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Die Herren von Nachod tschechisch Pani z Nachoda waren ein bohmisches Adelsgeschlecht dessen Stammsitz die ostbohmische Stadt Nachod war Ab dem 14 Jahrhundert bezeichnete sich ein Familienzweig nach der mahrischen Feste Breznik als Breznicky von Nachod Breznicti z Nachoda Stammwappen derer von Nachod Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Mahrischer Familienzweig 2 Wappen 3 Besitzungen in Bohmen 4 Besitzungen in Mahren 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer erste bekannte Vorfahre der Herren von Nachod war ein Nacerat aus dem Stamm der Naceraticer Naceraticove Es ist moglich dass er jener Nacerat war der zusammen mit seinem Bruder Smil 1188 in einem Dokument des Premysliden Herzogs Friedrich fur den Johanniterorden erwahnt wurde Als dessen Sohn wird ein Pakoslav 1 angesehen der 1239 in einem Schriftstuck des mahrischen Markgrafen Premysl belegt ist und spater eine bedeutende Rolle am Konigshof erlangte Pakoslavs Sohne waren Nacerat und Hron die vom Konig vermutlich wegen der Stellung ihres Vaters mit der Kolonisation Ostbohmens beauftragt worden waren Nacerat ist wie sein Bruder Hron erstmals fur das Jahr 1241 belegt Nach 1241 erhielt er am Rande des Bohmischen Paradieses das Land nordwestlich und nordlich der spateren Stadt Jicin Vor 1258 errichtete er die Burg Brada die er bis 1263 hielt Dessen Sohn Lev musste die Burg Brada 1304 an Konig Wenzel II abgeben und erhielt stattdessen das Dorf Stitary Hron der seinem Vater in der Stellung am koniglichen Hof folgte erhielt das weiter ostlich gelegene Gebiet an der mittleren Metuje Mettau Erstmals belegt ist er am 19 Oktober 1241 zusammen mit seinem Bruder Nacerat in einem Dokument des Konigs Wenzel I Damals traten sie als Zeugen einer Stiftung des Deutschen Ordens in Miletin auf wobei sie als Nacherat et Hrono fratres filii Pacozlay Bruder Nacerat und Hron Sohne des Pakoslav bezeichnet wurden Um 1250 legte Hron an einem strategisch wichtigen Platz die Burg Nachod an die vermutlich ein konigliches Lehen war Sie lag oberhalb des Landespfades der von Prag uber Nachod weiter durch den zu Bohmen gehorenden Glatzer Kessel verlief und uber den Pass von Wartha nach Schlesien fuhrte Mit dem Pradikat von Nachod ist Hron als Gron de Nachod erstmals in einer lateinischen Urkunde des Brevnover Abtes Martin vom 9 August 1254 belegt mit der die Grenze zwischen der Herrschaft Nachod und dem Brevnover Filialkloster Politz festgelegt wurde Sie verlief von Machau entlang des Flusses Zidovka bis zu deren Einmundung in die Mettau Die weiteren Grenzen von Hrons Herrschaft Nachod sind fur die damalige Zeit nicht schriftlich belegt Es wird jedoch angenommen dass sie im Westen an die Besitzungen der Burg Riesenburg entlang der Aupa grenzten Im Osten dehnte sich die damals dunn besiedelte Herrschaft Nachod entlang des Landespfades bis zum Flussgebiet der Reinerzer Weistritz aus Dieses liegt jenseits des Hummelpasses der von der hoher gelegenen Hummelburg aus uberwacht wurde Am 14 November 1256 wurde Hron von Nachod in einem Schriftstuck des Konigs Ottokar II Premysl erwahnt und am 3 November 1260 trat er zusammen mit seinem Bruder Nacerat als Zeuge in einer Urkunde des Klosters Brevnov auf Mit dieser Urkunde bestatigte Konig Ottokar II Premysl dem Kloster den Politzer Sprengel Policky ujezd Zugleich bestatigte er dem Kloster das Gebiet hinter den Braunauer Wanden das bis 1260 zum Glatzer Land gehorte und das sich das Kloster vorher zu unrecht angeeignet hatte Am 25 Marz 1263 bezeugten beide Bruder eine Urkunde des Konigs fur das Kloster und die Stadt Leitomischl Letztmals erwahnt wurde Hron von Nachod in einer Urkunde aus dem Jahr 1289 als er zusammen mit Vitek von Aupa Alt Trautenau Vitek z Upy Tas von Wiesenburg Tas z Vizmburka und Vitek von Turgov Vitek z Turgova bezeugte dass Konig Wenzel II dem Schweidnitzer Herzog Bolko I die bis dahin zu Bohmen gehorende Stadt Schomberg mit den umliegenden Dorfern ubergab Erwahnung fand Hron von Nachod auch in der Dalimil Chronik Danach soll er zusammen mit Smil von Lichtenburg Smil Svetlicky z Lichtenburka und Gallus d J von Lamberg Havel mladsi z Lemberka im Auftrag des bohmischen Konigs an einer Wahl des Romisch deutschen Konigs teilgenommen haben wobei Dalimil Hron als den Weisesten unter ihnen bezeichnete Deshalb soll Hron vom gewahlten Romisch deutschen Konig eine Wappenbesserung erhalten haben Der Original Text in der Dalimil Chronik lautet Hron tu byl v rade ze vsie rady mudrejsim nazvan proto jmu risskym kralem cerny lev na zlatem scite dan Hron wurde unter den Raten als der Weiseste bezeichnet deshalb verlieh ihm der Romische Konig ein Wappen mit einem schwarzen Lowen auf goldenem Grund Da der die drei Adligen entsendende bohmische Konig von Dalimil namentlich nicht erwahnt wird wurde bisher angenommen dass die 1247 durchgefuhrte Wahl des Gerulfingers Wilhelm von Holland gemeint war Neuere Forschungsergebnisse gehen davon aus dass es eher die zehn Jahre spater kurz nacheinander durchgefuhrten Wahlen des Konigs Richard von Cornwall bzw des Gegenkonigs Alfons von Kastilien gewesen sein werden Diese Version ist deshalb uberzeugender weil weder das Pradikat von Nachod noch die Stadt Nachod selbst fur das Jahr 1247 urkundlich belegt sind Andererseits vermuten einzelne Historiker dass dieser Teil von Dalimils Chronik frei erfunden wurde um die Bedeutung und das Ansehen der drei beteiligten Adelsgeschlechter zu erhohen Nachfolger des Hron von Nachod war vermutlich sein Sohn Jesek von Nachod der mit seinem gleichnamigen Sohn allerdings erst fur das Jahr 1321 belegt ist Um 1325 musste er zusammen mit seinem Bruder Hron Burg und Herrschaft Nachod mit dem bohmischen Konig Johann von Luxemburg gegen Kostelec nad Cernymi Lesy Costelicz in Nygra Sylva tauschen Danach nannten sich Mitglieder der Familie zeitweise auch Herren von Kosteletz und Nachod Pani z Kostelce a z Nachoda Mahrischer Familienzweig Bearbeiten Ab der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts ist ein mahrischer Zweig der Herren von Nachod belegt Dort erwarben sie nachfolgend zahlreiche Besitzungen und nannten sich nach der Feste Breznik Breznicky von Nachod Breznicky z Nachoda beziehungsweise Breznicti z Nachoda im Plural Bekanntestes Mitglied dieses Zweiges war Georg Jiri Breznicky von Nachod ab 1619 Breznicky von Nachod und Lichtenburg 1549 29 Oktober 1634 1614 vermahlte er sich mit Alena Tochter des Karl d A von Zerotin und der Eliska Kraiger von Kraigk 2 Georg Jiri unterstutzte auf seinen Besitzungen die Bohmischen Bruder Er stand zusammen mit Albrecht von Waldstein als Obrist im Dienste der mahrischen Stande Nachdem sich diese dem Standeaufstand in Bohmen beteiligten wollte sich Georg Jiri mit seinem Regiment im Fruhjahr 1619 der Kaiserlichen Armee anschliessen Nach der Meuterei seiner Offiziere floh Georg Jiri nach Wien wo ihn Kaiser Ferdinand II zum Reichsgrafen mit dem Pradikat von Lichtenburg z Lichtenburka erhob 3 4 Seine mahrischen Guter wurden von den Aufstandischen konfisziert 1620 kehrte Georg Jiri nach Mahren zuruck er erhielt Vergebung durch die protestantische Union und fand Zugang zum Kreis um Konig Friedrich I Im Zuge der Friedensverhandlungen zwischen der Union und der Katholischen Liga wurde er im selben Jahre kurzzeitig unter dem Verdacht des Verrats inhaftiert Nach der Schlacht am Weissen Berg 1620 erhielt er seine Besitzungen zuruck und konnte sie um weitere Guter aus dem Besitz von bestraften Aufstandischen erweitern In dieser Zeit trat Georg Jiri zum Katholizismus uber Er erfreute sich der Gunst des Landesherrn Ferdinand II der ihn zum Kaiserlichen Rat und zum Oberstlandrichter von Mahren ernannte Mit dessen Sohn Ferdinand Leopold Graf von Nachod und Lichtenburg erlosch das Geschlecht der Herren von Nachod 1672 im Mannesstamm Wappen BearbeitenDas Stammwappen zeigt in Gold einen gekronten doppelschwanzigen schwarzen Lowen Auf dem Helm mit schwarz goldenen Decken ein mit goldenem Schragbalken belegter schwarzer Flug 5 Besitzungen in Bohmen BearbeitenStadt und Herrschaft Nachod mit dem Stadtchen Hronov vor 1250 um 1325 Burg und Herrschaft Schwarzkosteletz um 1325 1415 Besitzungen in Mahren BearbeitenBoskovstejn Burg Kravi Hora Greslove Myto Hluboke Horni Dunajovice Oberdannowitz 1505 1615 Horni Kounice 1581 1672 Hrotovice Hostim Ingrowitz 1632 1672 Kuncina Ves Lacnov Letovice Lissitz Misslitz 1626 1661 Mohelno Ober und Neustudenetz das Renaissance Schloss Neustudenetz wurde unter dem Kammerer Jaroslav Bohuchval von Nachod fertiggestellt Slavetice Stechov Strachujov Vohancice Zeletice u Znojma 6 Zerotice Zerotitz Literatur BearbeitenJoachim Bahlcke Winfried Eberhard Miloslav Polivka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Bohmen und Mahren Kroners Taschenausgabe Band 329 Kroner Stuttgart 1998 ISBN 3 520 32901 8 S 206 220 342 386 408 415 560 682 823 und 853 Lydia Bastecka Ivana Ebelova Nachod Nachod 2004 ISBN 80 7106 674 5 S 24 37 Jan Halada Lexikon ceske slechty Praha 1992 ISBN 80 901020 3 4 S 103f Lenka Vankova Breznicti z Nachoda za tricetilete valky Digitalisat PDF 1 1 MB Diplomarbeit Brno 2010 Ottos Konversationslexikon Band 4 O rodu Breznickych z Nachoda S 659 Auszug abgerufen am 1 April 2015 tschechisch Ottuv slovnik naucny Weblinks BearbeitenGenealogie auf patricus infoEinzelnachweise Bearbeiten Nach cs Pani z Nachoda soll dieser Pakoslav Stara Paka Altpaka gegrundet haben Genealogie auf euweb cz Breznicti z Nachoda Memento vom 16 Juli 2009 im Internet Archive In castles cz tschechisch Erhebung zum Reichsgrafen Roman von Prochazka Genealogisches Handbuch erloschener bohmischer Herrenstandsfamilien Neustadt an der Aisch 1973 ISBN 3 7686 5002 2 S 206 J Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch IV Band 10 Abteilung Der Mahrische Adel Author H von Kadich C Blazek Publikation Bauer amp Raspe Nurnberg 1899 S 88 Zeletice Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nachod Adelsgeschlecht amp oldid 239371702