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Bohosudov deutsch Mariaschein ist der zentrale Ortsteil der Stadt Krupka in Tschechien Er ist vor allem durch die Wallfahrtskirche der Schmerzhaften Mutter Gottes bekannt die auch nach dem fruheren Ortsnamen als Mariaschein bezeichnet wird BohosudovBohosudov Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Ustecky krajBezirk TepliceGemeinde KrupkaFlache 202 256 1 haGeographische Lage 50 41 N 13 52 O 50 681666666667 13 871944444444 Koordinaten 50 40 54 N 13 52 19 OEinwohner 4 014 2011 2 Postleitzahl 417 42Kfz Kennzeichen UBlick uber Bohosudov Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte des Ortes 3 Entwicklung der Einwohnerzahl 4 Geschichte der Wallfahrt und der Wallfahrtskirche Mariaschein 5 Konventsgebaude und Gymnasium 6 Sohne und Tochter des Ortes 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenBohosudov liegt in Nordbohmen sieben Kilometer nordostlich von Teplice Es ist ein Ortsteil von Krupka und liegt an dessen ostlicher Seite Durch den Ort fuhrt die Landstrasse Nr 253 uber die es von Dubi oder von Usti nad Labem erreicht wird Wanderer aus Richtung Furstenau konnen Bohosudov auch mit der Seilbahn vom Komari hurka aus mit einer Abfahrt ins Tal erreichen Geschichte des Ortes BearbeitenMariaschein entwickelte sich schrittweise aus dem Dorf Althof mit seiner aus dem 13 Jahrhundert stammenden Wasserburg und dem 1446 erwahnten Dorf Scheine auch Schein Scheune Im Jahre 1591 fiel das Dorf Scheine an die Komotauer Jesuiten die um 1650 mit dem Bau eines Konvents und einer Wallfahrtskirche begannen die sie Mariaschein nannten Dieser Name wurde seit 1670 auch auf die beiden Gemeinden Althof und Scheine ubertragen Ab Mitte des 19 Jahrhunderts war Mariaschein eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Karbitz bzw im Bezirk Aussig Aufgrund der Benes Dekrete musste die deutsche Bevolkerung Mariaschein nach dem Zweiten Weltkrieg verlassen 1959 2 erfolgte die Eingemeindung in die Stadt Krupka In Bohosudov befindet sich der Sitz der Stadtverwaltung von Krupka Entwicklung der Einwohnerzahl BearbeitenJahr Einwohnerzahl 2 1869 14941880 24461890 28841900 37521910 3575 Jahr Einwohnerzahl1921 37041930 44491950 25501961 28211970 2428 Jahr Einwohnerzahl1980 38221991 33212001 37402011 4014Geschichte der Wallfahrt und der Wallfahrtskirche Mariaschein Bearbeiten nbsp Wallfahrtskirche Mariaschein nbsp Wallfahrtspredigt von Franz Sebastian Nonhardt SJ 1725 3 nbsp Wallfahrtsandenken um 1850Zur Entwicklung der Wallfahrt berichtet eine der vielen Sagen dass die Ordensschwestern deren Kloster in Schwaz von den Hussiten niedergebrannt wurde in die Graupener Walder flohen Bei der Flucht nahmen sie eine Marienfigur aus Ton mit und versteckten sie in einer Linde Nach einer anderen Uberlieferung sollen hier im Jahre 1424 an die 300 Kampfer die vom Schlachtfeld bei Aussig geflohen waren von den Hussiten getotet worden sein Die in der Linde versteckte Marienfigur soll spater einem Madchen in der Not erschienen sein Daraufhin wurde an dem Platz eine holzerne Kapelle gebaut in der das Gnadenbild der Schmerzhaften Mutter Gottes aufgestellt und die 1443 durch einen Steinbau ersetzt wurde Die erste Marienwallfahrt fand bereits 1610 statt Etwa vierzig Jahre spater begannen die Jesuiten mit dem Bau einer Wallfahrtskirche die in den Jahren 1701 1708 im Auftrag der Grafen Kolowrat durch den Leitmeritzer Diozesanbaumeister Giulio Broggio und seinen Sohn Octavio Broggio barock umgestaltet wurde Uber dem Eingangsportal befindet sich zwischen zwei unterbrochenen Rundbogen eine vergrosserte Darstellung des Gnadenbildes In Nischen rechts und links vom Eingang stehen Statuen der Jesuitenheiligen Ignatius von Loyola und Franz Xaver Die Sudseite schmucken Statuen der bohmischen Landespatrone Wenzel Ludmilla Johann von Nepomuk und Prokop die Nordseite die Heiligen Anna Titus Joseph und Adalbert Die Kirche hat einen rechteckigen Grundriss mit nur einem Langsschiff und je drei Seitenkapellen Sie besitzt eine reiche Innenausstattung Den Hochaltar mit Saulenbaldachin schuf 1704 1714 der Tiroler Bildhauer Franz Dollinger nach dem Vorbild des Altars des Petersdoms Er soll am Platz der Linde stehen in der das Gnadenbild gefunden wurde Die Gemalde der Seitenaltare stammen von Ignaz Raab und Johann Georg Heinsch Die Kanzel mit dem reich geschmuckten Schalldeckel schuf 1719 Franz Dollinger Die Orgel mit barockem Prospekt schmucken Figuren der Heiligen Cacilia und des Konigs David sowie musizierende Engel Die Kirche ist von einem Kreuzgang mit sieben Kapellen umgeben der 1584 bis 1590 erbaut wurde Die Kapellen symbolisieren die Sieben Schmerzen Maria und tragen die Namen der Stifter Die Weissagung Simeons bei der Aufopferung im Tempel Reichstadter oder Herzoglichen Lauenburgischen Die Flucht nach Agypten Die furstlich Clary Aldringensche oder Teplitzer Der Verlust und das dreitagige Suchen des Knaben Jesus Leitmeritzer Die Begegnung auf dem Kreuzwege Die Bleylebensche Das Stehen unter dem Kreuz Die Kulmer oder Kolowratsche Die Kreuzabnahme Osseger Die Grablegung Die Duxer oder graflich Waldsteinsche Die 37 Freskengemalde des Kreuzgangs stellen die Geschichte des Wallfahrtsortes vor Insgesamt befanden sich 31 Beichtstuhle im Kreuzgang uber denen in Halbreliefs Biblische Szenen dargestellt werden Zwischen Kirche und Kreuzgang wurde die Brunnenkapelle errichtet in der die Quelle der eine heilsame Wirkung zugeschrieben wird gefasst wurde 1853 wurde neben der Wallfahrtskirche ein Knabenseminar errichtet welches 1882 erweitert wurde Das Gymnasium wurde 1906 erbaut und erlangte 1922 das Offentlichkeitsrecht Bis 1925 wurden hier allein 652 Priester ausgebildet Zum 500 jahrigen Bestehen der Wallfahrt im Jahre 1924 erreichte der Leitmeritzer Bischof Josef Gross die Erhebung der Wallfahrtskirche zur Basilika minor durch Papst Pius XI Der Grundriss der Kirche ist der gleiche wie der der Kirche Il Gesu von Vignola in Rom der Hauptaltar ist ein Nachbau des Altars in der Peterskirche Nach dem Zweiten Weltkrieg brach der Wallfahrtsbetrieb ab Erst 1968 durfte ein Seelsorger die Betreuung der Pfarrei ubernehmen Nach der politischen Wende von 1989 pilgern wieder jahrlich im Juli Lausitzer Sorben nach Mariaschein Ausserdem findet seit 1992 jedes Jahr von Dresden aus eine Kinderfusswallfahrt statt 4 Die gesamte Anlage ist sehr renovierungsbedurftig Carl Schneeweiss starb 1887 als Jesuitenprior in Mariaschein Konventsgebaude und Gymnasium Bearbeiten nbsp Jesuiten Kloster um 1900Die Konventsgebaude entstanden nach 1668 Neben dem Konvent errichteten die Jesuiten 1679 eine Lateinschule Im Zuge der Josephinischen Reformen wurde der Konvent 1773 aufgelost und 1779 eine Schule und eine Praparandie fur Lehramtsanwarter eingerichtet 1853 wurde das bischofliche Gymnasium eroffnet Wahrend der deutschen Besetzung diente das Gebaude als Polizeischule Das Gymnasium wurde 1950 erneut durch den Tschechoslowakischen Staat geschlossen Im selben Jahr wurden die Konventsgebaude zum Internierungslager fur tschechische Jesuiten und Angehorige anderer Orden bestimmt Einige Jahre spater wurden die Gebaude als Kaserne fur die tschechoslowakische nach 1968 fur die sowjetische Armee genutzt die Mariaschein erst 1991 verliess Schon 1993 konnte das Bistum Leitmeritz ein Gymnasium in dem ehemaligen Konventsgebaude das baulich in einem schlechten Zustand ist eroffnen Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenFerdinand Laufberger 1829 1881 Maler und Radierer Ferdinand Habel 1874 1953 Musiker Domkapellmeister am Wiener Stephansdom Franz Joseph Bendel 1875 1950 katholischer Theologe Archivar und Historiker Ferdinand Josef Schneider 1879 1954 Literaturhistoriker Friedrich Reimann 1896 1991 Maler Herta Lindner 1920 1943 Widerstandskampferin und Bergsteigerin Peter Fiedler 1940 2009 TheologeSiehe auch BearbeitenListe der denkmalgeschutzten Objekte in KrupkaLiteratur BearbeitenJoachim Bahlcke Winfried Eberhard Miloslav Polivka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Bohmen und Mahren Kroners Taschenausgabe Band 329 Kroner Stuttgart 1998 ISBN 3 520 32901 8 S 366 367 Druckschrift Bazilika Panny Marie Bolestne Herausgegeben von der Stadt Krupka 2006 Johannes Schwabstedt Sudetendeutsche Heimat Mittelgebirge die Geschichte einer deutschen Landschaft Herklotz Marburg Lahn 1954 Michael Hoffmann Mariaschein Bohosudov Ein Wallfahrtsort im Dornroschenschlaf Kirchhof amp Franke Leipzig Marek Brno 2005 ISBN 3 933816 34 3 Leipzig ISBN 80 86263 71 1 Marek August Muller Die Entstehung des Ortes Mariaschein In Erzgebirgs Zeitung 52 Jahrgang 1931 S 50 63 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bohosudov Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Michael Hoffmann Mariaschein Bohosudov ein Wallfahrtsort im Dornroschenschlaf Abgerufen am 13 April 2014 Detailinformationen mit Photos auf viamariana comEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz katastralni uzemi 675288 Bohosudov a b c Historicky lexikon obci Ceske republiky 1869 2015 Cesky statisticky urad 18 Dezember 2015 abgerufen am 25 Januar 2016 tschechisch Volltext Informationen zur Kinderfusswallfahrt Memento des Originals vom 25 Mai 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bistum dresden meissen de auf der Webseite des Bistums Dresden Meissen abgerufen am 26 November 2012Normdaten Geografikum GND 7535429 9 lobid OGND AKS VIAF 151102873 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bohosudov amp oldid 232088925