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Das Znaimer Clarissinnenkloster war ein Kloster in der Stadt Znojmo Znaim in Tschechien Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Nachnutzung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Clarissinnenkloster in Znaim wurde 1271 unter Konig Ottokar II Premysl gegenuber der Znaimer Burg in unmittelbarer Nachbarschaft zum Minoritenkloster errichtet sodass beiden Klostern eine gemeinsame Nutzung der Maria Himmelfahrtskirche moglich war Die innerhalb der Klausur des Nonnenklosters errichtete Kapelle wurde hauptsachlich zur Abhaltung des nachtlichen Chorgebetes genutzt Konig Ottokar II berief aus Italien vier Klosterschwestern und anlasslich der am 1 Mai 1273 erfolgten Einweihung des Klosters durch Bischof Bruno von Schauenburg aus Olmutz traten weitere 12 Frauen dem Orden bei Ursprunglich bestritten die Schwestern ihren Lebensunterhalt von Spenden 1285 erhielten sie als Stiftung das Dorf Tasswitz und 1296 wurden sie von Papst Bonifaz VIII von allen Leistungen und Zahlungen an weltliche und geistliche Personen sowie von allen Fuss und Rossmauten entbunden 1318 wurde diese Bulle von Papst Johannes XXII bestatigt Gleichzeitig entband er die Stiftsguter von Zehentleistungen an die weltliche Geistlichkeit Konig Johann von Luxemburg folgte 1327 mit einer Enthebung von allen Leistungen und Zahlungen egal welcher Art an den Landesfursten mit Ausnahme der landesfurstlichen Steuer Aus Anlass des Todes seiner Schwester Agnes schenkte Konig Wenzel II 1299 dem Kloster das Dorf Wairowitz und bestatigte gleichzeitig die fruher erfolgten Schenkungen Im Lauf der spateren Jahre folgten weitere Schenkungen von Bargeld und Grundbesitz bis hin zu ganzen und Teilen von Dorfern Mit dem Stift Klosterbruck kam es deshalb zu Streitigkeiten uber die Gerichtsbarkeit in Dorfern in denen beide Kloster Besitzungen hatten Markgraf Johann stellte 1357 das Kloster unter seinen unmittelbaren Schutz Bei einem Brand der Stadt Znaim 1494 wurde nicht nur das Kloster selbst zerstort sondern auch alle Besitzurkunden 1497 wurden diese von Konig Vladislav II von Bohmen und Ungarn neu ausgestellt und die diversen Besitzungen bestatigt Der Verlust des Patronats uber die Pfarre Sankt Michael und der Katharinakapelle in Znaim ermoglichte das Auftreten protestantischer Prediger die auch gegen die Clarissinnen aktiv waren Mit Beginn des Dreissigjahrigen Krieges mussten die Clarissinnen das Kloster raumen und ihre Guter wurden von den Protestanten eingezogen Nach der Schlacht am Weissen Berg 1620 erfolgte zwar eine Ruckgabe des Klosters und der Besitzungen allerdings brannte das Kloster 1623 und 1630 ab Den Wiederaufbau ermoglichte nur die Hilfe durch Kaiser Ferdinand III Obwohl den Nonnen nach der Besetzung Znaims durch die Schweden 1645 eine eigene Sicherheitswache gestellt wurde flohen diese 1645 in das Benediktinerstift Sankt Lambrecht Die Ruckkehr erfolgte erst 1647 Aus Angst vor den Turken die 1683 gegen Wien zogen fluchteten die Nonnen nach Teltsch und Neuhaus Die letzten grossen Bauarbeiten am Znaimer Clarissinnenkloster fanden 1693 statt Die Aufhebung des Klosters durch Kaiser Joseph II erfolgte am 22 Mai 1782 Die dem Stift gehorigen Dorfer Weirowitz und Stupeschitz sowie die grossere Halfte von Tasswitz wurden dem Religionsfonds ubertragen und als Gut Tasswitz St Clara verwaltet 1796 wurde die Amtsverwaltung in Tasswitz aufgehoben das Gut Tasswitz St Clara mit der aus einem Teil der Guter des ehemaligen Stiftes Klosterbruck gebildeten Grundherrschaft Klosterbruck zusammengelegt und gemeinsam am 2 Janner 1827 an Karl Emanuel und Leopold von Liebenberg de Zsittin verkauft Nachnutzung BearbeitenIn den Gebauden des Clarissinnenklosters und des angrenzenden Franziskanerkloster samt den Kirchen wurden in der Folge die Militar Erziehungsanstalt fur das Infanterieregiment Erzherzog Ludwig das Gymnasium und die Hauptschule das Znaimer Theater mit einem Veranstaltungssaal sowie das Straf und Korrektionshaus untergebracht Der Zeitpunkt der Entweihung der gemeinsamen Klosterkirche ist nicht bekannt 1840 wurde sie abgerissen Heute befindet sich im ehemaligen Clarissinnenkloster die Znaimer Handelsakademie 1 Literatur BearbeitenAnton Hubner Viktor Hubner Michael Netoliczka Denkwurdigkeiten der konigl Stadt Znaim Nach den hinterlassenen Manuskripten des k k pens Bezirkshauptmannes Herrn Anton Hubner herausgegeben von Viktor Hubner und Michael Netoliczka VIII Lieferung Lenk Znaim 1869 Einzelnachweise Bearbeiten Minoritenkloster spater Franziskanerkloster Memento vom 10 Februar 2013 im Webarchiv archive today 48 856638888889 16 045777777778 Koordinaten 48 51 23 9 N 16 2 44 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Znaimer Clarissinnenkloster amp oldid 222204410