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Das Cesky raj deutsch Bohmisches Paradies ist eine Mittelgebirgslandschaft im Nordosten Tschechiens am Mittellauf der Jizera Gepragt ist die Landschaft vor allem durch die bekannten Felsenstadte aus Sandstein Seit 1955 steht ein Teil der Region als Chranena krajinna oblast Cesky raj unter Naturschutz und ist damit das alteste grossraumige Schutzgebiet des Landes Wegen der besonderen geologischen Struktur wurde die Region 2005 in die Netze der europaischen und der globalen Geoparks aufgenommen seit 2015 ist sie ein UNESCO Global Geopark Das Symbol des bohmischen Paradieses ist die Burg Trosky Das Schloss Hruba Skala im Vordergrund mit der Burgruine Trosky dem Symbol des bohmischen Paradieses im Hintergrund Die Drachenfelsen in Hruba SkalaUbersichtsplan der Schutzgebiete im Bohmischen ParadiesDie Felsenstadt Hruboskalsko Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Lage und Ausdehnung 1 2 Geografie und Geologie 1 3 Flora und Fauna 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Bergsport 5 Orte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 AnmerkungenBeschreibung BearbeitenLage und Ausdehnung Bearbeiten Das Landschaftsschutzgebiet ist 181 5 km gross Die Flache gehort zu vorwiegend kleinen landlichen Gemeinden in Teilen der Kreise Semily Mlada Boleslav und Jicin Eine genaue Grenze fur die Region gibt es jedoch nicht In Aufsatzen Buchern und Liedern werden Stadte wie Mlada Boleslav Bezdez Cesky Dub und Sychrov im Westen Bozkov im Norden Nova Paka und Konecchlumi im Osten sowie Kopidlno Stare Hrady und Liban im Suden zur Region gezahlt 1 Das geschutzte Gebiet besteht aus drei getrennten Teilen Der 2005 ausgewiesene Geopark verbindet sie und bezieht auch die umliegende nicht geschutzte Landschaft ein Er dehnt sich auf 700 km aus Zu der Touristischen Region Cesky raj zahlt schliesslich auch das weitere Umland mit 126 Gemeinden und einer Gesamtflache von 1091 km 2 Im Osten grenzt die Region an das Vorland des Riesengebirges im Norden geht die hugelige Landschaft in das Isergebirge uber Westlich schliessen sich die bewaldeten Flachen der Ralska Pahorkatina an Die Landschaft im Suden die zur Bohmischen Pfanne gehort ist eben und landwirtschaftlich gepragt Geografie und Geologie Bearbeiten Das Bohmische Paradies gehort der Gebirgsformation Bohmische Tafel Ceska tabule an Sedimente des mesozoischen Meeres bilden den Untergrund fur Sandsteinfelsen die in der spaten Kreidezeit entstanden sind Die Sandsteinformationen bilden ausgedehnte Plateaus welche etwa mit den Felsgebieten der Sachsischen Schweiz vergleichbar sind Die bekanntesten Felsenstadte sind Hruboskalsko Prachovske skaly Prihrazske skaly die Klokocske skaly und Betlemske skaly Die Sandsteinplateaus werden von tiefen Schluchten durchbrochen Dazu kommen vereinzelte aber markante vulkanische Kegelberge ausgedehnte Walder Kulturland und in die Natur eingebettete Teiche darunter der Oborsky rybnik mit 11 4 ha Wasserflache Gute Fernsicht hat man von den Aussichtspunkten auf den hochsten Bergen Kozakov 744 m und Kopanina 657 m Flora und Fauna Bearbeiten In der Landwirtschaft ist der Ackerbau vorherrschend Weideland ist seltener anzutreffen In den Waldern dominieren Nadelholzgewachse Stellenweise sind noch Laubmischwalder erhalten Wertvolle Wildpflanzenbestande finden sich besonders in den Schluchtenwaldern und Feuchtgebieten In den Felsen finden Uhus Falken Kolkraben und Steinmarder gunstige Bedingungen vor in den Feuchtgebieten konnen Eisvogel Weissstorche und Graureiher beobachtet werden Das bohmische Paradies ist keine unberuhrte Natur sondern eine seit mehreren Jahrtausenden bewohnte und kultivierte Kulturlandschaft deren Wert vor allem in der typischen Pragung durch die Sandsteinfelsen gesehen wird In der Region haben sich nie grossere Industriebetriebe angesiedelt Okologische Gefahren drohen besonders durch die Landwirtschaft und den Bergsport Tourismus Geschichte BearbeitenDie Region ist seit der Jungsteinzeit besiedelt Die fruhesten Siedlungen beschrankten sich auf die fruchtbaren Talebenen die Felsen blieben mit Ausnahme der Skaly na Muzskem unbewohnt Auf dem Berg Kozakov bestanden Werkstatten fur die Verarbeitung von Jaspis Um 1100 v Chr bildete sich ein dichtes Netz von Siedlungen der Lausitzer Kultur Die Dorfer waren nur 1 2 Kilometer voneinander entfernt und auch auf den Felsen und besonders in den Hohlen sind fur diese Zeit zahlreiche Siedlungsspuren nachgewiesen Befestigte Hohenburgen entstanden unter anderem auf dem Berg Muzsky in Hruba skala und in Prachovske skaly Das System der gut geschutzten und strategisch gunstig gelegenen Wehrsiedlungen blieb zum Teil bis ins Mittelalter in Gebrauch allerdings ohne dass sich eine Siedlungskontinuitat feststellen lasst Spatestens ab dem 11 Jahrhundert n Chr wandelte sich die Siedlungsstruktur In den Hohenlagen errichtete der lokale Adel zahlreiche befestigte Herrensitze und Burgen die das Landschaftsbild bis heute pragen Die touristische Erschliessung der Region begann im fruhen 19 Jahrhundert in der Gegend von Nova Ves deutsch Wartenberg ab 1966 genannt Sedmihorky Das 1841 dort gegrundete Luft und Kaltwasserbad Lazne Sedmihorky benannt nach der Mineralquelle Sedmihorka bot den Gasten besonders reine Luft und einige kalte Heilquellen von denen die Aloisienquelle die bedeutendste ist Einer der ersten Gaste der tschechische Dichter Karel Havlicek Borovsky pragte noch im gleichen Jahr die Bezeichnung Bohmisches Paradies die sich rasch einburgerte und die diese Region noch heute tragt Den ersten Reisefuhrer durch das Bohmische Paradies schrieb 1885 Josef Zdenko Pryl auf Veranlassung des Grunders und Direktors des Kurbades Sedmihorky in Nova Ves Dr Antonin Vincenc Slechta Viele bohmische Kunstler liessen sich in Sedmihorky und Umgebung inspirieren Der Komponist Bedrich Smetana verbrachte hier ein Gutteil seiner letzten Lebensjahre 1876 bis 1884 hielt er sich in Jabkenice auf und komponierte hier u a Tabor und Blanik die letzten beiden sinfonischen Dichtungen aus dem Zyklus Mein Vaterland Ma Vlast Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Burg Kost nbsp Kopicuv statek VolksarchitekturIn der Region befinden sich zahlreiche kulturelle und historische Denkmaler und Natursehenswurdigkeiten Zu nennen sind die auf hohen Felsen gebauten Burgen Kost und Trosky Vranov Valdstejn Zbiroh Drabske svetnicky Rotstejn Valecov und die Schlosser Hruba Skala Hruby Rohozec und Humprecht Als besonders landestypisch werden die Bauernhauser in Blockbauweise betrachtet bekanntestes Beispiel ist der Kopicuv statek zuvor Jirosova rychta als Beispiel der Volksarchitektur in der Ortschaft Kacanovy Okres Semily Bergsport BearbeitenFur Kletterer sind die Felsreviere Prachovske skaly Hruba skala Suche skaly und Skaly na Muzskem interessant Ein bedeutender Gipfel ist hier die Stute Kobyla in Prihrazy Taktstock Leuchtturm Kapellmeister und die Drachenfelsen sind die wichtigsten Gipfel in der Hruba skala In Prachovske skaly sind dies die Rabenturme die Prachauer Nadel und die Prachauer Mutze Geklettert wird hier schon seit den zwanziger Jahren des 20 Jahrhunderts anfangs vorwiegend von Reichenberger und Dresdner Kletterern Spater vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg kamen dann immer mehr einheimische tschechische Kletterer hinzu Zu beachten ist dass nach Regen auf Grund des sehr weichen Gesteines 48 Stunden nicht geklettert werden darf Ausnahme sind die Felsen der Suche skaly die aus sehr festem Sandstein bestehen Orte BearbeitenIn der Mikroregion Cesky raj haben sich die Gemeinden Sobotka Mladejov Troskovice Libosovice Olesnice Hruba Skala Karlovice Kacanovy Ktova Vysker Osek Dobsin Branzez und Knezmost zusammengeschlossen Siehe auch BearbeitenSlovensky raj Slowakisches Paradies Literatur BearbeitenChranena Uzemi CR 1 Stredni Cechy Praha 1996 ISBN 80 902132 0 0 Jan Filip Dejinne pocatky Ceskeho raje Praha 1947 Weblinks BearbeitenLiteratur und andere Medien von und uber Cesky raj im Katalog der Nationalbibliothek der Tschechischen Republik Homepage der touristischen Region deutsch Homepage der Mikroregion tschechisch Homepage des Geoparks tschechisch englisch Anmerkungen Bearbeiten Josef Prosek Eva Bilkova Cesky raj CTK Pressfoto Praha 1988 o S Tschechisches Statistisches Amt50 519722222222 15 170555555556 Koordinaten 50 31 11 N 15 10 14 O Normdaten Geografikum GND 1060403463 lobid OGND AKS LCCN sh85022207 VIAF 311446286 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cesky raj amp oldid 224755032