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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Chvalovice Begriffsklarung aufgefuhrt Chvalovice deutsch Kallendorf ist eine Gemeinde im Okres Znojmo im Jihomoravsky kraj in der Tschechischen Republik ChvaloviceChvalovice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk ZnojmoFlache 884 1 haGeographische Lage 48 47 N 16 5 O 48 7865769 16 0823483 222 Koordinaten 48 47 12 N 16 4 56 OHohe 222 m n m Einwohner 684 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 669 02Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Znojmo HollabrunnStrukturStatus GemeindeOrtsteile 2VerwaltungBurgermeister Zdenek Karpinski Stand 2020 Adresse Chvalovice 80669 02 ZnojmoGemeindenummer 594172Website www chvalovice czEuropastrasse in ChvaloviceKirche der hl Margarethe und Pension DanizMariensaule Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen und Siegel 4 Bevolkerungsentwicklung 5 Gemeindegliederung 6 Sehenswurdigkeiten 7 Brauchtum 8 Quellen 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Gemeinde liegt in Sudmahren etwa acht Kilometer sudlich der Stadt Znojmo an der Grenze zu Osterreich Durch Chvalovice fliesst der Bach Daniz Die Staatsstrasse I 38 Europastrasse 59 durchquert das Dorf In Hate an der E59 befindet sich ein Grenzubergang nach Kleinhaugsdorf in Osterreich an dem seit dem Beitritt Tschechiens zum Schengener Abkommen am 21 Dezember 2007 keine regelmassigen Pass und Zollkontrollen mehr durchgefuhrt werden Geschichte BearbeitenDie Anlage des Ortes und die bis 1945 gesprochene bairisch osterreichische ui Mundart mit ihren speziellen bairischen Kennwortern weisen auf eine Besiedlung durch bayrische deutsche Stamme hin wie sie um 1050 aber vor allem im 12 und 13 Jahrhundert erfolgte 3 Die erste urkundliche Nennung des Ortes liegt im Jahr 1284 In diesem Jahr wurde vom Olmutzer Bischof dem Kloster Bruck der Besitz in der Ortschaft Qualndorff bestatigt Im Laufe der Jahre anderte sich die Schreibweise des Ortes mehrmals So schrieb man 1349 Kalndorf 1523 Kolindorff und 1575 Kalndorff Die heutige Schreibweise ist seit dem Jahr 1718 in Gebrauch Die Matriken werden seit 1710 gefuhrt 4 Unter Joseph II wurde das Kloster Bruck aufgelost und damit die Herrschaft uber Kallendorf 5 Im Jahr 1752 wurde die Kaiserstrasse gebaut Da diese Strasse die Hauptverbindungsstrasse von Osterreich nach Bohmen war kam es zu einem wirtschaftlichen Aufschwung des Ortes In den Jahren 1799 und 1805 belastete der Aufenthalt russischen Militars den Ort 1809 die Franzosen Im Jahr 1859 brach ein Grossbrand im Ort aus und vernichtete 26 Hauser Wahrend des Deutsch Osterreichischen Krieges 1866 besetzten preussische Soldaten den Ort 1874 richtete eine Uberschwemmung schwere Schaden an Infolge eines schweren Schadlingsbefalls im Jahr 1897 ging die Weinbauflache von 94 ha auf 37 ha zuruck Um die Jahrhundertwende lebten die meisten Einwohner des Ortes von der Landwirtschaft Lediglich funf Handwerker und einige Angestellte bzw Beamten besassen kein Ackerland Nach dem Ersten Weltkrieg kam der zuvor zu Osterreich Ungarn gehorende Ort der 1910 ausschliesslich von Deutschmahrern bewohnt wurde durch den Vertrag von Saint Germain zur Tschechoslowakei Massnahmen folgten wie die Bodenreform das Sprachengesetz 1920 und die Sprachenverordnung 1926 wodurch es durch Siedler und neu besetzte Beamtenposten zu einem vermehrten Zuzug von Personen tschechischer Nationalitat kam 6 Am 27 Oktober 1935 kam es zu einer Kundgebung durch ortsfremde Tschechen und zu Ausschreitungen In den Jahren von 1936 bis 1938 wurden auf dem Gemeindegrund neun Bunker des Tschechoslowakischen Walls errichtet Zwischen 1938 und 1945 gehorte der Ort Kallendorf infolge des Munchner Abkommens zum Reichsgau Niederdonau Bis 1945 war Kallendorf mit den Ortschaften Gerstenfeld und Klein Tajax zur Gemeinde Schatzberg zusammengeschlossen Im Zweiten Weltkrieg hatte der Ort 37 Opfer zu beklagen Nach Kriegsende wurde die Gemeinde wieder der Tschechoslowakei zugeordnet Elf Einwohner wurden Opfer der Nachkriegsgewalt Bis auf funf Menschen flohen alle Deutschsudmahrer vor den einsetzenden Nachkriegsexzessen oder wurden uber die Grenze nach Osterreich vertrieben Die restlichen funf Deutschsudmahrer von Kallendorf wurden im September und Oktober 1946 uber Znaim nach Deutschland zwangsausgesiedelt 17 Personen verblieben im Ort Die in Osterreich befindlichen Kallendorfer wurden bis auf 16 Familien in Ubereinstimmung mit den ursprunglichen Uberfuhrungszielen 7 des Potsdamer Kommuniques nach Deutschland weiter transferiert 8 Im Jahre 1961 wurde Hate von Dyjakovicky nach Chvalovice umgemeindet Wappen und Siegel BearbeitenDer Ort fuhrte um das Jahr 1745 ein Siegel Es zeigte ein Pflugeisen mit einer Umschrift Nach dem Ende des Herrschaftsverhaltnisses fuhrte Kallendorf einen bildlosen Schriftstempel der ab 1919 zweisprachig war 9 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenVolkszahlung 10 Einwohner gesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen Andere1880 723 723 0 01890 759 735 22 21900 723 723 0 01910 711 711 0 01921 690 623 46 211930 681 639 29 13Gemeindegliederung BearbeitenChvalovice besteht aus den Ortsteilen Chvalovice Kallendorf und Hate Haid 11 Grundsiedlungseinheit ist Chvalovice Sehenswurdigkeiten BearbeitenPfarrkirche St Margareta 1284 Hauptaltar von Josef Winterhalder dem Jungeren Bildsaulen hl Anna 1734 Johann von Nepomuk 1734 hl Florian 1764 Marienkapelle Loretosaule 1628 Kriegerdenkmal 1921 12 Brauchtum BearbeitenReiches Brauchtum bestimmte den Jahresablauf der 1945 46 vertriebenen deutschen Ortsbewohner Die Faschingsunterhaltung wahrt drei Tage wobei ein Prasent ausgetanzt und an das meistbietende Madchen ubergeben wird Am Aschermittwoch sammeln die Burschen Eier Geselchtes Wein und Geld und verzehren alles im Gasthaus Am Aschermittwoch und an den nachfolgenden Sonntagen werden die Burschen von den Madeln zu einem Festessen eingeladen Zu St Markus gab es eine Bittprozession bei der eine Grenzbegehung des Gemeindeausschusses mit dem Burgermeister den Gemeinderaten und dem Gemeindediener abgehalten wurde Traditionsgemass erfolgte zu Pfingsten die Wallfahrt nach Maria Dreieichen und weitere kleinere Wallfahrten nach Tasswitz und Lechwitz Das von den Winzern veranstaltete Weinlesefest wurde von der Freiwillige Feuerwehr Chvalovice organisiert Dabei wird der Gemeindesaal bis zur Decke mit Weinranken Weintrauben Birnen Apfeln und Nussen geschmuckt Ein Saalburgermeister und eine Schar Feldhuter hatten die Aufgabe die Weintrauben und das Obst zu bewachen Erwischten sie einen Dieb musste dieser Strafe bezahlen Tat er dies wahrend des Tanzes verdoppelte sich seine Strafe Um Mitternacht wird die Amtsstube geschlossen das noch vorhandene Obst freigegeben und das eingenommene Geld der Feuerwehr ubergeben 13 Quellen BearbeitenFelix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk 1992 Kallendorf S 14 Bruno Kaukal Wappen und Siegel 1992 Kallendorf S 105f Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 301 Kallendorf Literatur BearbeitenGeorg Dehio Karl Ginhart Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler in der Ostmark 1941 Kallendorf S 270 Jozsef Hampel Geschichte der Gemeinde Kallendorf 1972 73 Wenzel Max Thayaland Volkslieder und Tanze aus Sudmahren 1984 Geislingen Steige Detlef Brandes Der Weg zur Vertreibung 1938 1945 Plane und Entscheidungen zum Transfer der Deutschen aus Polen und der Tschechoslowakei Munchen 2001 ISBN 3 486 56520 6Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Chvalovice Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte von Chvalovice Kulturdatenbank der HeimatvertriebenenEinzelnachweise Bearbeiten Obec Chvalovice podrobne informace uir cz Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 S 9 Online Suche uber das Landesarchiv Brunn Acta Publica Registrierungspflichtige Online Recherche in den historischen Matriken des Mahrischen Landesarchivs Brunn cz dt Abgerufen am 31 Marz 2011 Jozsef Hampel Geschichte der Gemeinde Kallendorf 1973 Johann Wolfgang Brugel Tschechen und Deutsche 1918 1938 Munchen 1967 Cornelia Znoy Die Vertreibung der Sudetendeutschen nach Osterreich 1945 46 Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades der Philosophie Geisteswissenschaftliche Fakultat der Universitat Wien 1995 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 301 Kallendorf Codex diplomaticus et epistolaris Moraviae Bl IV S 218 Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 sv 9 1984 Casti obci uir cz Johann Zabel Kirchlicher Handweiser fur Sudmahren 1941 Generalvikariat Nikolsburg Kallendorf S 76 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Znaim von A bis Z 2009Stadte und Gemeinden im Okres Znojmo Bezirk Znaim Bantice Beharovice Bezkov Bitov Blanne Blizkovice Bohutice Bojanovice Borotice Boskovstejn Bozice Brezany Citonice Ctidruzice Cejkovice Cermakovice Cernin Damnice Dobelice Dobrinsko Dobsice Dolenice Dolni Dubnany Dyjakovice Dyjakovicky Dyje Dzbanice Greslove Myto Havraniky Hevlin Hluboke Masuvky Hnanice Hodonice Horni Breckov Horni Dubnany Horni Dunajovice Horni Kounice Hosteradice Hostim Hrabetice Hradek Hrusovany nad Jevisovkou Chvalatice Chvalovice Jamolice Jaroslavice Jevisovice Jezerany Marsovice Jirice u Miroslavi Jirice u Moravskych Budejovic Kadov Korolupy Kravsko Krhovice Krepice Kridluvky Kubsice Kucharovice Kyjovice Lancov Lechovice Lesna Lesonice Litobratrice Lubnice Lukov Mackovice Masovice Medlice Mikulovice Milicovice Miroslav Miroslavske Kninice Morasice Moravsky Krumlov Nasimerice Nemcicky Novy Saldorf Sedlesovice Olbramkostel Olbramovice Oleksovice Onsov Oslnovice Pavlice Petrovice Plavec Plenkovice Podhradi nad Dyji Podmoli Podmyce Prace Pravice Prokopov Prosimerice Preskace Resice Rozkos Rudlice Rybniky Skalice Slatina Slup Stalky Stary Petrin Stosikovice na Louce Strachotice Strelice Suchohrdly Suchohrdly u Miroslavi Safov Sanov Satov Stitary Sumna Tasovice Tavikovice Tesetice Trnove Pole Trstenice Tulesice Tvorihraz Uhercice Ujezd Unanov Valtrovice Vedrovice Velky Karlov Vemyslice Vevcice Visnove Vitonice Vracovice Vranov nad Dyji Vranovska Ves Vratenin Vrbovec Vyrovice Vysocany Zalesi Zblovice Znojmo Zeletice Zerotice Zerutky Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chvalovice amp oldid 229922803