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In der Schlacht bei Hochst trafen wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs am 20 Juni 1622 Truppen der ehemaligen Protestantischen Union zu diesem Zeitpunkt schon aufgelost und der Katholischen Liga aufeinander Das protestantische Heer unter Christian von Braunschweig Wolfenbuttel erlitt dabei eine schwere Niederlage gegen das von Tilly und Cordoba gefuhrte Liga Heer Schlacht bei HochstTeil von Bohmisch Pfalzischer Krieg Dreissigjahriger KriegSchlacht bei Hochst zeitgenossische DarstellungDatum 20 Juni 1622Ort nahe Frankfurt HochstAusgang Katholischer SiegKonfliktparteienKatholische Liga protestantisches HeerBefehlshaberTilly Christian von Braunschweig WolfenbuttelTruppenstarke26 000 17 000Verluste100 2000Bohmisch pfalzischer Krieg 1618 1623 Pilsen Vrazda Sablat Weisser Berg Mingolsheim Wimpfen Hochst Fleurus Stadtlohn Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Die Schlacht 3 Darstellungen der Schlacht 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenTilly hatte im April 1622 die Schlacht bei Mingolsheim gegen Mansfeld und Georg Friedrich von Baden Durlach verloren Er zog sich mit seinem geschwachten Heer in Richtung Wurzburg zuruck dadurch blieb die Pfalz ohne genugenden Schutz durch die Truppen der katholischen Liga Christian von Braunschweig wollte diese Situation zu einem entscheidenden Schlag gegen die Liga nutzen Er ruckte mit 12 000 Mann Fusstruppen fast 5000 Reitern und drei Geschutzen von den westfalischen Bistumern durch das Wesertal und durch Hessen in Richtung Main vor um diese mit den Truppen Mansfelds und Baden Durlachs bei Darmstadt zu vereinigen Die Schlacht Bearbeiten nbsp Zeitgenossische Darstellung unbekannter KunstlerAm 15 Juni erreichte der tolle Christian mit seinem Heer bei Oberursel kurmainzisches Gebiet Er schickte eine Vorausabteilung von 1500 Mann unter Oberst von Knyphausen in Richtung Hochst um die Stadt anzugreifen und im Handstreich zu nehmen Damit sollte der ungehinderte Bruckenschlag uber den Main gesichert werden Doch die kurmainzische Garnison und die Hochster Burgerwehr verteidigten die Stadt erfolgreich Knyphausen liess daraufhin die Stadt belagern und am 16 Juni zur Ubergabe auffordern Die Hochster lehnten ab und nachdem Knyphausen Verstarkung bekommen hatte setzte er zum Sturm auf Hochst an Die Verteidiger und viele Burger flohen vor der Ubermacht und die Braunschweiger nahmen die Stadt ein die verbliebenen Einwohner waren Plunderungen und Gewalttaten ausgesetzt Die Braunschweiger begannen am 18 Juni mit dem Bau einer Schiffbrucke uber den Main einen Teil des Materials dafur kauften sie im neutralen Frankfurt am Main Unterdessen ruckte Christian mit seiner Hauptstreitmacht in Richtung Hochst und zerstorte dabei die Dorfer Eschborn und Sulzbach sowie die Stadt Oberursel Gleichzeitig naherten sich die Truppen Tillys in Eilmarschen aus Aschaffenburg Am 20 Juni war die Schiffbrucke fertig Die braunschweigischen Truppen formierten sich bei Sossenheim zur Schlacht mit dem inzwischen eingetroffenen Heer unter Fuhrung Tillys und Cordobas das 20 000 Mann Fusstruppen und 6000 Reiter umfasste Die mit 18 Kanonen artilleristisch weit uberlegenen kaiserlichen Truppen drangten die Braunschweiger in Richtung Main Christian gab daraufhin an seine Truppen den Befehl zum Ruckzug uber die Schiffbrucke auf die sudliche Mainseite der Ruckzug geriet unter dem Beschuss der Kaiserlichen zur panischen Flucht Eine Chronik berichtet dass Christian mehr Soldaten durch Ertrinken im Main verlor als in der Schlacht selbst Die Fluchtigen haben ihre retirade auff die Brucken genommen und sind deren etliche hundert darunter vornehme Befehlshaber ertruncken Irrer vil haben durch den Meyn gesetzt und sind am selbigen Abend in grosser Flucht und Unordnung jenseit Frankfurt ankommen nach Lit Schafer Hochst am Main S 76 Historisch nicht nachweisbar ist wie in einem anderen zeitgenossischen Flugblatt berichtet die Ermordung aus Hochst abziehender braunschweigischer Soldaten obwohl ihnen freies Geleit zugesichert Quartir versprochen worden war Man vermeint dass auff der Braunschweigischen Seiten in allem bey 2000 der Keys aber uber 100 todt geblieben sind Und ob wohl man denen im Schloss zu Hochst gelegenen 400 Soldatzen Quartir versprochen vndt mit weissen Stablein accordirt sind solche doch nidergehawet worden weiln sie zuvor grossen Muthwillen verubt nach Lit Schafer Hochst am Main S 77 Der gesamte Tross und samtliche Geschutze von Christians Heer fielen an Tilly Christian selbst konnte mit 3 000 Reitern 8 000 Mann Fusstruppen sowie seiner Kriegskasse entkommen und sich zu Mansfeld durchkampfen Eine neue Auswertung der Quellen zeigt jedoch dass die Menge des geretteten Geldes nicht ausreichte seine Truppen mehr als ein paar Tage zu bezahlen 1 Darstellungen der Schlacht Bearbeiten nbsp Die Schlacht bei Hochst auf einer Darstellung MeriansNeben einigen zeitgenossischen Flugblattern und Chroniken die uber die Schlacht bei Hochst berichten hat Merian das Schlachtgeschehen und den Ubergang der Braunschweiger uber den Main in einem Kupferstich festgehalten Ein weiterer zeitgenossischer Kupferstich eines unbekannten Kunstlers zeigt das Schlachtgeschehen in einem grossen Gelandepanorama Jedoch war keiner der genannten Kunstler Augenzeuge des Geschehens Literatur BearbeitenHeinrich von Xylander Herzog Christian der Jungere von Braunschweig und Luneburg 1599 1626 Das Leben eines protestantischen Fuhrers aus dem Beginn des Dreissigjahrigen Krieges Vollstandige Ausgabe Hrsg v Thomas Thalmaier Willebadessen 2014 ISBN 978 3 7386 0359 0 S 110 115 Rudolf Schafer Hochst am Main Frankfurt am Main 1981 Frankfurter Sparkasse von 1822 Rudolf Schafer Chronik von Hochst am Main Frankfurt am Main 1986 Waldemar Kramer Adalbert Vollert Sossenheim Geschichte eines Frankfurter Stadtteils Frankfurt am Main 1980 Frankfurter Sparkasse von 1822 Johann Philipp Abelin Theatrum Europaeum Band 1 Frankfurt am Main 1662 Tafeln 1622 S 630 633 Markus Pfenninger 1622 Die Schlacht bei Hochst Hamburg 2022 Tredition ISBN 978 3 347 55464 1 Weblinks BearbeitenJohann Philipp Abelin Theatrum Europaeum Band 1 Frankfurt am Main 1662 Tafeln 1622 Seite 630 633 Illustration von Frans Hogenberg von 1622 Eigentliche Abbildung das Treffen belangendt welches zwischen der Kayserlichen Armada und dem von Halberstadt bey Hochst gehalten Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Markus Pfenninger 1622 Die Schlacht bei Hochst 1 Auflage Tredition 2022 ISBN 978 3 347 55464 1 S 172 177 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Hochst amp oldid 223872701