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Das Kloster Kladruby deutsch Kloster Kladrau ist eine ehemalige Benediktiner Abtei und liegt in der Stadt Kladruby im Okres Tachov im Westen Tschechiens Es wurde im Jahr 1785 im Zuge der Josephinischen Reformen aufgelost Die Klosterkirche Maria Himmelfahrt im Stile der Barockgotik ist eines der grossten Kirchengebaude in Bohmen und heute ein Nationales Kulturdenkmal in Tschechien Die ehemalige Benediktinerabtei Kladrau Abteiwappen 1641 ehemalige Abteikirche Maria HimmelfahrtKlausurflugelGotische Abteikirche KladrubyInnenraumInhaltsverzeichnis 1 Besitz und Baugeschichte 1 1 Benediktinerkloster 1115 1785 1 2 Besitz des Religionsfonds 1785 1825 1 3 Besitz der Windisch Graetz 1825 1945 1 4 Staatsbesitz 1945 heute 2 Architektur 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBesitz und Baugeschichte BearbeitenBenediktinerkloster 1115 1785 Bearbeiten Das Kloster wurde im Jahre 1115 von Herzog Vladislav I und seiner Ehefrau Richenza von Berg im Flusstal der Uhlavka im Westen Bohmens wahrend der romisch katholischen Kolonisation im umgebenden Siedlungsgebiet der westslawischen Choden gestiftet mit den Einnahmen aus den erbuntertanigen Orten ausgestattet und durch den Orden der Benediktiner mit Monchen aus Schwaben besiedelt Ausserdem schenkte er dem Kloster Grundbesitz im Bereich von Bohmisch Aicha Cesky Dub in Nordbohmen deren Grundherrschaft von den Benediktinern 1234 weiter verkauft wurde Die uberlieferte Grundungsurkunde des Klosters Kladruby aus dem Jahre 1115 soll eine nachtragliche Falschung vom Ende des 12 Jahrhunderts sein die dazu diente einen schriftlichen Beleg fur die umfangreichen Grundherrschaften des Klosters und dessen Einnahmen zu schaffen Wahrend der Angriffe der Hussiten unter dem Feldherrn Andreas Prokop wurde die romanische Basilika in Kladrau niedergebrannt und die Abtei geplundert Im 17 Jahrhundert wahrend der Rekatholisierung in Bohmen entwickelte sich fur einige Jahre im Kloster ein romisch katholischer Wallfahrtsort der keinen Bestand hatte da die Abtei im Dreissigjahrigen Krieg erneut in Mitleidenschaft gezogen wurde Im fruhen 18 Jahrhundert und mit der Ruckgabe des Grossgrundbesitzes erfolgte der Wiederaufbau Die bis auf die Grundmauern zerstorte Abteikirche wurde nach Planen des Baumeisters Johann Blasius Santini Aichl neu errichtet und im Jahre 1726 als bedeutendster Bau der Barockgotik fertiggestellt einem interessanten Phanomen innerhalb des mitteleuropaischen Barock mehr geistes und religionswissenschaftlich als architekturhistorisch zu deuten Weithin sichtbar erhebt sich seither der Bau aus der bewaldeten Umgebung Im Inneren befinden sich zahlreiche Altare ein Chorgestuhl und eine Kanzel 1726 27 geschaffen von Cosmas Damian Asam das Gewolbe des 83 Meter langen Innenraums dominiert eine hohe Kuppel Besitz des Religionsfonds 1785 1825 Bearbeiten Nach der Auflosung der Benediktinerabtei im Jahr 1785 durch den Josephinismus zu Gunsten des Religionsfonds dienten die Gebaude verschiedenen Zwecken sie waren Lazarett Kaserne und Invalidenhaus Besitz der Windisch Graetz 1825 1945 Bearbeiten Im Jahre 1825 kaufte Furst Alfred I zu Windisch Graetz das Kloster und die dazugehorige Grundherrschaft fur 275 500 Goldstucke wobei ein Teil des Kaufpreises wegen seiner Verdienste um die Monarchie Osterreich Ungarn nicht bezahlt werden musste In Kladruby wurde im Jahre 1864 im ehemaligen klosterlichen Konvent eine Brauerei errichtet Im Revolutionsjahr 1848 endete die Erbuntertanigkeit der Dorfbewohner In der ehemaligen Klosteranlage wurde von den Windisch Graetz eine Grablege eingerichtet in die 1886 auch die Sarge des Fursten Alfred I und seiner Gemahlin uberfuhrt wurden Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges verloren die Fursten Windisch Graetz im Zuge einer Bodenreform in der Tschechoslowakei zahlreiche Landereien behielten aber den Hauptsitz der Familie in Tachov in Westbohmen Ludwig Aladar Furst von Windisch Graetz zog nachdem er seinen Onkel Alfred III zu Windisch Gratz beerbt hatte nach Kladruby und richtete dort eine umfangreiche Bibliothek und ein Familienarchiv ein 1938 bis 1945 gehorte Kladruby zum Deutschen Reich Im Jahre 1945 wurde der Gesamtbesitz der Familie Windisch Graetz in der Tschechoslowakei konfisziert Staatsbesitz 1945 heute Bearbeiten Das ehemalige Kloster Kladruby ist seit 1945 im Staatsbesitz und kann besichtigt werden Architektur BearbeitenDie Abteikirche entstand als romanische Basilika im 12 Jahrhundert Das heutige Aussehen im Stile der bohmischen Barockgotik gestaltete in den Jahren 1712 bis 1726 der Baumeister Johann Blasius Santini Aichl An der Sudseite befindet sich ein Teil des ehemaligen Konvents und der Pralatur im Suden der neue Konvent entworfen von Kilian Ignaz Dientzenhofer Das Innere der Kirche wurde von den Brudern Cosmas Damian und Egid Quirin Asam und dem Bildhauer Matthias Bernhard Braun gestaltet Die Orgel wurde von Johann Leopold Burkhardt in den Jahren 1726 1728 erbaut 1 Literatur BearbeitenLillian Schacherl Barockgotik in Kladrau In Diess Bohmen Kulturbild einer Landschaft 3 Aufl Prestel Verlag Munchen 1977 ISBN 3 7913 0240 X Seite 109 und 110 EA Munchen 1966 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Kladruby Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Kladra in der Topographia Bohemiae Moraviae et Silesiae Quellen und Volltexte Kloster Kladruby cz en de fr Kloster Kladruby auf der Website des Nationalen Denkmalamtes Pilsen de en Einzelnachweise Bearbeiten Informationen zur Orgel auf organindex de Abgerufen am 7 November 2021 49 712222222222 12 995555555556 Koordinaten 49 42 44 N 12 59 44 O Normdaten Korperschaft GND 4683484 9 lobid OGND AKS LCCN n79040936 VIAF 123639348 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Kladruby amp oldid 233824018