky Dyje Dzbanice Greslove Myto Havraniky Hevlin Hluboke Masuvky Hnanice Hodonice Horni Breckov Horni Dubnany Horni Dunajovice Horni Kounice Hosteradice Hostim Hrabetice Hradek Hrusovany nad Jevisovkou Chvalatice Chvalovice Jamolice Jaroslavice Jevisovice Jezerany 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