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Heinrich Rudiger Ilgen ab 1701 von Ilgen 30 September 1654 in Petershagen 6 Dezember 1728 in Britz heute zu Berlin war ein kurbrandenburgischer bzw koniglich preussischer Staatsmann Er gehorte zu den bedeutendsten brandenburgischen Diplomaten des 17 und 18 Jahrhunderts Heinrich Rudiger von Ilgen Kupferstich von 1706 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Beruflicher Werdegang 1 3 Familie und Nachkommen 2 Buste in der Siegesallee 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Sein Vater Johann Rudolf Ilgen 1622 1679 war ein kurbrandenburgischer Geheimer Regierungsrat aus Minden Seine Mutter Margarete Ursula 1659 war die Tochter von Jacob Barth schwedischer Geheimrat und Kriegskommissar aus Naumburg Beruflicher Werdegang Bearbeiten Nach Beendigung seiner juristischen und staatswissenschaftlichen Studien nahm er eine Stellung als Adjunkt seines Vaters in der Regierung zu Minden an Ende 1678 vermutlich auf Empfehlung von Leibniz wurde Ilgen eine Stellung als Legationssekretar an der Seite von Franz von Meinders dem Bevollmachtigten der Berliner Regierung bei den Friedensverhandlungen mit Frankreich angeboten Als brandenburgischer Gesandter war er noch bis zum Abschluss des Friedens von St Germain 1679 in Paris tatig Nach Berlin zuruckgekehrt ernannte ihn Kurfurst Friedrich Wilhelm zum Geheimsekretar und beforderte ihn 1683 zum geheimen Kammersekretar unter gleichzeitiger Ubertragung einer der vier grossen Kanzleiexpeditionen der preussischen und polnischen Der Sohn und Nachfolger des Grossen Kurfursten Friedrich III gab ihm 1693 den Titel eines Hofrates und 1699 den eines Geheimrates Nach der Konigskronung von Friedrich I zum Konig in Preussen 1701 wurde Ilgen fur seine Verdienste in den erblichen preussischen Adelsstand erhoben und zum wirklichen Geheimen Rat ernannt Er war an den aussen und innenpolitischen Vorbereitungen der Kronung unmittelbar beteiligt Von 1698 bis 1713 arbeitete er an der Reform des Justizwesens mit Seiner Begutachtung verdankt die Allgemeine Ordnung die Verbesserung des Justizwesens betreffend vom 21 Juni 1713 ihre endgultige Form Er hat auch regen Anteil an der Reform der Domanenverwaltung der Hauptgrundlage der Staatsfinanzen In der Aussenpolitik nahm Ilgen wahrend des nordischen Krieges zunachst eine schwedenfreundliche Haltung ein Er strebte eine Abstimmung mit Konig Karl und den machtigsten norddeutschen Fursten an um gegen eventuelle Angriffe im Rucken geschutzt zu sein und aus dem von ihm erwarteten Zerfall Polens Gebietserweiterungen zu erhalten Ziel war die Erwerbung Westpreussens oder eines Landstriches zur Verbindung Pommerellens mit dem Konigreich Preussen Nach dem Sturz von Kolbe von Wartenberg im Sommer 1711 konnte er die erste Stelle im Kabinett besetzen und wurde dabei vom Kronprinzen Friedrich Wilhelm geschutzt und gefordert Auch nach dem Regierungsantritt von Friedrich Wilhelm I 1713 blieb Ilgen der wichtigste aussenpolitische Ratgeber des Konigs der ihm gleichzeitig das Amt des Landschaftsdirektors der Kurmark der Neumark und Magdeburgs ubertrug Organisatorisch und personell gehorte er zu den Mitbegrundern des Auswartigen Amtes in Preussen Den Herrenhausener Vertrag vom 3 September 1725 schloss Konig Friedrich Wilhelm zwar in seinem Beisein aber gegen die Intentionen Ilgens ab Heinrich Rudiger Ilgen starb am 6 Dezember 1728 auf seinem Britzer Landgut Schloss Britz im Alter von 74 Jahren Bereits zwei Tage nach seinem Tod erliess Konig Friedrich Wilhelm I Instruktionen in denen er die Vorschlage seines Ministers uber die zukunftige Organisation des auswartigen Departments aufgriff Familie und Nachkommen Bearbeiten Ilgen heiratete 1693 in Konigsberg Marie Louise geborene von Droste eine Tochter des Burgermeisters von Konigsberg Carl von Droste 1 2 Sie hatten einen Sohn und zwei Tochter Sein Sohn Heinrich Rudiger trat fruhzeitig in den Staatsdienst in ahnlicher Stellung wie einst der Vater als geheimer Sekretar 1740 erhielt er von Konig Friedrich Wilhelm I die preussisch polnische Expedition die sein Vater bis zu seinem Tod geleitet hatte und ubertrug ihm auch die Leitung des geheimen Hof und Staatsarchivs Mit seinem Tod 1750 erlosch das Geschlecht im Mannesstamm Seine Tochter Charlotte Luise 14 Juli 1702 20 April 1751 war verheiratet mit dem preussischen Minister Friedrich Ernst zu Innhausen und Knyphausen 1678 1731 Die zweite Tochter Charlotte Gottliebe Constantia 14 Juli 1702 18 September 1747 wurde mit Graf Erdmann von Puckler 10 September 1687 5 September 1742 verheiratet nach seinem Tod heiratete sie Sigismund von Bronikowski 29 August 1765 Buste in der Siegesallee Bearbeiten nbsp Buste von Heinrich Rudiger von Ilgen im Garten von Schloss BritzFur die ehemalige Berliner Siegesallee gestaltete der Bildhauer Rudolf Siemering eine marmorne Buste Ilgens als Seitenfigur der Denkmalgruppe 27 zu dem zentralen Standbild fur den Soldatenkonig Friedrich Wilhelm I enthullt am 22 Dezember 1900 Die Buste ist mit einem umhangartig drapierten Mantel und gebundenem Schaltuch ausgestattet Der abgeklarte Gesichtsausdruck kennzeichnet Ilgen als seiner Macht bewussten Diplomaten Die Allongeperucke weist ihn als hohen Staatsdiener aus Die Buste befand sich zwischen 1954 und 1988 im Park des Schlosses Britz das Ilgen 1719 gekauft hatte Seit 1988 steht dort eine Kopie der Buste siehe Bild Das beschadigte Original unter anderem fehlt die Nase lagerte bis 2009 mit weiteren Siegesallee Figuren im Lapidarium in Berlin Kreuzberg und wird seit Mai 2009 in der Zitadelle Spandau aufbewahrt 3 Literatur BearbeitenPeter Baumgart Ilgen Heinrich Rudiger von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 133 Digitalisat Siegfried Isaacsohn Ilgen Heinrich Rudiger von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 14 Duncker amp Humblot Leipzig 1881 S 16 19 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinrich Rudiger von Ilgen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Heinrich Rudiger von Ilgen in Kalliope Werke von und uber Heinrich Rudiger von Ilgen in der Deutschen Digitalen Bibliothek Eintrag uber Heinrich Rudiger von Ilgen in Digitaler Portraitindex Buste Heinrich Rudiger von Ilgen in der KulturdatenbankEinzelnachweise Bearbeiten Europaische Stammtafeln Neue Folge Bd VIII West Mittel und Nordeuropaische Familien 123 Original Adelsbrief fur Constantia von Droste im Archiv von Wilderich von Droste zu Hulshoff Uta Lehnert Der Kaiser und die Siegesallee Reclame Royale Dietrich Reimer Verlag Berlin 1998 ISBN 3 496 01189 0 S 198f Normdaten Person GND 117128988 lobid OGND AKS VIAF 40147699 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ilgen Heinrich Rudiger vonALTERNATIVNAMEN Ilgen Heinrich RudigerKURZBESCHREIBUNG preussischer Minister und DiplomatGEBURTSDATUM 30 September 1654GEBURTSORT PetershagenSTERBEDATUM 6 Dezember 1728STERBEORT Berlin Britz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Rudiger von Ilgen amp oldid 191695868