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Dodo II Freiherr zu Innhausen und Knyphausen auch Dodo von Knyphausen 30 Marz 1641 in Farmsum bei Delfzijl am Dollart Niederlande 13 September 1698 in Berlin war ein brandenburg preussischer Staatsmann Er war Prasident der vom Kurfursten Friedrich Wilhelm fur den transatlantischen Sklavenhandel gegrundeten Brandenburgisch Afrikanische Compagnie 1682 1692 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken in der Munzverwaltung 3 Familie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDodo II war ein Abkommling des ostfriesischen Adelsgeschlechts Innhausen und Knyphausen Sein Grossvater Dodo zu Innhausen und Knyphausen 1583 1636 war ein bedeutender Feldherr im Dienst der Schweden Sein Vater Enno Adam zu Innhausen und Knyphausen 1611 1654 war ebenfalls schwedischer Oberst seine Mutter war Occa Johanna Freiin von Ripperda Nach dem Studium in Leiden und Wien trat Knyphausen 1672 in den Dienst des ostfriesischen Hofgerichts in Aurich seit 1678 Vorsitzender 1677 errang er in einem Erbstreit die Herrschaft Lutzburg Lutetsburg wo er das Schloss erneuerte und die reformierte Bargeburer Kirche auch fur die Reformierten in der nahegelegenen Stadt Norden bauen liess Weil dies gegen die Privilegien der Norder Lutheraner verstiess konnte die Kirche erst 1684 unter dem Schutz der inzwischen in Ostfriesland stationierten preussischen Truppen eingeweiht werden Dodo zu Innhausen und Knyphausen war mittlerweile selbst in die Dienste des brandenburgisch preussischen Kurfursten Friedrich Wilhelm getreten Im April 1683 ubernahm er als Geheimrat die Leitung des Kammerwesens im Oktober erfolgte seine Ernennung zum wirklichen Geheimen Etatsrath dem die gesamte Verwaltung der Staatsdomanen unterstand Bald konnte er die Einnahmen des Staates deutlich steigern und wurde im September 1687 zum Hofkammerprasidenten ernannt Eines seiner Ziele war die Vereinheitlichung des Domanenwesens in dem noch lose verbundenen Staate Auf Grund seiner Vorschlage begrundete Kurfurst Friedrich III 1689 das Collegium der Geheimen Hofkammer ein erster Schritt zu den Verwaltungsreformen die Preussens Aufstieg forderten Im Zuge des Sturzes des leitenden Ministers Eberhard von Danckelman wurde aber 1698 auch Dodo zu Innhausen und Knyphausen entlassen und zu einer Geldstrafe verurteilt Er starb kurz darauf Schon in Lutetsburg hatte Knyphausen 1677 die verfolgte Mystikerin Antoinette Bourignon aufgenommen 2 Auch spater nutzte er seinen Einfluss zur Protektion von Vertretern des radikalen Pietismus wie Johann Wilhelm und Johanna Eleonora Petersen oder Johann Salomon Hattenbach Er war Mitglied der Philadelphischen Gesellschaft Jane Leades Wirken in der Munzverwaltung BearbeitenAm 24 September 1684 ubernahm Dodo zu Innhausen und Knyphausen die Munzverwaltung des Landes Sein Ziel war die Schaffung eines neuen Munzvereins der den bisherigen Vertrag von Zinna mit Kursachsen und Braunschweig Luneburg von 1667 ablosen sollte Die Heckenmunzstatten sollten konsequent bekampft werden um die Flut von minderwertigem Geld einzudammen Der Munzfuss musste wegen gestiegener Silberpreise neu verhandelt werden Nachdem 1687 eine Einigung zunachst gescheitert war liess er nur in Brandenburg neue Zweidrittel und Dritteltaler in einem 12 Taler Munzfuss auspragen Diese neuen Munzen wurden von den Kaufleuten insbesondere wahrend der Messen in Leipzig und Braunschweig als bestes Geld akzeptiert Am 16 Januar 1690 erreichte er in Leipzig den Vertragsabschluss mit Kursachsen und Braunschweig Luneburg uber die Einfuhrung des Leipziger Munzfusses ein 12 Taler Munzfuss bzw 18 Gulden Munzfuss Danach wurden insbesondere Zweidrittel Drittel und Sechsteltaler ausgepragt Dieser Munzfuss fand schnell Verbreitung Der Zweidritteltaler blieb bis 1740 die bestimmende Wahrungsmunze 1738 wurde dieser 14 Taler Munzfuss neuer Reichsmunzfuss Unter Leitung von Dodo zu Innhausen und Knyphausen konnten zahlreiche Heckenmunzstatten in Brandenburg Kursachsen und Thuringen zerstort werden Er fand dabei auch die Unterstutzung des Kaisers Die seit 1676 begonnene Periode der Heckenmunzerei konnte 1690 beendet werden 3 Familie BearbeitenEr war mit Freiin Hedwig Orianna von Frydag 24 Januar 1648 5 Dezember 1694 verheiratet Das Paar hatte folgende Kinder Franz Ferdinand 1 Februar 1673 30 August 1725 Sophie Luise von Tettau Tochter von Johann Georg von Tettau Karl Christian 1 Februar 1673 1695 Johanna Elisabeth 1675 13 Februar 1702 Christoph Heinrich von Galen Wilhelm 1676 1695 Enno Adam 1677 1682 Friedrich Ernst 1678 1731 Charlotte von Ilgen 1702 1751 Tochter von Heinrich Rudiger von Ilgen Haro Moritz 1679 Juliane Colestine 1681 1684 Literatur BearbeitenSiegfried Isaacsohn Knyphausen Dodo Freiherr von brandenburgischer Staatsmann In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 16 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 339 341 Walter Deeters Knyphausen zu Innhausen und Dodo Freiherr In Neue Deutsche Biographie NDB Band 12 Duncker amp Humblot Berlin 1980 ISBN 3 428 00193 1 S 234 f Digitalisat Einmal Emden Berlin und zuruck im Fruhjahr 1683 Die Reise des Reichsfreiherrn Dodo II zu Innhausen und Knyphausen auf Lutetsburg in Ostfriesland als Prasident der Ostfriesischen Landstande im Fruhjahr 1683 nach Berlin an den Hof des Kurfursten Friedrich Wilhelm von Brandenburg berichtet von einem ungenannten Begleiter aus dem Franzosischen ubersetzt und mit einem Kommentar versehen von Ingeborg Noldeke Westkreuz Verlag Berlin 1989 Schriften des Vereins fur die Geschichte Berlins Heft 64 1989 Walter Deeters Dodo Freiherr zu Innhausen und Knyphausen In Martin Tielke Hrsg Biographisches Lexikon fur Ostfriesland Band 1 Ostfriesische Landschaftliche Verlags und Vertriebsgesellschaft Aurich 1993 ISBN 3 925365 75 3 S 199 200 Digitalisat bibliothek ostfriesischelandschaft de PDF 51 1 KB Wilhelm Treue Eine Frau drei Manner und eine Kunstfigur Barocke Lebenslaufe Beck Munchen 1992 ISBN 3 406 35942 6 Peter Bahl Der Hof des Grossen Kurfursten Bohlau Koln 2001 ISBN 3 412 08300 3 S 520 f Markus Matthias Preussisches Beamtentum mit radikalpietistischer Privatreligion Dodo II von Innhausen und Knyphausen 1641 1698 In Wolfgang Breul Marcus Meier Lothar Vogel Hrsg Der Radikale Pietismus Perspektiven der Forschung Gottingen 2010 S 189 209 AGP 55 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Dodo II zu Innhausen und Knyphausen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Stammbaum geneall netEinzelnachweise Bearbeiten Sven Klosa Die Brandenburgische Africanische Compangie in Emden eine Handelscompagnie des ausgehenden 17 Jahrhunderts zwischen Protektionismus und unternehmerischer Freiheit Lang Frankfurt 2011 S 7 Mirjam de Baar Ik moet spreken Het spiritueel leiderschap van Antoinette Bourignon 1616 1680 Zutphen 2004 S 335 337 Friedrich Freiherr von Schrotter Das Munzwesen Brandenburgs wahrend der Geltung des Munzfusses von Zinna und Leipzig In Paul Seidel Hrsg Hohenzollern Jahrbuch 1907 S 63 74 zlb de Normdaten Person GND 119035200 lobid OGND AKS VIAF 30338110 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Innhausen und Knyphausen Dodo II zuALTERNATIVNAMEN Innhausen und Knyphausen Dodo II Freiherr zu Knyphausen Dodo Freiherr von Innhausen und Knyphausen Dodo II Freiherr vonKURZBESCHREIBUNG brandenburg preussischer StaatsmannGEBURTSDATUM 30 Marz 1641GEBURTSORT FarmsumSTERBEDATUM 13 September 1698STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dodo II zu Innhausen und Knyphausen amp oldid 236185594