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Komari hurka deutsch Muckenberg ist ein Berg im bohmischen Osterzgebirge Direkt am Erzgebirgskamm gelegen ist er eine bedeutende Landmarke der Region Der Gipfel ist mit einem Berghotel uberbaut von Bohosudov Mariaschein fuhrt eine Sesselbahn auf den Gipfel Komari hurkaBlick zum Muckenberg von NordenHohe 807 5 m n m Lage Ustecky kraj TschechienGebirge ErzgebirgeKoordinaten 50 42 24 N 13 51 24 O 50 706666666667 13 856666666667 807 5 Koordinaten 50 42 24 N 13 51 24 OKomari hurka Tschechien Gestein Biotitgneis mit ZinnvererzungenErschliessung 1568 durch Zinn Bergbau Bis in jungere Vergangenheit war am Muckenberg der Bergbau auf Zinn und weitere Erze bedeutsam Der in das Berghotel integrierte Anlauteturm mehrere Pingen und ausgedehnte Bergehalden zeugen davon Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Umgebung 2 Name 3 Geschichte 3 1 Bergbau 3 2 Gipfelerschliessung und bauten 3 3 Bergbahn 4 Aussicht 5 Wege zum Gipfel 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage und Umgebung BearbeitenDer Muckenberg liegt nordostlich von Krupka Graupen und sudostlich von Cinovec Bohmisch Zinnwald unmittelbar am markanten Steilabfall des Erzgebirges Dadurch ist er ein markanter Aussichtspunkt von dem aus eine Sicht in fast alle Himmelsrichtungen moglich ist Ausserdem wird vom Muckenberg aus der fur das Erzgebirge typische Charakter einer Pultscholle mit dem Steilabfall nach Suden in anschaulicher Weise deutlich Name BearbeitenDer deutsche Name des Berges ist auf eine alte Sage zuruckzufuhren welche von einem Wilderer berichtet der in Fojtovice Voitsdorf Huhner und Ganse stahl Durch seine Schnelligkeit gelang ihm standig die Flucht vor den aufgebrachten Bauern Als er versuchte die einzige Kuh eines alten Mutterchen zu stehlen hob diese ihre Wunschelrute und rief Du sollst von Mucken zerstochen werden bevor du den Gipfel des Berges erreichst Daraufhin erschien wahrhaftig ein grosser Muckenschwarm der den Dieb zum Erliegen brachte Seit dieser Zeit tragt der Berg seinen Namen Geschichte Bearbeiten nbsp Gipfelbauten auf dem Muckenberg um 1900 In der Mitte der seinerzeit bereits in die Schankwirtschaft integrierte Anlauteturm von 1586 nbsp Blick vom quasi gleichen Standpunkt im Winter 2003 2004 Bergbau Bearbeiten An der Wende vom 12 zum 13 Jahrhundert war das Gebiet um Graupen eines der bedeutendsten Zinnbergbaureviere Europas Die Suche nach weiteren Zinnerzvorkommen brachte Bergleute im 14 Jahrhundert auf den Erzgebirgskamm am Muckenberg Im Jahr 1416 wird der Bergbau am Muckenberg erstmals urkundlich erwahnt Die jahrhundertelange Forderung hat in der Landschaft um den Berg deutlich sichtbare Spuren hinterlassen Unter seiner Oberflache verbergen sich zahlreiche alte Stollen und Teile seiner Berglehne sind mit Pingen ubersat Gipfelerschliessung und bauten Bearbeiten Im Jahr 1568 wurde von der Graupener Bergknappschaft unter dem Bergmeister David Koith auf dem Gipfel ein steinerner Turm gewohnlich als die Bastei bezeichnet erbaut In diesem wurde eine Glocke aufgehangt um den Bergleuten der umliegenden Zinnbergwerke die Tageszeiten sowie Schichtbeginn und Schichtende zu verkunden Vom 25 Juni 1692 datiert zudem ein Schriftstuck das bei entsprechendem Glockenlauten dreimal taglich ein Gebet fur die Bergleute anordnete Das Lauten erledigte ein ausgedienter Bergmann der als Anlauter bezeichnet wurde Dieser hatte seine Wohnung in einem dem Turm angeschlossenen kleinen Hauschen Der Standort des Turms bildete nicht nur die hochste Stelle sondern auch annahernd den Mittelpunkt des Graupener Zinnbergbaus denn auch die Geisinger Gruben gehorten seinerzeit den Graupener Bergherren 1 Fur diesen Turm burgerte sich im Volksmund die Bezeichnung Muckenturmchen tschechisch Komari vizka ein Der Turm blieb in seiner Gestalt bis zum Jahr 1857 unverandert Der damalige Besitzer der Graupener Bergverwalter Raimund Zechel liess das angebaute Hauschen abtragen und stattdessen eine Schankwirtschaft errichten Der Turm wurde mit in den Bau einbezogen und in diesem vertragsgemass dem Anlauter eine freie Wohnung ubergeben In der Folge wurde der Berg ein Anziehungspunkt fur Touristen deren Zahl tendenziell stieg Ehedem meist nur im Sommer besucht setzte im ersten Drittel des 20 Jahrhunderts begunstigt durch den Aufschwung des Wintersports auch Wintertourismus ein 2 Bergbahn Bearbeiten nbsp Blick zum Gipfel mit Bergstation der 1950 1952 errichteten Sesselbahn Bereits 1914 gab es Plane fur eine Seilschwebebahn auf den Berg Jedoch verhinderte der Erste Weltkrieg die Ausfuhrung 3 Zu Beginn der 1930er Jahre gab es erneut Plane zur Errichtung einer Seilbahn von Suden auf den Erzgebirgskamm Da bei diesem Projekt die Beforderung von grossen Lasten Lastwagen und Fuhrwerken vorgesehen war entschied man sich die Standseilbahn von Mariaschein zum sudwestlich des Muckenbergs gelegenen Gipfel des Klosenbergs zu errichten Das Projekt sah eine etwa 1794 Meter lange normalspurige Standseilbahn vor die bei einer Geschwindigkeit von 2 m s in 15 Minuten Fahrzeit 60 bis 100 Personen oder 6 bis 10 Tonnen Last uber 457 Meter Hohenunterschied befordern konnte In Fortfuhrung des Strassenguterverkehrs insbesondere Kohlentransporte nach Sachsen sollte uberdies der vorhandene Weg vom Gipfel zur Strassenverbindung Muckenberg Voitsdorf Muglitz Lauenstein entsprechend ausgebaut werden Damit die Bahn Kohlentransporte ohne Umladen auf den Berg befordern konnte waren Plattformwagen vorgesehen auf denen Fahrzeuge transportiert werden konnten Im Sommer 1932 wurden bereits Vermessungsarbeiten durchgefuhrt und die Bauplane beim zustandigen Ministerium eingereicht Zur Finanzierung sollte die Seilbahn Mariaschein Muckenberg A G gegrundet und Aktien ausgegeben werden 4 Warum dieses weit vorangeschrittene Projekt letztendlich nicht zur Ausfuhrung kam ist nicht bekannt Tatsachlich realisiert wurde in den Jahren 1950 bis 1952 ein von Bohosudov auf den Gipfel fuhrende Doppelsesselbahn nach dem Schweizer System von Roll VR101 die mit 2348 Metern Lange zur Zeit ihrer Errichtung die langste Sesselbahn in Mitteleuropa war Sie uberwindet einen Hohenunterschied von 482 Metern Auch heute noch gilt die in Schweizer Lizenz vom Unternehmen Transporta Chrudim errichtete Bahn als die langste in Tschechien ohne Zwischenstation Sie ist die letzte in Betrieb befindliche Anlage ihrer Bauart in Europa Aussicht BearbeitenDie Aussicht ist insbesondere nach Suden auf das Bohmische Mittelgebirge nach Osten zum Elbsandsteingebirge und nach Westen zum Hauptkamm des Erzgebirges sehr lohnend Nach Norden versperren der Geisingberg und die Kohlhaukuppe eine umfassende Sicht nach Sachsen jedoch ist bei guter Sicht das Elbtal mit Dresden auszumachen nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Blick vom Muckenberg nach Suden und WestenWege zum Gipfel BearbeitenMit dem Pkw ist die direkte Auffahrt zum Gipfel moglich Von Krupka aus verkehrt die oben beschriebene Doppelsesselbahn auf den Gipfel Zu Fuss uber mehrere markierte Wanderwege so zum Beispiel uber die Alte Dresden Teplitzer Poststrasse und die Burg Kysperk Vom Parkplatz in Furstenau am Zollhaus uber den Wanderubergang durch Fojtovice hindurch sind es etwa 5 Kilometer Seit dem Beitritt Tschechiens zum Schengener Abkommen ist das Muckenturmchen auch vom Dorf Muglitz aus zu erreichen Der in etwa 90 Minuten zu bewaltigende Fussweg verlauft entlang der Reste des Dorfes Mohelnice Der Europaische Fernwanderweg E3 fuhrt uber den Komari hurka Gleichsam ein von Krupka uber Geising und Altenberg nach Zinnwald verlaufender Grenzuberschreitender Bergbaulehrpfad Im Winter verlauft die Erzgebirgische Skimagistrale Krusnohorska lyzarska magistrala von Cinovec uber den Berg nach Naklerov Literatur BearbeitenKarl Rudolph Der Muckenturm ein Jubilar In Nordwestbohmischer Gebirgsvereins Verband Hrsg Erzgebirgs Zeitung Monatsschrift fur Volkskunde und Heimatforschung Wanderpflege und Fremdenverkehr 7 und 8 Heft des 39 Jahrgangs Juli August Teplitz Schonau 1918 S 71 72 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Komari hurka Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen zum MuckenbergEinzelnachweise Bearbeiten Karl Rudolph Der Muckenturm ein Jubilar S 71 Karl Rudolph Der Muckenturm ein Jubilar S 72 Joseph Keith Von der Muckenbergbahn In Erzgebirgs Zeitung 5 Heft des 54 Jahrgangs Mai 1933 S 57 58 Digitalisat Joseph Keith Die Standseilbahn zum Muckenberg In Erzgebirgs Zeitung 4 Heft des 54 Jahrgangs April 1933 S 39 42 Digitalisat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Komari hurka amp oldid 230160065