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Die Ruine der gotischen Burg Lukov deutsch Burg Luckow befindet sich in den Hosteiner Bergen bei Lukov in Tschechien Burg LukovTorturm mit BruckeTorturm mit BruckeAlternativname n Burg LuckowStaat TschechienOrt LukovEntstehungszeit 13 JahrhundertBurgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand RuineGeographische Lage 49 18 N 17 44 O 49 303055555556 17 739444444444 515 Koordinaten 49 18 11 N 17 44 22 OHohenlage 515 m n m Burg Lukov Tschechien Aussere BefestigungEingangsbereichTeil der AnlageBlick von der BurgGeographie BearbeitenDie Spornburg befindet sich anderthalb Kilometer nordlich von Lukov im Suden der Hosteiner Berge auf einem Felssporn zwischen dem Talern der Bache Belovodsky potok und Lukovsky potok Am Sudhang des Burgberges liegt das Naturschutzgebiet Kralky Umliegende Ortschaften sind Vlckova im Nordosten Kasava im Osten Velikova im Sudosten Lukov im Suden und Vitova im Sudwesten Geschichte BearbeitenDer Burgberg war vermutlich bereits in der Fruhzeit besiedelt So wurden bei Ausgrabungen im sudlichen Zwinger in den 1980er Jahren Keramikreste der Urnenfelderkultur aus dem 8 bis 9 Jahrhundert v Chr gefunden Die Burg entstand wahrscheinlich in der 1 Halfte des 13 Jahrhunderts als Teil der mahrischen Landesbefestigung Eine erste indirekte Erwahnung erfolgte im Jahre 1219 als ein Kastellan Bun de Lucowe genannt wurde Im Jahre 1235 zeichnete Lambertus plebanus de Lukov in einer Urkunde der Konigin Konstanze von Ungarn als Zeuge Es ist nicht bekannt wann und unter welchen Umstanden die einst konigliche Burg an die Herren von Sternberg gelangte Der erste gesicherte schriftliche Nachweis erfolgte am 1 November 1332 mit einer in Luckow ausgestellten Urkunde von Zdislav von Sternbergs Witwe Margarethe in der diese im Einvernehmen mit ihren Sohnen Stepan Jaroslav Albert und Matous dem Kloster der hl Klara in Olmutz das Dorf Starnov schenkte Um 1334 erwarb Markgraf Karl IV zahlreiche verpfandete oder verausserte bedeutsame Burgen und Guter in Bohmen und Mahren zuruck darunter auch die mahrische Burg Luckow Bereits 1342 gehorte die Burg wieder den Herren von Sternberg In dieser Zeit wurde Matous von Sternberg auch mit dem bischoflichen Gut Holesov beliehen Ab 1362 verwendete Matous erstmals das Pradikat Lukovsky und 1367 auch dessen Sohn Albrecht Nach dem Tode von Matous 1371 ubertrug Markgraf Johann Heinrich die Herrschaft Lukov am 26 April 1372 unter dem Versprechen der Wahrung des Landfriedens an dessen Sohne Zdenek und Jan Jesek Im Jahr darauf wurden die Bruder in der Landtafel als Besitzer des aus den Lukover Gutern und dem Lehn Holesov bestehenden gemeinschaftlichen Erbes eingetragen Die Bruder siedelten beide auf der unteilbaren Burg den gemeinsamen Besitz teilten sie jedoch in zwei Halften auf die de facto den Charakter selbststandiger Herrschaften bekamen de juro jedoch eine unteilbare Herrschaft bildeten Zdenek erhielt die Holesover Halfte und Jan Jesek Lukov Am 10 Dezember 1392 wurde in einem Schriftstuck Papst Bonifatius IX die dem hl Johannes geweihte Burgkirche im Zusammenhang mit dort befindlichen Reliquien des Heiligen Kreuzes aufgefuhrt Zdenek von Sternberg der mit Kunka von Kunstadt verheiratet war kampfte im mahrischen Bruderkrieg auf Seiten des Markgrafen Jobst und konnte mit dessen Unterstutzung nach dem Erloschen des Zliner Familienzweiges der Sternberger mit den Herrschaften Zlin und Cejkovice den grossten Teil von deren Gutern hinzugewinnen Sein Bruder Jesek kampfte zunachst auch fur Jobst wechselte dann aber in die Reihen Prokops uber Sein kostspieliger Lebenswandel und standige Fehden fuhrten zum Niedergang seines Anteils Im Jahre 1409 war er schliesslich so verschuldet dass er seinen Besitz verlor der wieder dem Lukover Anteil zufiel Nachfolgender Burgherr war Zdeneks Sohn Albrecht von Sternberg der 1412 die Burg eroberte Es ist nicht bekannt ob er sich dabei der vaterlichen Halfte bemachtigte oder den ehemaligen Besitz seines Onkels zuruckgewann Im Laufe des 15 Jahrhunderts konnte Matous von Sternberg aus dem Holesover Familienzweig auch die verbliebene Herrschaft Lukov hinzugewinnen 1446 erfolgte nach Erbstreitigkeiten beider Familienzweige die Abtrennung von Holesov als selbststandige Herrschaft Wahrend des bohmisch ungarischen Krieges wurde die Burg von den Truppen Matthias Corvinus niedergebrannt Unter Matous Sohn Albrecht erfolgte der Wiederaufbau und Ausbau der Burg zu einer der ausgedehntesten Anlagen in Mahren In dieser Zeit entstand neben der Unterburg auch die Bastei Johanka Albrecht von Sternberg verlobte seine einzige Tochter Ludmila noch zu seinen Lebzeiten als Kind mit Smil von Kunstadt Ihr Vormund Albrecht von Sternberg auf Holesov liess nach dem Tode seines gleichnamigen Vetters das Verlobnis aufheben um den Ubergang der Herrschaft Lukov an die Herren von Kunstadt zu verhindern Dennoch gelangte Lukov 1511 gegen eine Abstandszahlung von 2600 Schock Groschen fur Ludmila von Sternberg an Smil und Wilhelm von Kunstadt Von diesen ging die Herrschaft 1522 an den mahrischen Landeshauptmann Jan Kuna II von Kunstadt 1540 uber 1540 erbten dessen Sohne Bocek Smil Jan Cenek und Krystof den Besitz Sie verkauften Lukov 1547 an die Waisen des Zikmund Nekes von Landek die unter der Vormundschaft von Bischof Johannes Dubravius und Premek von Vickov standen Nach Erreichen der Volljahrigkeit ubernahmen Premek und Jan Nekes 1557 gemeinsam die Herrschaften Lukov und Vsetin Nach 1568 teilten Zikmund und Vaclav Nekes den Besitz wobei letzterer Lukov erhielt Unter den Nekes von Landek erfolgte der Umbau der Burg im Renaissancestil Da Vaclav Nekes trotz dreier Ehen kinderlos blieb wurde nach seinem Tode im Jahre 1607 Zikmunds einzige Tochter Lukrecia zur lebenslangen Besitzerin der Herrschaften Lukov Vsetin und Rymice wobei Lukov und das Gut Prilepy nach Vaclav Nekes Testament nach Lukrecias Tod an die Herren von Vickov ubergehen sollte Die Katholikin Lukrecia war seit 1598 mit dem Protestanten Arkleb von Vickov verheiratet der im Herbst 1608 verstarb Die nun verwitwete Lukrecia heiratete im Mai 1609 Albrecht von Waldstein Sie verstarb 1614 und entsprechend ihrem letzten Wunsch grundete Waldstein 1616 in Stipa ein Kartauserkloster Die Herrschaft Lukov behielt er jedoch unter Bruch der testamentarischen Verfugung des Vaclav Nekes Nachdem Waldstein wahrend des Standeaufstandes 1619 auf Seiten Ferdinands II ubergewechselt war konfiszierten die mahrischen Stande noch im selben Jahre dessen gesamten Besitz und unterstellten ihn der Verwaltung des Direktoriums Wenig spater erhielt Jan Adam von Vickov der auch der rechtmassige Erbe von Lukov war vom Standedirektorium die Herrschaft als Ausgleich fur die von den kaiserlichen Truppen auf seinen Gutern Cejkovice und Boleradice verursachten Schaden Nach der Schlacht am Weissen Berg floh Jan Adam von Vickov der dem Hofe Friedrichs V angehort hatte ins Ausland Seine Guter wurden konfisziert und die Herrschaft Lukov an Albrecht von Waldstein zuruckgegeben Kurz danach eroberten und besetzten im Winter 1620 21 aufstandische Walachen Lukov spater nahmen sie auch noch die Burg Malenovice sowie Vizovice Zlin und Mezirici ein 1621 belagerte Johann Georg von Jagerndorf wahrend seines Herbstfeldzuges nach der Einnahme von Hranice Helfstyn Pribor Holesov und Kelc auch Lukov Da es Johann Georg nicht gelang die Unterstutzung Gabor Bethlens zu gewinnen musste sich das Heer in dem auch Jan Adam von Vickov kampfte wieder aus Mahren zuruckziehen 1625 trat Waldstein die Herrschaft an den Kaiser ab der sie seinem Wiener Hofling Stephan Schmidt von Freihofen als Ausgleich fur dessen Forderungen gegenuber der Hofkammer ubergab Im selben Jahre weilte Johann Amos Comenius als Gast bei Schmidt der sich um die Versohnung der beiden politischen Lager bemuhte Am 30 September 1626 belagerte Jan Adam von Vickov mit 200 danischen Musketieren und etwa genauso vielen Walachen die sich der Truppe angeschlossen hatten erneut Lukov wobei ihm Schmidt die Burg kampflos ubergab Mitte Oktober 1627 eroberten die Kaiserlichen unter Baltasar von Marradas die Burg zuruck Wahrscheinlich fiel Jan Adam von Vickov dabei Im Jahre 1630 wahlte der Protestant Stephan Schmidt den Weg ins Exil da er zwar auf der Seite des Kaisers stand aber nicht gewillt war zum Katholizismus uberzutreten Er kehrte im Herbst 1631 mit ausdrucklicher Bewilligung Ferdinands II nach Lukov zuruck wo er 1632 verstarb Nach seinem Tode erbte Lukov sein Schwiegersohn Johann Friedrich Minkwitz von Minkwitzburg der die Guter schon wahrend Schmidts Exil bewirtschaftet hatte Dieser verschuldete sich immer mehr und hinterliess 1643 seinem Sohn Johann Friedrich II eine hoffnungslos darniedergewirtschaftete Herrschaft Johann Friedrich II lebte bis zu seinem Tode im Jahre 1678 zusammen mit seiner Frau Marie Elisabeth Praschma von Bilkow auf der Burg die jedoch faktisch schon seinen Glaubigern gehorte Auch seinem Sohn Johann Friedrich III gelang es noch lange die Burg zu halten und die Anspruche der Grafen Rottal abzuwehren Im Jahre 1710 war er jedoch genotigt die Herrschaft an Johann Josef von Rottal zu verkaufen Ihm verblieben die Guter Vesela und Klecuvka Nach dem Auszug aus der Burg lebte Johann Friedrich III Minkwitz von Minkwitzburg mit seiner grossen Familie auf Klecuvka Sein Nachfolger fuhrte einen langwierigen Streit mit seinen Untertanen uber deren Pflichten und die Hohe der Abgaben mit dem er letztlich vor Gericht scheiterte Der verlorene Prozess und die noch immer nicht besser gewordene wirtschaftliche Situation der Herrschaft veranlassten Johann Josef von Rottal dazu die Herrschaft 1724 fur 200 000 Gulden an Johann Friedrich Graf von Seilern Aspang zu verkaufen Dieser errichtete 1750 den Primogenitur Fideikommiss Lukov Kralice den im Jahre darauf sein Sohn Christian August von Seilern erbte Die Burg die seit dem Auszug des letzten Minkwitz nur noch als Sitz der herrschaftlichen Verwaltung gedient hatte verlor auch diese Funktion als Johann Friedrich von Seilern Aspang im Jahre 1750 die herrschaftliche Guteradministration in das Dorf Lukov verlegte Letzte Nachrichten von einer Bewohnung der Burg stammen aus den Jahren 1787 bis 1789 Danach wurde die Anlage dem Verfall preisgegeben Im Jahre 1804 wurde die Burg Lukov als verfallen bezeichnet Beschreibungen aus dem Jahre 1861 zeigen dass zu diesem Zeitpunkt auch die Mauern der Unterburg und die Bastei Johanka noch erhalten waren Danach begann durch die Gutsverwaltung der Verkauf der Befestigungsanlagen als Baumaterial Letzter Sitz der Herrschaft war das 1894 sudlich von Lukov fertiggestellte Schloss Lesna 1990 grundete sich die Burgervereinigung Spolek pratel hradu Lukova die im selben Jahre zu den Grundungsmitgliedern der wiedererrichteten Hnuti Brontosaurus gehorte und sich um die Erhaltung der Ruine bemuht Nach umfangreichen Sicherungsarbeiten ist die Burg seit 2004 wieder offentlich zuganglich Weblinks BearbeitenWebsite der Spolek pratel hradu Lukova mit ausfuhrlicher Beschreibung der Burg Beschreibung der Burg auf brontosaurus cz Website uber die Burg Burg Lukov auf Burgenwelt org deutsch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Lukov amp oldid 201724853