www.wikidata.de-de.nina.az
Valtrovice deutsch Waltrowitz ist eine Gemeinde in Sudmahren Tschechien Der Ort liegt ungefahr 5 km nordlich der osterreichischen Grenze ValtroviceValtrovice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk ZnojmoFlache 774 1 haGeographische Lage 48 48 N 16 13 O 48 7937258 16 2209747 192 Koordinaten 48 47 37 N 16 13 16 OHohe 192 m n m Einwohner 413 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 671 28Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Znojmo HradekStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Ludek Lahner Stand 2020 Adresse Valtrovice 7671 28 JaroslaviceGemeindenummer 595039Website www valtrovice czHauptstrassePfarrhausKirche Johannes des Taufers Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Gemeindegliederung 4 Wappen und Siegel 5 Bevolkerungsentwicklung 6 Sehenswurdigkeiten 7 Sohne und Tochter des Ortes 8 Brauchtum 9 Literatur 10 Quellen 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenNachbarorte sind Sidliste Formoza im Norden Kridluvky Klein Grillowitz im Sudosten Oleksovicky im Suden Slup Zulb im Sudwesten Micmanice Mitzmanns im Westen und Krhovice Gurwitz im Nordwesten Das Dorf liegt linksseitig der Thaya am Kanal Krhovice Hevlin und ist als ein Platzdorf angelegt Geschichte Bearbeiten nbsp historische Ansicht von WaltrowitzDie in Waltrowitz gesprochene ui Mundart bairisch osterreichisch mit ihren speziellen Bairischen Kennwortern weist auf eine Besiedlung durch bayrische deutsche Stamme hin wie sie nach 1050 aber vor allem im 12 13 Jahrhundert erfolgte 3 4 Waltrowitz wurde im Jahre 1243 als Sitz einer Urpfarrei von Konig Wenzel I urkundlich erwahnt Davor lebten aber schon Menschen dort da um das Jahr 1000 von Jagdhutten und einem Jagdaufseher die Rede ist Im Laufe der Jahre anderte sich die Schreibweise des Ortes mehrmals So schrieb man 1243 Waltherwich 1331 Walterowicz 1540 Walterwitz und schliesslich ab 1748 Waltrowitz Im Jahre 1307 erwarb das Nonnenstift Rosa Coeli den Ort Eine Zeit uber gehorten auch die Orte Moskowitz Moskovice und Petrowitz Petrovice zum Gut Waltrowitz sie erloschen um 1422 wahrend der Hussitenkriege Die Odung Moskowitz wurde 1527 zu Waltrowitz zugeschlagen Ab dem Jahre 1541 kam Waltrowitz mit der Genehmigung von Konig Ferdinand I an Johann Kuna von Kunstadt Von da an gehorte Waltrowitz zur Herrschaft Joslowitz 5 Wahrend der Reformation liessen sich radikal reformatorische Taufer im Ort nieder und ab dem Jahre 1570 galt der Ort als lutherisch 6 Sechs Jahre spater bat der Abt den Gutsherrn von Joslowitz den protestantischen Pfarrer von Waltrowitz zu entfernen da er furchtete dass die umliegenden Orte ebenso vom katholischen Glauben abfallen konnten 7 Erst im Dreissigjahrigen Krieg nach dem Sieg der Kaiserlichen beim Weissen Berg und dem Einsetzen der Gegenreformation wurden die Taufer im Jahre 1620 durch Kardinal Franz Seraph von Dietrichstein aus dem Ort verwiesen Diese zogen Grossteils nach Siebenburgen weiter 8 Daraufhin wurde Waltrowitz wieder katholisch Die Matriken wurden seit 1660 im Ort gefuhrt 9 Um das Jahr 1748 wurde im Dorf ein neues Schulgebaude gebaut Von 1788 bis 1832 waren in Waltrowitz auch die Kinder von Klein Grillowitz eingeschult Im Jahre 1770 wurden durch ein Edikt Kaiser Josef II Hausnummern im Ort eingefuhrt Der Ort blieb auch im 19 Jahrhundert von Schicksalsschlagen nicht verschont So kam es im Jahre 1838 zu einer grossen Uberschwemmung der Thaya was sich im Jahre 1841 wiederholte und zu einem grossen Hagelschlag der wiederum hohe Kosten verursachte In den Jahren 1843 1852 und 1866 wuteten Brande in der Ortschaft Auch die Cholera brach im Ort aus und kostete 1831 bei 100 Erkrankten drei und 1855 vier Einwohnern das Leben Das Schulgebaude wurde 1876 umgebaut und aufgrund der steigenden Schuleranzahl im Jahre 1896 neu gebaut Im Jahre 1894 wurde in Waltrowitz eine Freiwillige Feuerwehr gegrundet Die Waltrowitzer lebten hauptsachlich von der Vieh und Landwirtschaft Das gunstige Klima erlaubte den Anbau von verschiedenen Getreidesorten Gurken Paprika Bohnen Linsen Erbsen Kirschen Marillen Apfeln und Birnen Der in Sudmahren seit Jahrhunderten gepflegte Weinbau spielte in Waltrowitz nur eine untergeordnete Rolle und die produzierten Mengen gingen nie uber den Eigenbedarf hinaus 10 Ebenso gab es das ubliche Kleingewerbe im Ort Nach dem Ersten Weltkrieg kam der zuvor zu Osterreich Ungarn gehorende Ort der 1910 zu 99 von Deutschmahrern bewohnt wurde durch den Vertrag von Saint Germain zur Tschechoslowakei Durch das Munchner Abkommen wurde Waltrowitz mit 1 Oktober 1938 ein Teil des deutschen Reichsgaus Niederdonau 11 Die Elektrifizierung des Ortes erfolgte im Jahre 1929 Im Zweiten Weltkrieg hatte der Ort 44 Opfer zu beklagen Nach dessen Ende wurde Valtrovice 1945 wieder der Tschechoslowakei zugeordnet Zu dieser Zeit hatten Tschechen den Ort ubernommen wobei es zu schweren Pogromen an der deutschen Bevolkerung und zu 13 Ziviltoten kam 12 13 Viele Deutschsudmahrer waren vor diesen Exzessen uber die Grenze nach Osterreich geflohen Zwischen dem 22 Juni und dem 18 September 1946 wurden die letzten 52 deutschen Bewohner nach Westdeutschland vertrieben Der Ort wurde neu besiedelt Von den vertriebenen Waltrowitzern konnten 82 in Osterreich verbleiben Die restlichen 586 Waltrowitzer wurden in Ubereinstimmung mit den ursprunglichen Uberfuhrungs Zielen 14 des Potsdamer Kommuniques nach Deutschland uberstellt Zwei Einwohner wanderten spater in die USA aus 15 In den 1960er Jahren wurde mit der Grundung der Siedlung Formoza begonnen das Projekt blieb unvollendet es entstanden nur wenige Hauser Gemeindegliederung BearbeitenZu Valtrovice gehort die Siedlung Formoza auch Karten zumeist nur Sidliste genannt Wappen und Siegel BearbeitenEine alte Abbildung des Siegels zeigt innerhalb einer Umschrift einen von einfachen Arabesken umgebenen Halbrundschild und darin drei Gerate Ein Winzermesser einen unten mit Spitze versehenen Stab mit einem Querholz am Oberende und Hakenpflug bzw ein Pflugmesser Spater wurde ein bildloser Gemeindestempel verwendet 16 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenVolkszahlung Einwohner gesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen Andere1880 514 511 3 01890 569 561 7 11900 560 557 3 01910 511 507 4 01921 557 536 12 91930 607 598 6 3 17 Sehenswurdigkeiten BearbeitenPfarrkirche des hl Johannes d Taufers 1317 im Jahre 1847 vollstandig restauriert Altarbild von Josef Winterhalter 18 3 Marterln auf dem Weg zur Thaya Kapelle LowingbrunndelSohne und Tochter des Ortes BearbeitenRichard Gubin 1869 1940 Unternehmer Erfinder und Grunder des 1 Wiener Pragefolienwerks Karl Bacher 1884 1954 MundartdichterBrauchtum BearbeitenReiches Brauchtum sowie zahlreiche Marchen und Sagen bereicherten das Leben der 1945 46 vertriebenen deutschen Ortsbewohner Um 1900 hat ein Mann bei einer Quelle an der Flurgrenze zu Rausenbruck und Gurwitz eine Marienerscheinung Vor dem Dreissigjahrigen Krieg lag hier die Ortschaft Lowen Immer mehr pilgerten die Leute zu dieser Quelle und hefteten Heiligenbilder an die umliegenden Baume Als ein schwer augenkrankes Madchen nach einer Waschung mit dem Quellwasser gesund wurde erweitert der Vater die Quelle mauert einen Brunnenschacht und errichtet daruber eine kleine Kapelle Bald fuhrten bereits mehrere Prozessionen im Jahr zu dieser Kapelle 11 Der Kirtag fand immer am 24 Juni zum Fest vom hl Johannes d Taufer statt Literatur BearbeitenKarl Bacher Volkskundliches aus Waltrowitz Bez Znaim in Sud Mahren 1937 Karl Bacher Dos Liad vo der Thaya Epos in sudmahrischer Mundart Das Dorf Waltrowitz Sudmahrischer Kulturkreis 1974 Johann Zabel Kirchlicher Handweiser fur Sudmahren 1941 Generalvikariat Nikolsburg Waltrowitz S 27 Ilse Tielsch Felzmann Sudmahrische Sagen 1969 Munchen Verlag Heimatwerk Wenzel Max Thayaland Volkslieder und Tanze aus Sudmahren 1984 Geislingen Steige Emilia Hrabovec Vertreibung und Abschub Deutsche in Mahren 1945 1947 Frankfurt am Main Bern New York Wien Wiener Osteuropastudien Schriftenreihe des osterreichischen Ost und Sudosteuropa Instituts 1995 und 1996 Quellen BearbeitenKarl Wittek Die Wiedertaufer in Sudmahren Josef Beck Die Geschichtsbucher der Wiedertaufer in Osterreich Ungarn 1967 Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens ISBN 3 927498 092 Anton Kreuzer Geschichte Sudmahrens Band I Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren Waltrowitz s 38 C Maurer Verlag Geislingen Steige 1990 ISBN 3 927498 13 0 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden Waltrowitz s 246f Josef Knee Wien 1992 ISBN 3 927498 19 X Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 290 f Waltrowitz Rudolf Grulich Organisierte Vertreibung Folge 8 2005 Mitteilungsblatt Marz 2006 Weblinks BearbeitenOrtsbeschreibung von Valtrovice Kulturdatenbank der HeimatvertriebenenEinzelnachweise Bearbeiten Obec Valtrovice podrobne informace uir cz Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens ISBN 3 927498 09 2 Hans Zuckriegl Worterbuch der sudmahrischen Mundarten Ihre Verwendung in Sprache Lied und Schrift 25 000 Dialektworter 620 S Eigenverlag 1999 Codex diplomaticus et epistolaris Moraviae Band III S 46 Gregor Wolny Die Markgrafschaft Mahren 1836 S 306 Anton Vrbka Gedenkbuch der Stadt Znaim 1226 1926 kulturhistorische Bilder aus dieser Zeit 1927 s 162 Bernd Langin Die Hutterer 1986 s 237 Onlinesuche uber das Landesarchiv Brunn Acta Publica Registrierungspflichtige Online Recherche in den historischen Matriken des Mahrischen Landesarchivs Brunn cz dt Abgerufen am 14 Marz 2011 Hans Zuckriegl Ich traum von einem Weinstock Kapitel 7 s 261 a b Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Znaim von A bis Z 2009 Gerald Frodl Walfried Blaschka Der Kreis Znaim von A Z Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2010 Totenbuch S 378 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band III Maurer Geislingen Steige 2001 Waltrowitz S 290 533 ISBN 3 927498 27 0 Cornelia Znoy Die Vertreibung der Sudetendeutschen nach Osterreich 1945 46 Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades der Philosophie Geisteswissenschaftliche Fakultat der Universitat Wien 1995 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 290 f Waltrowitz Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden 1992 Waltrowitz S 246f Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 sv 9 1984 Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren 1990 Waltrowitz s 38Stadte und Gemeinden im Okres Znojmo Bezirk Znaim Bantice Beharovice Bezkov Bitov Blanne Blizkovice Bohutice Bojanovice Borotice Boskovstejn Bozice Brezany Citonice Ctidruzice Cejkovice Cermakovice Cernin Damnice Dobelice Dobrinsko Dobsice Dolenice Dolni Dubnany Dyjakovice Dyjakovicky Dyje Dzbanice Greslove Myto Havraniky Hevlin Hluboke Masuvky Hnanice Hodonice Horni Breckov Horni Dubnany Horni Dunajovice Horni Kounice Hosteradice Hostim Hrabetice Hradek Hrusovany nad Jevisovkou Chvalatice Chvalovice Jamolice Jaroslavice Jevisovice Jezerany Marsovice Jirice u Miroslavi Jirice u Moravskych Budejovic Kadov Korolupy Kravsko Krhovice Krepice Kridluvky Kubsice Kucharovice Kyjovice Lancov Lechovice Lesna Lesonice Litobratrice Lubnice Lukov Mackovice Masovice Medlice Mikulovice Milicovice Miroslav Miroslavske Kninice Morasice Moravsky Krumlov Nasimerice Nemcicky Novy Saldorf Sedlesovice Olbramkostel Olbramovice Oleksovice Onsov Oslnovice Pavlice Petrovice Plavec Plenkovice Podhradi nad Dyji Podmoli Podmyce Prace Pravice Prokopov Prosimerice Preskace Resice Rozkos Rudlice Rybniky Skalice Slatina Slup Stalky Stary Petrin Stosikovice na Louce Strachotice Strelice Suchohrdly Suchohrdly u Miroslavi Safov Sanov Satov Stitary Sumna Tasovice Tavikovice Tesetice Trnove Pole Trstenice Tulesice Tvorihraz Uhercice Ujezd Unanov Valtrovice Vedrovice Velky Karlov Vemyslice Vevcice Visnove Vitonice Vracovice Vranov nad Dyji Vranovska Ves Vratenin Vrbovec Vyrovice Vysocany Zalesi Zblovice Znojmo Zeletice Zerotice Zerutky Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Valtrovice amp oldid 229922955