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Dieser Artikel beschreibt den Feldherrn des Dreissigjahrigen Krieges zum gleichnamigen brandenburgischen Staatsmann siehe Dodo II zu Innhausen und Knyphausen fur den Grossgrundbesitzer und Abgeordneten Dodo Furst zu Innhausen und Knyphausen Dodo Freiherr von Innhausen und zu Knyphausen 22 Juli 1583 1 in Lutetsburg 11 Januar 1636 bei Haselunne war ein bedeutender Feldherr der protestantischen Konfliktpartei im Dreissigjahrigen Krieg Dodo von Inhausen und Kniphausen Stich von Matthaus Merian 1644 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Anfange 1 2 Im Dreissigjahrigen Krieg 2 Nachkommen 3 Bedeutung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDodo von Innhausen und Knyphausen wurde 1583 in Lutetsburg bei Norden in Ostfriesland geboren Sein Vater war der Freiherr Wilhelm zu Inn und Knyphausen 1557 1631 seine Mutter Hyma geborene Manninga die Erbin des adligen Lutetsburger Besitzes Anfange Bearbeiten 1602 trat er als 19 Jahriger in den Niederlandischen Kriegsdienst ein und brachte es unter dem Fursten Moritz von Oranien niederland Prins Maurits bis zum General der Artillerie Nach einer Verwundung kehrte er in seine ostfriesische Heimat zuruck ubernahm 1607 das Amt des Drosten von Stickhausen und heiratete am 18 September 1610 die reich beguterte Anna von Schade aus Bamenohl Damit zu Geld gekommen betatigte er sich seit 1615 als gewerbsmassiger Soldnerfuhrer Kriegsunternehmer Begriff nach Redlich German Military Enterpriser Zuerst diente er als Regimentsobrist Oberst der Hansestadte im Kampf gegen Herzog Friedrich Ulrich von Braunschweig Wolfenbuttel Im Dreissigjahrigen Krieg Bearbeiten Zu Beginn des Dreissigjahrigen Krieges war Knyphausen im Auftrage des neugewahlten Konigs von Bohmen des Pfalzgrafen Friedrich V in Norddeutschland tatig Herbst 1619 anscheinend als Verbindungsmann zu den Hansestadten Dann diente er im Pfalzischen Kriege 1620 1623 als pfalzischer Obrist im Soldnerheer des Herzogs Christian von Braunschweig Wolfenbuttel Unter dem Oberbefehl des 22 jahrigen Welfenherzogs den man bald den tollen Halberstadter nennen sollte war Knyphausen als Obrist uber ein Regiment zu Fuss an der Schlacht bei Hochst 10 Juni 1622 gegen die Truppen von Johann T Serclaes von Tilly und Gonzalo Fernandez de Cordoba beteiligt Beim Angriff auf Hochst das sich nicht hatte ergeben wollen wurde er vier Tage vor der Schlacht verwundet spater rettete er sich in die Reichsstadt Frankfurt 1623 schloss Knyphausen sich dem Welfen wieder an und erlebte so wieder als Obrist die katastrophale Niederlage gegen Tilly in der Schlacht bei Stadtlohn 6 August 1623 bei der auch sein eigenes Regiment vernichtet wurde Herzog Christian suchte Knyphausen fur den Ausgang der Schlacht verantwortlich zu machen liess ihn sogar zum Tode verurteilen und auf der Schenkenschanz bei Nimwegen gefangensetzen doch eine erneute Untersuchung erwies Knyphausens Unschuld Im Niedersachsisch danischen Kriege 1625 1629 diente Knyphausen im Soldnerheer des Grafen Ernst von Mansfeld als Obrist und General Wachtmeister Doch in der Schlacht an der Dessauer Elbbrucke 25 April 1626 wo Mansfelds Angriff auf den Wallenstein schen Bruckenkopf scheiterte geriet Knyphausen in kaiserliche Gefangenschaft aus der er nach mehr als einem Jahr entfliehen konnte 1629 trat er in den Dienst des Konigs Gustav II Adolf Wasa von Schweden Im Februar 1631 setzte ihn Konig Gustav Adolf in der Stadt Neubrandenburg in Ostmecklenburg als Stadtkommandanten ein Mit seinem friesischen Regiment und sechs Fahnlein schottischer Soldner insgesamt 1 600 bis 2 000 Mann verteidigte von Knyphausen Neubrandenburg im Marz zunachst erfolgreich gegen eine zehnfache Ubermacht der kaiserlichen Truppen unter Tilly Nach dreitagiger Kanonade auf ausgewahlte Bereiche der Stadtmauer konnten die Kaiserlichen am 19 Marz 1631 gregorianischer Kalender durch eine Bresche in die Stadt eindringen Nach protestantischen Quellen Pontanus uberlebten nur ca 60 bereits vorher verwundete Verteidiger im Bericht der Stadt an den herzoglichen Hof in Schwerin ist von 800 gefallenen Verteidigern die Rede Auch viele Einwohner verloren ihr Leben Knyphausen seine Frau und die Kinder wurden vom kaiserlichen Heerfuhrer Tilly gefangen genommen Nach langer Gefangenschaft wurden sie gegen drei kaiserliche Obristen ausgewechselt was zur damaligen Zeit recht haufig praktiziert wurde 2 Am 16 November 1632 befehligte Knyphausen in der Schlacht bei Lutzen in welcher der Schwedenkonig fiel das zweite Treffen der schwedischen Armee am 28 Juni 1633 siegte er gegen die Kaiserlichen bei Hessisch Oldendorf Dafur wurde er vom schwedischen Kanzler Axel Oxenstierna mit dem Emsland belehnt 1633 eroberte Knyphausen Osnabruck und zog sich danach auf sein Lehngut Meppen zuruck Viele Briefe an seine Frau Anna zeugen zudem davon dass er zu keiner Zeit seinem protestantischen Glauben untreu geworden und den Verlockungen der Kaiserlichen nicht gefolgt ist Auf vielen Feldzugen hat Anna ihn teils mit Kindern begleitet Aufgrund seiner Stellung im Dreissigjahrigen Krieg war es ihm moglich seinen Verwandten in Bamenohl folgende Schutzbriefe auszustellen 3 2 1633 Oktober 16 26 Dero konigl Mayt und dero Cron Schweden Bestalter FeldMarschalck Ich Dodo von Inhausen und Kniphausen Herr zu Lutzeburg Bergum und Jenneldt stellt Bernhard Vogt von Elspe seinem Schwiegervater einen Schutzbrief aus Ausgefertigt im Hauptquartier vor Werl 3 1633 Oktober 21 Dodo von Imhausen und Kniphausen stellt seinem Schwager Adam Vogt von Elspe einen offenen Pass aus da er sich des Ofteren von der koniglich schwedischen Armee zu entfernen hat Siegel des Ausstellers ausgefertigt im Hauptquartier Burick vor Werl 4 1633 Dezember 2 12 Derselbe befiehlt den Burgermeistern und Raten derjenigen Stadte in denen Adam Vogt von Elspe mit seiner Begleitung Station macht ihn und die Seinen zu verpflegen und Unterkunft zu gewahren Ausgefertigt mit Siegel in Unna Als Befehlshaber der schwedischen Truppen in Westfalen fiel er 1636 im Emsland in der bereits zu Beginn der Schlacht bei Haselunne 11 Januar nach dem alten Julianischen Kalenderstil 1 Januar Seine Truppen aber siegten trotz zahlenmassiger Unterlegenheit Sein Leichnam wurde einbalsamiert in Meppen aufgebahrt und von dort am 4 Marz zu Schiff nach Emden uberfuhrt In der Klunderburg die damals im Besitz der Familie Knyphausen war stand sie noch bis zum 3 Mai 1636 uber der Erde Dann erfolgte von hier aus die Uberfuhrung des Toten nach Jennelt wo Dodo von Knyphausen von seinem Vater 350 Hektar Grundbesitz hatte Bestattet wurde er in der Gruft der Jennelter Kirche wo der Sarg noch heute steht Nachkommen BearbeitenMit Anna von Schade hatte er sieben Kinder von denen allerdings nur zwei uberlebten Enno Adam 26 Januar 1611 22 April 1654 schwedischer Oberst Freiin Occa Johanna von Ripperda Eva Oriana 1613 1680 1636 Wilhelm von Ludinghausen genannt Wolff 28 Dezember 1596 26 Juli 1647 Wilhelm Hyma Maria Elisabeth Friedrich LudwigIn der Leichenpredigt der Anna von Schade ist von sechs Sohnen und zwei Tochtern die Rede Bedeutung BearbeitenDodo von Innhausen und Knyphausen war ein typischer Kriegsunternehmer Soldnerfuhrer des fruhen 17 Jahrhunderts allerdings nicht in jenem weitaus grosseren Massstab den Soldnerheerfuhrer wie Ernst von Mansfeld Tilly oder Wallenstein reprasentierten und bewies unter den schwierigen Bedingungen seiner Zeit und trotz manchen Ruckschlagen hervorragende organisatorische und logistische Fahigkeiten Siehe auch BearbeitenListe der schwedischen FeldmarschalleLiteratur BearbeitenJulius Otto Opel Der niedersachsisch danische Krieg 3 Bande Halle 1872 1894 unter anderem Band 1 S 70 Bernhard von Poten Knyphausen Dodo In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 16 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 337 339 C Sattler Reichsfreiherr Dodo zu Innhausen und Knyphausen koniglich schwedischer Feldmarschall Norden 1891 Udo von Alvensleben Wittenmoor Die Lutetsburger Chronik Geschichte eines friesischen Hauptlingsgeschlechts Dortmund 1955 S 98ff Fritz Redlich The German Military Enterpriser and His Work Force a study in European economic and social history 2 Bande VSWG Beihefte 47 48 Wiesbaden 1964 65 Walter Deeters Knyphausen zu Innhausen und Dodo Freiherr In Neue Deutsche Biographie NDB Band 12 Duncker amp Humblot Berlin 1980 ISBN 3 428 00193 1 S 234 Digitalisat Jorg Peter Findeisen Der Dreissigjahrige Krieg Graz 1998 S 327f Weblinks BearbeitenGeppert Die Geschichte des Emslandes im Rahmen der allgemeinen deutschen Geschichte II Teil Die schwedische Zeit Meppen Dodo bei genealogieonline nlEinzelnachweise Bearbeiten Das Datum folgt der Angabe der ADB J B Diepenbrock Geschichte des vormaligen munsterschen Amtes Meppen Munster 1838 Vereinigte Westfalische Adelsarchive Munster Depositum von Plettenberg zu Bamenohl Akte 293Normdaten Person GND 122910311 lobid OGND AKS LCCN n2010051224 VIAF 80488712 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Innhausen und Knyphausen Dodo zuALTERNATIVNAMEN Innhausen und Knyphausen Dodo Freiherr zu Knyphausen Dodo vonKURZBESCHREIBUNG Feldherr im Dreissigjahrigen KriegGEBURTSDATUM 22 Juli 1583GEBURTSORT LutetsburgSTERBEDATUM 11 Januar 1636STERBEORT bei Haselunne Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dodo zu Innhausen und Knyphausen amp oldid 225851518