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Borotice deutsch Borotitz ist eine Gemeinde in Tschechien Sie liegt zwolf Kilometer westlich von Hrusovany nad Jevisovkou und gehort zum Okres Znojmo BoroticeBorotice nad Jevisovkou Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk ZnojmoFlache 1206 1 haGeographische Lage 48 51 N 16 15 O 48 8572906 16 2426086 197 Koordinaten 48 51 26 N 16 14 33 OHohe 197 m n m Einwohner 423 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 671 65Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Bozice LechoviceStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Zdenek Bobok Stand 2020 Adresse Borotice 71671 78 Jirice u MiroslaviGemeindenummer 593800Website www borotice czGemeindeamt in Borotice Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Einwohnerentwicklung 4 Gemeindegliederung 5 Sehenswurdigkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenBorotice befindet sich am rechten Ufer der Jevisovka in der Thaya Schwarza Senke und bildet mit Filipovice ein geschlossenes Siedlungsgebiet Nachbarorte sind Cejkovice und Brezany im Nordosten Pravice im Osten Mlynske Domky und Ceske Kridlovice im Sudosten Sidliste Formoza und Valtrovice im Suden Krhovice und Hodonice im Sudwesten sowie Prace und Lechovice im Nordwesten Der Ort ist als ein Platzdorf angelegt Geschichte BearbeitenIm 11 bis 13 Jahrhundert kam es zu einer grossen Siedlungsbewegung von West nach Ost Mahren wurde von 1031 bis 1305 von der Dynastie der Premysliden regiert Um grossere Gebiete landwirtschaftlich zu nutzen und damit hohere Ertrage zu erzielen bewarben sie die Kolonisten zum Beispiel mit zehn Jahre Steuerfreiheit deutsches Siedlerrecht Bis zum Jahre 1150 wurde das Gebiet um Mikulov Nikolsburg und Znojmo Znaim von deutschen Einwanderern aus Niederosterreich besiedelt Die Anlage des Dorfes sowie die ui Mundart die bis 1945 gesprochen wurde bekunden dass sie ursprunglich aus den bairischen Gebieten der Bistumer Regensburg und Passau stammten Sie brachten neue landwirtschaftliche Gerate mit und fuhrten die ertragreiche Dreifelderwirtschaft ein 3 4 5 6 7 Die erste urkundliche Erwahnung des Ortes erfolgte im Jahre 1225 als Boroticz Die heute bekannte Schreibweise des Ortes existiert bereits seit dem Jahre 1283 Anfangs schrieb man den Ort mit dem Zusatz Mahrisch was aber bald verschwand da die namensgleiche Ortschaft Deutsch Borotitz im Jahre 1525 verodete 8 Das Dorf gehorte ab dem 14 Jahrhundert teilweise zum Kloster Bruck Das Stift erhielt den grossten Teil des Ortes 1362 von Benedict von Borotitz gegen jahrlich abzuhaltende Seelenmessen Im Jahre 1519 wurden Borotitz und Grillowitz gegen Rausenbruck getauscht Der neue Besitzer Sebastian von Weitmuhl vereinigte Borotitz mit der Herrschaft Grusbach 9 Im Jahre 1605 drangen Truppen aus Siebenburgen unter dem Fursten Bocskaj in Mahren ein und plunderten im Mai Borotitz Wahrend des darauf folgenden Dreissigjahrigen Krieges verodete die Ortschaft durch Plunderungen und Verwustungen vollstandig Ab 1660 gehort Borotitz wieder zur Herrschaft des Klosters Bruck Erst im Jahre 1671 holte der Abt des Klosters Bruck neue Siedler in den Ort Diese kamen meist aus der nahe gelegenen Ortschaft Lechwitz Ab dem Jahre 1785 in welchem das Kloster Bruck aufgelost worden ist gehorte Philippsdorf als Ortsteil zu Borotitz 10 In Philippsdorf wurden am Ende des 19 Jahrhunderts unterirdische Raume entdeckt Diese durften von den Bewohner bei Notzeiten als Versteck fur Nahrungsmittel und andere Habseligkeiten benutzt worden sein das letzte Mal nachweislich wahrend der Revolutionskriege in den Jahren 1805 und 1809 11 Um das Jahr 1900 wurde bei Borotitz ein archaologischer Fund aus der Bronzezeit in der Aunjetitzer Kultur gehoben Hierbei handelte es sich um aus glatten Bronzeblechstreifen bestehende Manschetten Dieser Fund ist heute unter dem Namen Borotitzer Armmanschetten bekannt 12 Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvolkerstaat Osterreich Ungarn Der Vertrag von Saint Germain 1919 erklarte den Ort der ausschliesslich von Deutschsudmahrern bewohnt war zum Bestandteil der neuen Tschechoslowakischen Republik Mit dem Munchner Abkommen wurde Borotitz mit 1 Oktober 1938 ein Teil des deutschen Reichsgaus Niederdonau 9 Im Zweiten Weltkrieg hatte der Ort 47 Gefallene beziehungsweise Vermisste zu beklagen Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Borotitz wieder der Tschechoslowakei zugeordnet Es folgten schwere Exzesse gegen die deutsche Bevolkerung sodass viele uber die nahe Grenze nach Osterreich flohen Zwischen dem 9 Juli und dem 18 September 1946 erfolgte die Zwangsaussiedlung von 228 Deutschsudmahrern nach Westdeutschland 13 Eine Familie konnte im Ort verbleiben Das Vermogen der deutschen Ortsbewohner wurde durch das Benes Dekret 108 konfisziert das Vermogen der evangelischen Kirche durch das Benes Dekret 131 liquidiert und die katholische Kirche in der kommunistischen Ara enteignet Von den in Osterreich befindlichen Ortsbewohnern wurden ca 50 in Ubereinstimmung mit den ursprunglichen Uberfuhrungs Zielen der Alliierten nach Deutschland weiter transferiert 14 Die Ortschaft wurde spater neu besiedelt Die Matriken wurden von 1663 bei Grillowitz und ab 1858 bei Lechwitz gefuhrt 15 Einwohnerentwicklung BearbeitenVolkszahlung Einwohner gesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen Andere1880 755 755 0 01890 726 725 1 01900 790 778 12 01910 833 833 0 01921 759 739 14 61930 741 719 15 7 16 Gemeindegliederung BearbeitenFur die Gemeinde Borotice sind keine Ortsteile ausgewiesen Zu Borotice gehort die Ansiedlung Filipovice Philippsdorf Sehenswurdigkeiten BearbeitenDorfkapelle des hl Wenzel 1865 KriegerdenkmalLiteratur BearbeitenFelix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren Borotitz s 38 C Maurer Verlag Geislingen Steige 1990 ISBN 3 927498 13 0 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden Borotitz s 3 Josef Knee Wien 1992 ISBN 3 927498 19 X Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 279 Borotitz Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Borotice Znojmo District Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte von Borotice Historie des Ortes von Gerd Hanak PDF 91 kB Kulturdatenbank der HeimatvertriebenenEinzelnachweise Bearbeiten Obec Borotice podrobne informace uir cz Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB http www planet wissen de kultur mitteleuropa geschichte tschechiens pwiedeutscheintschechien100 html Joachim Rogall Deutsche und Tschechen Geschichte Kultur Politik Verlag C H Beck 2003 ISBN 3 406 45954 4 Geleitwort von Vaclav Havel Kapitel Die Premysliden und die deutsche Kolonisierung S33 f Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 S 9 Universitat Giessen Hrsg Sudetendeutsches Worterbuch Bd 1 1988 Oldenbourg Verlag ISBN 978 3 486 54822 8 Hans Zuckriegl Worterbuch der sudmahrischen Mundarten Ihre Verwendung in Sprache Lied und Schrift 25 000 Dialektworter 620 S Eigenverlag 1999 Gregor Wolny Die Markgrafschaft Mahren 1836 S 358 a b Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Znaim von A bis Z 2009 Codex diplomaticus et epistolaris Moraviae Band II S 137 S 161 Anthropologische Gesellschaft in Wien Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien Band 16 1886 S 167 Reclams Archaologiefuhrer Osterreich und Sudtirol Stuttgart 1985 S 155 Milan Churan Potsdam und die Tschechoslowakei 2007 Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft Sudetendeutscher Lehrer und Erzieher E V ISBN 978 3 9810491 7 6 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 279 f Borotitz Onlinesuche uber das Landesarchiv Brunn Acta Publica Registrierungspflichtige Online Recherche in den historischen Matriken des Mahrischen Landesarchivs Brunn cz dt Abgerufen am 15 April 2011 Josef Bartos Jindrich Schulz Milos Trapl Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 Band 9 Okresy Znojmo Moravsky Krumlov Hustopece Mikulov Profil Ostrava 1984 Stadte und Gemeinden im Okres Znojmo Bezirk Znaim Bantice Beharovice Bezkov Bitov Blanne Blizkovice Bohutice Bojanovice Borotice Boskovstejn Bozice Brezany Citonice Ctidruzice Cejkovice Cermakovice Cernin Damnice Dobelice Dobrinsko Dobsice Dolenice Dolni Dubnany Dyjakovice Dyjakovicky Dyje Dzbanice Greslove Myto Havraniky Hevlin Hluboke Masuvky Hnanice Hodonice Horni Breckov Horni Dubnany Horni Dunajovice Horni Kounice Hosteradice Hostim Hrabetice Hradek Hrusovany nad Jevisovkou Chvalatice Chvalovice Jamolice Jaroslavice Jevisovice Jezerany Marsovice Jirice u Miroslavi Jirice u Moravskych Budejovic Kadov Korolupy Kravsko Krhovice Krepice Kridluvky Kubsice Kucharovice Kyjovice Lancov Lechovice Lesna Lesonice Litobratrice Lubnice Lukov Mackovice Masovice Medlice 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