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Lechovice deutsch Lechwitz ist eine Gemeinde im Okres Znojmo Bezirk Znaim Jihomoravsky kraj Region Sudmahren in der Tschechischen Republik Der Ort liegt ca zehn Kilometer ostlich von Znojmo Znaim LechoviceLechovice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk ZnojmoFlache 573 1 haGeographische Lage 48 52 N 16 13 O 48 87368 16 22195 197 Koordinaten 48 52 25 N 16 13 19 OHohe 197 m n m Einwohner 570 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 671 63Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Znojmo PohoreliceStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Zaneta Dohnalova Stand 2020 Adresse Lechovice 32671 63 LechoviceGemeindenummer 594334Website www obec lechovice czDorfplatzWallfahrtskirche Maria Heimsuchung Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Gemeindegliederung 4 Wappen und Siegel 5 Bevolkerungsentwicklung 6 Sehenswurdigkeiten 7 Sohne und Tochter des Ortes 8 Brauchtum 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLechovice befindet sich rechtsseitig der Jevisovka in der Thaya Schwarza Senke Durch den Ort fuhrt die Staatsstrasse I 53 zwischen Znojmo und Pohorelice von der hier die II 414 nach Bozice abzweigt Nachbarorte sind Borotice Borotitz im Suden Cejkovice Schakwitz im Osten Stosikovice na Louce Tesswitz an der Wiese und Prace Pratsch im Westen Der Ort selbst ist als ein Strassenangerdorf angelegt worden Geschichte Bearbeiten nbsp Schloss Lechwitz im WinterIm 11 bis 13 Jahrhundert kam es zu einer grossen Siedlungsbewegung von West nach Ost Mahren wurde von 1031 bis 1305 von der Dynastie der Premysliden regiert Um grossere Gebiete landwirtschaftlich zu nutzen und damit hohere Ertrage zu erzielen bewarben sie die Kolonisten zum Beispiel mit zehn Jahre Steuerfreiheit deutsches Siedlerrecht Bis zum Jahre 1150 wurde das Gebiet um Mikulov Nikolsburg und Znojmo Znaim von deutschen Einwanderern aus Niederosterreich besiedelt Die bis 1945 gesprochene ui Mundart und die Anlage des Dorfes bekunden dass sie ursprunglich aus den bairischen Gebieten der Bistumer Regensburg und Passau stammten Sie brachten neue landwirtschaftliche Gerate mit und fuhrten die ertragreiche Dreifelderwirtschaft ein 3 4 5 6 7 Lechwitz wurde im Jahre 1255 erstmals urkundlich erwahnt wobei in der Urkunde auch von einer Feste die Rede war Im Jahre 1389 wurde ein Teil des Dorfes vom Kloster Bruck gekauft wahrend der andere Teil des Ortes vom Znaimer Clarissinnenkloster verwaltet wurde Trotz des Verkaufs dieses Ortsteils einige Jahre spater kaufte das Kloster Bruck 1660 den Ort vollstandig zuruck Der Abt Wellner errichtete 1721 die grosse kreuzformige Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung Diese wurde das Wahrzeichen von Lechwitz Aufgrund der darauf folgenden Wallfahrten kommt es im Ort zu einem raschen wirtschaftlichen Aufschwung Auch liessen sich die Abte in Lechwitz ein Schloss als Sommerresidenz errichten Ab 1740 wird von einer Schule im Ort berichtet Die Matriken wurden bis 1785 bei Gross Olkowitz und spater im Ort gefuhrt Ein Jahr fruher fallt der Ort aufgrund der Josephinischen Reformen unter die Verwaltung des Religionsfonds In den Jahren 1808 11 wurde die Reichsstrasse Znaim Lechwitz Pohrlitz gebaut welche eine Verbindung zwischen den bereits vorhandenen Reichsstrassen Wien Prag und Wien Brunn darstellt Das bis dahin vom Religionsfonds verwaltete Gut Lechwitz ging im Jahre 1824 in den Besitz Josef Lang uber der es seinem Schwiegersohn Karl Friedrich von Kubeck vererbte Danach verblieb das Gut im Besitz der Freiherren von Kubeck welche als Patronatsherren Kirche und Pfarre erhielten Um 1828 wurde in Lechwitz ein neues Schulgebaude errichtet Ab 1870 verkehrte eine Postkutsche zum Bahnhof Frischau Erst ab dem Jahre 1885 wurde der Ort eine selbstandige Pfarre In der Pfarre waren weiters Borotitz und Philippsdorf eingegliedert 1888 zerstorte eine Uberschwemmung den tiefer gelegenen Ortsteil Aufgrund der steigenden Kinderzahl im Ort wurde die Schule im Jahre 1889 auf zwei Klassen erweitert Der grosste Teil der Lechwitzer lebte von der Landwirtschaft wobei der in Sudmahren seit Jahrhunderten gepflegte Weinbau nur eine untergeordnete Rolle spielte Die produzierten Weinmengen reichten meist nie uber den Eigenbedarf des Dorfes hinaus Aufgrund des Klimas wurden neben verschiedenen Getreidesorten auch Zuckerruben Gemuse Gurken und Edelobst angebaut Weiters gab es neben dem ublichen Kleingewerbe zwei Ziegeleien eine Muhle und zwei Milchsammelstellen Nach dem Ersten Weltkrieg kam der zuvor zu Osterreich Ungarn gehorende Ort der 1910 zu 98 von Deutschmahrern bewohnt wurde durch den Vertrag von Saint Germain zur Tschechoslowakei Massnahmen folgen wie die Bodenreform 8 das Sprachengesetz 1920 und die Sprachenverordnung 1926 Sie bewirkten die Ansiedlung von Tschechen in den deutschen Gemeinden und verscharfte die Spannungen zwischen den Volksgruppen Durch das Munchner Abkommen wurde Lechwitz mit 1 Oktober 1938 ein Teil des deutschen Reichsgaus Niederdonau Zwischen 1928 und 1930 wurde der Ort elektrifiziert Im gleichen Jahr wurde eine Klasse der Schule fur die tschechische Minderheitenschule verwendet welche ein Jahr spater in einen Neubau umsiedelte Im Zweiten Weltkrieg hatte Lechwitz 46 Opfer zu beklagen Nach dem Kriegsende kam die Gemeinde wieder zur Tschechoslowakei zuruck Bis auf 118 Personen flohen die deutschen Einwohner oder wurden uber die Grenze nach Osterreich vertrieben Die letzten 118 Deutschsudmahrer von Lechwitz wurden zwischen 9 Juli und 18 September 1946 nach Westdeutschland zwangsausgesiedelt In Ubereinstimmung mit den ursprunglichen Transfermodalitaten des Potsdamer Kommuniques verlangte im Janner 1946 die Rote Armee den Abschub aller Volksdeutschen aus Osterreich nach Deutschland Die in Osterreich befindlichen Ortsbewohner wurden bis auf ca 40 nach Deutschland weiter transferiert 9 10 11 Gemeindegliederung BearbeitenFur die Gemeinde Lechovice sind keine Ortsteile ausgewiesen Grundsiedlungseinheiten sind Lechovice und U zamku 12 Wappen und Siegel BearbeitenDas alteste bekannte Gemeindesiegel stammt aus dem 18 Jahrhundert Es zeigt ein Pflugeisen und ein Winzermesser nebeneinander in einem Schild Im 19 Jahrhundert wurde vom Ort ein bildloser Stempel gefuhrt der in der unteren Halfte eine Schmuck Arabeske zeigt 13 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenVolkszahlung Einwohner gesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen Andere1880 552 549 3 01890 613 613 0 01900 610 599 0 111910 610 598 5 71921 618 565 29 241930 575 529 31 15 14 Sehenswurdigkeiten BearbeitenPfarrkirche Mariae Heimsuchung erbaut 1721 durch Christian Alexander Oedtl anstelle einer holzernen Waldkapelle aus dem Jahre 1695 das Bild der Taufe Christi stammt von Josef Winterhalter Schloss 1740 Umbau 1824 Schlosspark mit 1000 jahriger Eiche und Schiffsrumpf des Schiffes mit dem der ehemalige Kaiser Maximilian von Mexiko fuhr Kriegerdenkmal 1922 Kapelle Maria Siebeneichen 1880 Statue des Hl Johannes von Nepomuk 1760 Statue des Hl Antonius von Padua 1742 15 16 Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenMilos Safranek 1894 1982 Musikpublizist Schriftsteller und Diplomat Hans Prock Schauer 1926 2004 Heimatforscher Hans Wagner 1893 1984 Abgeordneter in Osterreich Ungarn Tschechoslowakei Johann Wagner 1893 1984 deutschnationaler Politiker des Bundes der Landwirte BdL in der Tschechoslowakei und Vertriebenenfunktionar in Osterreich Franz Wagner 1860 1929 Abgeordneter des Mahrischen Landtages 1905 07 und Reichsrat 1907 1918 Karl Friedrich von Kubeck wurde am 16 September 1855 in der Kubeck schen Familiengruft in Lechovice begraben Max von Kubeck 1835 1913 Reichsrat und Delegierter im Deutschen Bund Sohn von Karl Friedrich von Kubeck dem Begrunder der Osterreichischen Nationalbank Alois Lahoda K K Ingenieur Semmeringbahnbauing unter Ritter v Ghega 1827 1906 Brauchtum BearbeitenReiches Brauchtum bestimmte den Jahresablauf der 1945 1946 vertriebenen deutschen Ortsbewohner Traditionsgemass pilgern zum Fest Maria Geburt 8 September die Lechwitzer in einer dreitagigen Wallfahrt zum Heiligen Berg nach Nikolsburg 30 Kilometer Uber Pfingsten erfolgt eine viertagige Wallfahrt nach Maria Dreieichen Die Ortsbewohner von Panditz schliessen sich dabei an 17 Literatur BearbeitenGregor Wolny Die Markgrafschaft Mahren topographisch statistisch und historisch Bd I VI Brunn 1835 42 Georg Dehio Karl Ginhart Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler in der Ostmark 1941 Lechwitz S 302 Hans Prock Schauer Heimatbuch der Gemeinde Lechwitz Sudmahren Wenzel Max Thayaland Volkslieder und Tanze aus Sudmahren 1984 Geislingen Steige Hans Prock Schauer Wallfahrtskirche Lechwitz 1993 Felix Ermacora Die sudetendeutschen Fragen Rechtsgutachten Verlag Langen Muller 1992 ISBN 3 7844 2412 0 Emilia Hrabovec Vertreibung und Abschub Deutsche in Mahren 1945 1947 Frankfurt am Main Bern New York Wien Wiener Osteuropastudien Schriftenreihe des osterreichischen Ost und Sudosteuropa Instituts 1995 und 1996Weblinks BearbeitenKulturdatenbank der HeimatvertriebenenEinzelnachweise Bearbeiten Obec Lechovice podrobne informace uir cz Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB http www planet wissen de kultur mitteleuropa geschichte tschechiens pwiedeutscheintschechien100 html Joachim Rogall Deutsche und Tschechen Geschichte Kultur Politik Verlag C H Beck 2003 ISBN 3 406 45954 4 Geleitwort von Vaclav Havel Kapitel Die Premysliden und die deutsche Kolonisierung S33 f Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 S 9 Universitat Giessen Hrsg Sudetendeutsches Worterbuch Bd 1 1988 Oldenbourg Verlag ISBN 978 3 486 54822 8 Hans Zuckriegl Worterbuch der sudmahrischen Mundarten Ihre Verwendung in Sprache Lied und Schrift 25 000 Dialektworter 620 S Eigenverlag 1999 Fritz Peter Habel Dokumente zur Sudetenfrage Langen Muller 1984 ISBN 3 7844 2038 9 Bodenreform in der CSR 1918 bis 1938 S 471 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 281 f Lechwitz Cornelia Znoy Die Vertreibung der Sudetendeutschen nach Osterreich 1945 46 Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades der Philosophie Geisteswissenschaftliche Fakultat der Universitat Wien 1995 Brunnhilde Scheuringer 30 Jahre danach Die Eingliederung der volksdeutschen Fluchtlinge und Vertriebenen in Osterreich Verlag Braumuller 1983 ISBN 3 7003 0507 9 Zakladni sidelni jednotky uir cz Codex diplomaticus et epistolaris Moraviae Band III s 200 Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 sv 9 1984 Johann Zabel Kirchlicher Handweiser fur Sudmahren 1941 Generalvikariat Nikolsburg Lechwitz S 60 Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren 1990 Lechwitz s 16 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Znaim von A bis Z 2009Stadte und Gemeinden im Okres Znojmo Bezirk Znaim Bantice Beharovice Bezkov Bitov Blanne Blizkovice Bohutice Bojanovice Borotice Boskovstejn Bozice Brezany Citonice Ctidruzice Cejkovice Cermakovice Cernin Damnice Dobelice Dobrinsko Dobsice Dolenice Dolni Dubnany Dyjakovice Dyjakovicky Dyje Dzbanice Greslove Myto Havraniky Hevlin Hluboke Masuvky Hnanice Hodonice Horni Breckov Horni Dubnany Horni Dunajovice Horni Kounice Hosteradice Hostim Hrabetice Hradek Hrusovany nad Jevisovkou Chvalatice Chvalovice Jamolice Jaroslavice Jevisovice Jezerany Marsovice Jirice u Miroslavi Jirice u Moravskych Budejovic Kadov Korolupy Kravsko Krhovice Krepice Kridluvky Kubsice Kucharovice Kyjovice Lancov Lechovice Lesna Lesonice Litobratrice Lubnice Lukov Mackovice Masovice Medlice Mikulovice Milicovice Miroslav Miroslavske Kninice Morasice Moravsky Krumlov Nasimerice Nemcicky Novy Saldorf Sedlesovice Olbramkostel Olbramovice Oleksovice Onsov Oslnovice Pavlice Petrovice Plavec Plenkovice Podhradi nad Dyji Podmoli Podmyce Prace Pravice Prokopov Prosimerice Preskace Resice Rozkos Rudlice Rybniky Skalice Slatina Slup Stalky 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