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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Wallenstein Begriffsklarung aufgefuhrt Wallenstein eigentlich Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein tschechisch Albrecht Vaclav Eusebius z Valdstejna 24 September 1583 in Hermanitz an der Elbe Bidschower Kreis 25 Februar 1634 in Eger Elbogener Kreis war ein bohmischer Feldherr Generalissimus und Standepolitiker Zudem war er Herzog von Friedland Sagan und Glogau von 1628 bis 1631 als Albrecht VIII Herzog zu Mecklenburg Furst zu Wenden Graf von Schwerin Herr von Rostock Herr von Stargard Wallenstein Albrecht von WaldsteinIm Dreissigjahrigen Krieg kampfte er auf Seiten des Kaisers und der Katholischen Liga gegen die Protestantische Union Ab 1625 war er zweimal Oberbefehlshaber 1634 fiel er in Ungnade und wurde von kaisertreuen Offizieren ermordet Wallenstein Herzog von Friedland kaiserlicher Kriegsrat und Kammerer Allerhochster Obrist von Prag und ebensolcher General Kupferstich 1625 28Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend 1 2 In Diensten verschiedener Herren 1 3 Keplers Horoskop 1 4 Magnat in Mahren 1 5 Beginn der militarischen Karriere 1 5 1 Friauler Krieg 1 5 2 Prager Fenstersturz 1 5 3 Schlacht am Weissen Berg 1 6 Prager Munzkonsortium 1 7 Herzog von Friedland 1 8 Isabella Herzogin von Friedland geb Grafin Harrach 1 9 Fortsetzung des Krieges 1 10 Erstes Generalat 1 10 1 Ernennung 1 10 2 Der Krieg ernahrt den Krieg 1 10 3 Schlacht bei Dessau 1 10 4 Zug nach Ungarn 1 10 5 Brucker Konferenz 1 10 6 Niedersachsisch Danischer Krieg 1 10 7 Belagerung Stralsunds 1 10 8 Mecklenburg 1 10 9 Friede von Lubeck 1 10 10 Entlassung 1 11 Eingreifen Gustav Adolfs 1 12 Zweites Generalat 1 12 1 Heerlager bei Nurnberg 1 12 2 Schlacht bei Lutzen 1 12 3 Friedensbemuhungen 1 12 4 Ermordung 1 13 Grablege 2 Zur Person 2 1 Wallenstein als Landesfurst 2 2 Wallenstein als Feldherr 2 3 Name und Nationalitat 2 4 Chronische Krankheit 2 5 Mythos 3 Rezeption 3 1 Zeitgenossen 3 2 Schillers Wallenstein 3 3 Alfred Doblins expressionistischer Roman 3 4 Die Biographien Hellmut Diwalds und Golo Manns 3 5 Volksfeste und Festspiele 3 6 Museale Rezeption 4 Anmerkungen 5 Quellen 6 Literatur 7 WeblinksLeben BearbeitenJugend Bearbeiten nbsp Wappen der Herren von Wallenstein Blasonierung Geviert von Gold und Blau in 1 und 4 ein rotbezungter rotbewehrter blauer Lowe in 2 und 3 ein rotbezungter rotbewehrter goldener Lowe Es stammt aus der Zeit als Heinrich Felix von Waldstein 1537 und sein Sohn Wilhelm die Burg Valdstejn in Besitz hatten Die anderen Mitglieder des Geschlechts fuhrten dann einander zugewandte Lowen im Wappen Albrecht Wenzel Eusebius genannt Wallenstein wurde am 24 September 1583 in Hermanitz an der Elbe geboren Er entstammte dem alten bohmischen Herrengeschlecht von Waldstein Wallensteins Grossvater Georg von Waldstein hatte 1536 in seiner Grundherrschaft den evangelisch protestantischen Glauben eingefuhrt und sich 1546 dem Furstenaufstand gegen Kaiser Karl V angeschlossen Wallensteins Vater Wilhelm IV Freiherr von Waldstein aus dem Hause Horzicz Arnau auf Hermanitz koniglich bohmischer Hauptmann des Koniggratzer Kreises 1595 verstorben war mit Margaretha Freiin Smirziczky von Smirzicz 1555 1593 verehelicht 1 Als funfter Sohn hatte der Vater Wilhelm nur ein kleines Erbe erhalten seine Ehefrau Freiin Margaretha von Smiricky stammte aus ebenso altem Adel wie die Wallensteins Von ihren sieben Kindern uberlebten die beiden Tochter und der jungste Sohn Albrecht Wenzel Eusebius Zwar war Hermanitz nur eine kleine Grundherrschaft dass aber die Familie finanziell in bedrangten Verhaltnissen lebte soll wie vieles bei Wallenstein eine Legende aus spaterer Zeit sein Seinen Hauslehrer Johann Graf ernannte Wallenstein spater zu seinem Kammersekretar und er wurde in den erblichen Adelsstand erhoben Da Wallensteins Mutter am 22 Juli 1593 sein Vater am 25 Februar 1595 verstarb wurde Albrecht im Alter von elf Jahren Vollwaise Das Erbe die Grundherrschaft Hermanitz und ein grosseres Vermogen an Geld Silber und Schmuck fiel zu gleichen Teilen an ihn und seine zwei Schwestern Sein testamentarischer Vormund Heinrich Slavata von Chlum und Koschumberg ein Schwager seiner Mutter nahm Albrecht zu sich auf Schloss Koschumberg und liess ihn zusammen mit seinem eigenen Sohn von Bohmischen Brudern erziehen Wallenstein erlernte neben seiner tschechischen Muttersprache auch Deutsch Latein und Italienisch Im Herbst 1597 schickte er ihn zur weiteren Erziehung in die evangelische Lateinschule in Goldberg im Herzogtum Liegnitz und im Hochsommer 1599 an die protestantische Akademie in Altdorf die Wallenstein schon im April 1600 wieder verlassen musste nachdem er mehrfach durch Gewalttaten aufgefallen war und zuletzt seinen Diener in einem Anfall von Raserei halb totgeschlagen hatte Inzwischen war sein Vormund gestorben und Wallenstein begab sich nun bis 1602 auf eine Grand Tour von der Naheres nicht uberliefert ist Er studierte anscheinend an den Universitaten Padua und Bologna da er anschliessend uber eine umfassende Bildung und Kenntnisse der italienischen Sprache verfugte In Diensten verschiedener Herren Bearbeiten In der zweiten Halfte des Jahres 1602 trat Wallenstein als Schildknappe in die Dienste des Markgrafen Karl von Burgau Auf Schloss Ambras bei Innsbruck blieb er nicht ganz zwei Jahre In diesen Jahren trat Wallenstein zum Katholizismus uber was ein nicht ungewohnlicher und recht haufig praktizierter Vorgang war Wann genau die Konversion stattfand ist unklar Quellen sprechen vom Jahr 1602 oder vom Herbst 1606 Im Jahr 1602 soll Wallenstein der Legende nach in einer Mussestunde am Fenster des Schlosses Ambras gestanden haben und eingeschlafen sein Er sturzte hinunter und uberlebte den Sturz ohne jeglichen Schaden Der Historiograph Graf Franz Christoph von Khevenhuller berichtet dass dieses wundersame Ereignis Wallenstein zum Ubertritt bewogen haben soll weil er glaubte die Jungfrau Maria habe ihn gerettet Fur 1602 spricht auch dass er in diesem Jahr der Kirche von Hermanice eine Glocke gespendet hat die zwei Spruche 2 in tschechischer Sprache tragt die zwar in den katholischen Bibeln aber nicht in den Bibeln der Bohmischen Bruderschaft enthalten waren Zudem ist die Glocke mit Abbildungen der Mutter Gottes und Abbildungen Maria Magdalenas geschmuckt Fur einen Anhanger des protestantischen Glaubens mit seiner Bilder und Marienfeindlichkeit waren diese Darstellungen sehr ungewohnlich gewesen Anfang Juli 1604 wurde Wallenstein auf Empfehlung seines Vetters des kaiserlichen Oberstallmeisters Adam von Waldstein Fahnrich in einem Regiment kaiserlich bohmischer Fussknechte das auf Befehl Kaiser Rudolfs II nach Ungarn zog Das Heer das 1604 gegen die aufstandischen ungarischen Protestanten aufbrach wurde von Generalleutnant Georg Basta kommandiert Bei diesem Feldzug unter dem Befehlshaber Basta lernte Wallenstein die Taktik der siebenburgischen leichten Reiterei kennen und beobachtete den damals 45 Jahre alten Kommandeur der kaiserlichen Artillerie Oberst Graf von Tilly Der Feldzug endete durch einen fruhen Wintereinbruch vorzeitig und das Heer zog sich in die Winterquartiere nordlich von Kaschau in Oberungarn zuruck Wallenstein wurde zum Hauptmann befordert und bei Kampfen in der Nahe von Kaschau schwer an der Hand verletzt Die Winterquartiere waren miserabel und die Verpflegung schlecht daher entschloss sich General Georg Basta eine Delegation nach Prag zu schicken um Geld und Verpflegung einzufordern Wallenstein wurde als Vertreter der bohmischen Fussknechte ausgewahlt und akzeptierte trotz seiner schlecht heilenden Verwundung Der beschwerlichen Reise durch die Hohe Tatra und Schlesien war kein Erfolg beschieden das Heer hungerte weiter und loste sich allmahlich auf Wallenstein blieb den Winter uber in Prag und erkrankte aufgrund der Strapazen und der Verwundung an der Ungarischen Krankheit einer Art Fleckfieber Anfang 1605 entschlossen sich die bohmischen Stande die Regimenter unter General Basta aufzulosen Sie ernannten Wallenstein am 4 Februar 1605 zum Abdankungskommissar Nach der Demobilisierung der bohmischen Truppen wurde Wallenstein von den bohmischen Standen zum Obristen eines Regiments deutscher Fusstruppen ernannt Der durch Matthias den Bruder Kaiser Rudolfs erzwungene Frieden mit den Ungarn beendete Wallensteins erste militarische Karriere abrupt Vermutlich wollte er diese fortsetzen und bat Kaiser Rudolf um ein Empfehlungsschreiben fur den Statthalter der spanischen Niederlande Erzherzog Albrecht von Osterreich das er erhielt Warum er sich dann anders entschied und im April 1607 in die Dienste Erzherzog Matthias als Kammerer trat ist nicht bekannt Das Jahr 1607 blieb Wallenstein am erzherzoglichen Hof in Wien Es ist nicht bekannt dass er sich an den Vorbereitungen Matthias zum Feldzug gegen seinen Bruder in Prag beteiligt hatte 1608 zog Matthias nach Prag und zwang Rudolf auf die Krone Ungarns und den Besitz Osterreichs zu verzichten Rudolf dem die Kaiserkrone und das Konigreich Bohmen verblieb musste im beruhmten Majestatsbrief vom 9 Juli 1609 die Religionsfreiheit garantieren Er soll hierzu durch ein Heer der bohmischen Stande unter Heinrich Matthias von Thurn gezwungen worden sein Wallenstein befand sich im Gefolge des Erzherzog Matthias trat aber nicht weiter in Erscheinung Keplers Horoskop Bearbeiten nbsp Ausschnitt aus dem ersten Horoskop fur Wallenstein von Johannes Kepler die Randbemerkungen stammen von WallensteinWahrend des Aufenthaltes in Prag liess sich Wallenstein von dem kaiserlichen Hofmathematiker Johannes Kepler sein erstes Horoskop ausstellen Dies war in jener Zeit ublich und jeder der auf sich hielt besass ein solches Wallenstein erhielt keinen direkten Zugang zu Kepler auf dem Hradschin und bat einen Bekannten um Vermittlung Der Hofmathematikus kam dem Wunsch nach Fur das Horoskop brauchte er nur den genauen Geburtstermin Aus dem Namen und dem bisherigen Werdegang des unbedeutenden jungen Mannes konnte er nicht viel Verwertbares entnommen haben Umso erstaunlicher ist die genaue Charakterzeichnung die das Schriftstuck enthalt Nach einer kurzen Warnung nicht allein auf die Sterne zu vertrauen schrieb Kepler dass sein Klient ein wachendes aufgemuntertes emsiges unruhiges Gemut habe allerhand Neuerungen begierig dem gemeines menschliches Wesen und Handel nicht gefallen sondern der nach neuen unversuchten oder doch sonst seltsamen Mitteln trachte doch viel mehr in Gedanken habe als er ausserlich sehen und spuret lassen nach Golo Mann 3 Das Horoskop charakterisiert Wallenstein als einen Menschen mit grossem Ehrgeiz und Machtstreben Gefahrliche Feinde wurden ihm erscheinen er werde jedoch meist siegen Sein Leben sei zwischen dem elften und dreizehnten Lebensjahr sehr unruhig gewesen danach sei es aber wesentlich ruhiger verlaufen Fur das 21 Lebensjahr beschrieb Kepler eine gefahrliche Krankheit fur das 33 eine stattliche Heirat mit einer nicht allzu schonen Frau die jedoch reich an Herrschaften Gebauden und Vieh sei Zum Schluss sagte er weniger angenehme Dinge voraus Die ungunstige Stellung von Saturn und Jupiter wurde bewirken dass Wallenstein ein besonderer Aberglaube nachgesagt werde und er zum Radelsfuhrer einer maleconten also unzufriedenen Rotte werden wurde Wallenstein war stark beeindruckt insbesondere von der Ankundigung der Heirat die allerdings sieben Jahre fruher stattfand Den besonderen Eindruck belegen auch die zahlreichen Randnotizen mit denen er jahrelang akribisch die Vorhersagen mit den realen Ereignissen verglich Als das erste Horoskop 1625 endete liess Wallenstein Kepler in Linz um eine Fortsetzung ersuchen Die neue Prophezeiung enthielt eine ernsthafte wenn auch nicht naher ausgefuhrte Warnung fur den Beginn des Jahres 1634 4 Magnat in Mahren Bearbeiten Bereits 1608 hatte der Regens des Jesuitenkonvikts in Olmutz Veit Pachta von Rayhofen der einen grossen Einfluss auf Wallenstein besass eine Heirat mit der Witwe des Arkleb Prusinowsky von Witschkow Lukretia von Witschkow geborene Nickess von Landeck 5 1582 1614 auf Settein und Luckow 6 vermittelt weil er befurchtete dass ihr riesiges Vermogen andernfalls in die Hande eines protestantischen Gatten fallen wurde Die Hochzeit fand im Mai 1609 statt In der alteren Literatur wird wie in Keplers Horoskop immer wieder erwahnt Lukrezia sei betagt und hasslich gewesen Uber ihr Aussehen ist nichts bekannt jedoch haben Untersuchungen des Schadels der sterblichen Uberreste ergeben dass sie nur unwesentlich alter als Wallenstein gewesen sein kann 7 Das gewaltige Vermogen der Lukretia verwitwete Prusinowsky von Witschkow wird auf etwa 400 000 Gulden geschatzt und schuf die wirtschaftliche Basis fur den Aufstieg Wallensteins Ein Jahr nach der Hochzeit wurde Wallenstein Miteigentumer der mahrischen Grundherrschaften Settein Rimnitz und Luckow und zahlte damit zu den grossten mahrischen Grundbesitzern Am 11 November 1610 verkaufte Wallenstein das elterliche Gut in Hermanitz und begann das Leben eines mahrischen Magnaten zu fuhren Bei der Leitung der Guter die vorrangig im Hradischer Kreis im sudlichen Mahren lagen verfuhr Wallenstein genauso wie spater bei seinen Herzogtumern Er interessierte sich fur jeden Vorgang auf seinen Gutern beschrankte den Frondienst seiner Bauern ein fur diese Zeit unvergleichlicher Vorgang erlaubte den Holzeinschlag in den Waldern und hob das Fischereiverbot auf Wallenstein wusste schon zu dieser Zeit dass sich die Produktivitat und damit das Einkommen seiner Guter enorm erhohte wenn er die Lebensbedingungen seiner Untertanen verbesserte Ein Zusammenhang den nur wenige Adlige und Gutsherren der Zeit verstanden Wallenstein begann mit der Rekatholisierung seiner Untertanen wie es Pater Veit Pachta von ihm erwartete und deutlich genug vor der Heirat ausgesprochen hatte Versuchte er anfangs die Bekehrung durch Zwang so ersetzte er diesen spater durch weltliche Anreize da ihn sein Schwager Karl der Altere von Zierotin der Landeshauptmann von Mahren um etwas grossere Milde bat Dieses Vorgehen hob sein Ansehen bei den meist protestantischen mahrischen Standen und sie ernannten den Katholiken Wallenstein 1610 zum Musterungskommissar und beauftragten ihn ein Regiment von Musketieren zu werben das die mahrische Grenze gegen das Passauer Kriegsvolk schutzen sollte Dieses Kriegsvolk hatte Kaiser Rudolf gegen seinen Bruder Matthias geworben um die erst einige Jahre zuvor abgetretenen Lander mit Gewalt zuruckzugewinnen Der schlechte Ruf der Passauer mehr Bande als Kriegsvolk und die Vermutung dass der Kaiser die Passauer auch gegen die bohmischen Stande einsetzen werde veranlassten diese ebenfalls Truppen aufzustellen und Matthias um Hilfe zu bitten Matthias entsandte daraufhin 8000 Mann nach Bohmen Nachdem die Passauer wieder aus Prag vertrieben waren baten die bohmischen Stande Matthias die bohmische Konigskrone anzunehmen da Rudolf zu alt und zu schwach sei Rudolf musste die Abdankung unterschreiben Gemeinsam mit Matthias zog auch Wallenstein im Marz 1611 in seiner Eigenschaft als Kammerer des neuen bohmischen Konigs in Prag ein Nach dem Tode Rudolfs und der Wahl seines Bruders Matthias zum neuen Kaiser im Mai 1612 wurde Wallenstein kaiserlicher Kammerer In Mahren wurde er 1612 in einen Ausschuss fur Rechtsstreitigkeiten gewahlt entwickelte aber sonst keinerlei Aktivitaten auf politischem Gebiet Er fiel nur durch seinen Reichtum durch seine Prachtentfaltung und seinen Prunk auf Denn im Gegensatz zum Hof des Kaisers der immer in Geldschwierigkeiten steckte und riesige Schulden aufhaufte schien Wallenstein keine Finanzsorgen zu kennen Seine Kasse schien immer gut gefullt zu sein und er kam in regelmassigen Abstanden mit einem Aufwand nach Wien der den Zeitgenossen ins Auge stach Den Beobachtern war die Quelle seines Reichtums unerklarlich und nicht ganz geheuer Die aufwendigen Auftritte entsprachen aber Wallensteins Naturell und dem barocken Zeitgeist Und sie verschafften ihm Reputation bei Hofe Am 23 Marz 1614 starb Wallensteins Frau Lukretia Er liess sie mit grossem Pomp in der Wallfahrtskirche von Stiep in der Herrschaft Luckow beisetzen und grundete dort 1616 ihr zu Ehren ein Kartauserkloster dem er das Dorf Stiep und 30 000 Gulden in bar schenkte Zugleich brach er das Testament von Lukretias Onkel Wenzel Nickess von Landeck der seiner Nichte Luckow als lebenslangen Besitz vermacht hatte jedoch im Falle ihres Todes ihren Bruder Wilhelm von Witschkow auf Bistritz und in dessen Nachfolge den Altesten des Geschlechts der Prusinowitz von Witschkow als Erben eingesetzt hatte 8 Insgesamt war Wallenstein in diesen Jahren des heraufziehenden Krieges nichts anderes als ein normaler mahrischer Adliger der hochstens durch seinen ungewohnlichen Reichtum auffiel Ansonsten aber schienen ihm seine Guter und sein Seelenheil am wichtigsten gewesen zu sein Von der in der Empfehlung fur Matthias angesprochenen grossen Karriere die Wallenstein machen wolle ist bei dem 31 Jahrigen nichts zu sehen Da er faktisch am Rande des allgemeinen Interesses lebte ist auch deshalb die Quellenlage aus diesen Jahren sehr dunn 1615 wurde er von den mahrischen Standen zum Obristen eines Regiments Fussvolk ernannt kurz nachdem er eine schwere Krankheit uberwunden hatte wie er selbst spater am Rande des Keplerschen Horoskopes vermerkte Diese Krankheit durfte eine Folge seines starken Weingenusses gewesen sein ebenso wie sein spateres Gichtleiden Der Obristenposten stand faktisch nur auf dem Papier und seine Ernennung war kein Resultat besonderer militarischer Befahigung sondern zeigte seine finanziellen Moglichkeiten da er dieses Regiment im Kriegsfalle auf eigene Kosten hatte aufstellen mussen Zudem war die Ernennung wohl ein Zeichen fur seine Zuruckhaltung in politischen und religiosen Fragen Im selben Jahr nahm er zwei weitere Kammererposten an Am 28 September 1615 ernannten ihn Erzherzog Ferdinand von Innerosterreich und wenig spater Erzherzog Maximilian von Vorderosterreich zu ihren Kammerherren Was genau der Hintergrund der Ernennungen war ist unbekannt andert aber nichts an der Tatsache dass Wallenstein in diesen Jahren ein unbeschriebenes Blatt war reich aber ohne Profil 9 Beginn der militarischen Karriere Bearbeiten Friauler Krieg Bearbeiten Die erste Chance sich auf militarischem Gebiet hervorzutun kam fur Wallenstein als sich Erzherzog Ferdinand der spatere Kaiser Ferdinand II 1615 in den Friauler Krieg gegen die im Mittelmeer vorherrschende Seemacht Venedig verwickeln liess Im Februar 1617 wurden die militarische und finanzielle Lage und die Versorgung der Truppen so schlecht dass Ferdinand zum aussersten Mittel griff und an seine Stande und Vasallen appellierte ihm auf eigene Kosten Truppen zu senden Nur Wallenstein kam dem Hilfegesuch nach Sofort nach Eintreffen des Hilfeersuchens antwortete Wallenstein dem Erzherzog und warb in aller Eile eine kleine Armee an zwei Kompanien schwerer Reiterei insgesamt 180 Kurassiere und eine Abteilung von 80 Musketieren Die Truppe wurde makellos ausgerustet und bewaffnet und im Mai 1617 mit Wallenstein an der Spitze auf den 700 km langen Weg nach Friaul gebracht Auf einem Zwischenstopp in der erzherzoglichen Residenz Graz traf er vermutlich erstmals auf Johann Ulrich von Eggenberg Der kaiserliche Hofkammerprasident wurde spater ein enger Freund und der grosste Forderer Wallensteins In der ersten Julihalfte traf Wallenstein mit seiner Truppe im Feldlager vor dem von den Venezianern belagerten Gradisca ein Da die Besatzung Gradiscas am Verhungern war entschloss sich der Befehlshaber der erzherzoglichen Truppen Heinrich von Dampierre nach der Ankunft der wallensteinischen Kurassiere einen Angriff auf die venezianischen Besatzer zu wagen Am 13 Juli 1617 gelang es durch einen Angriff der von Wallenstein angefuhrten Kurassiere einen gewaltigen Wagenzug mit Proviant in die Festung zu transportieren und alle Verletzten und Kranken in Sicherheit zu bringen Nach einem zweiten Angriff am 22 September der ebenfalls von Wallenstein angefuhrt wurde willigte Venedig in einen Frieden ein Ferdinand erinnerte sich noch spater an die Hilfeleistungen seines Kammerers Nicht nur dass Wallenstein Truppen geworben sondern dass er diese auch selbst nach Friaul und in den Kampf gefuhrt hatte beeindruckte Ferdinand Deshalb beauftragte Ferdinand Wallenstein noch im gleichen Jahr einen neuen Artikelbrief eine Art Gesetzbuch fur die Soldnertruppen zu entwerfen Das Wallensteinische Reutter Recht wurde spater fur das gesamte kaiserliche Heer verbindlich und erst 1642 durch ein neues Kriegsrecht ersetzt Prager Fenstersturz Bearbeiten Die konfessionellen und politischen Auseinandersetzungen in Bohmen gingen unterdessen unvermindert weiter So gelang es Kaiser Matthias 1617 den entschiedenen Katholiken Ferdinand als seinen Nachfolger zum bohmischen Konig kronen zu lassen Die bohmischen Stande stimmten der Wahl Ferdinands nur widerwillig zu denn dieser hasste den Majestatsbrief und tat alles um Bohmen zu rekatholisieren Nur ein Jahr spater schritten die evangelischen Stande Bohmens deshalb zur offenen Rebellion Ausdruck dessen war der Prager Fenstersturz vom 23 Mai 1618 nbsp Der Prager Fenstersturz auf einem zeitgenossischen Holzschnitt 1618Einen Tag spater bildeten die bohmischen Stande eine provisorische Regierung von 30 Direktoren Graf Heinrich Matthias von Thurn wurde zum Generalleutnant ernannt und sollte die Landesverteidigung organisieren Mitte Juni hatte Thurn 4000 Mann beisammen und zog nach Suden in Richtung Wien Die mahrischen Stande unter Kardinal Franz Seraph von Dietrichstein dem Landeshauptmann Karl von Zerotin und dem Fursten Karl von Liechtenstein blieben vorerst strikt neutral organisierten aber ebenfalls die Landesverteidigung Alle Obristen darunter Wallenstein wurden in ihren Amtern bestatigt und beauftragt Truppen zu werben Wallenstein hielt vom bohmischen Aufstand nichts seine Loyalitat galt Ferdinand trotzdem hielt er sich an seine Bestallungsurkunde und warb ein Regiment Musketiere mit 3000 Mann an Standort des Regiments war Iglau im Dezember 1618 wurden sechs Fahnlein nach Olmutz verlegt Als Ferdinand im August 1618 als Stellvertreter des Kaisers den mahrischen Landtag besuchte bot ihm Wallenstein an auf eigene Kosten fur 40 000 Gulden ein Kurassierregiment gegen Bohmen zu werben Wallenstein hatte sich 20 000 Gulden geliehen und 20 000 der eigenen Schatulle entnommen Im Herbst reiste er nach Wien wurde zum kaiserlichen Obristen ernannt und zu den Werbungen ermachtigt Wallenstein war nun also gleichzeitig mahrisch standischer und kaiserlicher Oberst Im Marz 1619 war sein in den Niederlanden geworbenes Regiment abmarschbereit Kurz darauf warb Wallenstein noch etwa 300 Arkebusiere und kehrte Anfang April nach Olmutz zuruck Kaiser Matthias war kurz zuvor am 20 Marz 1619 gestorben Bis zum 20 April 1619 hatten sich die mahrischen Stande noch nicht entschieden ob sie am bohmischen Aufstand teilnehmen sollten Mehrere Gesprache bohmischer Abgesandter mit Zerotin konnten diesen nicht umstimmen auf die bohmische Seite zu treten Deshalb uberschritt zwei Tage spater ein bohmisches Heer unter von Thurn die mahrische Grenze um die mahrischen Stande zu zwingen Farbe zu bekennen Der Befehlshaber der mahrischen Truppen Kardinal von Dietrichstein liess sich nicht zu einer entschlossenen Gegenwehr bewegen so dass von Thurn auf keinen Widerstand traf und von der Bevolkerung enthusiastisch empfangen wurde Bis Ende April war fast ganz Mahren in seiner Hand und die mahrischen Stande wollten sich auf einem Landtag in Brunn am 2 Mai dem Aufstand anschliessen Der als kaisertreu bekannte Wallenstein aber dachte trotz Einladung nicht daran den Landtag zu besuchen da er fest mit seiner Verhaftung rechnete Zusammen mit dem Obristen des mahrischen Heeres Georg Breznicky von Nachod versuchte Wallenstein sein mahrisches Regiment nach Wien zu bringen um es dem Einfluss der bohmischen Aufstandischen zu entziehen und mit der kaiserlichen Armee zu vereinigen Von Nachods Regiment widersetzte sich jedoch dem Plan und dieser musste fliehen Auch Wallenstein konnte nur durch Totung eines Oberstwachtmeisters verhindern dass sein Regiment meuterte 10 Da er wusste dass sich die Kasse der mahrischen Stande in Olmutz befand entschloss er sich diese mitzunehmen und zwang am 30 April den Steuereinnehmer das Geld herauszugeben Abends zwischen 9 und 10 Uhr ist der Obrist Wallenstein zum Steuereinnehmer gekommen hat die Schlussel zur Kasse begehrt und endlich mit blossem Degen und Androhung des Henkens abgenotigt und 96 000 Reichstaler aus der Kasse genommen und noch in der derselben Nacht in Begleitung eines Fahnleins Soldaten damit von dannen gezogen nach Milger 11 Wallenstein brachte das Geld und die im Rentamt vorgefundenen Waffen nach Wien das er am 5 Mai erreichte Dabei verlor er fast die Halfte seines Regiments Die Soldaten gingen entweder zu den Rebellen uber oder desertierten Das Geld wurde dem Kaiser ubergeben der es im Wiener Landhaus deponierte und spater an die mahrischen Stande zuruckgab Die Aktion Wallensteins rief bei den mahrischen Standen grosse Verargerung hervor und starkte die Partei die fur ein Bundnis mit Bohmen eintrat Wallenstein hatte auf unmissverstandliche Art und Weise deutlich gemacht dass er auf der Seite Ferdinands stand Ob er durch den Abzug seines Regiments gegenuber den mahrischen Standen eidbruchig war und Verrat geubt hatte wurde spater heftig diskutiert Nach Ansicht Hellmut Diwalds stand den mahrischen Standen zwar das Recht zu eigene Truppen zu werben und zu unterhalten Dies schloss aber nicht das Recht ein Bundnisse gegen den Souveran zu schliessen und diese Truppen gegen ihn einzusetzen da das standische Recht durch den Konig bestatigt werden musste Wenn also einem Soldat befohlen wurde gegen seinen obersten Herrn in den Krieg zu ziehen so konnte er sich von seinem Eid gegenuber den Standen entbunden fuhlen Genau dies tat Wallenstein Wallenstein wurde von den mahrischen Standen am 11 Mai 1619 fur immer des Landes verwiesen Er verlor alle seine Guter und weiteren Besitztumer in Mahren Von nun an war er kein reicher Magnat mehr sondern ein vermeintlich mittelloser Soldner in kaiserlichen Diensten Schlacht am Weissen Berg Bearbeiten Anfang Mai 1619 zog Wallenstein seinem in Flandern geworbenem Regiment entgegen und traf dieses in Passau Das Regiment unter Oberstleutnant Peter Lamotte von Frintropp mit 1300 Kurassieren wurde von ihm sofort nach Sudbohmen weitergesendet wo der kaiserliche General Charles de Bucquoy dringend auf Verstarkungen wartete Zusammen mit anderen Truppen stand ihm ein Heer von rund 6500 Mann zur Verfugung nbsp Darstellung der Schlacht bei Zablat aus den Hogenbergschen Geschichtsblattern um 1630 deutlich erkennbar im Vordergrund die Wallensteinischen KurassiereAm 10 Juni 1619 kam es bei dem Dorfchen Zablat zum Kampf siehe Schlacht bei Sablat gegen die Truppen des Soldnerfuhrers in bohmischen Diensten Graf Ernst von Mansfeld der die Truppen Bucquoys zerschlagen sollte Wallenstein fuhrte seine Kurassiere selbst ins Gefecht und es gelang die Truppen Mansfelds komplett aufzureiben Mansfeld musste Hals uber Kopf fliehen Die kaiserlichen Truppen erbeuteten Gold im Wert von rund 100 000 Gulden und 300 Wagen mit Proviant Diese Schlacht stellte den Wendepunkt im Bohmischen Krieg dar auch wenn der grosste Teil der bohmischen Truppen unter von Thurn in Mahren stand und immer noch Wien bedrohte Denn am 31 Mai hatte von Thurn die osterreichische Grenze uberschritten und stand am 5 Juni in den ostlichen Vororten Wiens Nach wenigen Tagen musste er aber wieder abziehen da er nicht die erforderliche Artillerie hatte um Wien zu belagern und die Stadt ihm nicht wie erhofft die Tore geoffnet hatte Das Theatrum Europaeum bilanzierte die Schlacht folgendermassen Und obwohl dieser Sieg in Ansehung der Anzahl des Mansfeldischen Kriegsvolks nicht sonderlich gross schien so war er doch Ihrer Majestat Konig Ferdinand sehr nutzlich Der Graf Thurn gab die Belagerung der Stadt Wien auf und musste wieder nach Bohmen ziehen Der Sieg hat auch Ihrer Majestat Erhebung zum Romischen Kaiser Vorschub getan nach Milger 12 Um sich gegen den zu erwartenden Einmarsch der kaiserlichen Truppen abzusichern schlossen die Stande der bohmischen Kronlander mit der Bohmischen Konfoderation ein Schutz und Trutzbundnis ab Im Anschluss wurde Ferdinand II durch den Generallandtag aller bohmischen Lander des Throns fur verlustig erklart Am 16 August traten auch die Stande Ober und Niederosterreichs dem antihabsburgischen Bundnis bei Der Erzbischof und Kurfurst von Koln der Wittelsbacher Ferdinand von Bayern ausserte zu den Vorgangen in Bohmen fast prophetisch Sollte es so sein dass die Bohmen im Begriffe standen Ferdinand abzusetzen und einen Gegenkonig zu wahlen so moge man sich nur gleich auf einen zwanzig dreissig oder vierzigjahrigen Krieg gefasst machen nach Golo Mann 13 Die Stande der bohmischen Lander schritten nun gemass den Regeln der Konfoderation zur gemeinsamen Wahl eines neuen Konigs Am 26 August fiel der siebenburgische Furst Gabor Bethlen verabredungsgemass mit seinem Heer ins habsburgische Oberungarn ein und am gleichen Tag wurde Kurfurst Friedrich V von der Pfalz ein Calvinist mit den Stimmen aller in der Bohmischen Konfoderation zusammengeschlossenen Lander zum Konig von Bohmen gewahlt Die Wahl Ferdinands II zum Kaiser zwei Tage spater konnte Friedrich jedoch angesichts der katholischen Mehrheit im Kurgremium nicht verhindern Auch die Stimmen der protestantischen Kurfursten aus Sachsen und Brandenburg gingen an den Habsburger und selbst Friedrich V schloss sich zuletzt dieser Mehrheit an um Einstimmigkeit bei der Kaiserwahl zu erreichen Genau zum Wahltag in Frankfurt traf dort aber aus Prag die Nachricht von der Wahl Friedrichs V zum Konig von Bohmen ein Gabor Bethlen gelang es innerhalb von sechs Wochen die Gebiete nordlich der Donau zu erobern Am 14 Oktober 1619 nahm er Pressburg und kam bis auf 30 km an Wien heran Die bohmischen Rebellen wurden wahrend dieses Herbstes durch die siebenburgischen Angriffe stark entlastet unternahmen aber nichts um ihr marodes schlecht bezahltes und ausgerustetes Heer zu verbessern Um Wien zu schutzen musste Bucquoy den Plan Prag anzugreifen aufgeben Er brach am 19 September 1619 in Richtung Suden auf Im Heer befand sich weiterhin Wallenstein mit seinem Reiterregiment Bereits Anfang August hatte Wallenstein mit weiteren Werbungen in den spanischen Niederlanden begonnen 700 Kurassiere und Arkebusiere Woher Wallenstein das fur die Werbungen notwendige Geld nahm ist unklar Die Schuldsumme Ferdinands bei ihm belief sich jedenfalls zu diesem Zeitpunkt bereits auf uber 80 000 Rheinische Gulden Am 24 Oktober trafen das kaiserliche Heer rund 20 000 Mann und das vereinigte bohmisch mahrisch siebenburgische Heer etwa 35 000 Mann aufeinander Bucquoy beschloss seine Truppen uber die Donau nach Wien zuruckzunehmen Wallenstein gelang es dabei mit seinen Kurassieren den Ubergang des Heeres und des riesigen Trosses gegen die heftigen Angriffe Gabor Bethlens zu sichern und anschliessend die Brucke abzubrechen Wien war vorerst gesichert Endgultig zogen sich Bethlen und von Thurn erst zuruck als der polnische Konig und Schwager Ferdinands Sigismund III Hilfe sandte Anfang Januar 1620 wurde Wallenstein wieder zur Werbung neuer Truppen in den spanischen Niederlanden ermachtigt Die Werbungen musste Wallenstein ebenfalls aus eigener Tasche vorstrecken erneut etwa 80 000 Gulden Das angeworbene Doppelregiment Kavallerie 1500 Kurassiere und 500 Arkebusiere traf bereits im Februar beim kaiserlichen Heer ein Nach mehreren Gefechten mit bohmischen Truppen an denen auch Wallenstein und seine Regimenter beteiligt waren wurde Wallenstein im Juli 1620 bettlagerig die Krankheit die ihn auch die spateren Jahre plagen sollte begann zunehmend heftiger zu werden Uber diese Krankheit notierte Wallenstein auf dem Keplerschen Horoskop Anno 1620 in Julio bin ich uf den Tod krank gewest und die Krankheit vermein ich dass ich mirs mit drincken causirt hab nach Diwald 14 Zur gleichen Zeit uberschritt am 23 Juli 1620 Maximilian I mit 25 000 Mann des Heeres der Katholischen Liga die Grenze von Bayern nach Osterreich um zuerst die protestantischen Stande der Erblande des Kaisers zu unterwerfen Nachdem Maximilian diese in Linz besiegt hatte vereinigte er sich mit dem kaiserlichen Heer und uberschritt am 26 September die bohmische Grenze Kurz darauf am 5 Oktober fiel Johann Georg der Kurfurst von Sachsen von Norden her in Bohmen ein Bei Rokitzan traf Maximilian auf das bunt zusammengewurfelte schlecht bezahlte mangelhaft ausgerustete und kurz vor einer Meuterei stehende Heer Friedrichs das etwa 15 000 Mann umfasste Nach einer Reihe folgenloser Scharmutzel zog Friedrich am 5 November seine Armee in Richtung Prag zuruck die kaiserlichen Truppen folgten Am Abend des 7 Novembers hielt Friedrichs Heer nur wenige Meilen vor Prag und bezog Stellung auf dem Gipfel des Weissen Berges Am Morgen des 8 Novembers wurde es dort in der Schlacht am Weissen Berg vernichtend geschlagen Wallenstein erhielt den Auftrag mit einer Sonderabteilung den Nordwesten Bohmens zu besetzen Seine eigenen Regimenter verblieben unter de la Motte und Torquato Conti bei der Hauptstreitmacht Nach der Besetzung Launs folgten alle Stadte Nord und Nordwestbohmens so Schlan Leitmeritz Aussig Brux Komotau und Kaaden Alle Stadte mussten den Treueeid auf den Kaiser schworen Sein Hauptquartier richtete Wallenstein in Laun ein Frischgeworbene Soldner bildeten die Besatzung der Stadte da Wallensteins eigene Truppen dafur nicht ausgereicht hatten Fur die Werbung der Truppen wurden den Stadten Kontributionen auferlegt Im Dezember 1620 verlegte Wallenstein sein Hauptquartier nach Prag Faktisch war er damit Militarbefehlshaber von Nordbohmen Landesverweser und Statthalter in Bohmen war Karl von Liechtenstein Wallenstein blieb auch weiterhin General Charles Bonaventure de Longueval Bucquoy unterstellt und warb neue Regimenter fur die kaiserliche Armee Anfang 1621 wurde Wallenstein zum Mitglied des Hofkriegsrates in Wien ernannt Wallenstein reiste aber nicht nach Wien sondern liess sich entschuldigen und blieb in Prag In der ersten Halfte des Jahres 1621 wurden seine Vollmachten standig erweitert so dass praktisch keinerlei Entscheidungen mehr ohne ihn getroffen werden konnten nbsp Die Hinrichtung der bohmischen Rebellen auf einem zeitgenossischen FlugblattAls Sofortmassnahme gegen die besiegten Aufstandischen wurden die entflohenen Direktoren geachtet und deren Guter eingezogen Doch viele an der Rebellion Beteiligte waren nicht geflohen da sie mit milden Strafen rechneten Ferdinand liess jedoch ein Exempel statuieren 45 protestantischen Adligen wurde der Prozess gemacht Wegen Rebellion Landfriedensbruch und Beleidigung der kaiserlichen Majestat wurden 27 von ihnen zum Tode verurteilt 18 zu Gefangnis und korperlicher Zuchtigung Die Guter der Angeklagten wurden eingezogen und der kaiserlichen Vermogensverwaltung ubergeben Am 16 Mai bestatigte Ferdinand das Urteil und am 21 Juni wurde die Hinrichtung vor dem Altstadter Rathaus in einem viereinhalbstundigen Spektakel durchgefuhrt Wallenstein wohnte der Hinrichtung bei und seine Soldaten sicherten den Exekutionsplatz und die Stadt um Unruhen zu vermeiden Die Kopfe von zwolf Hingerichteten und die rechte Hand des Grafen Joachim Andreas von Schlick eines der wichtigsten Fuhrer des Aufstandes wurden an den Altstadter Turm der Karlsbrucke genagelt wo sie zur Abschreckung zehn Jahre lang blieben Neben den Hauptbeschuldigten wurden aber auch die anderen Aufstandischen in Bohmen Mahren Schlesien Ober und Niederosterreich vollstandig oder teilweise enteignet Als Rebellen wurden alle angesehen die beim Fenstersturz bei der Abwahl Ferdinands bei der Wahl Friedrichs und beim Feldzug der bohmischen Truppen nach Wien beteiligt waren Der papstliche Nuntius Carlo Carafa schatzte den Wert der konfiszierten Guter auf 40 Millionen Gulden Kardinal Carafa vermerkte aber auch Die Freigebigkeit von S M die uble Verwaltung und anderes sind die Ursache dass die Beschlagnahme fur den ausstehenden Sold und zur Bezahlung anderer Verpflichtungen nicht ausreicht vor allem gegenuber Bayern und Sachsen nach Milger 15 Hauptursache hierfur war dass die kaiserliche Vermogensverwaltung die Guter zu hastig verkaufte oder unter Wert verpfandete Manche der Guter wurden als Belohnung fur treue Dienste verschenkt so an die Heerfuhrer Bucquoy Huerta Freiherr von Welhartitz Baltazar de Marradas und an den Prager Erzbischof und an die Jesuiten Gegen ein neues Darlehen in Hohe von 85 000 Gulden uberschrieb Ferdinand an Wallenstein die Grundherrschaften Friedland und Reichenberg als Pfand Die Urkunde tragt das Datum der Hinrichtung auf dem Altstadter Ring Ob dies Zufall oder perfide Absicht war muss dahingestellt bleiben Bis zu diesem Tag hatte Ferdinand bei Wallenstein Schulden fur Werbungen und Kriegskosten in Hohe von 195 000 Gulden Dafur wurden Wallenstein als Gegenleistung die Guter Jitschin Bohmisch Aicha Gross Skal Semil und Horitz als Pfand ubertragen Prager Munzkonsortium Bearbeiten Von Juni bis August 1621 operierte Wallenstein mit einem kleinen Truppenaufgebot wahrscheinlich nicht mehr als ein Regiment in Mahren um den Markgrafen von Jagerndorf an einer Vereinigung mit den Truppen Gabor Bethlens zu hindern Dies gelang allerdings nicht Ende Juli vereinigten sich die beiden Heere bei Tyrnau Wallenstein zog sich nach Ungarisch Hradisch zuruck und warb neue Truppen Bei einem Gefecht mit Bethlen war kurz zuvor General Bucquoy gefallen und Wallenstein war damit faktisch Oberbefehlshaber in Mahren Als Hauptproblem sah Wallenstein die Verpflegung und Versorgung der Truppen an Daruber konferierte er mit dem gegenreformatorisch gesinnten Kardinal Franz Seraph von Dietrichstein der den Uberlegungen Wallensteins nicht zustimmte Das Protokoll der Unterredung enthalt das fruheste Zeugnis des Kontributionssystems Wallensteins mit dem er neben einer militarischen eine sozio okonomische Komponente in die Kriegsfuhrung einbrachte Dietrichstein wollte den grossten Teil des Unterhalts der Truppen aus Bohmen beziehen und verstandlicherweise Mahren schonen Wallenstein sah dieses jedoch als illusorisch an Wallenstein argumentierte in einem Brief an den Kardinal wie folgt Wird das Kriegsvolk nit schnellstens ordentliche Unterhaltung haben so werden sie mit Unordnung aus den Quartieren auslaufen und nehmen was sie werden bekommen und was ich ihnen nicht werde zu erwehren vermogen dieweil sie allein von Wasser und Brot nit travaglieren konnen nach Diwald 16 Die Plunderungen wurden zwangslaufig das bereits verwustete Land endgultig ruinieren und die Disziplin der Truppe vollig untergraben Eine Niederlage des kaiserlichen Heeres sei damit absehbar Insofern mussten alle osterreichischen Erblande zur Bezahlung der Truppen herangezogen werden In der Zeit vor den stehenden Heeren war ein Desertieren nicht unublich zeitweise mitten im Gefecht Georg Ortenburg 17 Wallenstein gelang es bis Oktober 1621 das kaiserliche Heer auf 18 000 Mann auszubauen Das vereinigte Heer unter Gabor Bethlen hatte hingegen rund 30 000 Mann Gabor Bethlen konnte zwar in dieser Zeit einige mahrische Stadte erobern Wallenstein gelang es aber durch geschicktes Taktieren ein Vorrucken Bethlens auf Wien zu verhindern ohne eine Schlacht zu schlagen und Soldaten einzubussen Ende Dezember kam es zu einem Friedensvertrag mit dem Siebenburger Wallenstein wurde angesichts seines erfolgreichen Agierens zum Obristen von Prag ernannt Ferdinand ernannte am 18 Januar 1622 Furst von Liechtenstein zum mit unbeschrankten Vollmachten ausgestatteten zivilen Statthalter von Bohmen im Rang eines Vizekonigs und Wallenstein zum militarischen Gubernator des Konigreichs Bohmen Am gleichen Tag wurde eine anfangs wenig beachtete Urkunde unterzeichnet Es ist der Vertrag uber die Einrichtung eines gross angelegten Munzkonsortiums Vertragspartner waren einerseits die kaiserliche Hofkammer zu Wien zustandig fur alle finanziellen Dinge des Hofes und andererseits der Prager Bankier niederlandischer Herkunft Hans de Witte als Vertreter und Hauptgeschaftsfuhrer des Konsortiums Die weiteren Beteiligten wurden in dem Dokument nicht namentlich aufgefuhrt aber in anderen Dokumenten erwahnt Neben de Witte waren dies u a der kaiserliche Hofbankier Jacob Bassevi von Treuenberg als Initiator Furst Karl von Liechtenstein der Sekretar der bohmischen Kammer Paul Michna von Vacinov und Wallenstein Dem Konsortium wurde fur die Dauer von einem Jahr gegen die Zahlung von sechs Millionen Gulden das Munzpragerecht in Bohmen Mahren und Niederosterreich verpachtet beginnend mit dem 1 Februar 1622 was mit zum Hohepunkt der Kipper und Wipperzeit fuhrte 18 nbsp Der Lachend und wainend Muntz Legat Zeitgenossische Flugschrift mit Valvationstabelle die den Verfall verschiedener Wahrungen wahrend der Kipper und Wipperzeit zeigtBereits zu Zeiten der Herrschaft des Winterkonigs war der Silbergehalt der Munzen verringert worden um damit Geld fur die Finanzierung des Krieges zu erhalten die sogenannte Munzverschlechterung streckte die Edelmetallvorrate der Munzpragestatten Damit fuhr man nach dem Sieg des Kaisers auf der Gegenseite fort Liechtenstein erhohte die Silberproduktion stark und liess mit Bassevi Silberbruch einschmelzen um eine grossere Menge an Silbermunzen pragen zu konnen eine Praxis die mit dem Munzkonsortium aufs Maximale ausgedehnt wurde Silberhandler Bassevis und de Wittes reisten durch Mitteleuropa um gegen mit Kupfer gestreckte Silbermunze vollwertiges Silber von der Bevolkerung in grossem Stil aufzukaufen Das erhohte Geldaufkommen loste eine galoppierende Inflation aus so dass die Geldprobleme des Kaisers damit nicht gelost werden konnten zumal man kaum Vorstellungen daruber hatte wie eine Inflation entsteht und welche Auswirkungen eine solche auf die Wirtschaft eines Landes hat Spater fing Liechtenstein auch an die Silbermenge pro Munze zu senken gleichzeitig die Nominalwerte zu erhohen Diese Munzen wurden lange Munzen genannt Die Gewinnmoglichkeit fur den Fiskus lag darin dass der Preis des Silbers nicht so schnell stieg wie die Munzen verschlechtert werden konnten Fur die Verpachtung der Pragerechte erhielt der Kaiser im Gegenzug wochentlich garantierte Zahlungen von Seiten des Konsortiums Das Geld wurde dringend fur die Fortsetzung des Krieges im Reich benotigt Das Kippen und Wippen der Kipper und Wipperzeit wurde ab sofort gewissermassen von Staats wegen betrieben und finanzierte den Krieg Der Pachtvertrag enthielt detaillierte Festlegungen ohne die das Vorhaben nicht funktioniert hatte Umlauf und Ausfuhr fremder Munzen wurde unter Androhung harter Strafen verboten Alte hochwertige Munzen mussten zu einem festgelegten Preis beim Konsortium abgeliefert werden Das Konsortium erhielt ein Monopol auf den Ankauf von Silber egal ob aus Bergwerken oder Bruchsilber zu festgelegten Preisen Pro Mark Silber ca 230 g sollten 79 Gulden gepragt werden 19 Ursprunglich waren pro Mark noch 19 Gulden geschlagen worden Die Mitglieder wurden mit langen Munzen aus der eigenen Produktion bezahlt Aber entsprechend den tatsachlichen Machtverhaltnissen und dem sozialen Status des Einliefernden war eine Mark eingeliefertes Silber nicht gleich viel wert So erhielt Wallenstein fur seine 5000 Mark eingelieferten Silbers jeweils 123 Gulden Furst Liechtenstein jedoch 569 Gulden pro Mark Den weitaus grossten Teil des Silbers lieferte der calvinistische Bankier Hans de Witte mit 402 652 Mark ein wofur er nur 78 Gulden pro Mark erhielt Wallenstein war also nicht die treibende Kraft hinter dem Munzkonsortium konnte aber viele fur die spatere Zeit wichtige Geschaftskontakte knupfen und profitierte auch von der Inflation Insgesamt wurden 42 Millionen Gulden gepragt wovon 30 Millionen in den ersten beiden Monaten ausgegeben wurden was fur die bereits durch den Krieg zerrutteten Wirtschaften faktisch den Ruin bedeutete Nach einem Jahr fand eine Wahrungsreform statt Dies zeigt nach Ansicht von Golo Mann wie stark wahrend der Zeit des Konsortiums der Feingehalt des Guldens insgeheim verschlechtert worden war Dies wurde notwendig da dem Fiskus die wochentlichen Zahlungen nicht mehr ausreichten und er nach weiteren Anleihen von de Witte verlangte Zudem lief der Silberpreis der Inflation voraus und betrug am Ende 85 Gulden pro Mark und mehr Rechnet man die Kosten und die Gewinne hinzu so kann man erahnen wie viele Gulden pro Mark gepragt werden mussten 20 Nach einem Jahr ubernahm Kaiser Ferdinand II das Munzwesen wieder Ab Sommer 1623 wurden Munzen mit dem alten Feingehalt ausgegeben da die neuen fast keinerlei Wert mehr hatten trotz Androhung der Todesstrafe von Handlern und Handwerkern nicht angenommen wurden und zu Meutereien unter den Soldnern gefuhrt hatten deren Lohn faktisch nichts wert war Ausserdem litt die bohmische Bevolkerung deswegen Hunger Die langen verlangerten Munzen sollten zum Kurs von 8 1 gegen neues nach altem Munzfuss gepragtes Geld getauscht werden Uber 40 Jahre dauerte die Nachgeschichte des Konsortiums z B gab es heftige Streitigkeiten daruber ob Darlehen die mit dem Inflationsgeld aufgenommen wurden auch wieder in voller Hohe mit dem neuen Gulden zuruckzuzahlen seien Golo Mann schatzt den Gewinn Wallensteins auf insgesamt 20 000 Gulden 21 Die Mitgliedschaft im Konsortium ist also nicht die Quelle fur den riesigen Reichtum Wallensteins Eher durfte ihm seine neue Bekanntschaft mit einem der wichtigsten Bankiers des Kaisers Hans de Witte und weitere Kreditaufnahmen ermoglicht haben das zu kaufen was ihn zu einem Landesherrn zu einem Fursten machen wurde Grossgrundbesitz der aufgrund der Konfiszierungen der Grundherrschaften der protestantischen bohmischen Stande ab Herbst 1622 sowie aufgrund der entstandenen Inflation in grosser Menge weit unter Wert zum Verkauf stand 22 Ein langjahriger Gegner Wallensteins am Wiener und Prager Hof sein Vetter Wilhelm Slavata verfasste bereits 1624 eine 42 Punkte umfassende Anklageschrift gegen ihn welche die Spekulationen um die Wahrungsreform zum Gegenstand hatte 23 Herzog von Friedland Bearbeiten nbsp Vereinigtes Wappen Waldstein Friedland nbsp Der Wallenstein Platz in Jicin Gitschin der Residenz des Herzogtums Friedland nbsp Wallensteins Gitschiner StadtpalaisAnfangs versuchte die kaiserliche Verwaltung die konfiszierten Guter selbst zu bewirtschaften und den Gewinn in die kaiserlichen Kassen fliessen zu lassen Es gelang jedoch nicht auf diese Weise genugend Geld einzunehmen Ab Herbst 1622 entschloss sich Ferdinand II deshalb die Guter zu verkaufen Wallenstein gab daraufhin ein Kaufangebot fur die Grundherrschaft Friedland ab die ihm bereits verpachtet worden war und auf die er ein Vorkaufsrecht eingeraumt bekommen hatte Karl von Liechtenstein setzte sich beim Kaiser dafur ein dass Wallenstein die Grundherrschaft erwerben konne Die Hofkammer verkaufte die Herrschaften Friedland und Reichenberg an Wallenstein als ewiges Erblehen und schliesslich Fideikommiss Wallenstein durfte seinem Namen von Friedland hinzufugen Wallenstein hat einen geringen Preis fur die Herrschaften bezahlt zumal das Geld in langer Munze zu zahlen war Die geforderte Summe war durch die Hofkammer festgelegt und durch Wallenstein bezahlt worden Die Ursache fur den geringen Preis liegt darin begrundet dass der Kaiser nach wie vor stark geldbedurftig war Alleine fur die Beteiligung Sachsens und Bayerns am bohmischen Krieg hatte Ferdinand II Schulden in Hohen von knapp 20 Millionen Gulden angehauft Ausserdem waren die Zahl der finanzkraftigen Interessenten im Vergleich zur Menge des verfugbaren Landes und somit auch der erzielbare Preis sehr gering Hinzu kommt dass die kaiserliche Regierung gegen die Preissteigerungen infolge der selbstausgelosten Inflation ankampfte und somit bezuglich der geforderten Summe an der Fiktion der Gleichwertigkeit von altem und langem Gulden festhielt Festzuhalten bleibt dass Wallenstein die Chance in Bohmen eine Landesherrschaft zu erwerben nuchtern ergriff Bis 1623 verkaufte er den grossten Teil seiner mahrischen Besitztumer und 1625 auch den Rest Er kaufte und verkaufte nun zahlreiche Guter in Bohmen teils um aus Preisdifferenzen Gewinn zu ziehen teils um sich ein arrondiertes Territorium zusammenzustellen Nach einigen Jahren besass er ein geschlossenes Herrschaftsgebiet das Herzogtum Friedland das mit rund 9000 km zwischen Friedland im Norden und Neuenburg an der Elbe im Suden zwischen Melnik im Westen und Arnau im Osten ein knappes Funftel des Konigreichs Bohmen umfasste Bis Ende 1624 soll Wallenstein Guter im Werte von 4 6 Millionen 24 erworben haben Einen erheblichen Teil dieser Grundherrschaften verkaufte er aber nach kurzer Zeit wieder und zwar mit erheblichen Gewinnen Ubrig bleibt demnach eine Summe von rund 1 86 Millionen Gulden fur die er Land in Bohmen erwarb Wallenstein baute sich also ein geschlossenes Grossterritorium in Nordostbohmen auf Dazu arbeitete er eng mit Karl von Liechtenstein zusammen der den Wert der Guter enteigneter bohmischer Adliger zusammen mit der Hofkammer festlegte Wallenstein profitierte also bei seinen Aufkaufen von der Inflation durch das Munzkonsortium Ausserdem erhielt er den Titel Hoch und Wohlgeboren sowie die Wurde eines Hofpfalzgrafen mit den entsprechenden Rechten und Privilegien Der Kaiser ernannte ihn schliesslich zum erblichen Reichsfursten von Friedland und begrundete dies auch mit Wallensteins Diensten bei der Niederschlagung des bohmischen Aufstands 25 Wallenstein begann 1623 Gitschin durch die italienischen Architekten Andrea Spezza Niccolo Sebregondi und Giovanni Pieroni zu seiner Residenz auszubauen 26 Wallenstein kummerte sich bewusst um eine Katholisierung des Landes Er siedelte Jesuiten und Kartauser an und plante einen Bischofssitz einzurichten was ihm einen erheblichen Machtstatus auch innerhalb der Kirche gesichert hatte Wallenstein etablierte seine Herrschaft in Friedland mit dem Aufbau einer straffen Verwaltungsstruktur und baute die Wirtschaftsunternehmen des Landes die grosstenteils ihm selbst gehorten zu einer effizienten und lukrativen Versorgungsproduktion fur den Warenbedarf seiner Truppen aus 1628 erliess er eine Wirtschaftsordnung liess Zollstationen an den Grenzen einrichten Strassen bauen sowie Masse und Gewichte vereinheitlichen Fachleute aus dem Ausland holen und judische Handler fordern Ganz im Sinne des barocken Merkantilismus forderte er die Wirtschaft um uber ein Bevolkerungswachstum seine steuerlichen Einnahmen langfristig zu starken Isabella Herzogin von Friedland geb Grafin Harrach Bearbeiten nbsp Isabella Katharina von Harrach 1601 1654 27 Wallensteins zweite EhefrauDer neue bohmische Grundbesitzer heiratete am 9 Juni 1623 erneut Zu seiner zweiten Frau erwahlte er die 22 jahrige Isabella Katharina eine Tochter des Reichsgrafen Karl von Harrach zu Rohrau Freiherrn zu Prugg und Purrhenstein der kaiserlicher Minister Berater und Mitglied des Hofkriegsrates war Durch diese Heirat offneten sich fur Wallenstein alle Turen am Hofe Neben den politischen Grunden fur die Heirat muss es seitens Isabellas so etwas wie Liebe und Zuneigung zu Wallenstein gegeben haben was Wallenstein wohl nicht unerwidert liess Dies belegen ihre zahlreichen Briefe an Wallenstein in denen sie Sehnsucht und Freude uber ein zukunftiges Wiedersehen mit Wallenstein aussert und echte Anteilnahme erkennbar wird wenn die Krankheit ihn wieder an das Bett fesselte oder ihm Schmerzen in den Beinen bereitete Sie hatten eine Tochter Maria Elisabeth 1626 1662 die 1645 Rudolph Freiherrn von Kaunitz heiratete und einen im November 1627 fruhgeborenen und alsbald verstorbenen Sohn Albrecht Carl Nach Wallensteins Tod durfte Isabella lediglich das Schloss Novy Zamek und die Herrschaft Bohmisch Leipa behalten 28 Fortsetzung des Krieges Bearbeiten Eigentlich hatte der Krieg 1622 oder 1623 beendet sein konnen Die bohmischen Rebellen waren besiegt der Kriegsunternehmer von Mansfeld war Tilly in der Schlacht bei Wimpfen unterlegen und Christian von Braunschweig Wolfenbuttel genannt der tolle Halberstadter hatte die Schlacht bei Hochst 1622 und danach die Schlacht bei Stadtlohn Ende Juli 1623 verloren Die Pfalz war seit Ende 1622 durch Spanien und Bayern besetzt Der Krieg ware zu Ende gegangen sofern nur noch einige wenige Zusatzbedingungen erfullt gewesen waren So hatte Friedrich V sich Ferdinand unterwerfen mussen und eines der wichtigsten Motive zur Fortsetzung des Krieges ware entfallen Ebenso war der Griff Maximilians I von Bayern nach der pfalzischen Kurwurde die ihm am 23 Februar 1623 durch Ferdinand verliehen wurde ein willkommener Grund fur die Fortsetzung des Krieges durch die protestantische Partei Bereits am 3 Juni 1623 hatte Ferdinand II Wallenstein zum Generalwachtmeister und General Caraffa zum Oberkommandierenden des kaiserlichen Heeres ernannt Die meisten bohmischen Regimenter waren im Reich bei den Truppen der katholischen Liga des Generals Tilly als Ende August 1623 Gabor Bethlen mit 50 000 Mann erneut in Oberungarn einfiel Gerade einmal 7500 bis 9000 schlecht versorgte und ausgerustete Soldaten konnten seitens des Kaisers gegen ihn aufgebracht werden Zuvor hielt der Hofkriegsrat Werbungen neuer Truppen nicht fur notwendig Wallenstein dagegen fing sofort an auf eigene Faust Truppen zu werben und fur sie Ausrustung und Waffen zu kaufen nachdem er vom Angriff Bethlens erfahren hatte Der Kaiser erkannte die Initiative seines Feldherrn in Bohmen dankbar an Angesichts der Bedrohung durch den Siebenburger mussten ohnehin alle anderen Dinge zuruckstehen Ein Regiment unter Collalto wurde eilends aus dem Reich wieder nach Bohmen beordert Wenige Tage spater am 3 September 1623 wurde Wallenstein von Ferdinand in den ersehnten Reichsfurstenstand erhoben Ob die Erhohung in direktem Zusammenhang mit den Truppenwerbungen stand ist nicht bekannt Er durfte sich ab sofort Von Gottes Gnaden vor seinen Namen setzen und ihm kam die Anrede Euer Liebden oder Euer Furstlichen Gnaden zu Die alten Fursten des Reiches insbesondere die Kurfursten waren verargert ob dieser Standeserhohung und verweigerten teilweise die dem Fursten gebuhrenden Anreden Wallenstein empfindlich in solchen Fragen beklagte sich daraufhin dass ihm nicht der ihm gebuhrende Respekt gezollt werde Neid und Arger rief die Erhohung aber auch bei seinen ehemaligen Standesgenossen hervor so z B bei seinem Vetter Adam von Waldstein Als Wahlspruch wahlte Wallenstein Invita Invidia Dem Neide zum Trotz Im September zog das kleine Heer unter Caraffa von Bohmen in Richtung Pressburg um Wien zu schutzen Es kam aber aufgrund wiederholter Angriffe der leichten Reiterei Bethlens nicht weiter als bis Goding am rechten Ufer der March Am 28 Oktober wurde beschlossen dass Wallenstein sich mit den Fusstruppen in Goding verschanzen und Caraffa zusammen mit Marradas mit der Kavallerie nach Kremsier weiterziehen solle Die Stellungen Godings waren zwar gunstig gelegen aber die Versorgungslage blieb schrecklich Das gesamte Gebiet war durch die Truppen Bethlens bereits verheert und ohne Lebensmittel so dass eine Versorgung aus dem Land kaum moglich war Nach Meinung Wallensteins konnte Goding die vortreffliche Stellung nur acht bis zehn Tage halten bevor der Hunger ihn vertreiben wurde In einem Brief an seinen Schwiegervater schrieb Wallenstein dass die versprochenen 6000 Mann aus Polen unbedingt eintreffen mussten Denn kommen die Polacken unterdessen so haben wir s gewonnen wo nicht weiss ich nicht wie s gehen wirdt drumb bitt ich man feier nicht und wenn Erzbischof Dietrichstein oder sonsten jemand was vorplodert Unsinn reden dass man s nicht glaubt denn bis dato stehen unsere Sachen gar nicht wohl nach Diwald 29 Die polnischen Truppen aber stiessen nicht zu Goding vermutlich hatte alleine der Train ausgereicht um die Lage zu stabilisieren Am 30 Oktober war Goding durch 40 000 Mann komplett eingeschlossen Allerdings hatte Bethlen keine Artillerie so dass er versuchte Goding auszuhungern Da die Truppen Gabor Bethlens aber genauso Hunger litten und der erhoffte Durchbruch der Truppen unter Christian von Anhalt nach Bohmen und Mahren aufgrund der Niederlage gegen Tilly nicht erfolgte wurde am 19 November 1623 ein Waffenstillstand mit dem Kaiser geschlossen Der Kaiser hatte also in Goding Gluck gehabt denn die Wallensteinischen Truppen hatten nur noch fur wenige Tage zu essen und fast keine Munition mehr In den drangenden Briefen die Wallenstein wahrend der Belagerung an Harrach den Hofkriegsrat schrieb analysierte Wallenstein die Konsequenzen weiterer Verzogerungen seitens des Hofes und gab detaillierte Vorschlage fur Starke Bewaffnung und Aufmarschpositionen neu zu werbender Truppen Immer trieb er dabei zur Eile an und schalt alle Lugner die die Lage rosiger malten als sie tatsachlich war Dabei verlor er allerdings die Leiden seiner Soldaten nie aus den Augen und schilderte diese ebenfalls in den Briefen an den Hofkriegsrat um die Leistungen seiner Soldaten auch ausserhalb der Schlachten aufzuzeigen Diwald urteilt uber Wallenstein er habe in dieser Zeit einen ausserordentlichen strategischen Uberblick bewiesen und sei in der Lage gewesen die Situation klar und nuchtern zu beurteilen Auch wenn Wallenstein die Lage vielleicht dusterer sah als sie tatsachlich war hasste er doch die Neigung des kaiserlichen Hofes das Heer aus finanziellen Grunden verfallen zu lassen und ausserte dies wenig verklausuliert Diese Kontroverse zieht sich durch das gesamte Wallensteindrama Schillers und zeigt deutlich die Spannungen zwischen beiden Antipoden Erstes Generalat Bearbeiten Ernennung Bearbeiten nbsp Wallenstein Herzog von Friedland kaiserlicher Kriegsrat und Kammerer Allerhochster Obrist von Prag und ebensolcher General Kupferstich von Hendrik Hondius 1625 28Siehe auch Wallenstein als Landesfurst1624 konnte sich Wallenstein fast ausschliesslich um sein neues Furstentum kummern und baute dies innerhalb eines Jahres zu einem leistungsfahigen und bluhenden Land aus Wallenstein entwickelte von seinem Amtssitz Prag aus einen fast hektisch zu nennenden Eifer in seiner Herrschaft die geplanten Projekte wie Grundung eines Jesuitenkollegs einer Schule einer Universitat ja sogar eines Bistums voranzubringen Wallenstein entfachte eine gewaltige Bautatigkeit reorganisierte die Landesverwaltung und die kameralistischen Angelegenheiten verbesserte die Rechtspflege und gab dem Furstentum eine neue Landesverfassung Er interessierte sich fur jedes noch so kleine Detail seines Landes Als Statthalter in Friedland hatte Wallenstein mit Gerhard von Taxis einen Offizier der kaiserlichen Truppen eingesetzt den er seit 1600 kannte und wegen seines Organisationstalentes schatzte Am 12 Marz 1624 erhob Ferdinand den Besitz Wallensteins in den Rang eines selbstandigen Furstentums und eines Erblehens der Titel war nun also an das Furstentum gebunden und nicht mehr allein an die Person Wallenstein Inzwischen hatte sich im Norden des Reiches eine neue Bedrohung fur den Kaiser und die Liga ergeben Im Laufe des Jahres 1624 wurde eine grosse Koalition aus Frankreich England Danemark und den Generalstaaten geschlossen vorgeblich um die deutschen Fursten gegen den Kaiser in ihre alten Rechte einzusetzen Hauptsachlich war die Koalition aber gegen Spanien und die Habsburger gerichtet Ausserdem wollte Konig Christian IV von Danemark fur seinen Sohn Friedrich die Administration der Bistumer Munster und Halberstadt erreichen Da Christian als Herzog von Holstein auch gleichzeitig die Reichsstandschaft besass und Mitglied des Niedersachsischen Reichskreises war liess er sich im Fruhjahr 1625 auf den vakanten Posten des Kreisobersten wahlen Der Kreistag beschloss auf Drangen Christians trotz des Friedens im Reich zur Verstarkung der allgemeinen Verteidigungsfahigkeit eigene Truppen zu werben Damit konnten die danischen Truppen als Kreisarmee ausgegeben werden und in den Reichskreis einmarschieren Mitte Juni 1625 uberquerten Christians Truppen die Elbe und im Juli in Hameln die Weser und marschierten damit in kreisfremdes Gebiet ein Bei Hoxter traf Christian auf Truppen Tillys der dem Danenkonig aus seinem Hauptquartier in Hersfeld entgegengezogen war Zur gleichen Zeit zog Ernst von Mansfeld diesmal in englischen Diensten mit 5000 Mann aus den Niederlanden heran Der Krieg setzte sich somit nach einer kurzen Atempause als gesamteuropaischer Konflikt fort Wesentlich ist dass Frankreich die Protestanten unterstutzte um seinen Nachbarn Deutschland zu schwachen auch wenn die Halfte des Landes katholisch war Im gesamten Jahr 1624 und im ersten Halbjahr 1625 hatte der Kaiser die Anzahl seiner Regimenter aus Geldnot drastisch reduzieren mussen Die wenigen vorhandenen Regimenter besassen weit weniger Manner als ihre Sollstarke auswies Deshalb appellierte der bayerische Herzog an den Kaiser neue Werbungen durchzufuhren und wenigstens die vorhandenen Regimenter wieder kampffahig zu machen Aus Geldmangel lehnte Ferdinand das Ansinnen aber ab Im Februar 1625 waren die Rustungen des kaiserlichen Hofes auf einem Tiefpunkt angekommen In dieser Situation erschien Wallenstein im Januar 1625 am Wiener Hof und unterbreitete dem Kaiser das Angebot innerhalb kurzester Zeit ohne Verzogerung und auf eigene Kosten eine Armee mit 20 000 Mann aufzustellen 15 000 Mann zu Fuss und 5000 zu Pferd Auf die unglaubige Frage ob er denn in der Lage sei 20 000 Mann zu unterhalten antwortete Wallenstein 20 000 nicht wohl aber 50 000 Nach monatelangen Verhandlungen in Wien liess Ferdinand II am 7 April 1625 ein Ernennungsdekret fur Wallenstein ausstellen In diesem Dekret wurde Wallenstein zum Fuhrer und Haupt wortlich Capo aller kaiserlichen Truppen im Reich ernannt allerdings ohne das Recht dieses Heer auch aufzustellen Nach weiteren Verhandlungen und Gesprachen mit dem weiterhin zogerlichen Hofkriegsrat insbesondere mit dessen Prasidenten Graf Rambold Collalto erhielt Wallenstein am 13 Juni die Direktiven fur die Kriegsfuhrung Diese waren insofern von politischer Bedeutung als Ferdinand dem bayerischen Kurfursten Maximilian dem Anfuhrer der katholischen Liga im Vertrag von 1619 zugestanden hatte dass eine kaiserliche Armee dem ligistischen Heer nur assistieren werde Am 25 Juli 1625 erfolgte schliesslich die Ernennung zum Generalissimus wortlich supremus campi generalis uber die kaiserlichen Truppen wortlich Armada wobei der Kaiser in an Wallenstein gerichteten Briefen diesen anfangs nur als obersten Feldhauptmann titulierte Wallenstein selbst bezeichnete sich hingegen ab 1626 als General Oberst Feldhauptmann was erst ein kaiserliches Patent vom 21 April 1628 offiziell legitimierte Bereits im Januar 1628 wurde Wallenstein ruckwirkend ab dem 25 Juli 1625 ein Monatsgehalt von 6000 Gulden bewilligt alle ubrigen kaiserlichen Befehlshaber hatten bis dahin hochstens 3000 Gulden bezogen 30 Die Kompetenzen die Wallenstein erhielt und seine Erhohung zum Herzog von Friedland am gleichen Tag widersprachen aber dem Geist des Vertrages von 1619 denn Wallenstein wurde damit uber alle ligistischen Generale erhoht Und sieht man vom Kurfurstentitel Maximilians ab stand Wallenstein auch mit diesem in nahezu gleichem Rang Eine Unterordnung Wallensteins unter die ligistische Fuhrung war damit praktisch ausgeschlossen Friedrich Schiller in seinem Geschichtswerk Geschichte des 30 jahrigen Kriegs uber die Zeit von Januar bis Juni 1625 Niemand war der diesen Vorschlag nicht als die schimarische Geburt eines brausenden Kopfes verlachte aber der Versuch war noch immer reichlich belohnt wenn auch nur ein Theil des Versprechens erfullt wurde Friedrich Schiller 31 Von diesem Augenblick an steigerte Wallenstein das Tempo der Rustungen die er bereits vor seiner offiziellen Ernennung begonnen hatte auf das Ausserste Am 27 Juni unterschrieb der Kaiser das Dekret dass Wallenstein ein Heer von 24 000 Mann aufstellen solle Darin betonte der Kaiser die Waffen seien ihm von seinen Gegnern in die Hand gedruckt worden Er fuhre sie nur zur Wiederbringung des allgemeinen hochnotwendigen Friedens zur Erhaltung Unserer kaiserlichen Hoheit Rechte und Gerechtigkeit Schutz und Defendierung der Reichskonstitutionen Satzungen und Rechten nach Diwald 32 Ausdrucklich erhielt Wallenstein die Auflage die protestantischen Stande die weiterhin kaisertreu seien zu verschonen Jeglicher Eindruck dass aufgrund der Religion zu den Waffen gegriffen wurde sollte wie schon zuvor vermieden werden Gegen die halsstarrigen Feinde sollten aber die militarischen Mittel ihr Recht erhalten Weiterhin solle unter den Soldaten strenge Disziplin gehalten werden da der Krieg sonst nichts anderes als Rauberei sei Auch wurde Wallenstein anempfohlen den guten Rat des ligistischen Generals Tilly zu suchen wenn Wallenstein dies als vorteilhaft empfinde und es zum Nutzen des Kaisers sei Wallenstein erhielt damit praktisch einen Freibrief fur eigenstandige Kriegsfuhrung unabhangig von der Liga Ferdinand tat dies aber weniger fur Wallenstein als fur die Autoritat und Entscheidungsfreiheit des Kaisers im Reich also um ein Gegengewicht zur katholischen Liga zu haben Der Krieg ernahrt den Krieg Bearbeiten Wallenstein hatte sicherlich die finanziellen Mittel um solch eine Armee aufzustellen Trotzdem stellte sich die Frage wie diese Armee erst recht wenn sie auf 50 000 Mann anwuchse ernahrt und erhalten werden und wie der Sold bezahlt werden sollte Wallenstein streckte an Mitteln fur Werbung und Unterhalt vor was er selbst aufbringen konnte oder was ihm Hans de Witte im Vertrauen auf kaiserliche Ruckzahlungen lieh Fur den regelmassigen Unterhalt aber forderte Wallenstein das bisher bekannte System der Kontributionen als Strafzahlungen besetzter Gebiete radikal zu andern Ab sofort sollten die Kontributionen als regelmassige Kriegssteuer von allen Reichsstanden inklusive der Erblande und Reichsstadte erhoben werden Aufgrund der leeren kaiserlichen Kassen wurde sein Vorschlag schnell akzeptiert und im Dekret vom 27 Juni niedergelegt Die Abgaben sollten aber nur so hoch sein dass das Heer unterhalten werden konne sie waren kein Freibrief fur Raub und Bereicherung Wallenstein war sich bewusst dass sein Kontributionssystem dauerhaft nur funktionieren konnte wenn eine wirtschaftliche Schwachung der Zahlenden vermieden und man mit Rucksicht vorgehen wurde Voraussetzung war ebenso dass die Truppenfuhrer allen voran er selbst harte Disziplin im Heer hielten und ihren Soldnern Plunderungen streng untersagten Die ersten Kontributionen wurden in den kaiserlichen Erblanden erhoben Hierfur war die kaiserliche Hofkammer zustandig Wallenstein jedoch sorgte fur die Kontributionen aus dem Reich und seinem eigenen Herzogtum Es war also nicht so dass Wallenstein sich selbst und seine Lande von diesem System ausnahm Schlacht bei Dessau Bearbeiten Hauptartikel Schlacht bei DessauBis Ende Juli 1625 waren die Werbungen von 14 neuen Regimentern weitestgehend beendet Hinzu kamen funf Regimenter in Bohmen und zehn Regimenter die von Ungarn bis ins Elsass verstreut waren und ebenfalls dem Oberbefehl Wallensteins unterstellt wurden Die Hauptaufgaben bei der Musterung ubernahm der Oberst Muster Zahlungs und Quartiercommissarius Johann von Aldringen Aldringen legte die Musterungsreviere und platze fest meist Reichsstadte die sich nur mit hohen Zahlungen von der lastigen Pflicht loskaufen konnten und sorgte dafur dass in nur vier Monaten bis Juli 1625 ein komplettes Heer mit uber 50 000 Mann bei Eger zur Verfugung stand Im August begann Wallenstein mit seiner neuen Armee ins Reich zu ziehen Bis Ende September gelangten sie nach Gottingen und Wallenstein traf sich am 13 Oktober sudlich von Hannover mit Tilly der die Monate zuvor den Danenkonig Christian wieder in den niedersachsischen Reichskreis zuruckdrangen konnte Eine Belagerung der Stadt Nienburg an der Weser misslang Tilly jedoch so dass er Wallenstein entgegenzog Hier einigte man sich dass Wallenstein Winterquartier in den Bistumern Magdeburg und Halberstadt nehmen und Tilly in der Gegend von Hildesheim und Braunschweig bleiben sollte Dem Vorrucken Christians zu den Bistumern die er fur seinen Sohn gewinnen wollte war damit vorerst Einhalt geboten worden Der Norden des Reiches blieb aber immer noch kaiserlicher Kontrolle entzogen Im Herbst 1625 und Winter 1625 26 wurden Verhandlungen zwischen den niedersachsischen Standen und den kaiserlichen Generalen gefuhrt wahrend Christian mit englischer und niederlandischer Hilfe sein Heer auf 38 000 Mann aufstocken konnte Nach vier Monaten brach Christian die ergebnislosen Verhandlungen am 8 Marz 1626 ab Indessen blieb der Kriegsschauplatz frei von grosseren Scharmutzeln lediglich einzelne Regimenter nutzten die Zeit um sich in eine strategisch bessere Position zu bringen Die meisten Truppen harrten jedoch in ihren sicheren Winterquartieren aus zumal eine Versorgung durch kaiserliche Zahlungseingange sichergestellt war Bereits im Januar 1626 hatten Wallensteins Truppen starke Positionen an der Mittelelbe bezogen Zwei Regimenter unter Aldringen und Collalto waren in Anhalt eingeruckt und hatten Dessau und die Elbbrucke bei Rosslau besetzt die mit starken Befestigungen versehen wurde Wallenstein selbst verblieb in seinem Hauptquartier in Aschersleben und leitete die Werbungen die ihm vom Kaiser genehmigt worden waren um die Grosse des Heeres auf 60 000 Mann zu verdoppeln nbsp Darstellung der Schlacht an der Dessauer Brucke auf dem Kupferstich eines Einblattdruckes von 1626 33 Nach dem Abbruch der Verhandlungen begann Mansfeld mit seinen Truppen in Richtung Suden zu ziehen um nach Schlesien zu gelangen Dort wollte er sich mit Gabor Bethlen vereinigen der erneut in Oberungarn eingefallen war Die Truppen unter dem danischen General Fuchss die das Mansfeldische Heer unterstutzten sollten wurden am Anfang April von Wallenstein in zwei Reitergefechten geschlagen so dass sich Fuchss zuruckziehen musste Mansfeld der mittlerweile Burg bei Magdeburg besetzt hatte war nun ohne danische Unterstutzung und wollte den Ubergang uber die Elbe erzwingen Nachdem er mehrere Tage vergeblich versuchte hatte den von Aldringens Truppen gehaltenen Bruckenkopf zu erobern wurde er am 25 April 1626 in der Schlacht an der Dessauer Brucke durch die herbeigeeilten Truppen Wallensteins vernichtend geschlagen Die von Mansfeld eroberten Stadte wurden besetzt und teilweise geplundert Die Flucht des Grafen endete erst in Brandenburg Doch Wallenstein folgte ihm nicht Warum das unterlassen wurde ist unklar eine Partei sieht eine Verlangerung des Kriegsmandates als Grund und den Erhalt der kaiserlichen Privilegien Wallenstein fuhrte laut Golo Mann die Versorgungsschwierigkeiten in Brandenburg an Der Sieg uber Mansfeld war der erste militarisch wichtige Erfolg Wallensteins und fiel in eine Phase verstarkter Spannungen mit dem Wiener Hof Der Sieg festigte vorubergehend die Stellung Wallensteins und seiner Anhanger auch wenn heftige Kritik geubt wurde dass er Mansfeld nicht bis zur endgultigen Vernichtung verfolgt hatte Zug nach Ungarn Bearbeiten Wallenstein beobachtete die Wiederaufrustung Mansfelds konzentrierte sich aber zunachst auf die Abwehr eines vermuteten Angriffs des Hauptheeres des danischen Konigs ergriff jedoch seinerseits keine offensiven Aktionen Dies begrundete er mit einem Mangel an Verpflegung und Geld fur die Besoldung Die ausstehenden Gelder in Hohe von 100 000 Gulden waren auch die Hauptursache fur die Spannungen mit dem Wiener Hof Schiller kleidet das in den markigen Satz Und sein Sold muss dem Soldaten werden darnach heisst er Die Piccolomini 2 Akt VII Szene Schon im Herbst des Vorjahres trafen die versprochenen Soldzahlungen meist unpunktlich und nicht in ausreichender Hohe bei Wallenstein ein hinzu kamen ausbleibende Lieferungen von Lebensmitteln Im Herbst und Winter hatte Wallenstein aus eigener Tasche Sold vorgeschossen und aus seinem Herzogtum fur die Verpflegung der Truppe gesorgt Personliche Spannungen mit Collalto verscharften die Lage und fuhrten zu einer langanhaltenden Feindschaft Im Juni 1626 vereinbarte Wallenstein mit Tilly dass sie ihre Heere vereinigen und die Elbe entlang nach Norden ziehen sollten um Christian anzugreifen Doch Wallenstein wartete vergebens auf Tilly der die Vereinbarung brach und stattdessen Gottingen belagerte Im Juli wurde die finanzielle Situation des Heeres so dramatisch dass Wallenstein sogar erwog seinen Befehl niederzulegen Die Nachricht dass Mansfeld mit seinen erholten und neu geworbenen Truppen nach Schlesien aufbrechen wollte um sich dort mit Gabor Bethlen zu vereinigen uberraschte Wallenstein nicht da er mehrfach beim brandenburgischen Kurfursten Georg Wilhelm energisch insistiert hatte dass dieser die Neuformierung der Mansfeldischen Truppen nicht zulassen moge Ausserdem war er durch seine Spione genau uber die Absichten Mansfelds informiert Dementsprechend reagierte Wallenstein sehr schnell auf die neue Bedrohung der 20 000 Mann unter Mansfelds Kommando Noch am 13 Juli wartete Wallenstein auf Tilly fur den gemeinsamen Zug nach Norden und bereits am 16 Juli war er entschlossen Mansfeld zu verfolgen Am 21 Juli hatte Mansfeld Schlesien erreicht und ein Wallensteinisches Kroatisches Reiterkorps von 6000 Mann traf kurz darauf dort ein Nur der Abmarsch der Hauptstreitmacht Wallensteins die in der Lage gewesen ware Mansfeld zu schlagen verzogerte sich durch Bedenken Tillys und des bayerischen Kurfursten Zudem forderten sie Wallenstein solle einen grossen Teil seiner Truppen zur Unterstutzung der ligistischen Truppen zurucklassen Wallenstein stand vor einem Dilemma blieb er in Norddeutschland setzte er die Erblande einer grossen Gefahr aus Eilte er hingegen hinter Mansfeld her konnte Christian nach Suden tief ins Reich vorrucken Der kaiserliche Hofrat half bei der Entscheidung nicht und walzte die gesamte Verantwortung auf Wallenstein ab Zudem fuhrte das Verlangen des Hofrates dass Wallenstein Mansfeld im Reich schlagen solle obwohl dieser langst in Schlesien stand bei Wallenstein zu einem Tobsuchtsanfall Am 27 Juli entschloss sich Wallenstein zur Verfolgung Mansfelds der mittlerweile Glogau erreicht hatte und setzte sein Heer am 8 August in Marsch Kurz zuvor hatte sich der Kaiser doch dazu entschlossen die Verfolgung Mansfelds zu billigen Mit nur 14 000 Mann eilte Wallenstein er hatte sein Heer geteilt und Truppen unter Herzog Georg von Luneburg zuruckgelassen in fur die Zeit einmaliger Geschwindigkeit in Richtung Schlesien und Ungarn und uberschritt bereits am 6 September die ungarisch mahrische Grenze In nur 30 Tagen hatte sein Heer eine Strecke von mehr als 800 Kilometern zuruckgelegt Wallenstein in einem Brief an Harrach wahrend des Marsches Ich versichere ihn dass keine Armee nie so stark marschiert hat als diese 34 Mansfeld war unterdessen auch in Richtung Ungarn weitergezogen da sich Gabor mit seinen turkischen Hilfstruppen den Berichten nach noch in Siebenburgen aufhalten sollte und eine Vereinigung der Heere in Schlesien damit aussichtslos geworden war Mansfeld sah daraufhin keine Chance mehr die beiden Heere zu vereinigen und unternahm auch keinerlei Versuche dazu Wallenstein schlug am 9 September in der westlichen Slowakei bei Neuhausel ein Lager auf um den ermudeten und stark dezimierten Truppen eine Erholungspause zu ermoglichen Unterwegs waren von Wallensteins Truppen 3000 Mann durch Krankheit Erschopfung und Hunger gestorben Am Rastort gab es trotz der Zusage des Hofkriegsrates keinerlei Lebensmittel und Vorrate fur das Heer so dass Wallenstein eine Meuterei befurchtete und dies auch wutentbrannt nach Wien meldete Um wenigstens die notwendigste Versorgung seiner Truppen aufrechtzuerhalten liess Wallenstein in seinem eigenen Herzogtum alle ruckstandigen Zahlungen einziehen und bestellte 31 000 Sack Getreide bei seinem Landeshauptmann Ebenso liess er Ausrustung und Munition auf eigene Kosten heranschaffen Am 18 September brach Wallenstein wieder auf und marschierte auf das belagerte Neograd zu worauf sich die Belagerer sofort zuruckzogen Am 30 September trafen die Wallensteinische und die siebenburgische Armee aufeinander Bethlen bot sofort einen Waffenstillstand an und zog sich in der darauffolgenden Nacht heimlich zuruck ohne sich auf eine Schlacht mit Wallenstein einzulassen Auf Anraten seines Kriegsrates verfolgte Wallenstein das Heer Gabor Bethlens nicht sondern kehrte ins Lager bei Neuhausel zuruck In den folgenden Wochen begnugten sich beide Seiten mit Truppenverschiebungen Besetzungen und Belagerungen befestigter Orte ohne dass es zu einer entscheidenden Schlacht kam Wahrenddessen wurde die Versorgungslage immer dramatischer Das Heer Wallensteins ernahrte sich mangels Brot von unreifen Feldfruchten was zu einer ruhrahnlichen Epidemie fuhrte Fur Wallenstein bestatigte sich seine ursprungliche Auffassung dass ein ungarischer Feldzug unsinnig sei solange die Macht des Kaisers im Reich nicht entscheidend gefestigt worden war Mansfeld der nicht mehr entscheidend eingreifen konnte und ebenfalls durch Hunger und Erschopfung einen grossen Teil seiner Manner eingebusst hatte uberliess die Reste seiner Truppen gegen eine Abfindung Gabor Bethlen und versuchte sich nach Venedig durchzuschlagen um dort neue Truppen zu werben Am 5 November 1626 brach der erschopfte ausgemergelte und kranke Graf von Gran aus mit einer kleinen Einheit Soldaten auf und starb am 30 November in der Nahe Sarajevos Der Legende nach soll Mansfeld auf sein Schwert gestutzt und von seinen Gefahrten unter den Achseln gehalten im Stehen gestorben sein Am 20 Dezember 1626 schlossen Gabor Bethlen und der Kaiser den Frieden von Pressburg Einen Tag zuvor war die kaiserliche Armee ins Winterquartier aufgebrochen Bis dahin hatte sich der Zustand des Heeres weiter verschlimmert Und weiterhin bewiesen der kaiserliche Hof und die ungarischen Behorden ihre Unfahigkeit die Versorgung der Armee zu sichern Auf dem Weg in die Quartiere starben nochmals 2000 Soldaten an Erschopfung oder erfroren In den Wochen bis zum Friedensvertrag verschlechterten sich Wallensteins Beziehungen zum Hof rapide und er resumierte den Feldzug bitter Diese Armee denkt man nicht dass sie noch einmal nach Ungarn wird zu bringen sein denn dieses Schelmenland ist nicht wert dass so viele ehrliche Leute malamente dahie aus Not haben sterben mussen 35 Wallenstein war wahrend dieses seltsamen Feldzuges nach Ungarn klar geworden dass die Zusammenarbeit mit dem Hofkriegsrat keine ausreichende Basis fur eine effiziente Kriegsfuhrung war Er hatte zwar schon zuvor versucht die Reden und das Geschwatz am Wiener Hof zu ignorieren da dies jedem geschehe der eine kaiserliche Armee kommandiere Trotzdem war er fest entschlossen sein Kommando niederzulegen Brucker Konferenz Bearbeiten Sein Schwiegervater Harrach versuchte Wallenstein zu beschwichtigen und bat ihn die Entscheidung bis zu einer mundlichen Unterredung aufzuschieben Diese fand am 25 und 26 November 1626 in Bruck an der Leitha auf dem Harrach schen Schloss Prugg statt Harrach wurde von Furst Eggenberg nach Bruck begleitet Die Unterredungen zwischen Wallenstein und den Hofraten fanden in einer Situation statt in der die kaiserliche Macht im Reich fast auf ihrem Hohepunkt war Die von Wallenstein fur Tilly bereitgestellten Truppen hatten entscheidend dazu beigetragen dass dem danischen Konig in der Schlacht bei Lutter am 27 August 1626 eine wichtige Niederlage beigebracht worden war Und im Sudosten war das Heer Mansfelds zerstreut worden Dessen Fuhrer war tot und der siebenburgische Furst hatte sich zuruckziehen mussen Von der Konferenz existiert kein offizielles Dokument das die besprochenen Punkte festhalt Ein Bericht in italienischer Sprache der spater auch in Deutsch publiziert wurde war anonym verfasst worden und fur Kurfurst Maximilian von Bayern bestimmt Golo Mann und Hellmut Diwald vermuten dass der Verfasser aus dem unmittelbaren Umfeld Harrachs Eggenbergs oder des Wiener Hofes stammen musse Moriz Ritter und spater Golo Mann meinen den Sekretar Harrachs den Kapuziner Valerian von Magnis als Verfasser identifizieren zu konnen 36 Dieser Bericht brachte den Kurfursten und die katholische Liga zum Schaumen da offenbar nur die Vereinbarungen erwahnt wurden die Wallenstein als Feind der Liga und der Reichsfursten erscheinen lassen mussten So sollte dem Bericht zufolge der Krieg von den kaiserlichen Erblandern ferngehalten werden In das Reich aber sollte ein so grosses Heer gelegt werden dass es der Schrecken von ganz Europa ware 37 Auch sollten nun ebenfalls die katholischen Lander zu Kontributionen wenigstens aber zur Quartierpflicht herangezogen werden Der Bericht schildert die Aufgabe der Armee Wallensteins als reine Defensivarmee die nur die Reichsstande bedrucken und diesen durch Drangsalierung jede Kriegslust nehmen sollte Maximilian fand seine schlimmsten Befurchtungen uber Wallenstein bestatigt Auf einem Ligatag am 21 Februar 1627 war dieser Bericht der Haupttagesordnungspunkt und die Teilnehmer verfassten eine Protestnote an den Kaiser Erklartes Ziel der versammelten Fursten war es seitdem Wallenstein abzusetzen und sein Heer abzurusten oder mit dem ligistischen zu vereinen Die Verhandlungen drehten sich aber vorrangig um die Bedingungen unter denen Wallenstein bereit war sein Kommando aufrechtzuerhalten Einige der mundlichen Absprachen wurden erst im April 1628 durch den Kaiser schriftlich niedergelegt auch wenn Wallenstein die betreffenden Rechte bereits seit der Konferenz wahrnahm Folgende Punkte wurden vereinbart Einraumung des Quartiersrechts in den habsburgischen Erblanden zur Erneuerung der Armee Zumessung der Kontributionen aus Bohmen direkt an Wallenstein ohne Einschaltung der kaiserlichen Finanzverwaltung da sonst zu viele Gelder versickern wurden Wallenstein wurde im Gegenzug wie bisher auch jeden einzelnen Heller und Pfennig direkt gegenuber dem Reichshofrat abrechnen Vergrosserung der Armee auf 70 000 Mann Der letzte Punkt der Vereinbarung war Wallensteins grosster Erfolg bei den Verhandlungen da er durch die Reichsstande insbesondere im Hinblick auf die Grosse seine Armee heftigst angefeindet worden war dass er die Armee bereits uber die tatsachliche Notwendigkeit vergrossert habe und nur die teutsche Liberalitat unterdrucken wolle Weiterhin stellte Wallenstein seine Kriegsziele fur das Jahr 1627 vor Demnach sollte Schlesien befreit werden und der Krieg in den Norden verlagert werden um den danischen Konig zu vertreiben Ausserdem gelang es Wallenstein zusatzliche Rechte bei der Ernennung seiner Offiziere zu erlangen Niedersachsisch Danischer Krieg Bearbeiten Nach der Niederlage in der Schlacht bei Lutter war der danische Konig Christian eifrig bemuht seine Truppen wieder in eine kampffahige Starke zu bringen Dies gelang ihm erst im April 1627 als sein Heer auch durch franzosische und englische Hilfe wieder auf 13 000 Mann angewachsen war Ebenso war auch Wallenstein bemuht das kaiserliche Heer wiederherzustellen Er war im Januar 1627 mit seiner Frau Isabella und seiner im Mai oder Anfang Juni geborenen Tochter nach Jitschin zuruckgekehrt und organisierte von dort aus den Neuaufbau des Heeres In dieser Zeit musste Wallenstein aber auch gegen die ligistischen Proteste ankampfen die ihm die vom Kaiser genehmigten Neuwerbungen vorwarfen und ihn beschuldigten er wolle die Kurfursten ihres Vorranges und ihrer Macht berauben Im Fruhjahr des Jahres 1627 liefen in Wien Klagen uber vermeintliche oder tatsachliche Vergehen der kaiserlichen Truppen und uber die Last der Kontributionen ein Wallenstein versuchte zwar zu beschwichtigen hatte aber insbesondere bei den mahrischen Standen und bei Maximilian von Bayern wenig Erfolg damit Eine Einladung zu einer vom Kaiser einberufenen Konferenz vor den Feldzugen des Sommers nahm Wallenstein auch nur widerwillig an uber die Ergebnisse konnte er aber zufrieden sein da ihm abermals die Zustimmung des Kaisers zum Aufbau einer grossen Streitmacht gegeben wurde Zuerst wollte Wallenstein die danische Besetzung Schlesiens beenden In den Stadten befanden sich Besatzungen die wahrend des Durchzugs von Mansfeld zuruckgelassen wurden und im Januar stiessen Reste der Mansfeldischen Armee dazu Durch Neuwerbungen aufgefullt standen etwa 14 000 Mann unter danischem Kommando in Schlesien Trotzdem befand sich die kleine Armee im Juni 1627 in einer hoffnungslosen Lage Bethlen konnte nicht mehr helfen und auch der danische Konig war nicht in der Lage Entsatz zu schicken da seine Truppen durch Tilly im Reich gebunden waren zog die Truppen aus Schlesien aber auch nicht ab Am 10 Juni 1627 traf Wallenstein mit grossem Pomp und prunkvoller Begleitung in Neisse ein wo 40 000 Mann seiner 100 000 Kopfe zahlenden Armee zusammengezogen worden waren Der Feldzug begann am 19 Juni Da er sich nicht mit langen Belagerungen aufhalten wollte zog er vor eine Stadt und schlug der Besatzung vor sich zu ergeben und unter freiem Geleit abzurucken Nur wenige Stadte leisteten gegen die riesige Ubermacht Widerstand so dass bis Ende Juli Schlesien von den danischen Truppen befreit war Am 2 August trat das Heer den Ruckmarsch nach Neisse an Der Jubel in Wien war angesichts des raschen Sieges so gross wie schon seit langem nicht mehr Am 7 August brach das Wallensteinische Heer in zwei Marschsaulen getrennt nach Norden auf Etwa 14 000 Mann befehligte Wallenstein selbst zehn Regimenter Reiterei wurden von Feldmarschall Graf Schlick kommandiert Bereits wahrend des Feldzuges in Schlesien war eine Vorausabteilung unter Hans Georg von Arnim einem protestantischen Obristen der bereits in schwedischen polnischen und Mansfeldischen Diensten gestanden hatte in die Mark Brandenburg aufgebrochen Arnim passierte am 13 August die Grenze nach Mecklenburg Gustrow und drang weiter in Richtung Neubrandenburg vor Dorthin hatte sich das danische Hauptkontingent unter dem badischen Markgrafen Georg Friedrich zuruckgezogen lag nun aber untatig auf der Insel Poel Auch Wallenstein kam rasch voran am 21 August erreichte er Cottbus am 28 August Perleberg am 29 August wurde die mecklenburgische Grenzfeste Domitz genommen und am 1 September traf er in Tillys Hauptquartier in Lauenburg an der Elbe mit diesem zusammen Tilly war in der Zwischenzeit ebenfalls weit vorgeruckt da sich auch die anderen danischen Verbande unter dem bohmischen Graf Heinrich Matthias von Thurn seltsam passiv verhielten und sich nach Holstein zuruckgezogen hatten Ein Friedensangebot von Tilly und Wallenstein vom 2 September an den danischen Konig wurde von diesem wie erwartet aufgrund der unannehmbaren Bedingungen abgelehnt Auch wenn das hohe Marschtempo wie im letzten Jahr zu grossen Verlusten unter den Fusssoldaten Wallensteins gefuhrt hatte brachen bereits am 6 September die Heere Wallensteins und Tillys nach Norden auf um Christian endgultig zu besiegen In kurzer Folge fielen Trittau Pinneberg Oldesloe Segeberg Rendsburg Elmshorn und Itzehoe Nach einer Verletzung Tillys ubernahm Wallenstein den Oberbefehl uber beide Heere was insbesondere den bayerischen Kurfursten wurmte Die Armeen drangen schnell nach Danemark vor und bereits am 18 Oktober waren alle danischen Truppen auf dem Festland vernichtet was Wallenstein stolz dem Kaiser meldete Christian selbst konnte sich mit einigen Begleitern auf die Insel Seeland retten Uber den atemberaubenden Sieg in nur sechs Wochen schrieb der Hofkammerprasident am Wiener Hof Der Herren Kriegsprozess ist sonderlich in so kurzer Zeit so gross dass jedermanniglich daruber stutzt und sagt Quid est hoc 38 Belagerung Stralsunds Bearbeiten Nach dem Sieg uber den danischen Konig gab es Hoffnungen auf einen allgemeinen Frieden im Reich Wallenstein warnte jedoch eindringlich davor unannehmbare Forderungen zu stellen Vielmehr solle ein gerechter und konstruktiver Frieden geschlossen werden der Christian helfen wurde das Gesicht zu wahren Zusatzlich sei dies die einmalige Chance die vorhandene Armee gegen die Turken zu wenden und Osterreich das Reich ja ganz Europa gegen den islamischen Erbfeind zu verteidigen Wallenstein bedrangte den Kaiser er solle schnellstens den Frieden mit Danemark suchen Die Richtigkeit der Uberlegungen Wallensteins dass die Schwerpunkte der habsburgischen Politik im Sudosten liegen mussten wurde mit den Turkenkriegen des spaten 17 und fruhen 18 Jahrhunderts bitter bestatigt Am 19 November 1627 trafen der Kaiser Ferdinand II und Wallenstein in Brandeis bei Prag zusammen um uber die weiteren Schritte zu beraten Wallenstein wurden Ehren zuteil die sonst nur den hochsten Fursten des Reiches zukamen Ferdinand bot Wallenstein sogar den danischen Thron an den dieser aber ablehnte Wallenstein schrieb daruber an von Arnim aber ich habe mich gar schon bedankt denn ich konnte mich nicht darmit manutenieren 39 Will unterdessen mit dem andern furlieb nehmen denn dies ist sicherer 40 Das Andere war das Herzogtum Mecklenburg das Wallenstein als Ausgleich fur die Gelder die er dem Kaiser vorgeschossen oder geliehen hatte als Lehen erhalten sollte Die Kurfursten schickten einen Beschwerdebrief an den Kaiser in welchem Anderungen in der kaiserlichen Heeresfuhrung verlangt wurden da Wallenstein alleine fur die Verwustungen und Plunderungen des kaiserlichen Heeres verantwortlich sei In einem geheimen Gutachten an Maximilian das Wallenstein erneut scharf angriff wurde dieser zudem des Hochverrats beschuldigt da er sich der Kaiserkrone bemachtigen und das Reich in absolute Monarchie umwandeln wolle Ferdinand beantwortete das Schreiben der Kurfursten kuhl und knapp dass man fur bessere Disziplin im Heer sorgen werde Noch war Ferdinand unempfindlich gegenuber den hasserfullten Anschuldigen der Reichsfursten gegen den Mann der ihm alle seine Hoffnungen und Wunsche erfullt hatte Wallenstein selbst verwies auf drakonische Strafen gegenuber Plunderern und Mordern als Ausdruck seines Willens auf Disziplin zu achten Er liess sogar adlige Offiziere hinrichten die es zu sehr auf die Spitze getrieben hatten erinnerte den Kaiser aber daran dass sein Heer nur durch punktliche Soldzahlungen im Zaum gehalten werden konne denn die Zahlungsruckstande der Hofkammer waren zu diesem Zeitpunkt bereits in astronomische Hohen angestiegen Am 1 Februar 1628 wurde Wallenstein mit Mecklenburg belehnt und zwei Wochen spater zum General des Ozeanischen und Baltischen Meeres sowie zum Herzog von Sagan erhoben Christian versuchte nochmals die drohende Niederlage abzuwenden und unternahm Angriffe von See aus auf das Festland verlor beim Angriff auf Wolgast allerdings seine letzten Truppen nbsp Darstellung der Belagerung Stralsunds auf einem kolorierten Kupferstich aus den Hogenbergschen GeschichtsblatternWahrenddessen spitzte sich die Lage um die Stadt Stralsund zu die offiziell zum Herzogtum Pommern gehorte als selbstbewusste Hansestadt jedoch eine gewisse Selbstandigkeit erlangt hatte Noch im Herbst 1627 unternahm Wallenstein den Versuch den Rat friedlich davon zu uberzeugen die kaiserliche Obergewalt anzuerkennen und eine kaiserliche Garnison in die Stadt zu lassen Wallenstein war auf eine gutliche Einigung aus und wollte die Freiheiten der Stadt uberhaupt nicht antasten Denn sein Ziel war es die norddeutschen Stadte insbesondere die der Hanse zu einer wohlwollenden Neutralitat ihm gegenuber zu bewegen Wallenstein wusste dass er die Finanz und Wirtschaftskraft der norddeutschen Stadte im weiteren Kriegsverlauf dringend brauchen wurde Deshalb ging Wallenstein ihnen gegenuber verhaltnismassig vorsichtig vor Trotzdem lehnte der Rat das Ansinnen Wallensteins ab Daraufhin zog im Fruhjahr 1628 Oberst von Arnim Truppen rund um die Stadt zusammen um Druck auf die Bevolkerung und den Rat auszuuben Weitere Kompromissvorschlage von Seiten Wallensteins und von Arnims wurden allerdings vom Stadtrat abgelehnt so dass Wallenstein Anfang Mai 1628 zusatzlich 15 Regimenter nach Stralsund entsandte um die Stadt militarisch zur Anerkennung der kaiserlichen Macht zu zwingen Von Arnim beschoss ab Mitte Mai die gut zu verteidigende Stadt die von drei Seiten durch die Ostsee und Sumpfe vor den Belagerern geschutzt war Der Rat der Stadt ersuchte nunmehr beim danischen und beim schwedischen Konig um Beistand gegen die kaiserlichen Truppen Mit Schweden schloss Stralsund sogar einen zwanzig Jahre geltenden Allianzvertrag Am 13 Mai standen 1000 geworbene Soldner und 1500 Mann Burgerwehr gegen 8000 Mann unter von Arnim Am 28 Mai trafen danische Hilfstruppen ein die sofort das Kommando in der Stadt ubernahmen und erste Angriffe von Arnims abwehrten der die Stadt erobern wollte bevor Wallenstein mit der Verstarkung vor der Stadt erschien Nachdem am 7 Juli Wallenstein von Jitschin kommend vor der Stadt eingetroffen war wurde der ernsthaftere Versuch zur Eroberung unternommen der aber erneut abgewiesen wurde Der Legende nach war Wallenstein wutend und liess die Mauern der Stadt ununterbrochen berennen Und er soll geschworen haben Stralsund muss herunter und wenn es mit Ketten an den Himmel gefesselt ware Tatsachlich ist dies aber eine Erfindung aus einer spateren Flugschrift Und auch die angeblich verbissene Belagerung fand nicht statt Fast ununterbrochen wurde zwischen Wallenstein und dem Rat verhandelt der am 14 Juli auch die Kapitulation annahm aber durch die Burgerschaft uberstimmt wurde Nachdem ihm der pommersche Herzog Bogislaw XIV versicherte dass Stralsund dem Kaiser gegenuber loyal bleiben und alle Bedingungen Wallensteins erfullen werde entschloss sich Wallenstein zum Ruckzug Die Eroberung der Stadt hatte die Entblossung der Ostseekuste und damit den fast ungehinderten Zugang der schwedischen und danischen Truppen zum Reich nicht aufgewogen Drei Tage nachdem Christian mit 100 Schiffen und 8000 Mann an Bord bei Rugen erschienen war zog Wallenstein ab Spat aber nicht zu spat hatte Wallenstein die Konsequenzen aus einem missgluckten Abenteuer gezogen Nach dem Abzug wurden die danischen Truppen durch schwedische ausgetauscht und aus dem Bundnisvertrag wurde die vollstandige Inkorporierung der Stadt in das schwedische Konigreich Die stolze Hansestadt wurde zu einem schwedischen Provinzstadtchen Stralsund verblieb bis 1814 unter schwedischer Herrschaft Eine Niederlage war der Ruckzug aber nicht wie die spottende und jubelnde protestantische Propaganda und die spatere Geschichtsschreibung glauben machen wollte Wie richtig der Entschluss Wallensteins zum Ruckzug war zeigte sich kurze Zeit spater als er den Landungsversuch Christians auf Rugen zuruckschlagen konnte und am 2 September 1628 die kurzzeitig vom danischen Konig eroberte Stadt Wolgast wieder in seine Gewalt zu bringen vermochte Christian war nun endgultig geschlagen und zog sich nach Kopenhagen zuruck Mecklenburg Bearbeiten nbsp Grosses Wappen Wallensteins Herzogs von Friedland Mecklenburg Sagan und Glogau usw in der Form ab 1632 mit Herzogshut und Collane des Ordens vom Goldenen VliesWallenstein erhielt das Herzogtum Mecklenburg 1628 zunachst als Pfandbesitz in Abgeltung seiner enormen privaten Auslagen fur das kaiserliche Heer das in erheblichem Umfang aus dem Herzogtum Friedland beliefert und versorgt wurde dann als formliches Reichslehen Die beiden Herzoge Adolf Friedrich I von Mecklenburg und Johann Albrecht II von Mecklenburg hatten sich 1625 trotz kaiserlicher Abmahnungen mit Braunschweig Pommern Brandenburg den freien Reichsstadten und Holstein unter Fuhrung des Konigs Christian IV von Danemark zu einem Defensivbundnis zusammengeschlossen Obwohl sich beide Herzoge unmittelbar nach der Schlacht bei Lutter 1626 vom Danenkonig losgesagt hatten wurden sie 1628 durch Kaiser Ferdinand II geachtet und abgesetzt und durch Wallenstein als Herzog ersetzt Wallenstein wahlte das neu erbaute Schloss Gustrow als Residenz liess es prachtig moblieren und verbrachte dort ab Juli 1628 ein Jahr von dort aus reformierte er in seiner kurzen Amtszeit 1628 bis 1630 das Staatssystem des Landes Zwar liess er die alte landstandische Verfassung und deren Vertretung bestehen formte das ubrige Staatssystem aber weitreichend um Zum ersten Mal in der Geschichte Mecklenburgs trennte er Justiz und Verwaltung sog Kammer voneinander 41 Er errichtete eine Kabinetts Regierung an deren Spitze er selbst stand Diese bestand aus jeweils einem Kabinett fur Kriegs Reichs und Haus Angelegenheiten und einer Regierungs Kanzlei fur die Oberleitung der Regierung Er erliess eine Armenversorgungs Ordnung und fuhrte gleiche Masse und Gewichte ein Friede von Lubeck Bearbeiten nbsp Titelblatt eines Druckes mit dem Inhalt des Lubecker Friedens 42 Hauptartikel Lubecker Friede nbsp Drei Groschen Munze mit Wallensteins Portrat aus dem Jahr 1629Am 24 Januar 1629 begannen in Lubeck die ersten Vorgesprache zwischen danischen und kaiserlich ligistischen Abgesandten Und wieder gab es gegensatzliche Interessen zwischen Wallenstein der Liga speziell Maximilian und dem Kaiser Der Kaiser sann auf einen Rachefrieden mit grossen territorialen Zugestandnissen des danischen Konigs wahrend Maximilian es gern gesehen hatte wenn sich die kaiserlichen Truppen weiterhin im Norden hatten engagieren mussen Hinzu kamen der schwedische Konig Gustav Adolf der Christian unbedingt im Krieg gegen den Kaiser halten wollte und der franzosische Kardinal Richelieu der erste diplomatische Kontakte zu den Kriegsgegnern des Kaisers knupfte wahrend er gleichzeitig die ligistische Partei unterstutzte Wallenstein nahm die Bedingungen die der Wiener Hof durchzusetzen hoffte nicht ernst Im Gegenteil Er wandte sich am 26 Februar in einem Gutachten an den Kaiser in dem er seine Ansichten zum Friedensschluss erklarte Danach sei Danemark nicht geschlagen sondern zur See immer noch eine Macht Auch werde Christian niemals in einen Frieden einwilligen der die Abtretung Schleswig Holsteins und Jutlands enthalte Zumal er von allen Seiten gedrangt werde den Krieg fortzusetzen In Wien verstand man Wallenstein nicht und weigerte sich seiner Verhandlungslinie zuzustimmen Da sich die offiziellen Verhandlungen hinzogen entschloss sich Wallenstein zu Geheimverhandlungen mit Hilfe von Vermittlern Auch Tilly der anfangs noch wesentlich hartere Friedensbedingungen befurwortete konnte von Wallenstein schnell uberzeugt werden Vermutet wird hier dass dies nicht nur der Personlichkeit Wallensteins zuzuschreiben war Tilly und Pappenheim sollten namlich zunachst das Herzogtum Braunschweig erhalten dessen Herzog Friedrich Ulrich sich an dem Feldzug Christians beteiligt hatte Daraus wurde allerdings nichts denn der bayrische Kurfurst Maximilian intervenierte erfolgreich zugunsten des Herzogs gegen dessen Enteignung Am 19 Juni setzten Tilly und Wallenstein ihre Unterschriften unter ein Gutachten das Wallensteins Plan befurwortete In Kopenhagen und nun auch in Wien war man damit einverstanden Wallenstein gelang es die schwedischen Emissare die das Ausbrechen Christians aus der antikaiserlichen Koalition verhindern wollten von den Verhandlungen fernzuhalten Ausserdem scheiterte ein franzosischer Plan einen Separatfrieden zwischen der Liga und Danemark auszuhandeln und damit einen Frieden zwischen Danemark und dem Reich zu verhindern Am 22 Mai wurde der Lubecker Frieden geschlossen am 5 Juni tauschte man die Urkunden aus und am 30 Juni traf die kaiserliche Ratifikation des Vertrages in Lubeck ein Im Wesentlichen enthielt der Friedensvertrag folgende Festlegungen 42 Der danische Konig mischt sich in Angelegenheiten des Reiches nur ein soweit sie ihn als Herzog von Holstein und Reichsfurst betreffen Beide Seiten verzichten auf Schadensersatz und Christian IV erhalt seine Herzogtumer in Norddeutschland zuruck Die Gefangenen beider Seiten sind unverzuglich freizulassen Der Friede von Lubeck ist der massvollste Vertrag des Dreissigjahrigen Krieges Hellmut Diwald nennt ihn sogar die einzige staatsmannische Leistung zu der es diese Epoche gebracht hat 43 Die Hoffnungen Wallensteins erfullten sich Christian wurde unerschutterlicher Parteiganger des Kaisers und griff 1643 sogar auf dessen Seite in den Krieg gegen Frankreich und Schweden ein Wallenstein war die nachsten anderthalb Jahre ein General ohne Feind Entlassung Bearbeiten Die Belehnung mit Mecklenburg hatte unter den alteingesessenen Reichsfursten fur Unmut gesorgt nicht nur bei den Protestanten Ferdinand hatte die beiden Herzoge als Brecher des Landfriedens enteignet und das Herzogtum an Wallenstein den Kriegsunternehmer der die kaiserliche Armee vorfinanzierte den Emporkommling und vermeintlichen Zerstorer der teutschen Libertat zu Lehen gegeben Fur die Kurfursten zuallererst Maximilian bestatigten sich die alten Befurchtungen gegen Wallenstein Wenn er die Absetzung der mecklenburgischen Herzoge erreichen konnte war es nicht mehr weit zur Entmachtung der Kurfursten und der anderen Reichsfursten Wallenstein war nach ihrer Meinung bereits der wahre Herrscher des Reiches Sie hatten insofern recht als Wallenstein mit seiner riesigen Armee den wichtigsten Machtfaktor im Reich darstellte Die katholischen Reichsfursten der Liga deren Armee bis 1624 fast allein den Krieg gegen protestantische Fursten selbst in den kaiserlichen Erblanden Bohmen Mahren Schlesien und Osterreich gefuhrt hatte waren uber den grossen kaiserlichen Machtzuwachs in Norddeutschland beunruhigt Sie versuchten ebenso wie einige Berater Ferdinands in Wien den konfessionell wenig gebundenen und ehrgeizigen Feldherrn als fur die katholischen Ziele unzuverlassig hinzustellen Auf die Macht der kaiserlichen Armee in Norddeutschland hoffte sich Ferdinand stutzen zu konnen als er noch wahrend der Verhandlungen zum Frieden von Lubeck am 6 Marz 1629 am Kulminationspunkt seiner Herrschaft das Restitutionsedikt erliess womit er auch Wunschen der katholischen Parteiganger nachkam Insbesondere sollten alle von den Protestanten eingezogenen Kirchenguter und Bistumer den Katholiken zuruckgegeben werden Wallenstein selbst lehnte das Restitutionsedikt als politisch unvernunftig ab weil es die Gefahr gegnerischer protestantischer Koalitionen verstarkte Kaiser Ferdinand und seine spanischen Verwandten verargerte er durch seine Ablehnung eines umfangreichen Engagements im Spanisch Niederlandischen Krieg und im Mantuanischen Erbfolgekrieg weil er sich auf die zu erwartende schwedische Landung an der Ostseekuste konzentrieren wollte Nach Mantua und in die Niederlande schickte er nur widerwillig einzelne Regimenter Die Niederlande und Frankreich befurchteten eben dieses Engagement der kaiserlichen Armee unter Wallenstein und unterstutzten die protestantischen bzw katholischen Reichsfursten und Kurfursten in ihren diplomatischen Protesten gegen Wallensteins Oberkommando Auf dem Regensburger Kurfurstentag im Sommer 1630 zwangen die Kurfursten unterstutzt von einer franzosischen Delegation mit Pere Joseph den Kaiser Wallenstein der ihnen zu machtig geworden war zu entlassen und die eigenen Truppen zu vermindern 44 Durch dieses Zugestandnis hoffte der Kaiser erfolglos die Konigswahl seines Sohnes Ferdinand durch die Kurfursten und ebenfalls erfolglos ein militarisches Engagement der ligistischen Armee unter Tilly gegen die Niederlande und in Mantua zu erreichen Die Absetzungsmitteilung wurde Wallenstein in seinem Kriegslager im Fuggerbau der Stadt Memmingen am 6 September 1630 uberreicht 45 Befurchtungen in Regensburg er werde sich der Entlassung womoglich gewaltsam widersetzen bewahrheiteten sich nicht 46 Eingreifen Gustav Adolfs Bearbeiten Hauptartikel Unterkapitel Gustav II Adolf Eingreifen in den Dreissigjahrigen Krieg Fur den Kaiser aber kam es noch schlimmer Im Fruhsommer 1630 landete Gustav II Adolf auf der Insel Usedom und griff so aktiv in den Krieg ein Er besetzte im Herbst 1630 weite Teile Mecklenburgs bis auf die befestigten Hafenstadte Rostock und Wismar Die beiden abgesetzten Herzoge Adolf Friedrich I und Johann Albrecht II kehrten in seinem Gefolge im Triumph zuruck Tilly der Wallenstein im Oberkommando der Kaiserlichen abgelost hatte zog den Schweden im Januar 1631 bis Neubrandenburg entgegen Solange es ging bezog Wallenstein aus den nicht besetzten Teilen Mecklenburgs noch Steuern und Einkunfte und liess sie sich nach Prag uberweisen 1631 fugte Gustav Adolf den kaiserlichen Truppen zahlreiche Niederlagen zu Tilly verstand es nicht aus seiner Zerstorung Magdeburgs im Mai 1631 strategische Vorteile zu ziehen Gegen den Willen des Kaisers und Kurfurst Maximilians fiel er in das bis dahin neutrale Kursachsen ein nahm Merseburg und Leipzig und bewirkte damit ein schwedisch sachsisches Bundnis dem er bereits am 17 September 1631 in der Schlacht bei Breitenfeld unterlag wobei er seine gesamte Artillerie verlor Die Schweden zogen uber Thuringen weiter nach Franken und Bayern die Sachsen fielen in Bohmen ein unter dem Kommando von Wallensteins einstigem Truppenfuhrer und Vertrautem Arnim In dieser nahezu aussichtslosen Lage schien einzig Wallenstein das Blatt noch einmal zu Gunsten des Kaisers wenden zu konnen Wallenstein hatte sich seit seiner Absetzung zwar als Privatmann in sein Herzogtum Friedland zuruckgezogen und aus dem Kriegsgeschehen vollig herausgehalten doch liess er seine Verhandlungsbereitschaft erkennen Auch war er stets gut informiert da er Berichte nicht nur von kaiserlichen Generalen erhielt sondern auch mit Fuhrern der Gegenseite korrespondierte Sein Schwager Trcka hatte uber den Emigrantenanfuhrer Thurn sogar einen teils brieflichen teils uber Mittelsmanner laufenden Kontakt zu Gustav Adolf hergestellt in der Hoffnung Wallenstein auf die schwedische Seite zu ziehen 47 Da sich der Konig aber auf der Siegesstrasse befand hatte er nicht allzu viel Interesse an Wallenstein diesem durfte es eher um eine Ruckversicherung wegen Friedland gegangen sein in das sachsische Truppen eingedrungen waren und in ihrem Gefolge enteignete Emigranten 48 In kaiserlichem Auftrag traf sich Wallenstein aber am 30 November 1631 mit Arnim auf dem Schloss Kaunitz um einen Separatfrieden mit Kursachsen zu sondieren 49 Zweites Generalat Bearbeiten Unter dem Druck der Niederlagen des Jahres 1631 wurde Wallenstein aus Wien gedrangt das Generalat erneut zu ubernehmen Der Weg zum zweiten Generalat erfolgte in zwei Stufen Am 15 Dezember 1631 ernannte Ferdinand II Wallenstein zum General Capo uber die kaiserliche Armee mit dem Auftrag ein schlagkraftiges Heer aufzustellen Die Ernennung war befristet bis Ende Marz 1632 und war das Ergebnis von Verhandlungen die Wallenstein mit dem kaiserlichen Minister Hans Ulrich von Eggenberg in Znaim gefuhrt hatte Die unbefristete Ernennung Wallensteins erfolgte erst mit der am 13 April 1632 abgeschlossenen erneut mit Furst Eggenberg ausgehandelten Gollersdorfer Vereinbarung 50 Wallenstein wurde zum Generalissimus mit weitergehenden Vollmachten bestellt er erhielt die uneingeschrankte Kommandofuhrung uber die Armee die unbegrenzte Befugnis Offiziere zu ernennen das Recht Konfiskationen vorzunehmen und die Entscheidungsgewalt in Sachen Waffenstillstand und Friedensschluss Wallensteins Position nach der Gollersdorfer Vereinbarung wurde zeitgenossisch als directorium absolutum bezeichnet 51 Die Frage wie weit Wallenstein seine Vollmachten ohne Absprache mit dem Kaiserlichen Hof ausnutzen durfte gab schliesslich dem Kaiser die formale Moglichkeit zum Vorwurf des Landesverrates gegen ihn und zu seiner Ermordung Zu Beginn seines zweiten Generalats vertrieb die kaiserliche Armee Wallensteins die in Nordbohmen eingefallenen sachsischen Truppen unter dem Kommando Hans Georg von Arnims wieder nach Sachsen Heerlager bei Nurnberg Bearbeiten Nach seiner Neuberufung sah sich Wallenstein mit der militarischen Lage konfrontiert dass Konig Gustav Adolf grosse Teile Bayerns und im Mai 1632 auch Munchen besetzt hatte Als Meister der Defensivstrategie entschloss er sich mit seinem in Bohmen neu aufgestellten Heer dem weit im Suden stehenden schwedischen Heer das auch im kommenden Winter versorgt werden musste in Bohmen und Franken die Ruckzugswege abzuschneiden Dazu vertrieb er zunachst die mit den Schweden verbundeten Sachsen aus Bohmen und begann mit ihnen Waffenstillstandsverhandlungen durch die Konig Gustav Adolf das Vertrauen zu seinen Verbundeten verlor Dann entschloss sich Wallenstein den Schweden den Weg in Franken zu verstellen Fur sein neues sehr gut ausgerustetes und versorgtes Heer liess er im Westen von Nurnberg ein riesiges Feldlager fur uber 50 000 Landsknechte nebst Tross aufbauen in dem das Heer wochenlang lagern konnte Das war fur die seit dem 31 Marz 1632 mit Konig Gustav Adolf eng verbundete Stadt Nurnberg eine starke Bedrohung blockierte die Stadt als Nachschubzentrum fur das Schwedische Heer in Bayern und fuhrte spater in Nurnberg selbst und in der Umgebung zu grossen Versorgungsschwierigkeiten Durch den Aufbau und die Auswirkungen des Heerlagers von Wallenstein bei Nurnberg wurde Gustav Adolf und das schwedische Heer gezwungen die verbundete Stadt Nurnberg zu entlasten und zu schutzen und von Bayern ebenfalls in die Nahe von Nurnberg zu ziehen und dort ein Lager aufzubauen So geschah es wobei sich fur die Schweden sehr bald zeigte dass sie mit erheblichen Versorgungsschwierigkeiten zu kampfen hatten und tausende von Pferden und Soldaten durch Hunger und Krankheit verloren 52 Von Juli bis September 1632 standen sich Gustav Adolfs Soldner bei Nurnberg und Wallensteins Soldner bei der Burgruine Alte Veste in Zirndorf nahe der Nachbarstadt Furth direkt gegenuber Der zweimonatige Stellungskrieg verwustete die Region um Nurnberg und loste in der durch Fluchtlinge und Soldaten uberfullten Stadt durch Hunger und Seuchen ein Massensterben aus Der Hohenzug rund um die Alte Veste wurde dann im September 1632 fur einige Tage Schauplatz einer verheerenden Schlacht zwischen den kaisertreuen katholischen Truppen unter Wallenstein und den schwedischen Truppen unter Konig Gustav II Adolf Schlacht an der Alten Veste Die schwedischen Truppen die in Nurnberg lagerten griffen die Stellungen der katholischen Liga in Zirndorf und Umgebung aus dem Osten an Nach zwei Tagen schweren Gefechts und Tausenden von Toten auf beiden Seiten wurde die Schlacht durch die Schweden abgebrochen Nach Ansicht der Historiker hat Wallenstein in der Schlacht die Oberhand behalten da die bislang siegreichen Schweden sie nicht gewinnen konnten und schliesslich aufgaben Von den dortigen blutigen Gefechten geschwacht raumten die Schweden das Feld Damit zeichnete sich jetzt ab dass der letzte Kampf des Schwedenkonigs wieder in Sachsen ausgefochten werden wurde Schlacht bei Lutzen Bearbeiten Hauptartikel Schlacht bei Lutzen nbsp Hilfegesuch Wallensteins an Pappenheim vom 15 November 1632 sofort umzukehren nachdem er ihn am Vortag nach Halle geschickt hatte 53 Der gefaltete Befehl ist aussen von Pappenheims Blut verfarbt Nachdem der Schwedenkonig Gustav Adolf von Nurnberg nach Sudwesten und Suden gezogen war dachte man zunachst dass er versuchen werde Wurttemberg und Bayern erneut zu erobern und dort zu uberwintern 54 weshalb die Armee der katholischen Liga nach Tillys Tod kurzzeitig unter dem Kommando Maximilians von Bayern ihr folgte um Bayern zu verteidigen Wallenstein verweigerte Maximilians Bitten die kaiserliche Armee ebenfalls nach Suden zu beordern und wollte sich stattdessen mit den beiden zuletzt an der Weser und in Westsachsen operierenden kaiserlichen Heeresgruppen unter Gottfried Heinrich zu Pappenheim und Heinrich von Holk vereinigen Vereinigung der Heere am 6 November 1632 um das Kurfurstentum Sachsen anzugreifen und es zu zwingen das Bundnis mit Schweden zu verlassen und so die schwedischen Nachschub und Ruckzugswege zur Ostsee zu unterbrechen 55 Schneller als Wallenstein erwartet hatte war Gustav Adolf gezwungen ihn nach Sachsen zu verfolgen um diesen Plan zu verhindern Wallenstein der die Nahe der schwedischen Hauptarmee nicht ahnte teilte seine Armee am 14 November bei Weissenfels auf und schickte Pappenheims Reiter nach Halle zur Uberwinterung 56 Danach erfuhr er von einem Spahtrupp dass sich uberraschenderweise Gustav Adolf in seiner Nahe befand woraufhin er Pappenheim befahl moglichst rasch wieder zu ihm zu stossen Tatsachlich hatte der Schwedenkonig bei der Verfolgung Wallensteins zuvor in Naumburg ein Lager bezogen und wollte in Sachsen vordringen um Kurfurst Johann Georg zu unterstutzen Die Schweden hatten sofort ihre Chance erkannt Wallensteins durch den Abzug Pappenheims geschwachte Armee bei Lutzen zu besiegen Aber auch Wallenstein hatte schnell reagiert Pappenheim zuruckbeordert und Schanzen bauen lassen Am nachsten Tag am 6 Novemberjul 16 November 1632greg begann die Schlacht nach vergeblichen schwedischen Angriffen auf die Schanzen wegen Nebels und Rauchs erst mittags da Wallenstein Teile von Lutzen hatte anzunden lassen um den Bodennebel im Rippachtal zu verstarken und den Schlachtbeginn zu verzogern Bald nach Beginn verstarkte Pappenheim durch sein schnelles Eintreffen die defensiv aufgestellte kaiserliche Armee am linken Flugel und konnte die fur Wallenstein schon kritisch gewordene Lage stabilisieren Jedoch wurde Pappenheim todlich verletzt ebenso wie bald darauf Konig Gustav Adolf getotet wurde dessen Platz als Kommandeur der schwedischen Seite Bernhard von Weimar einnahm Am Ende des Tages waren beide Seiten erschopft und Wallenstein der sich trotz starker Gicht Schmerzen zu Pferd in der Schlacht hervorgetan hatte weigerte sich mit frisch eingetroffenen Truppen einen neuen Angriff zu unternehmen Er raumte das Feld und zog sich nach Bohmen zuruck So konnten die Schweden behaupten die Schlacht gewonnen zu haben In Wahrheit war die Schlacht bei Lutzen ein propagandistischer Sieg fur den Kaiser da die Moral der Protestanten durch den Tod Gustav Adolfs sehr geschwacht war Wallenstein erhielt Gluckwunschbotschaften aus Wien und war als Generalissimus vollauf akzeptiert De facto hatte auch Wallenstein durch den Tod des loyalen und sowohl bei einfachen Soldnern als auch bei Offizieren sehr bewunderten Pappenheim einen schweren Verlust erlitten Als Wallenstein dann in Prag auch noch 13 Offiziere wegen Feigheit und Flucht in der Schlacht bei Lutzen hinrichten liess verlor er das Vertrauen vieler seiner Offiziere 57 Friedensbemuhungen Bearbeiten Im Fruhjahr 1633 liess Wallenstein das Kurfurstentum Sachsen noch einmal durch Holk angreifen widmete sich danach aber Friedensverhandlungen mit Sachsen um es gegen den vom schwedischen Kanzler Axel Oxenstierna gegrundeten Heilbronner Bund west und sudwestdeutscher protestantischer Fursten und Stadte in Stellung zu bringen In dieser Zeit vom Herbst 1632 bis Fruhjahr 1634 lag die kaiserliche Armee nahezu untatig in Nordwestbohmen was sich fur die Region zu einer Belastung entwickelte Dringende Bitten Kaiser Ferdinands II wieder in die Offensive zu gehen lehnte Wallenstein ab Nur noch einmal am 11 Oktober 1633 gelang Wallenstein ein militarischer Erfolg Bei Steinau an der Oder kam es zu einem Gefecht mit einem schwedischen Korps unter Heinrich Matthias von Thurn welches die Waffen streckte Thurn wurde gefangen genommen nach der Herausgabe samtlicher von den bohmischen Vertriebenen gehaltenen Stadte in Schlesien von Wallenstein jedoch wieder freigelassen 58 In Wien wo man uber die Gefangennahme des Erzrebellen und militarischen Anfuhrers des bohmischen Aufstandes von 1618 hocherfreut war brachte dessen baldige Freilassung Wallenstein erneut in Misskredit Die ubrige Zeit widmete sich Wallenstein seinen zunehmend undurchsichtigen Verhandlungen Wallenstein und sein Heerfuhrer Matthias Gallas hatten weitreichende geheime Kontakte zu ihren Gegnern den kursachsischen Heerfuhrern Hans Georg von Arnim und seit Ende 1632 Franz Albrecht von Sachsen Lauenburg um Moglichkeiten fur einen Friedensschluss auszuloten Beide hatten am Anfang des Krieges zeitweise unter Wallensteins Kommando gedient Eine weitere prominente Kontaktperson auf protestantischer Seite war der Bohme Wilhelm Graf Kinsky der nach der Schlacht am Weissen Berge nach Dresden gegangen war aber von dort mit Genehmigung der Behorden Ferdinands II lange Zeit frei zwischen Dresden und Prag pendelte bevor er zuletzt ganz in Wallensteins Lager wechselte In diesen Geheimkontakten versuchte jeder die andere Seite auf die eigene hinuberzuziehen Wallenstein versuchte offenbar die Schweden und die Sachsen fur seine eigenen Friedensplane zu gewinnen Oxenstierna verlangte von Wallenstein eine kaiserliche Vollmacht zu Verhandlungen Als diese ausblieb bot er ihm uber Kinsky im Mai 1633 die bohmische Krone an versuchte also ihn zum Verrat am Kaiser zu bewegen unterstutzt vom franzosischen Botschafter Manasses de Pas 59 Dieses Angebot zum Hochverrat liess Wallenstein uber Monate unbeantwortet weshalb umstritten ist ob er wirklich vorhatte wie er einmal sagte die Maskara fallen zu lassen und sich gegen den Kaiser zu wenden Auch ein spanisches Angebot in den Krieg gegen die Niederlande einzusteigen und ihn zum Herzog von Westfriesland zu ernennen liess er unbeantwortet 60 Schliesslich machte er sich Spanien und den Kaisersohn Ferdinand der Ambitionen auf das Oberkommando der kaiserlichen Armee entwickelte zum Feind als er Hilfegesuche fur die spanischen Nachschubwege von Norditalien in die Niederlande die am Oberrhein durch protestantische Truppen unter Bernhard von Sachsen Weimar und schwedische Truppen unter Gustaf Horn gefahrdet waren brusk ablehnte 61 Zu allem Uberfluss verhandelte er auch mit Bernhard von Sachsen Weimar Die kaiserlichen Zweifel an Wallensteins Loyalitat und Fahigkeiten nahmen durch die Vorwurfe des bayerischen Kurfursten Maximilian zu der sich in vielen Briefen an Wallenstein und an den kaiserlichen Hof beklagte dass Wallenstein nichts unternehme um den sich im Laufe des Jahres 1633 abzeichnenden schwedischen Vormarsch vom Oberrhein nach Bayern und vielleicht bis Wien zu stoppen Fur Wallenstein war der angeblich drohende Vorstoss der Schweden nach Wien nur ein untergeordnetes militarisch durch eine Blockade bei Passau leicht losbares Problem Im November 1633 wurde Regensburg von den Schweden erobert Nach einer langen Zeit des Abwartens und hinhaltender Antworten entschloss sich Wallenstein zu spat zu einer Hilfsaktion und kehrte als er in Furth im Wald Nachricht von der Einnahme Regensburgs durch die Schweden erhielt nach Pilsen zuruck Der folgenden zweiten schwedischen Verwustung Bayerns von November bis Ende Dezember 1633 sah Wallenstein tatenlos zu und argumentierte die Liga Armee inzwischen unter seinem ehemaligen Unterbefehlshaber Johann von Aldringen solle die Verteidigung Bayerns ubernehmen Hilfegesuche Maximilians und Kaiser Ferdinands lehnte er ab Damit endete die Geduld des Kaisers mit dem Generalissimus am 31 Dezember 1633 fiel am Wiener Hof der geheime Beschluss Wallenstein als Oberbefehlshaber loszuwerden 62 Die Frage nach den Hintergrunden und Zielen dieses riskanten und passiven Verhaltens ist die umstrittenste Frage der Wallenstein Forschung Ermordung Bearbeiten Nachdem auch seine eigenmachtigen und geheimen Friedensbemuhungen trotz monatelanger Dauer zu keinem Ergebnis gefuhrt hatten und inzwischen in Wien kompromittierende Einzelheiten bekannt geworden waren verurteilte ihn hauptsachlich auf Betreiben der spanischen Habsburger ein Geheimgericht wegen Verrats Wallenstein wurde vom Kaiser fur abgesetzt erklart was am 24 Januar 1634 beurkundet wurde Ein Nachfolger des Kaisers eigener Sohn der spatere Ferdinand III stand schon bereit Die drei wallensteinschen Generale Aldringen Gallas und Piccolomini wurden unter der Hand von der Absetzung instruiert und beauftragt den abgesetzten Generalissimus tot oder lebendig auszuliefern Eine Zeitlang unternahmen die genannten Offiziere aber nichts Konkretes vermutlich weil die Anhangerschaft Wallensteins unter seinen Militars noch zu gross war Wallensteins engste Vertraute waren der bohmische Diplomat Wilhelm Graf Kinsky die Feldmarschalle Christian von Ilow und Adam Erdmann Trcka von Lipa sowie des letzteren Adjutant der Rittmeister Heinrich Niemann Neumann Wallenstein selbst hatte sich im Dezember 1633 nach Pilsen zuruckgezogen wo er von seiner Absetzung erfuhr Nun ubersturzten sich die Ereignisse Am 18 Februar 1634 wurde in Prag offentlich eine Hochverratsanklage angeschlagen Eine bereits zuvor auf Ilows Betreiben erfolgte Ergebenheitsadresse der Truppenfuhrer Wallensteins der sogenannte erste Pilsener Schluss vom 12 Januar ein zweiter erfolgte dann am 19 Februar ursprunglich als Unterstutzung Wallensteins dem Kaiser gegenuber gedacht wurde nun fur seine Gegner Grund zum beschleunigten Handeln als sie bemerkten dass sie nicht mehr in der ursprunglichen Form erneuert werden konnte da Wallenstein inzwischen das Vertrauen seiner Armee mehr und mehr verloren hatte Der erste Pilsener Schluss war ein von Wallenstein durch Inaussichtstellung seines Rucktritts initiiertes Treuegelobnis bis zum Tode seiner Offiziere ihm gegenuber der zweite eine halbherzige Relativierung die jedoch den Verdacht des Hochverrats gegen den Kaiser nicht mehr entscharfen konnte 63 nbsp Wallensteins Ermordung in Eger zeitgenossische Radierung nbsp Wallenstein von Anthonis van Dyck 1641 Munchen Bayerische Staatsgemaldesammlungen Vorlage fur einen seitenverkehrten Kupferstich von Pieter de Jode dem Jungeren 64 Wallenstein erkannte sehr spat die unmittelbar drohende Gefahr und zog sich am 23 Februar von Pilsen nach Eger zuruck auf rechtzeitiges Eintreffen der Schweden hoffend In Eger wurden zunachst die engsten Vertrauten Wallensteins Ilow Trcka Kinsky und Niemann vom Stadtkommandanten Gordon der in das Mordkomplott eingeweiht war am Abend des 25 Februar zu einem Festbankett in den Speisesaal der Burg eingeladen wo sie gemeinsam mit drei Dienern von einer Gruppe von Soldaten unter dem Kommando der Hauptleute Geraldin und Walter Deveroux ermordet wurden Wallenstein selbst befand sich zu dieser Zeit im Haus des Stadtkommandanten dem heutigen Pachelbel Haus am Unteren Marktplatz 492 Hier wurde er am spaten Abend des 25 Februar von einer Gruppe irischer bzw schottischer Offiziere des Regiments Walter Butler die unter dem Kommando von Deveroux standen mit einer Partisane in den Magen gestochen kurz darauf starb er Wallensteins Gegner einschliesslich der Morder wurden mit Wallensteins und Trckas Vermogen ruhig gestellt welches auf diese Weise schnell aufgebraucht war Zu einer nachtraglichen Untersuchung kam es nicht Wallensteins Witwe Isabella und sein einziges uberlebendes Kind die Tochter Maria Elisabeth 1624 verloren samtlichen Besitz und alle Titel Isabellas Forderungen zum Trotz wurden ihr erst Jahre spater aus christlicher Milde die Herrschaften Neuschloss und Bohmisch Leipa die ihr Wallenstein einst geschenkt hatte zuerkannt 65 Maria Elisabeth heiratete 1645 Rudolf Freiherr von Kaunitz 1628 1664 Grablege Bearbeiten nbsp Grablege von Wallenstein Sein Grabmal tragt die Inschrift Quid lucidius sole Et hic deficiet Was leuchtet heller als die Sonne Und auch sie weicht der Finsternis Bis zur Uberfuhrung in die Krypta der Klosterkirche Karthaus Walditz bei Jitschin in Nordbohmen die Wallenstein als Grablege fur seine erste Frau gestiftet hatte befand sich sein Sarg vom 1 Marz 1634 bis 27 Mai 1636 in Mies bei Eger im Minoritenkloster St Maria Magdalena Die Quellen nennen unterschiedliche Aufbahrungsorte einerseits die Minoritenkirche andererseits das Konventsgebaude Im Zuge der Josephinischen Reformen wurde 1782 das Kloster Karthaus aufgelost die Familie Waldstein liess im selben Jahre die Gebeine Albrechts und Lukrezias von Waldstein in ihre Herrschaft Munchengratz uberfuhren wo sie in der St Anna Kapelle ihre letzte Ruhestatte fanden Die mit Wallenstein ermordeten Offiziere Freiherr Christian von Illow und Graf Adam Erdmann Trcka sowie Graf Wilhelm von Kinsky wurden in Mies am alten Friedhof beim Trauerberg beerdigt Dagegen wurde Rittmeister Neumann Trckas Adjutant am Galgenberg in Mies begraben Dieses Grab mit der sogenannten Neumannsaule war noch 1946 vorhanden 66 Danach seit dem Ausbau des Truppenubungsplatzes ist die Saule an der Millikauer Strasse verschwunden 67 Zur Person BearbeitenWallenstein als Landesfurst Bearbeiten nbsp Brief Wallensteins an den Landeshauptmann von Friedland bezuglich der Fortzahlung der Bezuge seines gestorbenen Baumeisters Andrea Spezza an dessen Sohne aus dem Jahre 1628 68 nbsp Salla terrena und Gartenanlage des Wallenstein Palais in Prag Im Hintergrund die Prager Burg mit dem St Veits Dom Bereits der Autor des Artikels zu Wallenstein in der Allgemeinen Deutschen Biographie urteilte folgendermassen Wallenstein s Furstenberuf an sich ist zweifellos und steht sowol auf dem Gebiete rationeller Staatsverwaltung als in cultureller Beziehung fast ohne Beispiel in seiner truben Zeit da 69 Dass er seine Pflichten als Furst ernst nahm davon zeugt der nebenstehende Brief Auch seine Reprasentanz in Prag war furstlich wie man darunter sehen kann Wallenstein als Feldherr Bearbeiten Als Feldherr war Wallenstein ein vorsichtiger Mann Die meisten seiner Schlachten schlug er in defensiver Stellung seiner Armee Lutzen Eine Ausnahme bildete eigentlich nur Wolgast wo der Feind sich siegessicher glaubte und Wallensteins Truppen das Moor im Sturm durchquerten welches der Gegner fur unuberwindbar gehalten hatte Belagerungen vollzog Wallenstein nicht gerne Er scheiterte mit grossen Verlusten vor Stralsund beendete die Belagerung von Magdeburg 1629 nach drei Monaten formierte allerdings die Belagerung Nurnbergs recht gelungen Einen besonderen militarstrategischen Wert mass Wallenstein aufgrund seiner flexiblen und mobilen Kriegfuhrung der Kavallerie bei deren Zahl unter seinem Kommando deutlich zunahm Innerhalb der Kavallerie erfuhr gerade die leichte Reiterei unter seiner Agide einen Aufschwung wobei er insbesondere die Kroatische Reiterei schatzte deren Anwerbung er selbst forcierte und die er vor allem fur den Kleinen Krieg einsetzte 70 Name und Nationalitat Bearbeiten Das bohmische Adelsgeschlecht aus dem Wallenstein stammte hiess auf Tschechisch z Valdstejna oder Valdstejnove Unter demselben Namen zu deutsch Waldstein existiert es noch heute Der Name leitet sich von der Burg Valdstejn der Stammburg des Geschlechts ab die im 13 Jahrhundert von deutschen Baumeistern erbaut wurde und von diesen auch ihren Namen erhielt Der Name ubertrug sich auf die Adelsfamilie Er deutet also nicht auf eine deutsche Abstammung hin Vielmehr waren sowohl Wallensteins vaterliche als auch mutterliche Vorfahren die Smiricky tschechische Adlige 71 Wallenstein selbst sprach und schrieb bis zu seinem 15 Lebensjahr Tschechisch und nur sehr unvollkommen Deutsch 72 Spater aber verwendete er fast ausschliesslich die deutsche Sprache Die bekannte Namensform Wallenstein fur den Herzog von Friedland setzte sich erst nach Friedrich Schiller durch und ist fast ausschliesslich sein Verdienst Jedoch unterschrieb Wallenstein selbst gelegentlich mit dieser Namensform und schon zu seinen Lebenszeiten wurde er als der Wallensteiner bezeichnet und seine Truppen als die Wallensteiner Chronische Krankheit Bearbeiten Zu den ersten Symptomen gehorte 1620 die Gelenksentzundung in den Fussen Wallenstein nannte Podagra als Ursache eine Krankheit deren Symptome mit Gicht ubereinstimmen Sein Zustand verschlechterte sich rapide Anno 1620 im Julio bin ich auf den Tod krank gewesen und die Krankheit vermein ich dass ich mirs mit Trinken causiert hab nach Huf 73 Im November 1629 erkrankte er so schwer dass er wochenlang darniederlag Im Marz 1630 reiste er nach Karlsbad um Linderung zu suchen Das Gehen fiel ihm schwer Bei der Schlacht von Lutzen im November 1632 bestieg er sein Pferd unter heftigsten Schmerzen Ein halbes Jahr spater war ihm Reiten nicht mehr moglich Auf seiner Flucht nach Eger 1634 musste er in der Sanfte liegend transportiert werden Sein Skelett zeigt krankhafte Veranderungen die Syphilis im Endstadium nahelegen 74 Mythos Bearbeiten Neben dem Nimbus der Unbesiegbarkeit galt Wallenstein im soldatischen Aberglauben als unverwundbarer Gefrorener Rezeption BearbeitenZeitgenossen Bearbeiten Bereits kurze Zeit nach der Ermordung Wallensteins erschienen mehrere Theaterstucke Dichtungen und Zeitungen und eine Vielzahl von Flugschriften die den Lebenslauf und den Tod schilderten Die meisten dieser fruhen Verarbeitungen sind heute vollig unbekannt und oftmals auch verschollen 75 Schillers Wallenstein Bearbeiten nbsp Gedenktafel am Schillerhaus in ChebHauptartikel Wallenstein Schiller Schiller setzte Wallenstein zunachst als Historiker ein Denkmal in seiner umfangreichen Geschichte des 30 jahrigen Kriegs 76 Literarisch konzentrierte er sich in seiner 1799 vollendeten Dramentrilogie auf die letzte Lebenszeit Wallensteins Pilsen und Eger Die literarische Darstellung entspricht weitgehend den historischen Fakten Nur das obligate Liebespaar der Dramentrilogie Ottavio Piccolominis fiktiver Sohn Max und Wallensteins Tochter Thekla bildet eine Ausnahme Wallenstein hatte zwar eine Tochter Maria Elisabeth die bei seinem Tod jedoch erst zehn Jahre alt war und Piccolominis Adoptivsohn Joseph Silvio Max Piccolomini war nur ein Jahr alter Alfred Doblins expressionistischer Roman Bearbeiten Hauptartikel Wallenstein Roman Doblin Der Titel des Romans von Alfred Doblin erschienen im Jahre 1920 77 tauscht denn in ihm steht nicht Wallenstein im Mittelpunkt sondern der Kaiser Ferdinand II den Doblin konsequent Ferdinand den Anderen nennt Auch sind die Abschnitte des Buches oft irrefuhrend benannt So heisst das erste Buch beispielsweise Maximilian von Bayern obwohl fast ausschliesslich der Kaiser und seine Handlungen beschrieben werden Der vermeintliche Protagonist dieses Teils wird nur am Rande erwahnt Anfangs schildert Doblin den Kaiser den historischen Tatsachen entsprechend reichert diese Schilderungen aber mit fiktionalen Elementen an Die Beschreibung des letzten Lebensabschnitts und des Todes Ferdinands haben dann nichts mehr mit der historischen Realitat zu tun sondern sind vollstandig ein Resultat der kunstlerischen Freiheit Doblins Ferdinand der sich bereits fruh von der Aussenwelt und besonders von seiner Machtposition innerlich entfernt hat und auch nicht mehr der anfanglichen Faszination des Feldherrn unterliegt fluchtet sich in einen Wald schliesst sich einer Rauberbande an und wird schliesslich von einem verwilderten Waldmenschen ermordet Ferdinands Flucht in die vermeintlich friedliche Natur wird von Doblin damit also als Alternative zur brutalen Realitat des Krieges abgelehnt Im zweiten Buch des Romans wird Wallenstein eher am Rande eingefuhrt Erst mit den Ereignissen wahrend seines Wirkens innerhalb des bohmischen Munzkonsortiums wird er prasent Dies entspricht der Deutung Wallensteins durch Doblin in dem Roman insgesamt Fur Doblin uberwiegt das Wirtschaftsgenie Wallenstein Schlachten werden nur geschlagen wenn sie sich nicht vermeiden lassen denn Wallenstein wird von Doblin in der Hauptsache als moderner Manager langfristiger Kriegsplanungen dargestellt Religiosen Fragen steht Wallenstein indifferent gegenuber und zwingt seine Partner und Gegenspieler damit sich eine Luge einzugestehen derer sie sich nicht mal bewusst waren Denn genauso wie Wallenstein streben diese nach Macht und Reichtum verstecken dieses Streben aber hinter ihren religiosen Uberzeugungen und Friedensbeteuerungen Doblins Wallenstein hat keine politische Vision und noch viel weniger mochte er das Reich reformieren Fur ihn zahlen nur Reichtum und Macht Doblins Urteil uber Wallenstein steht damit der marxistischen Geschichtsschreibung nahe die jegliches Handeln als Resultat von wirtschaftlichen Motiven ansieht 78 Die Biographien Hellmut Diwalds und Golo Manns Bearbeiten Hellmut Diwald naherte sich der Biografie Wallensteins 1967 mit der Herausgabe von Leopold von Rankes Geschichte Wallensteins die er mit einer hundert Seiten umfassenden Einleitung versah Zwei Jahre spater erschien seine eigene Wallenstein Darstellung die bald schon als neues Standardwerk galt Fur ihn Diwald ist Wallenstein nicht ein finsterer Machtmensch gewesen sondern ein Mann der die Macht gebrauchte mit dem begleitenden Bewusstsein ihrer Vorlaufigkeit nicht ehrgeiziger als Hunderte seiner Zeitgenossen und nicht prunksuchtiger als andere so das Urteil von Alfred Schickel 79 Golo Mann muss dies zwei Jahre vor dem Erscheinen seiner Biografie Wallenstein Sein Leben erzahlt von Golo Mann verargert haben vor dem apologetischen Hellmut Diwald ekelt es ihn nachgerade Klaus Dietmar Henke 80 Der Herausgeber der Zeitschrift Der Spiegel Rudolf Augstein beurteilte das Werk Manns als eine sich objektiv gebende hochst subjektive Darstellungskunst 81 Volksfeste und Festspiele Bearbeiten In Memmingen finden alle vier Jahre zur Erinnerung an Wallensteins Aufenthalt in der Stadt 1630 Wallensteinfestspiele statt In Altdorf bei Nurnberg werden seit 1894 bis heute im dreijahrlichen Rhythmus die Wallenstein Festspiele gefeiert Dabei werden die Theaterstucke Wallenstein in Altdorf und eine Bearbeitung von Schillers Wallenstein Trilogie aufgefuhrt In der Hansestadt Stralsund findet mit den Wallensteintagen jedes Jahr das grosste historische Volksfest in Norddeutschland statt und erinnert an die Befreiung der Hansestadt Stralsund von der Belagerung durch Wallenstein im Jahre 1628 nbsp Portrat Wallenstein von Ludwig Ferdinand Schnorr von Carolsfeld 1823 HGM Museale Rezeption Bearbeiten Durch die kaiserliche Entschliessung von Franz Joseph I vom 28 Februar 1863 wurde Wallenstein in die Liste der beruhmtesten zur immerwahrenden Nacheiferung wurdiger Kriegsfursten und Feldherren Osterreichs aufgenommen und eine lebensgrosse Statue in der Feldherrenhalle des damals neu errichteten k k Hofwaffenmuseums dem heutigen Heeresgeschichtliches Museum Wien errichtet Die Statue wurde 1877 vom Bildhauer Ludwig Schimek 1837 1886 aus Carrara Marmor geschaffen 82 Einen Einblick in das Leben des Generalissimus bietet eine Besichtigung des Waldsteinpalais das der Feldherr zwischen 1623 und 1630 auf der Prager Kleinseite erbauen liess Das Regionalmuseum der Stadt Eger Cheb widmet Wallenstein eine Dauerausstellung Neben Portrats und Gemalden sind dort sein ausgestopftes Pferd das Zimmer seines Mordes und die Mordwaffe die Partisane zu besichtigen Im Museum im Schloss Lutzen wird Wallenstein als Feldherr im Dreissigjahrigen Krieg und in der Schlacht bei Lutzen dargestellt Anmerkungen Bearbeiten Roman von Prochazka Genealogisches Handbuch erloschener bohmischer Herrenstandsfamilien Neustadt an der Aisch 1973 dort Stammfolge Friedland zu Mecklenburg aus dem Hause Waldstein S 94 Ps 150 5 6 Joh 3 14 15 zitiert nach Golo Mann S 89 Josef Janacek Valdstejnova smrt Mlada Fronta Prag 1970 S 33 Wallenstein Historischer Hintergrund von Schillers Drama In Friedrich Schiller Archiv 4 Juli 2014 abgerufen am 3 Februar 2019 Roman von Prochazka Genealogisches Handbuch erloschener bohmischer Herrenstandsfamilien Neustadt an der Aisch 1973 ISBN 3 7686 5002 2 Stammfolge Friedland zu Mecklenburg aus dem Hause Waldstein Seite 94 Huf S 19 Geschichte der Burg Lukov Diwald S 75 Geoff Mortimer Wallenstein Ratselhaftes Genie des Dreissigjahrigen Krieges Darmstadt 2012 S 38 zitiert nach Milger S 51 zitiert nach Milger S 59 zitiert nach Golo Mann Wallenstein S 146 zitiert nach Diwald S 140 zitiert nach Milger S 107 zitiert nach Diwald S 154 Das Heerwesen der Neuzeit Taktik und Strategie der Landsknechte 1500 1650 S 123 Steffen Leins Das Prager Munzkonsortium 1622 23 Ein Kapitalgeschaft im Dreissigjahrigen Krieg am Rand der Katastrophe Aschendorff Verlag Munster 2012 Vertragstext S 166 173 Leins S 166 173 Golo Mann S 199 Golo Mann S 201 Leins S 111 116 Golo Mann S 204f Diwald S 194 Golo Mann S 207 Leins S 112 115 118f Hugo Rokyta Die bohmischen Lander Handbuch der Denkmaler und Gedenkstatten europaischer Kulturbeziehungen in den bohmischen Landern Bd 2 Bohmen 2 Auflage Vitalis Prag 1997 ISBN 80 85938 23 5 S 105 Harrach Elisabeth bei LMU Munchen Golo Mann Wallenstein S 1123 1140 zitiert nach Diwald S 214 Anton Gindely Waldstein wahrend seines ersten Generalats im Lichte der gleichzeitigen Quellen 1625 1630 2 Bde Bd 1 Prag und Leipzig 1886 S 56 S 57 Friedrich Schiller Geschichte des 30 jahrigen Kriegs Schillers Werke Nationalausgabe 18 Band 1976 Historische Schriften Zweiter Teil S 113 zitiert nach Geschichte des dreyssigjahrigen Kriegs Zweytes Buch S 136 auf Wikisource zitiert nach Diwald S 260 Transkription des Blattes auf Wikisource zitiert nach Diwald S 354 zitiert nach Diwald S 362 Moriz Ritter Untersuchungen zur Geschichte Wallenstein s 1625 1629 in Deutsche Zeitschrift fur Geschichtswissenschaft Bd 4 1890 S 36ff Volltext bei Wikisource zitiert nach Golo Mann S 369 zitiert nach Diwald S 387 schutzen zitiert nach Diwald S 405 Golo Mann Wallenstein Kapitel Mecklenburg S 550 577 a b Vollstandiger Text des Vertrags Friede von Lubeck auf Wikisource Diwald S 415 Dieter Albrecht Maximilian I von Bayern 1573 1651 Munchen 1998 S 735 746 der Beschluss des Kaisers zur Entlassung Wallensteins erfolgte am 13 August 1630 Josef Polisensky Josef Kollmann Wallenstein Feldherr des Dreissigjahrigen Krieges Koln 1997 S 215 Wedgewood S 200 232 Golo Mann Wallenstein S 689f Golo Mann Wallenstein Kapitel Faden im Dunkeln S 732 744 Golo Mann S 743 Golo Mann S 754 ff Diese Vereinbarung uber die in Flugschriften Geruchte kursierten ist in keinem Archiv erhalten weshalb jungere Historiker eher annehmen dass sie kein formaler Vertrag sondern eine mundliche Absprache wenn uberhaupt war nach der evtl Wallenstein die kaiserliche Armee wieder organisierte und befehligte aber nicht mehr vorwiegend allein vorfinanzierte und gewisse Verhandlungsvollmachten besonders mit Kursachsen und Kurbrandenburg hatte nicht ohne Wien uber entscheidende Schritte zu informieren vgl Golo Mann S 826 834 Weil die Grenzen seiner Verhandlungsrechte unbekannt sind ist umstritten ab welchem Punkt er der mit vielen europaischen Personlichkeiten Korrespondenzen unterhielt auch wenn sie auf die Gegenseite gewechselt waren seine Kompetenzen uberschritt Vgl Rebitsch S 58 59 Josef Polisensky Josef Kollmann Wallenstein Feldherr des Dreissigjahrigen Krieges Koln 1997 S 236 239 Zitat S 238 Wedgwood S 280 282 eine Transkription des Briefes ist auf Wikisource verfugbar Wallenstein Hilfegesuch an Pappenheim 1632 Gustav Adolfs Strategie ist unter Historikern umstritten und schwankt zwischen vermuteter Ratlosigkeit und der Hypothese einer neuen Offensive im Bundnis mit suddeutschen protestantischen Fursten vgl Schormann S 47 Wedgwood S 283 284 Schormann S 47 48 Schmidt S 53 54 C V Wedgwood S 303f Friedemann Bedurftig Taschenlexikon Dreissigjahriger Krieg Piper Verlag Munchen Zurich 1998 212 f Golo Mann S 923 945 Schmidt S 56 57 Wedgwood S 305 306 Wedgwood S 308 309 Vergl Martin Heckel Deutsche Geschichte Band 5 Deutschland im konfessionellen Zeitalter Szwykowski 1859 S 7 und 132 f und Giessen 1959 PDF 2 MB S 5 Biographie Isabella Wallenstein vgl dazu Holzschnitt von Albert Groschl in Weschta Unser Egerland Eger 1934 S 96 vgl Weschta S 144 u Mieser Zeitung Herausgeber Viktor Hassold Mies 24 Februar 1934 Nr 2171 Fritz Swieteczki Vor der Katastrophe Wallensteins u Georg Schmidt Wallenstein in Mies mit 7 Holzschnitten von Albert Groschl Transkription des Briefes Wallenstein an den Landeshauptmann des Herzogtums Friedland auf Wikisource ADB Bd 45 S 639 Michael Weise Grausame Opfer Kroatische Soldner und ihre unterschiedlichen Rollen im Dreissigjahrigen Krieg In Philipp Batelka Michael Weise Stephanie Zehnle Hrsg Zwischen Tatern und Opfern Gewaltbeziehungen und Gewaltgemeinschaften Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2017 S 127 148 hier S 133 Michael Weise Die kaiserlichen Kroaten im Dreissigjahrigen Krieg In Robert Rebitsch Lothar Hobelt Erwin A Schmidl Hrsg Vor 400 Jahren Der Dreissigjahrige Krieg Innsbrucker Historische Studien 32 Innsbruck 2019 S 107 115 hier S 111f Golo Mann Wallenstein Sein Leben S Fischer Frankfurt am Main 1971 ISBN 3 10 047903 3 S 10f Golo Mann Wallenstein Sein Leben S Fischer Frankfurt am Main 1971 ISBN 3 10 047903 3 S 27 zitiert nach Hans Christian Huf Das Ratsel um Wallensteins Krankheit Diagnose Syphilis In Hans Christian Huf Hrsg Mit Gottes Segen in die Holle Der Dreissigjahrige Krieg Munchen 2003 S 328 343 hier S 330 Hans Christian Huf Das Ratsel um Wallensteins Krankheit Diagnose Syphilis In Hans Christian Huf Hrsg Mit Gottes Segen in die Holle Der Dreissigjahrige Krieg Munchen 2003 S 328 343 hier S 329ff Vgl zur Rezeption Manfred Leber Kriegstreiber Verrater oder verhinderter Friedensstifter Das schwankende Wallenstein Bild vor nach und bei Friedrich Schiller In Sikander Singh Hrsg Erkundungen zwischen Krieg und Frieden Saarbrucken 2017 S 87 120 Volltext Der wesentliche 2 Teil ist auf Wikisource vollstandig einsehbar Geschichte des dreyssigjahrigen Kriegs Zweytes Buch Alfred Doblin Wallenstein S Fischer Berlin 1920 Konstantin Kountouroyanis Der Wallenstein Stoff im Wandel der Zeit Eine neue Studie beleuchtet wie die historische Figur in den Werken von Alfred Doblin und Jaroslav Durych rezipiert wurde Prager Zeitung Online Ausgabe 15 Juni 2016 Print Ausgabe Nr 24 16 Juni 2016 S 5 Vgl dazu ausfuhrlich Tilman Kasten Historismuskritik versus Heilsgeschichte Die Wallenstein Romane von Alfred Doblin und Jaroslav Durych Koln 2016 Website mit Pressezitaten zu Diwalds Wallenstein Biographie Rezension der Briefausgabe Golo Manns Gottingen 2006 PDF 72 kB Warten auf Arnim In Der Spiegel Nr 42 1971 online Rezension Johann Christoph Allmayer Beck Das Heeresgeschichtliche Museum Wien Das Museum und seine Reprasentationsraume Kiesel Verlag Salzburg 1981 ISBN 3 7023 0113 5 S 32Quellen BearbeitenQuellen zur Geschichte Wallensteins Herausgegeben von Gottfried Lorenz Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1987 ISBN 3 534 01245 3 Literatur BearbeitenUberblickswerke Georg Schmidt Der Dreissigjahrige Krieg 9 aktualisierte Auflage Beck Munchen 2018 ISBN 978 3 406 72394 0 Gerhard Schormann Der Dreissigjahrige Krieg Kleine Vandenhoeck Reihe Bd 1506 3 durchgesehene Auflage Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2004 ISBN 3 525 33506 7 Cicely Veronica Wedgwood Der 30 jahrige Krieg Aus dem Englischen von A G Girschick 8 Auflage List Munchen u a 1995 zuerst 1967 ISBN 3 471 79210 4 Darstellungen Birgit Emich Dirk Niefanger Dominik Sauerer Georg Seiderer Hrsg Wallenstein Mensch Mythos Memoria Historische Forschungen Bd 117 Duncker amp Humblot Berlin 2018 ISBN 3 428 15428 2 Karl Wittich Wallenstein Albrecht Wenzel Eusebius von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 45 Duncker amp Humblot Leipzig 1900 S 582 641 Joachim Bahlcke Christoph Kampmann Hrsg Wallensteinbilder im Widerstreit Eine historische Symbolfigur in Geschichtsschreibung und Literatur vom 17 bis zum 20 Jahrhundert Bohlau Koln u a 2011 ISBN 3 412 20609 1 Hellmut Diwald Wallenstein Eine Biographie Ullstein TB Verlag Berlin 1987 zuerst 1969 ISBN 3 548 27550 8 Hans Christian Huf Hrsg Mit Gottes Segen in die Holle Der Dreissigjahrige Krieg Econ Munchen 2003 ISBN 3 430 14873 1 Golo Mann Wallenstein Sein Leben S Fischer Frankfurt am Main 1971 ISBN 3 10 047903 3 Holger Mannigel Wallenstein in Weimar Wien und Berlin Das Urteil uber Albrecht von Wallenstein in der deutschen Historiographie von Friedrich von Schiller bis Leopold von Ranke Historische Studien Bd 474 Matthiesen Husum 2003 ISBN 3 7868 1474 0 Peter Milger Der Dreissigjahrige Krieg Gegen Land und Leute Orbis Verlag Munchen 2001 ISBN 3 572 01270 8 Josef Polisensky Josef Kollmann Wallenstein Feldherr des Dreissigjahrigen Krieges Bohlau Koln 1997 ISBN 3 412 03497 5 Leopold von Ranke Geschichte Wallensteins Duncker amp Humblot Berlin 1869 Robert Rebitsch Wallenstein Biografie eines Machtmenschen Bohlau Wien u a 2010 ISBN 978 3 205 78583 5 Inger Schuberth Maik Reichel Wallenstein Die blut ge Affair bei Lutzen Wallensteins Wende Stekos historische Bibliothek Bd 1 Stekovics Dossel 2012 ISBN 978 3 89923 292 9 Antonio Schmidt Brentano Albrecht Wenzel Eusebius Graf von Wallenstein Waldstein In Die kaiserlichen Generale 1618 1655 Ein biographisches Lexikon Wien 2022 S 517 530Dramen Friedrich von Schiller Wallenstein Insel Frankfurt Auflage 6 Januar 1984 ISBN 3 458 32452 6 ISBN 978 3 458 32452 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Albrecht von Waldstein Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein Quellen und Volltexte Literatur von und uber Wallenstein im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Wallenstein in der Deutschen Digitalen Bibliothek Druckschriften von und uber Wallenstein im VD 17 Literatur uber Wallenstein in der Landesbibliographie MV Wallenstein und der Krieg Genialer Feldherr oder Verrater ZDF Geschichtsdokumentation mit Abrufvideo VorgangerAmtNachfolgerAdolf Friedrich I Johann Albrecht II Herzog zu Mecklenburg 1628 1631Adolf Friedrich I Johann Albrecht II Kommandierende Generale im habsburgischen Konigreich Bohmen 1621 1918 Albrecht von Wallenstein Baltasar von Marradas Ladislav Burian von Waldstein Rudolf von Colloredo Jan van der Croon Wolfgang Friedrich Cob von Nudingen Johann Franz von Kaiserstein Christoph Wilhelm Harant von Polschitz 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