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Cesky Dub deutsch Bohmisch Aicha 1943 1945 Aicha Sudeten ist eine Kleinstadt im Okres Liberec in Tschechien Cesky DubCesky Dub Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Liberecky krajBezirk LiberecFlache 2257 3073 1 haGeographische Lage 50 40 N 15 0 O 50 658888888889 14 996666666667 325 Koordinaten 50 39 32 N 14 59 48 OHohe 325 m n m Einwohner 2 880 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 463 43Kfz Kennzeichen LStrukturStatus StadtOrtsteile 15VerwaltungBurgermeister Jiri Miler Stand 2016 Adresse nam Bedricha Smetany 1463 43 Cesky DubGemeindenummer 563960Website www cdub cz Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Demographie 3 Stadtgliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Sohne und Tochter der Stadt 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Stadt liegt im nordlichen Bohmen sudlich des Jeschken am rechten Ufer des Jeschkenbachs und zwolf Kilometer von Liberec Reichenberg entfernt nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Panorama der Stadt Cesky Dub Bohmisch Aicha und ihrer UmgebungGeschichte Bearbeiten nbsp Teil des spatgotischen Kellergewolbes der in den 20er Jahren des 15 Jahrhunderts von den Hussiten zerstorten Kommende des Johanniterordens das 1991 wiederentdeckt wurde nbsp Stadtzentrum mit Rathaus nbsp Fragment der mittelalterlichen Stadtbefestigung nbsp Stadtplatz mit einer von der Stadtgemeinde 1723 zu Ehren der Mutter Jesu sowie der Schutzpatrone Florian Johannes Franz und Rochus errichteten Bildsaule 3 Die Geschichte von Cesky Dub reicht bis ins 12 Jahrhundert zuruck 1109 1115 grundete Herzog Vladislav I von Bohmen im Bereich der heutigen Stadt ein Jagdschloss mit Ansiedlungen namens Vladislavice und Swietla mit einer Pfarrkirche Zum Heiligen Geist Die Ortsgrundungen lagen am Handelsweg von Prag zum Gebiet der Sorben in der Lausitz Einige Guter im Suden seines Herrschaftsbereiches schenkte Vladislav I dem neu gegrundeten Benediktiner Kloster Kladruby Weitere Besitzungen fielen um 1170 an die nahe Zisterzienser Grundung Hradiste Die Benediktiner erhielten zur Ausstattung die Burg Rabenstein in Aicha und umliegende Landereien Aus dem Bezirk entwickelte sich eine grosse Grundherrschaft zu der etwa 53 mittelalterliche und 9 neuzeitliche Siedlungen und 11 Adelssitze gehorten In seiner grossten Ausdehnung hatte der Grossgrundbesitz etwa 5 230 Hektar und umfasste in Nordbohmen die Orte Dorfel Langenbruck Hermannsthal Kohlstatt Jaberlich Schartingen Saskal Maffersdorf Vratislavice nad Nisou teilweise Schimsdorf und Liebenstein Die Benediktiner von Kladruby verkauften ihren Grundbesitz 1237 an Gallus von Lamberg Havel z Lemberka Dieser ubergab den Besitz in den vierziger Jahren des 13 Jahrhunderts an den Johanniterorden der hier eine Kommende einrichtete Der Ritterorden richtete ein Hospital ein und sorgte fur den Ausbau von Cesky Dub zur Stadt Als Grundungsjahr gilt 1291 Die heilige Zdislava verehelicht mit Gallus von Lamberg wurde zunachst in der Klosterkirche begraben fand aber ihre letzte Ruhestatte in der Laurentiuskirche von Gabel Zwar hatten die Johanniter noch 1408 bis 1409 beachtliche Vermehrungen ihrer Dotation erhalten 4 doch wurde die Kommende 1425 und 1429 durch die Heereszuge der Hussiten unter Andreas Prokop dem Kahlen stark in Mitleidenschaft gezogen erholte sich nicht mehr und loste sich schliesslich auf Die Kommende war vermutlich bereits 1423 in Brand gesteckt worden 4 Ihr Grundbesitz ging wieder in adlige Hande uber Zur Verteidigung gegen die Angriffe der bohmischen Hussiten legten die Oberlausitzer Stande eine Besatzung nach Cesky Dub 1490 besassen die Bruder Fabian und Hans von Tschirnhaus die Herrschaft Nach dem Tode von Fabian und Hans verkaufte 1501 deren Bruder Michael von Tschirnhaus die Pfandschaft Aicha an Ulrich Schaffgotsch 1512 war der Oberste Burggraf von Bohmen Johann von Wartenberg Besitzer von Aicha Er legte die Neustadt an und erbaute fur sich selbst einen Herrensitz Nach dem bohmischen Standeaufstand von 1547 entzog Konig Ferdinand I den Wartenbergern die Grundherrschaft Aicha Friedstein 1552 erwarb diese Jan Johann Hans von Oppersdorff Adelsgeschlecht erhielt den erblichen Titel Freiherr von Aich und Friedstein fur sich und zwei seiner Bruder und gestaltete das Kloster in Bohmisch Aicha und die spatgotische Burg Rabenstein zu einem reprasentativen Renaissanceschloss um In den sechziger Jahren des 16 Jahrhunderts wurde auch ein Rathaus errichtet die Bewohner des Ortes erhielten eine Reihe von Privilegien Cesky Dub gelangte 1591 unter die Herrschaft der Familie Smiricky von Smirice und 1622 in den Besitz Wallensteins Nach Wallensteins Tod 1634 bekam Johann Ludwig Hektor von Isolani die Grundherrschaft Aicha Friedstein und deren Einkunfte aus Orten in Erbuntertanigkeit als Belohnung fur seine Erfolge als General Nach seinem Tode 1640 trat seine Tochter Anna Maria Elisabeth verehelichte Freifrau von Saurau das Erbe an die 1648 starb 5 Weitere Erbin war ihre Schwester Regina die 1653 das Kloster und die Grundherrschaft den Wiener Augustiner Chorherren schenkte 1782 wurde das Kloster Aicha durch Kaiser Joseph II im Zuge der Sakularisation aufgelost 1820 erwarb Furst Charles Alain de Rohan auf Schloss Sychrov fur 512 200 fl die Herrschaft Aicha die 1945 den Nachkommen des Hauses Rohan durch die Benes Dekrete verloren ging Im 19 Jahrhundert entstanden mehrere erfolgreiche Textilbetriebe Der Industrielle Franz Ritter von Schmitt 1816 1883 aus Braunau in Ostbohmen und seine Familie hatten dabei eine bedeutende Rolle als Arbeitgeber von mehr als 2000 Menschen mit vorbildlichen sozialen Einrichtungen Es entstand ein Wasseranschluss mit einem Hochbehalter auf dem Schafberg eine mehrklassige deutsche Volksschule und Burgerschule fur Jungen und Madchen Nach dem Jahr 1890 setzte in der bisher deutschsprachigen Stadt eine Zuwanderung von Tschechen ein 1920 wurde Bohmisch Aicha an das elektrische Stromnetz angeschlossen Seit Anfang des 20 Jahrhunderts entwickelte sich der Tourismus Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Bohmisch Aicha der neu geschaffenen Tschechoslowakei zugeschlagen Es wurde nun neben der deutschsprachigen Schulausbildung auch eine tschechischsprachige Volks und Burgerschule eroffnet Fur qualifizierte Tatigkeiten in der Verwaltung wurden Sprachprufungen in tschechischer Sprache erforderlich 1923 schwachte eine Inflation der Geldwahrung 1929 und 1930 eine Massenarbeitslosigkeit die Ertragskraft der Textilbetriebe und fuhrte zu Problemen im Zusammenleben der Deutschen und Tschechen Cesky Dub erhielt eine Stadtbibliothek und ein Kino Das Schmitt sche Palais wurde ein Altersheim und die Villa der Glasfabrikanten Blaschka ein Museum mit interessanten Funden von der nahe gelegenen Teufelsmauer in Nordbohmen am Rande des Jeschken Nach dem Munchner Abkommen das die Angliederung des Sudetenlandes an das Deutsche Reich vorsah besetzten 1938 deutsche Truppen die Region Bohmisch Aicha gehorte danach bis 1945 zum Landkreis Reichenberg Regierungsbezirk Aussig im Reichsgau Sudetenland 1943 wurde der Ortsname in Aicha Sudeten abgeandert Nach Ende des Zweiten Weltkriegs erfolgte die Vertreibung der deutschen Einwohner Bohmisch Aichas Durch den Bevolkerungsruckgang in dem Stadtchen wurde dessen wirtschaftliche Entwicklung betrachtlich behindert Wichtigster Wirtschaftszweig der Gemeinde ist heute der Tourismus Vor allem als Wintersportort hat Cesky Dub Bedeutung Demographie Bearbeiten Bis 1945 war Bohmisch Aicha uberwiegend von Deutschbohmen besiedelt die vertrieben wurden Bevolkerungsentwicklung bis 1945 Jahr Einwohner Anmerkungen1830 1 819 in 275 Hausern 6 1833 1 306 in 207 Hausern bis auf drei israelitische Familien sind alle Einwohner Katholiken 3 1857 2 430 am 31 Oktober 7 1900 2 715 1593 Deutsche 1116 Tschechen 8 drei Funftel davon deutsche Einwohner 9 1930 2 880 10 1939 2 014 10 Einwohnerzahlen seit Ende des Zweiten Weltkriegs 11 Jahr 1970 1980 1991 2001 2003Einwohner 2 987 2 952 2 904 2 847 2 698Stadtgliederung BearbeitenDie Stadt Cesky Dub besteht aus den Ortsteilen Bohumilec Bohumilitz Cesky Dub I Cesky Dub II Cesky Dub III Cesky Dub IV Horeni Stary Dub Ober Altaicha Knezicky Kneschitz Libic Liebitsch Loukovicky Loukowitschek Maly Dub Kleinaicha Modlibohov Nudelbaum fruher Modlitbow Smrzov Smrzow Sobakov Sobaken Sobotice Katharinsfeld und Stary Dub Altaicha 12 Grundsiedlungseinheiten sind Bohumilec Cesky Dub Horeni Stary Dub Knezicky Libic Loukovicky Maly Dub Modlibohov Smrzov Sobakov Sobotice und Stary Dub 13 Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Cesky Dub Libic Modlibohov Smrzov Sobakov und Stary Dub 14 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Heilig Geist Kirche mit FriedhofGrabungsstelle der Johanniter Kommende Die Anlage aus den Jahren 1240 1250 wurde am Ende des 15 Jahrhunderts mit einem Renaissance Schloss so uberbaut dass die ursprunglichen Raumlichkeiten unter dem neuen Bauwerk erhalten blieben Nach einem Brand 1859 entstand auf dem Grundstuck ein Mietshaus und erneut blieben die Raume der Kommende unbeschadigt und unentdeckt Bei einer Bauuntersuchung 1991 fand man hinter einer Wand des Mietshauses den Zugang zum zweistockigen Komplex der Kommende mit einer Reihe von Zimmern einem grossen romanisch gotischen und einem kleineren Konventssaal und einer romanischen Kapelle die Johannes dem Taufer geweiht war Die Kapelle wurde 2001 neu geweiht Die spatgotischen Kellerraume sind bisher nicht offentlich zuganglich Befestigungsanlagen Judischer Friedhof Kirche der Sendung des Heiligen Geistes Kirche der Heiligsten Dreifaltigkeit Rathaus errichtet 1565 im Stil der Renaissance umgebaut 1905 1907 durch Ernst Schafer Mariensaule 1723 Villa Schmitt errichtet 1874 Podjestedske Muzeum Karoliny Svetle Das 1919 gegrundete Regional Museum ist dem Leben und dem Werk der tschechischen Schriftstellerin Karolina Svetla 1830 1899 gewidmet Es beherbergt eine landeskundliche und historische Sammlung zu der auch der literarische Nachlass der Dichterin zahlt Seit 1993 ist das Museum fur die Verwaltung der Raumlichkeiten der Johanniter Kommende verantwortlich Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenGustav Biedermann deutschbohmischer philosophischer Schriftsteller Leopold und Rudolph Blaschka deutschbohmische Glaskunstler Heinrich Kraus akademischer Kunstmaler und KopistLiteratur BearbeitenRudolf Andel Svatopluk Technik Cesky Dub 1291 1991 Usti nad Labem 1991 ISBN 80 7047 037 2 Tomas Edel Pribeh ztraceneho klastera Ceska expedice 1993 ISBN 80 85281 33 3 Tomas Edel Ceskodubsko v pamatkach 12 20 stoleti Podjestedske muzeum Cesky Dub 2006 ISBN 80 239 6186 1 Bohmisch Aicha Ortsgeschichte mit Bebilderung in Randolf Granzer Reichenberg Stadt und Land im Neissetal Ein Heimatbuch herausgegeben vom Heimatkreis Reichenberg in der Heimatstube Reichenberg Augsburg 1974 OCLC 3249745 S 423 433 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Cesky Dub Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Eiche in der Topographia Bohemiae Moraviae et Silesiae Quellen und Volltexte Offizielle Webseite der Stadt Cesky Dub tschech abgerufen am 25 Marz 2019 Podjestedske muzeum Museum der Jeschken Region tschech abgerufen am 25 Marz 2019 Johanitska komenda svate Zdislavy a Havla z Lemberka Johanniterkommende tschech abgerufen am 25 Marz 2019 https reichenberg de die geschichte reichenbergs gemeinden aus dem stadt und landkreis reichenberg 2 boehmisch aicha 3 Einzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 563960 Cesky Dub Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB a b Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Band 2 Bunzlauer Kreis Prag 1834 S 232 Ziffer 1 a b Anton Frind Die Kirchengeschichte Bohmens im Allgemeinen mit besonderer Berucksichtigung auf die jetzige Leitmeritzer Diocese Band 3 Prag 1872 S 219 Roman von Prochazka Stammfolge der Grafen Schrattenbach In Genealogisches Handbuch erloschener bohmischer Herrenstandsfamilien Neustadt an der Aisch 1973 ISBN 3 7686 5002 2 S 275 Anmerkung 1 Jahrbucher des bohmischen Museums fur Natur und Landerkunde Geschichte Kunst und Literatur Band 2 Prag 1831 S 196 Ziffer 15 Statistische Ubersichten uber die Bevolkerung und den Viehstand in Osterreich Wien 1859 S 39 linke Spalte Gemeindelexikon Bohmen 1900 S 912 Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 3 Leipzig und Wien 1905 S 161 a b Michael Rademacher Stadt und Landkreis Reichenberg Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Czeski Urzad Statystyczny http www uir cz casti obce obec 563960 Obec Cesky Dub http www uir cz zsj obec 563960 Obec Cesky Dub http www uir cz katastralni uzemi obec 563960 Obec Cesky DubStadte und Gemeinden im Okres Liberec Bezirk Reichenberg Bila Bily Kostel nad Nisou Bily Potok Bulovka Cetenov Cernousy Cesky Dub Chotyne Chrastava Ctverin Detrichov Dlouhy Most Dolni Rasnice Frydlant Habartice Hejnice Hermanice Hlavice Hodkovice nad Mohelkou Horni Rasnice Hradek nad Nisou Jablonne v Podjestedi Janovice v Podjestedi Januv Dul Jermanice 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