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Dieser Artikel beschreibt die Gemeinde Krizany Zu dem gleichnamigen Ortsteil von Svetla pod Jestedem siehe dort Krizany fruher Sucha deutsch Kriesdorf ist ein sieben Kilometer langes Waldhufendorf an der Westseite des Jested Jeschken welches sich entlang des Jestedsky potok Jeschkenbach erstreckt im Okres Liberec in Tschechien Das Gebiet wird Podjestedi etwa Unter dem Jeschken genannt KrizanyKrizany Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Liberecky krajBezirk LiberecFlache 2855 8038 1 haGeographische Lage 50 44 N 14 54 O 50 738333333333 14 901111111111 386 Koordinaten 50 44 18 N 14 54 4 OHohe 386 m n m Einwohner 844 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 463 43Kfz Kennzeichen LVerkehrStrasse Chrastava OsecnaBahnanschluss Retenice Lovosice Ceska Lipa LiberecStrukturStatus GemeindeOrtsteile 2VerwaltungBurgermeister Vaclav Honsejk Stand 2007 Adresse Krizany 80463 53 KrizanyGemeindenummer 564184Website www obeckrizany cz Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Anfange 2 2 15 bis 19 Jahrhundert 2 3 20 Jahrhundert und danach 2 4 Kirche 2 5 Pfarrei 3 Bevolkerung 3 1 Aus dem Statistischen Gemeindelexikon der Tschechoslowakischen Republik uber die Gemeinde Kriesdorf 4 Infrastruktur 5 Wirtschaft 6 Gemeindegliederung 7 Sehenswurdigkeiten 8 Personlichkeiten 9 Literatur 10 Einzelnachweise 11 WeblinksGeografie Bearbeiten nbsp Gipfel des Silberstein Seifersdorf Blick zum Lausitzer GebirgeDer Ort wird von Ost nach Nord von Bergen umrahmt Jested Jeschken 1010 m NN Maly Jested Moiselkoppe 754 m NN Lom Scheuflerkoppe 679 m NN Im Nordwesten liegt der Sandsteinhohenzug Havran Rabberg 500 m NN Die Dorfstrasse von West nach Ost fuhrt von Zibridice Seifersdorf uber den Na Vyprezi Auerhahnsattel 770 m NN nach Liberec Sie wurde von 1860 bis 1897 gebaut Am Sattel stand fruher ein Marienbild Es wurde 2005 wieder neu aufgestellt In der Ortsmitte von Krizany gehen zwei Strassen nach Norden ab Die ostlich gelegene Strasse fuhrt zum Bahnhof und weiter nach Krystofovo Udoli uber den Pass Krizanske sedlo Kriesdorfer Sattel 576 m NN Sie wurde 1900 vollendet Die westlich gelegene Strasse geht in Richtung Zdislava erbaut 1866 Uber eine Steinbrucke des Jeschkenbaches fuhrt eine Strasse nach Suden Sie geht am Meierhof Druzcovsky Dvur vorbei nach Druscov Drausendorf und Osecna Oschitz Gebaut wurde sie 1877 Ein Fussweg von der Ortsmitte fuhrte an Pietsches Kapelle vorbei zum Bahnhof Zibridice wurde inzwischen nach Krizany eingemeindet nbsp Krizany mit Jested nbsp Krizany Kriesdorf Geschichte BearbeitenAnfange Bearbeiten Im Jahre 945 wurde der Distrikt um Gabel und Lamberg zu dem Kriesdorf gehorte von der bohmischen Krone verwaltet Viele Jahrzehnte spielte der Name Berka als Besitzerherrschaft eine Rolle Im 12 und 13 Jahrhundert werden von den bohmischen Herrschern Deutsche in das Land gerufen Sie wurden vielfach privilegiert und grundeten Orte und Kloster in den Randgebieten Bohmens Besonders durch die Beherrschung der Bergbaukunst brachten sie dem Land Reichtum Es ist anzunehmen dass im Rahmen dieser Siedlungspolitik auch Kriesdorf gegrundet wurde Kriesdorf wurde urkundlich erstmals 1352 als Crysani villa Dorf des Kriesan erwahnt Diese Urkunde wurde im Kirchenbereich gefunden Von dieser Bezeichnung abgeleitet wurde der Name Krizany Unter der Herrschaft des Kaisers Karl IV und seines Sohnes Wenzel IV wurde das spatere Kriesdorf in einer kirchlichen Urkunde von 1384 Krikani Villa genannt Es ist ein Hinweis auf das Vorhandensein eines grundherrschaftlichen Schlosses Seit Ende des 14 Jahrhunderts kam die tschechische Bezeichnung Suchi oder Sucha auf Sie bedeutet etwa Durredorf Der Ortsname wurde im Laufe der Jahrhunderte unterschiedlich geschrieben Chrystorf Chriesdorf Griesdorf Christof Kryssdorff 1481 und Krinsdorf 1615 Die Schreibweise Kriesdorf hat sich seit dem 17 Jahrhundert durchgesetzt Das erwahnte Schloss vielleicht nur ein Edelsitz befand sich in der Gegend der Hauser Nr 30 31 und 33 Der Verwalter soll ein Christov Rabenhaupt gewesen sein Ein adliger Grundherr ist in Kriesdorf nicht bekannt Dieses Gebaude wurde 1684 vollstandig abgetragen Mit seinen Steinen baute man den Kirchturm An einem Kirchturmstein soll noch die Jahreszahl 1684 zu lesen sein 15 bis 19 Jahrhundert Bearbeiten Noch heute sind auf dem Jeschkenkammweg Grenzsteine aus Sandstein zu sehen die hier die Herrschaften Lemberk Lamberg und Grabstejn Grafenstein voneinander trennten Zwischen 1421 und 1433 wurde die Gegend um Kriesdorf von den Hussiten beherrscht In welchem Masse die Bevolkerung unter Zwang den hussitischen Glauben annahm ist nicht bekannt Ab 1520 breitete sich der Protestantismus aus Kriesdorf wurde fur 90 Jahre protestantisch 1624 befahl Kaiser Ferdinand II die Einfuhrung des katholischen Glaubens Wer sich widersetzte der musste auswandern 1627 waren es 30 000 Familien die aus diesem Grund Bohmen verliessen Durch die Abscheulichkeiten des Dreissigjahrigen Krieges wurde Kriesdorf fast entvolkert Nach Beendigung des Krieges musste die Wirtschaft wieder aufgebaut werden Die Grundherrschaften stellten die finanziellen Mittel zur Verfugung mit der Forderung fur sie unentgeltliche Zug und Handarbeit zu leisten Diese Pflichten wurden die Robothen genannt Von jetzt an waren die Bauern unfrei Gegen diese Belastung wehrten sich die Bauern auch in Kriesdorf Sie leisteten Widerstand zuerst mit Abordnungen nach Prag und da dies nichts nutzte zogen sie bewaffnet 1680 gegen ihre Grundherren in Lamberg Kaiser Leopold I beschrankte darauf den Roboth auf gewisse Tage Im Dreissigjahrigen Krieg erhielt Wallenstein dieses Gebiet als Kronlehen und gab es als Lehen 1623 an Rudolph Freiherr von Bredau Danach wurde der westliche Teil des Ortes Eigentum der Herren von Lemberk Lamberg bis in das 19 Jahrhundert Der obere Teil von Kriesdorf und Christophsgrund gehorten zur Herrschaft Grabstejn Grafenstein Am Westhang des Jeschken wo die beiden Jeschkenbache sich vereinen stand eine Kiefer an der drei runde Metallplatten angebracht waren Die Platte die nach Suden wies trug den Buchstaben T welcher Trautmannsdorf bedeutet als Besitzer der Herrschaft Grafenstein Mit S I A versehen war die Platte die nach Suden zeigte Es ist die Abkurzung fur Sanctos Jacobus Austria Ein Hinweis auf das Gebiet der Herrschaft von Bohmisch Aicha das zum Kloster des heiligen Jakob von Wien gehorte Die in Richtung Nordosten angebrachte Platte trug den Buchstaben B Sie bezeichnete die Grenze zur Herrschaft Lamberg mit dem Besitzer Graf von Bredau Diese drei Tafeln waren bis 1858 an dieser Stelle Der Lamberger und der Grafensteiner Teil von Kriesdorf vereinigten sich 1850 Trotzdem blieb unter den Bewohnern lange Zeit ein gegenseitiges Misstrauen Die haufigen Kriege des 18 Jahrhunderts forderten unter den Soldaten aus Kriesdorf und der Zivilbevolkerung ihre Opfer Die Brand und Kriegssteuer belasteten die Menschen zusatzlich Preussische Truppen ruckten 1771 in Kriesdorf ein die von osterreichischen Husaren in der Nahe von Wartenberg geschlagen wurden Im Bayerischen Erbfolgekrieg 1778 1779 plunderten die Preussen Kriesdorf 1775 gab es erneut Aufstande wegen des Roboths Erst 1850 wurde diese Belastung als Ergebnis der 1848er Unruhen abgeschafft Wahrend der Napoleonischen Kriege zog ein franzosisches Armee Korps 1813 in Kriesdorf ein An der Nordseite des Dorfes kam zu einem Zusammentreffen franzosischer und osterreichischer Truppen Anschliessend wurde das osterreichische Lager in der Nahe des Ortes eingerichtet Der Jeschkenbach verwustete Kriesdorf 1809 durch eine Uberschwemmung An den Folgen der Cholera starben 1850 innerhalb von drei Monaten 75 Menschen Die Preussen fielen 1866 von Schonbach kommend in Kriesdorf ein Die Gemeinde musste grosse Mengen Lebensmittel stellen Einige Bauern wurden zu Fuhrleistungen gezwungen um den Tross uber den Jeschken zu bringen Im September 1866 brach erneut die Cholera aus an der 60 Personen starben In den 70er des 19 Jahrhunderts sahen sich viele Einwohner gezwungen auszuwandern Das bevorzugte Ziel der Kriesdorfer war Brasilien Die um 1900 vollendete Bahnstrecke Retenice Liberec verband den Ort in westlicher Richtung mit Niemes und gegen Osten mit dem jenseits des Kriesdorfer Sattel gelegenem Tal der Rokytka Eckersbach und Christophsgrund in Richtung der Stadt Liberec 20 Jahrhundert und danach Bearbeiten Im Ersten Weltkrieg kamen 56 Soldaten aus Kriesdorf ums Leben Das Kriegerdenkmal wurde 1925 eingeweiht Es stand an der Ostseite der Kirche Nach dem Zerfall Osterreich Ungarns mit dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde am 29 Oktober 1918 der tschechoslowakische Staat gegrundet Der von den Deutschbohmen angestrebte Anschluss ihres Siedlungsgebietes an das Deutsche Reich bzw Deutsch Osterreich wurde vom tschechoslowakischen Staat mit Unterstutzung der franzosischen Regierung verhindert Es setzte eine Tschechisierung ein d h alle amtlichen Stellen wurden von Tschechen besetzt Kriesdorf erhielt eine neue tschechische Schule Als Folge des Munchner Abkommens mussten bis zum 2 Oktober 1938 alle tschechischen Beamten den Ort verlassen Wahrend des Krieges verrichteten Kriegsgefangene auf den grossen Bauernhofen Zwangsarbeit Die Behandlung dieser Menschen durch die Bauern war sehr unterschiedlich Es geschah viel Unrecht Am 9 Mai 1945 ruckten Soldaten der Roten Armee in Kriesdorf ein Sie kamen mit Panzern aus der Richtung des Bahnhofs uber die Felder Die deutsche Bevolkerung Kriesdorfs wurde in neun Transporten vom 27 Juli 1945 bis 18 August 1946 nach Deutschland vertrieben Sie hatten sich anfangs 4 Stunden nach der Benachrichtigung mit maximal 30 kg Gepack an bereitstehenden Fuhrwerken einzufinden In der Kreisstadt Jablonne Deutsch Gabel ging der Transport in Viehwaggons nach Deutschland weiter Es kam von Seiten der Tschechen zu Misshandlungen und Ubergriffen Einige Familien wurden in das Landesinnere der Tschechoslowakei transportiert Sie mussten dort ein Jahr ohne Bezahlung arbeiten Die Kriesdorfer wurden auf ganz Deutschland verteilt Die meisten Familien kamen nach Elbingerode Die vertriebenen Kriesdorfer treffen sich jedes Jahr an unterschiedlichen Orten Im September 2005 feierten sie das 50 Heimattreffen in Jonsdorf Wie vorher schon oft besuchten sie Krizany um in der alten Dorfkirche eine Messe zu feiern Der Burgermeister von Krizany hat die Kriesdorfer zu einem offiziellen Empfang in das ehemalige Hotel Effenberger geladen Der Generalvikar der Diozese Litomerice Leitmeritz und der Burgermeister betonten in ihren Reden das Unrecht der Vertreibung die Versohnung und die nun vorhandenen freundschaftlichen Beziehungen Kirche Bearbeiten Die Kirche St Maximilian hiess anfangs St Nicolaus Sie ist wohl eine der altesten in der Gegend Diese katholische Kirche wurde von der Prager Erzdiozese als im Ort Krikani Villa gelegen bezeichnet Im Gabler Dekanat war sie unter der Nr 10 registriert Der alteste Teil der Kirche ist das gotisch gewolbte Presbyterium der Altarbereich In der protestantischen Zeit Ende des 16 Jahrhunderts wurde die Westwand des Presbyteriums entfernt und das Kirchenschiff mit der Sakristei angebaut In einem Glockenhaus nordlich der Kirche hingen drei Glocken Im Jahre 1602 kam eine vierte Glocke hinzu Nachdem 1650 die Kirche wieder von den Katholiken genutzt wurde entstand 1684 der heutige steinerne Glockenturm In der Denkschrift die im Turmknopf verwahrt wurde sind als damalige Herrscher Kaiser Leopold I und fur den lokalen Bereich Graf von Trautmannsdorf genannt Fur den Kirchturmbau wurden Steine des alten Schlosses verwendet 1714 kaufte die Gemeinde eine Orgel Diese wurde durch einen Blitzschlag in den Turm am 28 Juni 1717 beschadigt In der Zeit von 1746 bis 1764 wurden der Hochaltar erneuert und die Kanzel sowie zwei Seitenaltare neu eingebaut Die kunstlerische Gestaltung des Altars ubernahm Klemens Seiberer aus Gabel In den folgenden Jahren kam es mehrfach zu Reparaturarbeiten an Dach und Turm Die alte Kirchturmuhr aus dem Jahre 1709 die nur auf der Westseite des Turmes die Zeit anzeigte wurde 1818 repariert und erhielt ein zusatzliches Zifferblatt auf der Ostseite Am 1 Mai 1821 schlug wieder ein Blitz ein und beschadigte das Mauerwerk an der Nordseite des Turmes Bei der Neueindeckung des Kirchendaches 1844 trug ein starker Sturm das unfertige Dach bis in den Garten hinter der Schule Die Figuren des Olgartens die jahrelang auf dem Kirchboden lagen liess man 1856 renovieren und neu aufstellen Der Kirchenpatron stand in einer Nische gegenuber dem Pfarrhaus Sowohl 1916 als auch 1942 wurden drei Kirchenglocken eingeschmolzen Die Gemeinde hatte 1930 den Verlust durch Kauf von drei neuen Glocken ausgeglichen Nach der Vertreibung 1945 verfiel die Kirche Kulturhistorisch erwahnenswert ist die Nepomukstatue von 1747 Durch Spenden ehemaliger Kriesdorfer wurden nach der Wende die Haupt und zwei Seitenturen sowie die elektrische Anlage der Kirche erneuert Pfarrei Bearbeiten Wann in Kriesdorf das erste eigene Pfarrhaus entstand ist nicht bekannt Der Ort war uber 90 Jahre evangelisch lutherisch Nach 1650 mussten laut Verordnung von Kaiser Ferdinand II alle Untertanen dem katholischen Glauben angehoren Aus Mangel an katholischen Geistlichen wurde Kriesdorf vom Amt Grottau betreut Der letzte lutherische Pastor in Kriesdorf war Jakob Bohm aus Rochlitz Sachsen Ihm folgte als katholischer Pfarrer Jodacus Henricus Herzog aus Erfurt Nach einigen Jahrzehnten hatte Kriesdorf seinen eigenen Pfarrer Die Pfarrei wurde 1743 und 1802 baulich verandert und hatte eigenes Land in der Gegend unterhalb der Rabsteine Krkavci skaly Bevolkerung BearbeitenIm Jahre 1862 hatte Kriesdorf 321 Hauser Der haufigste Familienname war Wollmann das blieb bis 1945 so 1869 1 935 1880 1 816 1890 1 716 1900 1 532 1910 1 493 1921 1 395 1930 1 405 1939 1 257Aus dem Statistischen Gemeindelexikon der Tschechoslowakischen Republik uber die Gemeinde Kriesdorf Bearbeiten Volkszahlungsergebnisse vom 1 Dezember 1930Flache 1598 ha Hauser 340 Bevolkerung 1405 Tschechoslowaken 75 Deutsche 1318 Auslander 12 rom kath 1354 evangelisch 7 tschechoslowakisch 15 Juden 1 ohne Angaben 3 ohne Bekenntnis 25 Volkszahlung vom 17 Februar 1939 Bevolkerung 1257 Haushaltungen 420Bevolkerung nach Wirtschaftsabteilungen Land und Forstwirtschaft 472 Industrie und Handwerk 394 Offentl und private Dienste 54 Selbststandige und Berufslose 193 Mithelfende Familienangehorige 208 Beamte Angestellte 65 Arbeiter 400Infrastruktur BearbeitenIn Kriesdorf gab es 1945 eine Auswahl 1 Kirche 2 Schulen 11 Gaststatten 5 Tanzsale 3 Ausflugsgaststatten 11 Gemischtwarenladen 1 Kaufhaus 4 Backer 5 Fleischer 1 Arzt 1 Zahnarzt 1 Drogerie 1 Tankstelle 1 Molkerei 1 Ringofenziegelei 1 Sagewerk 1 Musikkapelle 1 Gesangsverein 1 Turnverein und anderes Das Postamt hatte ab 1874 tagliche Botengange nach Deutsch Gabel Es wurde 1904 zum Telegrafenamt erweitert Im 1909 gebauten neuen Gemeindehaus waren zu finden Postamt Raiffeisenkasse Gendarmerie 3 Personen und der Distriktsarzt Das Postamt bekam 1922 eine zusatzliche Funktion als Telefonamt Die Elektrifizierung des Ortes erfolgte 1920 Die Eisenbahnstrecke Teplitz Reichenberg mit dem Bahnhof Kriesdorf wurde am 17 September 1900 in Betrieb genommen Der Bahnhof ist der hochstgelegene der ganzen Strecke mit 500 36 m NN Mit 822 m Lange durchbricht der Jeschkentunnel den Kriesdorfer Sattel in Richtung Liberec Wirtschaft BearbeitenIm Oberdorf bestanden bis zum Dreissigjahrigen Krieg kleine Bergwerke zur Eisengewinnung Es erfolgte die Verhuttung an Ort und Stelle Ein Hammer und Pochwerk wurde mit Wasserkraft betrieben Es gab mehrere Schachte in denen nach Kohle gegraben wurde Im Jahre 1852 wurde eine Bergwerksgenossenschaft gegrundet die in einem Stollen Grafit und Nickel forderte Beim Brunnenbau im Ort kam es nicht selten vor dass man auf Kohle stiess In einem weiteren Stollen am Sudfuss der Moiselkoppe im Zechloche fand man Fluss und Schwerspat Auf dem Wacheberg gewann man Ton und Braunkohle Da der Haupterwerbszweig die Landwirtschaft war wurden Muhlen gebraucht Es gab im Dorf vier die fruher alle mit Wasserkraft betrieben wurden Durch den Muhlzwang wurden jeder Muhle bestimmte Hauser zugewiesen Die vier Muller finanzierten eine Bohrung am Jeschken um den Jeschkenbach mehr Wasser zuzufuhren Das Projekt brachte aber keinen Erfolg Von 1790 bis 1840 gab es im Ort zwei Leinwandmanufakturen die Arbeitsplatze auch fur die Nachbarorte anboten Viele Kriesdorfer arbeiteten in Reichenberg als Bauhandwerker oder Industriearbeiter Sie fuhren taglich mit der Eisenbahn Der Kriesdorfer Bahnhof hatte auch Bedeutung fur die sudlich von Kriesdorf liegenden Orte Gegen Ende des 19 Jahrhunderts zog in Kriesdorf der Tourismus ein Der offentliche Badeteich 90 30 m wurde 1910 eroffnet Kreisdorf hat fur Landwirtschaft und Obstbau eine gunstige klimatische Lage Es ist durch die hohen Berge nicht den kalten Ost und Nordwinden ausgesetzt 1945 gab es 70 Vollbauernhofe und 65 landwirtschaftliche Nebenerwerbsbetriebe Bereits 1913 ging man in Kriesdorf in der Tierzucht neue Wege Es wurde die Jungviehweide eingefuhrt Fur die Tierzuchter wurde der Ort 1939 Auktionsplatz fur Nordbohmen In den Kriegsjahren fanden Tierschauen und Pramierungen statt 1911 nahm die Molkerei ihren Betrieb auf Fur den Pflanzenbau wurde 1927 eine Saatgutreinigungsanlage gekauft die in einem Nebengebaude der Molkerei eingerichtet wurde Oberhalb des Bahnhofs wurde 1905 ein Kalksteinbruch erschlossen der die Solvay Werke in Usti nad Labem Aussig belieferte Das Gestein kam mit einer Drahtseilbahn zum Bahnhof Dieser Steinbruch war bis Ende des Ersten Weltkriegs in Betrieb Von 1923 bis 1930 wurde dort Kalk gebrannt In der Nahe des Bahnhofs richtete Josef Oswald 1935 einen elektrotechnischen Betrieb ein der nach der Vertreibung in Bobingen bei Augsburg erfolgreich neu aufgebaut wurde In dem Hugeln sudwestlich des Dorfes befand sich das inzwischen stillgelegte Uranbergwerk Krizany I Gemeindegliederung BearbeitenDie Gemeinde Krizany besteht aus den Ortsteilen Krizany Kriesdorf und Zibridice Seifersdorf 3 die zugleich auch Katastralbezirke bilden 4 Sehenswurdigkeiten BearbeitenDer Jested Jeschken Hausberg Krizanys der ostliche Ortsteil reicht ein Stuck den Berg hinauf Der Fussweg erfordert auf dem letzten Stuck der Krieche besondere Anstrengung Das alte Hotel brannte am 1 Februar 1963 ab weil man beim Auftauen der eingefrorenen Wasserleitung mit dem Schweissbrenner unachtsam war Das neue Restaurant bietet 120 Platze und noch 50 im Cafe Auf dem Maly Jested Moiselkoppe aus Quarzitgestein stand seit 1906 die Jackelbaude Nach 1945 war sie unbewohnt und ist inzwischen verfallen Die Lom Scheuflerkoppe aus Kalkstein hatte als Wanderziel die Kapelle des heiligen Christophorus von 1763 mit einem Bildnis von dem Maler Josef von Fuhrich Der Havran Rabberg mit den 42 m hohen Sandsteinfelsen wird heute noch als Kletterwand zum Training fur Bergsteiger genutzt Durch den Sandsteinbruch entstand 1776 oberhalb des Steinbruchs eine Schmiede die Werkzeuge fur die Steinbrucharbeiter herstellte Daraus entwickelte sich 1887 ein Gasthaus Da es als Ausflugsgaststatte gut besucht wurde lohnte sich der Bau einer Waldbuhne in der Nahe Heute sind davon keine Spuren mehr zu finden Die Semmeringgaststatte an der Strasse nach Bohmisch Aicha wurde 1900 gebaut 1927 wurde sie um Tanzsaal und Badeteich erweitert Nach 1945 war sie Privatwohnung danach Erholungsheim fur Kinder aus Prag Jetzt gehort sie dem Automobilklub in Smichov Personlichkeiten BearbeitenOskar Kreibich 1916 1984 deutscher Maler und Bildhauer geboren in Seifersdorf Georg Wollmann war in der Mitte des 18 Jahrhunderts General in Russland Josef Posselt war ein grosser Manchester Fabrikant Er starb 1933 Josef Neuheiser war 1862 Regiments Musikfuhrer in Wien Franz Schwan war ab 1830 als Lehrer und Ortschronist in Kriesdorf tatig Er ist Trager des Silbernen Verdienstkreuzes mit Krone welches von Kaiser Franz Josef verliehen wurde Franz Wollmann Hofrat 18 Februar 1871 29 August 1961 Er studierte in Wien Germanistik und Anglistik In Krems Wachau wurde er Direktor der Lehrerbildungsanstalt Danach stand er im Staatsdienst als Landesschulinspektor fur Niederosterreich und Wien An der Technischen Hochschule Wien unterrichtete er Esperanto Er ist der Verfasser von Buchern uber deutsche Sprachlehre und Sprachkunde fur Lehrer Literatur BearbeitenFranz Schwan Geschichte der Gemeinde Kriesdorf Personliche Aufzeichnungen In Anton Prokop Geschichte der Gemeinde Kriesdorf Im Selbstverlag Nordendorf uber Augsburg 1862 Anton Prokop Geschichte der Gemeinde Kriesdorf Im Selbstverlag Nordendorf uber Augsburg 1990 Rudolf Hemmerle Sudetenland Bechtermunz Verlag im Weltbild Verlag GmbH Augsburg 1996 S 205 ISBN 3 86047 183 X Rudolf Hemmerle Sudetenland Lexikon 2 Auflage Kraft Mannheim 1985 ISBN 3 8083 1163 0 Daniel Koch Heimatkunde der Gerichtsbezirke Deutsch Gabel und Zwickau i B Verlag des Freien Lehrer Vereines im Schulbezirk Deutsch Gabel Zwickau i B wahrscheinlich 1920 Heimatbuch der Gerichtsbezirke Deutsch Gabel und Zwickau in Bohmen Herausgegeben vom Heimatkreis Deutsch Gabel Zwickau unter eigenverantwortlicher Mitarbeit der Einsender Offsetdruckerei Dunnbier Grossschonau 1975 Einzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 564184 Krizany Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB http www uir cz casti obce obec 564184 Obec Krizany http www uir cz katastralni uzemi obec 564184 Obec KrizanyWeblinks Bearbeitenhttp www jested cz web2005 hot 8 2 de php http www genealogienetz de reg SUD kb kriesdorf htmlStadte und Gemeinden im Okres Liberec Bezirk Reichenberg Bila Bily Kostel nad Nisou Bily Potok Bulovka Cetenov Cernousy Cesky Dub Chotyne Chrastava Ctverin Detrichov Dlouhy Most Dolni Rasnice Frydlant Habartice Hejnice Hermanice Hlavice Hodkovice nad Mohelkou Horni Rasnice Hradek nad Nisou Jablonne v Podjestedi Janovice v Podjestedi Januv Dul Jermanice Jindrichovice pod Smrkem Kobyly Krasny Les Krystofovo Udoli Krizany Kunratice Lazne Libverda Lazany Liberec Mnisek Nova Ves Nove Mesto pod Smrkem Oldrichov v Hajich Osecna Pacerice Pencin Pertoltice Prosec pod Jestedem Prisovice Radimovice Raspenava Rynoltice Sobeslavice Straz nad Nisou Svetla pod Jestedem Svijansky Ujezd Svijany Sychrov Simonovice Visnova Vlastiborice Vselibice Zdislava Zdarek Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Krizany amp oldid 210789849