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Dieser Artikel befasst sich mit dem Historiker und Archivar Josef Hemmerle Zum Fabrikanten und Politiker siehe Josef Hammerle Josef Hemmerle 12 Dezember 1914 in Sebastiansberg Bohmen 30 Oktober 2003 in Eichenau Oberbayern war ein deutscher Historiker und Archivleiter Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Publikationen Auswahl 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHemmerle wurde am 12 Dezember 1914 in Sebastiansberg im Erzgebirge als erster Sohn des Betriebsleiters des Torfwerkes Josef Hemmerle geboren welches dessen Vater aufgebaut hatte Als Internatsschuler besuchte er das humanistische Gymnasium eine Jesuitenschule in Mariaschein An der Karls Universitat in Prag studierte er Philosophie Geschichte Germanistik und klassische Philologie uberdies Musik der er sich schon in Mariaschein und dann in Prag als Organist gern widmete Auf Grund einer historischen Arbeit uber Nikolaus von Laun den ersten Professor der 1348 von Konig Karl IV gegrundeten Prager Universitat promovierte er 1942 zum Dr phil Im selben Jahr heiratete er die Komotauer Lehrerin Margret Markel Dieser Ehe entstammen zwei Sohne und zwei Tochter Josef Hemmerle beantragte am 8 Oktober 1940 die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 1 Januar 1941 aufgenommen Mitgliedsnummer 8 424 809 1 2 1942 nach seiner Promotion wurde Hemmerle Soldat Im Oktober 1944 geriet er als Leutnant und Batteriefuhrer verwundet in britische Gefangenschaft Spater konnte er an einer Lagerschule fur Offiziere geisteswissenschaftliche Facher unterrichten und war Kulturredakteur der Kriegsgefangenenzeitschrift Die Aussprache Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft im Herbst 1947 fand er Aufnahme in den bayerischen Archivdienst Dort wurde ihm im Bayerischen Hauptstaatsarchiv als Staatsarchivrat die Neueinrichtung der Archivtechnik vor allem der Fototechnik und der Restaurierung von Archivalien ubertragen Massgeblich beteiligt war er an der damaligen bundesweiten Sicherungsverfilmung von Archivalien 1971 wurde er Vorsitzender des Fototechnischen Ausschusses des Bundes und der Lander Hunderte Millionen Mikroaufnahmen sollen den geschichtlich wichtigen Inhalt von Archivbestanden fur den Fall retten dass diese selber durch Katastrophen vernichtet wurden Inzwischen war Hemmerle 1968 nach Landshut ubersiedelt wo er auf der Burg Trausnitz das Niederbayerische Staatsarchiv als Direktor zu betreuen hatte Von 1972 bis 1979 wurde er mit der Leitung des Hauptstaatsarchivs in Munchen betraut Unter seiner Leitung wurden 1978 der grosse Erweiterungsbau in der Schonfeldstrasse bezogen und die Archivalien in Regalen von insgesamt 40 km Lange untergebracht Uber Archivwesen und Archivtechnik veroffentlichte Hemmerle eine Reihe von Aufsatzen Uberdies war er Dozent fur die Ausbildung des gehobenen Archivdienstes an der Bayerischen Fachhochschule fur Archivwesen Insgesamt liegen von ihm an die hundert Arbeiten vor als Bucher oder in Sammelwerken und Zeitschriften gedruckt zum grossten Teil allerdings mit Themen aus der Geschichte Bayerns und der Sudetenlander und zwar mit den Schwerpunkten Kirchen und da vor allem Kloster und Ordensgeschichte Siedlungsgeschichte und Universitats und Wissenschaftsgeschichte Sein Werk Die Benediktinerkloster in Bayern 1970 das die Geschichte von 91 bestehenden oder aufgehobenen bayerischen Benediktinerklostern darstellt gilt als das Standardwerk uber diese alteste Ordensgemeinschaft in Bayern Sein Buch von 1953 uber das Hochschloss Pahl wiederum wurde als Musterbeispiel der modernen Burgenforschung bezeichnet In dem Jahrhundertwerk Germania sacra bearbeitete er als Mitarbeiter des Max Planck Instituts fur Geschichte in Gottingen die Geschichte eines der bedeutendsten Benediktinerkloster Bayerns der Abtei Benediktbeuern 714 1803 Ausser den Benediktinern hat er den Zisterziensern den Augustinern und Augustinerinnen dem Deutschen Orden der bayerischen Kirche im Mittelalter und der evangelischen Kirche in Bayern Darstellungen gewidmet Als sudetendeutscher Historiker machte sich Hemmerle verdient durch die Behandlung einer Reihe sudetendeutscher und sudetenlandischer Themen So brachte er mit der Sudetendeutschen Bibliographie 1949 1953 1959 die erste grossere Ubersicht uber das Nachkriegsschrifttum zur Geschichte Kultur und Vertreibung der Sudetendeutschen heraus und beschaftigte sich in mehreren Arbeiten mit der Fruh und Besiedlungsgeschichte des historischen Egerlandes u a mit dem bayerischen Geschlecht der Notthafft in Westbohmen Ausserdem ermittelte er Die Archivbestande zur Geschichte der bohmischen Lander in bayerischen Archiven 1966 Die Rechtssatzungen des Stadtgerichts Tachau untersuchte er ebenso wie er Kaaden und das Stadtewesen Nordbohmens 1971 beschrieb Kaiser Karl IV stellte er als Staatsmann und Mazen dar 1978 und in mehreren Aufsatzen behandelte er die Geschichte der Prager Universitat und sudetendeutscher wissenschaftlicher Einrichtungen Dazu gedachte er in Nachrufen der sudetendeutschen Historiker Rudolf Schreiber Kurt Oberdorffer Heribert Sturm Emil Schieche und Rudolf Fitz Auch den tschechischen Geschichtsschreiber Cosmas von Prag 1981 und Die tschechische Wiedergeburt und die Falschungen nationaler Sprachdenkmaler 1962 zog er in seine historischen Betrachtungen ein Besonders festzuhalten sind sein Buch Die Deutschordens Ballei Bohmen in ihren Rechnungsbuchern 1382 1411 1967 sowie die beiden Arbeiten uber Nikolaus von Laun 1954 und 1978 diese als Beitrage zur Geschichte der Prager Universitat und des Augustinerordens in Bohmen Hemmerle gehorte der Historischen Kommission der Sudetenlander der Bayerischen Benediktiner Akademie dem Collegium Carolinum und dem J G Herder Forschungsrat an 3 4 Ehrungen Bearbeiten1977 Bundesverdienstkreuz am BandePublikationen Auswahl BearbeitenDie evangelische Kirche in Bayern Bayer Hauptstaatsarchiv Munchen 1959 Hrsg Die Deutschordens Ballei Bohmen in ihren Rechnungsbuchern 1382 1411 Verl Wissenschaftl Archiv Bonn 1967 Nikolaus von Laun erster Professor der Prager Karls Universitat Dissertation Universitat Prag 1941 Hochschloss Pahl Geschichte eines altbayerischen Edelsitzes Verlag Bayerische Heimatforschung Munchen Pasing 1953 Josef Hemmerle Die Benediktinerabtei Benediktbeuern Max Planck Institut fur Geschichte Hrsg Germania Sacra Neue Folge 28 Das Bistum Augsburg Teil 1 Walter de Gruyter Berlin 1991 ISBN 978 3 11 012927 4 Volltext PDF 12 3 MB abgerufen am 24 Juni 2017 Die Benediktinerkloster in Bayern Germania Benedictina Bd 2 Winfried Werk Augsburg 1970 Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 VIII KARTEI 10031624 Biogramme der Mitglieder der Historischen Kommission der Sudetenlander im Grundungsjahr 1954 PDF abgerufen am 23 Januar 2021 Rudolf Ohlbaum Nachruf fur Josef Hemmerle zum 100 Geburtstag In Prager Nachrichten Nr 6 LXV Nov Dez 2014 Seite 12 Albrecht Liess Nachruf Josef Hemmerle In Der Archivar 57 2004 Sp 268 269 Normdaten Person GND 1101705698 lobid OGND AKS LCCN nr91044250 VIAF 32040563 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hemmerle JosefKURZBESCHREIBUNG deutscher Historiker ArchivleiterGEBURTSDATUM 12 Dezember 1914GEBURTSORT SebastiansbergSTERBEDATUM 30 Oktober 2003STERBEORT Eichenau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Hemmerle amp oldid 234779890