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Bily Kostel nad Nisou deutsch Weisskirchen an der Neisse ist eine Gemeinde in Tschechien Sie liegt elf Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums von Liberec und gehort zum Okres Liberec Bily Kostel nad NisouBily Kostel nad Nisou Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienHistorischer Landesteil BohmenRegion Liberecky krajBezirk LiberecFlache 2573 3162 1 haGeographische Lage 50 49 N 14 55 O 50 823055555556 14 924444444444 275 Koordinaten 50 49 23 N 14 55 28 OHohe 275 m n m Einwohner 1 082 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 463 31Kfz Kennzeichen LVerkehrStrasse Liberec ZittauBahnanschluss Zittau LiberecStrukturStatus GemeindeOrtsteile 3VerwaltungBurgermeister Jiri Formanek Stand 2008 Adresse Bily Kostel nad Nisou 206463 31 Bily Kostel nad NisouGemeindenummer 563919Website www bily kostel czWeisskirchen Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Gemeindegliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Sohne und Tochter 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenBily Kostel nad Nisou befindet sich nordwestlich des Jeschkengebirges im Tal der Lausitzer Neisse Der sudwestlich gelegene Pass Jitravske sedlo Freudenhohe 319 m bildet den Ubergang vom Jeschkengebirge zum Lausitzer Gebirge Ostlich des Dorfes erhebt sich der Chrastavsky Spicak Spitzberg 361 m im Suden liegen die Dlouha hora Langer Berg 748 m und der Velky Vapenny Grosser Kalkberg 790 m Sudwestlich liegen der Jitravsky vrch Schwammberg mit der Ruine der Burg Roimund und dem Fellerkofel sowie der Vysoka Trogelsberg 545 m Durch das Dorf fuhrt die Bahnstrecke Zittau Liberec Nordlich wird Bily Kostel von der Staatsstrasse 35 von Liberec nach Zittau durchfahren Durch den sudlichen Teil des Ortes verlauft die Staatsstrasse 13 E 442 die von Chrastava uber den Jitravske sedlo nach Jablonne v Podjestedi fuhrt Beide Strassen vereinigen sich westlich zwischen Bily Kostel und Chrastava Durch den Ort fuhrt der Oder Neisse Radweg Nachbarorte sind Pekarka im Norden Dolni Vitkov im Nordosten Dolni Chrastava und Chrastava im Osten Andelska Hora im Sudosten Panenska Hurka im Suden Na Rozkosi und Jitrava im Sudwesten Dolni Sucha im Westen sowie Chotyne und Grabstejn im Nordwesten Geschichte BearbeitenEs wird angenommen dass die erste Besiedlung der von dichten Waldern bestandenen Gegend im 8 und 9 Jahrhundert durch die slawischen Milzener erfolgte Das heutige Dorf entstand im 13 Jahrhundert im Zuge der deutschen Kolonisation Bohmens unter den Premysliden Erstmals urkundlich erwahnt wurde der Ort 1352 als Alba Ecclesia Von den Bewohnern wurde das zur Herrschaft Grafenstein gehorige Dorf nach seinem damaligen Besitzer Heinrich von Dohna der 1347 auch die Wachtburg Roimund angelegt hatte als Heinrichsdorf bezeichnet Im Laufe der Geschichte finden sich fur das immer nach Grafenstein untertanige Dorf noch die Ortsnamen Heinersdorf Hennesdorf und Henrici Villa spater wurde es als Weysskirch und Weisskirchen bezeichnet Die Bewohner lebten zunachst von der Landwirtschaft oder dem Handwerk Ab dem 13 Jahrhundert erfolgte in Frauenberg der Bergbau auf Eisen Kupfer Silber und Bleierz in den Bergen des Jeschkengebirges Dieser erreichte um 1470 seine Blutezeit In den Jahren 1428 bis 1434 wurde Weisskirchen von den Hussiten heimgesucht 1447 zerstorten die Truppen des Oberlausitzer Sechsstadtebundes die Burg Roimund Zum Ende des 15 Jahrhunderts war die Ruine zu dem Schlupfwinkel einer Rauberbande geworden die die Gegend unsicher machte 1512 eroberte Nikolaus II von Dohna den Raubersitz liess die Ruine schleifen und gab ihre Reste den Bewohnern von Weisskirchen als Baumaterial frei Die Burggrafen von Dohna verkauften 1562 die Herrschaft an Georg Mehl von Strehlitz Er forderte die Herrschaft und den Bergbau Fur den Umbau der Burg Grafenstein zu einem Renaissanceschloss legte er seinen Untertanen hohe Lasten auf in deren Folge es 1566 zu einem Bauernaufstand kam Mehl der lediglich das niedere Bergregal besass eignete sich zur Finanzierung des Schlossbaus auch das dem Landesherrn zustehende Silber an Nachdem dies offenkundig geworden war erfolgten seine Verurteilung und der Zwangsverkauf der Herrschaft Im Dreissigjahrigen Krieg verwusteten und plunderten 1631 ungarische und kroatische Truppen unter Rudolf von Tiefenbach das Dorf 1635 fielen kursachsische Truppen in Weisskirchen ein und 1639 folgten die kaiserlichen Im darauffolgenden Jahr brach eine Pestepidemie aus bei der die Halfte der Einwohner starb 1645 besetzten die Schweden das Dorf Sie raubten die Kirche aus und zerstorten die Schmelzhutte Als 1651 die Rekatholisierung einsetzte entschieden sich die Mehrheit der Bewohner fur die Beibehaltung des evangelischen Glaubens und gingen ins Exil Wegen der von den Grafen Gallas auferlegten Lasten brach 1680 unter Fuhrung des Weisskirchener Schmiedes Petrus Thiel ein Bauernaufstand aus Nach dessen Niederschlagung konnte sich Thiel seiner Verhaftung durch Flucht entziehen 1773 erfolgte ein Versuch zur Wiederaufnahme des Erzbergbaus der erfolglos blieb Stattdessen begann der Abbau von Kalkspat Im zweiten Drittel des 19 Jahrhunderts setzte die Industrialisierung ein 1836 entstand die erste Textilfabrik Im Jahre 1842 entstand eine holzerne Brucke uber die Neisse auf der ab 1848 Maut erhoben wurde Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Weisskirchen mit den Ortsteilen Backenhain Freudenhoh und Frauenberg ab 1850 eine politische Gemeinde im Gerichtsbezirk Kratzau bzw Bezirk Reichenberg 1858 wurde der Ort durch ein Hochwasser der Neisse geschadigt Im darauf folgenden Jahr begann der Bau der Zittau Reichenberger Eisenbahn Wegen der Feuergefahr durch Funkenflug aus den Lokomotiven mussten dabei die Dacher der Hauser entlang der Bahnstrecke mit Schieferbedachung versehen werden Ab 1864 wurde im Dorf ein Nachtwachter angestellt der den Besitz der Einwohner zu schutzen hatte Der Bahnhof Weisskirchen wurde 1867 eingeweiht 1868 grundete sich die Freiwillige Feuerwehr Weisskirchen In Teilen der Muhle richtete Anton Ressel 1871 eine Schafwollspinnerei ein 1883 errichteten die Gebruder Soyka eine grosse Papiermuhle Im Jahre 1894 wurde das neue Schulhaus eingeweiht 1895 entstand die neue Strasse nach Nieder Berzdorf und Ketten Beim Julihochwasser von 1897 uberflutete die Neisse 174 Hauser Im Jahre 1900 hatte Weisskirchen 1600 Einwohner 1905 brannte das beliebte Ausflugsgasthaus an der Freudenhohe ab Der amtliche Name der Gemeinde wurde 1916 auf Weisskirchen an der Neisse Bily Kostel nad Nisou erweitert Am 25 Oktober 1926 wurde die neue Betonbrucke uber die Neisse fertiggestellt Im Parterre der Schule wurden 1927 eine tschechische Minderheitenschule und ein tschechischer Kindergarten eingerichtet Im Jahre 1930 lebten in der Gemeinde 1652 Menschen Infolge des Munchner Abkommens wurde Weisskirchen an der Neisse 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehorte bis 1945 zum Landkreis Reichenberg 1939 lebten in dem Dorf 1522 Menschen Im April 1941 wurde auf einem Gehoft ein Lager fur 20 franzosische Kriegsgefangene eingerichtet heute befindet sich darin der Gasthof U Formanku Am Kalkberg sturzte im Oktober 1941 eine deutsche Junkers Maschine mit siebenkopfiger Besatzung ab In der Pfohlschen Fabrik entstand 1942 ein Lager fur sowjetische Kriegsgefangene die fur Arbeiten an der Eisenbahnstrecke eingesetzt wurden Die fruhere Textilfabrik Jager wurde im September 1944 zu einem Aussenlager des KZ Gross Rosen umgewandelt in das hollandische und franzosische Judinnen aus dem KZ Auschwitz zur Zwangsarbeit in der Waffenfabrik Spreewerke im benachbarten Kratzau verlegt wurden Nach Kriegsende erfolgte die Vertreibung der deutschen Bevolkerung 1946 wurden die Gebeine von neun Judinnen und zwei sowjetischen Kriegsgefangenen die in den Konzentrationslagern umgekommen waren exhumiert Die beiden Russen wurden feierlich auf dem Friedhof beigesetzt und ein Gedenkstein errichtet Die sterblichen Reste der judischen Frauen wurden in ihre Heimatlander uberfuhrt Die Wiederbesiedlung mit tschechischer Bevolkerung konnte den Einwohnerverlust nicht ausgleichen Zahlreiche Gehofte blieben herrenlos und verfielen 1960 ruckte ein Abrisskommando der tschechoslowakischen Armee nach Bily Kostel nad Nisou ab und riss 60 bis 70 verfallene Anwesen nieder Nach dem Hochwasser von 1958 bei dem ein zehnjahriger Junge ertrank erfolgte in den Jahren 1960 und 1961 eine Flussregulierung der Neisse Bis 1960 gehorte Bily Kostel nad Nisou zum Okres Liberec okoli und kam mit Beginn des Jahres 1961 zum Okres Liberec Von 1980 bis 1990 war Bily Kostel nach Chrastava eingemeindet Im Jahre 1991 dienten von den 212 Hausern des Dorfes 190 dauerhaft zu Wohnzwecken In ihnen lebten 742 Menschen Gemeindegliederung BearbeitenDie Gemeinde Bily Kostel nad Nisou besteht aus den Ortsteilen Bily Kostel nad Nisou Weisskirchen an der Neisse Panenska Hurka Frauenberg und Pekarka Backenhain 3 Zu Bily Kostel nad Nisou gehort ausserdem die Einschicht Na Rozkosi Freudenhoh Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Bily Kostel nad Nisou und Panenska Hurka 4 nbsp Kirche des hl NikolausSehenswurdigkeiten BearbeitenRuine der Burg Roimund und Felsen Fellerkofel sudwestlich des Dorfes uber der Freudenhohe in den Waldern des Jeschkengebirges Naturdenkmal Elefantensteine sudwestlich des Dorfes am Fusse der Vysoka im Lausitzer Gebirge Kirche des hl Nikolaus der im 17 Jahrhundert errichtete Bau wurde 1679 um dem Kirchturmanbau erweitert und erhielt 1732 seine heutige barocke Gestalt Minimuzeum maslovani Ausstellung historischer Exponate zur Butterherstellung und Milchverarbeitung Kapelle auf dem Friedhof Kapelle der hl Dreifaltigkeit in Panenska Hurka geweiht 1911Sohne und Tochter BearbeitenFranz Sitte 1818 1879 osterreichischer Architekt Erwin Pracht 1925 2004 deutscher PhilosophWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Bily Kostel nad Nisou Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 563919 Bily Kostel nad Nisou Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB http www uir cz casti obce obec 563919 Obec Bily Kostel nad Nisou http www uir cz katastralni uzemi obec 563919 Obec Bily Kostel nad NisouStadte und Gemeinden im Okres Liberec Bezirk Reichenberg Bila Bily Kostel nad Nisou Bily Potok Bulovka Cetenov Cernousy Cesky Dub Chotyne Chrastava Ctverin Detrichov Dlouhy Most Dolni Rasnice Frydlant Habartice Hejnice Hermanice Hlavice Hodkovice nad Mohelkou Horni Rasnice Hradek nad Nisou Jablonne v Podjestedi Janovice v Podjestedi Januv Dul Jermanice Jindrichovice pod Smrkem Kobyly Krasny Les Krystofovo Udoli Krizany Kunratice Lazne Libverda Lazany Liberec Mnisek Nova Ves Nove Mesto pod Smrkem Oldrichov v Hajich Osecna Pacerice Pencin Pertoltice Prosec pod Jestedem Prisovice Radimovice Raspenava Rynoltice Sobeslavice Straz nad Nisou Svetla pod Jestedem Svijansky Ujezd Svijany Sychrov Simonovice Visnova Vlastiborice Vselibice Zdislava Zdarek Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bily Kostel nad Nisou amp oldid 235805788