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Ladislav Burian Graf von Waldstein tschechisch Ladislav Burian z Valdstejna 1596 8 Oktober 1645 in Prag 1 war ein bohmischer Adliger und kaiserlicher Generalwachtmeister aus dem Geschlecht Waldstein Er diente im Dreissigjahrigen Krieg vor allem innerhalb Bohmens und Mahrens und war langjahriger Prager Stadtkommandant Erstmalig 1643 und durchgehend von 1644 bis 1645 belagerte er das schwedisch besetzte Olmutz musste sich aber schliesslich vor dem in der Schlacht bei Jankau siegreichen schwedischen Heer zuruckziehen Ladislav Burian von Waldstein Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWahrscheinlich im Jahr 1596 wurde Ladislav Burian als Sohn von Adam von Waldstein 1615 und Veronika Trczkova z Lipa geboren Seine Mutter war eine Tante von Adam Erdmann Trcka von Lipa 2 Unter seinem entfernten Vetter Albrecht von Wallenstein als bohmischen Militarkommandanten wurde Ladislav Stadtkommandant von Prag In den Jahren zwischen 1629 und 1645 ubte er das Amt abwechselnd mit seinem Cousin Maximilian von Waldstein aus Der hochrangige Hofbeamte Maximilian stammte vaterlicherseits aus einer anderen Linie der Familie seine Mutter Elisabeth Waldstein war aber eine Schwester von Ladislavs Vaters 3 2 Im Oktober 1633 stellte Ladislav in Schlesien als Oberst ein Infanterieregiment auf und befehligte es die nachsten zwei Jahre uber im Feld 4 Im Januar 1634 unterzeichnete er das erste Pilsener Revers in dem die Obristen gegenuber Wallenstein ihre Treue schworen Nach Wallensteins Ermordung Ende Februar wurde Ladislav kurze Zeit in Haft genommen aber aus Mangel an Beweisen wieder freigelassen 5 Bei der erfolgreichen Belagerung von Regensburg 1634 durch kaiserliche Truppen unter Matthias Gallas erlitt Waldstein Anfang Juli eine Verwundung 6 Drei Jahre spater wurde sein Regiment aufgelost und mit dem seines Vetters Maximilian zusammengelegt 7 Von 1638 bis 1639 fuhrte Waldstein als Prager Stadtobrist nach dem Tod des bohmischen Militarkommandanten Baltasar von Marradas vorubergehend dessen Funktion als Kommandierenden General in Prag aus bis 1639 Rudolf von Colloredo die vakante Stelle ubernahm 3 Im Juli 1642 wurde er zum Generalfeldwachtmeister befordert 8 Anfang 1643 eroberte er die kurz zuvor von den Schweden eroberte Burg Kost im Jitschiner Kreis wieder zuruck 6 Im gleichen Jahr ubernahm er ein von den bohmischen Landstanden aufgestelltes Infanterieregiment das fortan meist die Garnison von Prag bildete wenn es nicht in der Feldarmee eingesetzt wurde 9 Im Mai wurde er auf Empfehlung Kaiser Ferdinands III Befehlshaber der Blockadetruppen vor dem schwedisch besetzten Olmutz Doch bereits im Juni musste er sich angesichts des Vorruckens der Schweden unter Lennart Torstensson zuruckziehen und die Blockade aufgeben 6 nbsp Olmutz wahrend der Belagerung im Jahr 1644Erst im nachsten Jahr nahmen die Kaiserlichen wieder die Belagerung von Olmutz auf da die Schweden Ende 1643 zum Angriff auf Danemark abgezogen waren 6 Nachdem Waldsteins Soldaten seit Mai 1644 um die Stadt herum zahlreiche Schanzen immer naher an die Stadtmauern heran gegraben hatten und sie schwer mit Artillerie beschossen forderte man die Verteidiger am 19 September zur Kapitulation auf Als diese ablehnten wurde fur den nachsten Tag ein Generalsturm angesetzt Durch eine Kriegslist mit Hilfe des Franziskanermonchs Michael Pommer konnte Waldstein 600 Mann unter Oberst Jean Louis Raduit de Souches durch geheime Gange in die Dekanei des Domes in der Stadt schleusen Sie sollten von dort den Schweden in den Rucken fallen wahrend Waldstein das Blasiustor angriff Die in der Dekanei versteckten Soldaten blieben aber wahrend des Sturmangriffs ruhig und wurden nach dessen Abbruch durch Zufall von den Schweden entdeckt Souches konnte sie mit einigen Verlusten unter heftigen Angriffen der Schweden zuruckziehen 10 Am 13 November 1644 wurde ein letzter Sturmangriff der Kaiserlichen von den schwedischen Verteidigern abgeschlagen Danach hob Waldstein die engere Belagerung auf schickte einen Teil seiner Truppen in Winterquartiere und die schweren Geschutze zuruck nach Brunn hielt aber weiter die Blockade der Stadt aufrecht 11 Nach der kaiserlichen Niederlage in der Schlacht bei Jankau im Marz 1645 gab Waldstein mit seinen noch etwa 1000 Mann die Einschliessung von Olmutz auf und zog sich nach Brunn zuruck von wo aus er seine Truppen nach Niederosterreich zur Verstarkung der Donauverteidigung gegen das schwedische Vordringen schicken sollte 6 Er erhielt auch den Befehl die Besatzungen von Brunn und Iglau zu verstarken sowie Korneuburg zu besetzen Bevor er eintreffen konnte fielen Iglau und Korneuburg aber bereits an die Schweden Nach Brunn wurde Souches als Kommandant geschickt der die Stadt gegen die folgende Belagerung verteidigte Um die bei Znaim stehende schwedische Hauptarmee zu umgehen zog Waldstein uber Marchegg auf Wien 12 Im September 1645 kehrte er nach Prag zuruck wo er einen Monat spater als Kommandant an der ungarischen Krankheit verstarb 7 5 Bestattet wurde er in der Totenkapelle der Jesuiten auf der Prager Kleinseite deren Ausstattung er als Mazen unterstutzt hatte 13 Familie BearbeitenAm 23 Marz 1622 heiratete er Anna Maria von Starhemberg 1600 1682 mit der er mehrere Kinder zeugte 5 Anna Katharina 1624 1647 Heinrich Bubna von Lititz 5 Maximilian Adam 1627 1706 Reichshofrat 1 Ferdinand Rudolph ca 1628 1687 Kammerer 5 Maria Maximiliana 1635 1654 1653 mit Ferdinand von Werdenberg 5 Berthold Wilhelm 1640 1724 Hauptmann des Koniggratzer Kreises 5 Ernst Julius 1641 1662 1660 Domherr in Passau 5 Cacilie Renata 1643 1704 1662 Franz Karl von Cavriani 14 Literatur BearbeitenStreffleurs militarische Zeitschrift L W Seidel Wien 1910 87 Jahrgang I Band S 17 18 Bernd Warlich Waldstein Ladislaw Burian Graf von In Der Dreissigjahrige Krieg in Selbstzeugnissen Chroniken und Berichten Abgerufen am 30 Mai 2022 Antonio Schmidt Brentano Ladislaus Burian Graf von Waldstein In Die kaiserlichen Generale 1618 1655 Ein biographisches Lexikon Wien 2022 S 516ff Einzelnachweise Bearbeiten a b Waldstein Burian Lassel Kaiser und Hofe Personendatenbank der Hoflinge der osterreichischen Habsburger hrsg von Mark Hengerer und Gerhard Schon abgerufen am 30 Januar 2022 a b Burian Ladislaus von Waldstein Genealogie durch Christoph Graf von Polier Geneanet abgerufen am 30 Januar 2022 a b Streffleurs militarische Zeitschrift L W Seidel 1910 87 Jahrgang I Band S 3 Alphons von Wrede Die Geschichte der k u k Wehrmacht Die Regimenter Corps Branchen und Anstalten von 1618 bis Ende des XIX Jahrhunderts Wien 1898 1905 II Band Aufgeloste Fuss Truppen S 55 a b c d e f g h Antonio Schmidt Brentano Ladislaus Burian Graf von Waldstein In Die kaiserlichen Generale 1618 1655 Ein biographisches Lexikon Osterreichisches Staatsarchiv Wien 2022 S 516ff a b c d e Bernd Warlich Waldstein Ladislaw Burian Graf von In Der Dreissigjahrige Krieg in Selbstzeugnissen Chroniken und Berichten Abgerufen am 30 Mai 2022 a b Streffleurs militarische Zeitschrift L W Seidel Wien 1910 87 Jahrgang I Band S 17 18 Antonio Schmidt Brentano Kaiserliche und k k Generale 1618 1815 Osterreichisches Staatsarchiv A Schmidt Brentano 2006 S 95 PDF 453 kB Alternativprasentation bei Osterreichisches Staatsarchiv Alphons von Wrede Die Geschichte der k u k Wehrmacht Die Regimenter Corps Branchen und Anstalten von 1618 bis Ende des XIX Jahrhunderts Wien 1898 1905 II Band Aufgeloste Fuss Truppen S 210f Joseph Wladislaw Fischer Geschichte der konigl Hauptstadt und Grenzfestung Olmutz im Markgrafthume Mahren Band 2 Brunn 1808 S 45 54 Beda Dudik Schweden in Bohmen und Mahren 1640 1650 C Gerold s Sohn 1879 S 103 108 Jahrbuch des Vereins fur Geschichte der Stadt Wien Bande 26 27 Wien 1970 S 126 128 Katrin Keller Petr Mata Martin Scheutz Hrsg Adel und Religion in der fruhneuzeitlichen Habsburgermonarchie Bohlau Wien 2017 ISBN 978 3 205 20390 2 S 131 Waldstein Silka Renata Kaiser und Hofe Personendatenbank der Hoflinge der osterreichischen Habsburger hrsg von Mark Hengerer und Gerhard Schon abgerufen am 16 Marz 2023 Kommandierende Generale im habsburgischen Konigreich Bohmen 1621 1918 Albrecht von Wallenstein Baltasar von Marradas Ladislav Burian von Waldstein Rudolf von Colloredo Jan van der Croon Wolfgang Friedrich Cob von Nudingen Johann Franz von Kaiserstein Christoph Wilhelm Harant von Polschitz Wilhelm Johann von Daun Wenzel Hroznata von Guttenstein Johann Damian von Sickingen Ottokar von Starhemberg Hermann Carl von Ogilvy Georg Christian von Lobkowitz Maximilian Ulysses Browne Ferdinand Philipp von Harsch Johann Karl Partini von Neuhof Friedrich Michael von Pfalz Zweibrucken Birkenfeld Friedrich Georg zu Wied Runkel Karl Reinhard von Ellrichshausen Joseph von Siskovics Michael Johann von Wallis Ludwig von Brechainville Friedrich Wilhelm zu Hohenlohe Kirchberg Wenzel Josef von Thun und Hohenstein Blasius Kolumban von Bender Karl Joseph von Sterndahl Karl von Osterreich Teschen Michael von Melas Johann Karl 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