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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Hanseat Begriffsklarung aufgefuhrt Als Hanseat wird historisch ein Mitglied der Oberschicht der drei Hansestadte Hamburg Bremen und Lubeck in der Zeit nach der Hanse bezeichnet also seit Mitte des 17 Jahrhunderts Der Begriff des Hanseaten wird heute losgelost von seinen schichtenspezifischen zeitlichen und auf die Stadte Hamburg Bremen und Lubeck beschrankten Wurzeln auch rein regional verwendet und bezeichnet dann die Gesamtheit der heutigen Einwohner der historischen Hansestadte worin sich zugleich seine neuzeitliche Bedeutung erschopft Der vorliegende Artikel befasst sich mit dem in seiner Bedeutung eng umgrenzten soziostrukturellen Begriff des Hanseaten der zeitlich zudem vom alteren und umfassenderen Begriff der Hansekaufleute zu unterscheiden ist Johann Hinrich Gossler 1738 1790 Inhaber des Handelshauses Joh Berenberg amp GosslerChristian Adolph Overbeck 1755 1821 Burgermeister Lubecks Dichter und Aufklarer Beispiel fur den verantwortungsbewussten Musterburger dem der hanseatische Mythos so vieles verdankt 1 Johann Christian Jauch senior 1765 1855 Grossburger zu Hamburg Cousin Christian Adolph Overbecks Die hamburgischen Jauchs zahlten zu den alteingesessenen hanseatischen Familien 2 Die Angelegenheiten der mittelalterlichen und fruhneuzeitlichen Hanse die im 17 Jahrhundert unterging wurden regelmassig 3 mit dem Beiwort hansisch bezeichnet ihre Mitglieder als Hansekaufleute 4 5 Der Begriff hanseatisch taucht erstmals in Werdenhagens De Rebus Publicis Hanseaticis Tractatus von 1631 auf Zwischen Hamburg Bremen und Lubeck entstand in den Jahren 1630 bis 1650 als Bundnis die Hanseatische Gemeinschaft 4 Sie fuhrte die Tradition der Hanse fort und ihre Mitglieder ubernahmen Mitte des 19 Jahrhunderts den Begriff Hansestadt neben Freie Stadt in den Staatsnamen der drei Stadtstaaten Das auf den Privilegien der Oberschicht grundende Hanseatentum alter Pragung endete 1918 mit dem Untergang des Deutschen Kaiserreichs und der Einfuhrung des allgemeinen und gleichen Wahlrechts auch in den drei Hansestadten Das mit dem historischen Substantiv Hanseat korrespondierende Adjektiv hanseatisch bezeichnet entweder die Angelegenheiten der Stadte der Hanseatischen Gemeinschaft oder die Eigenschaften eines Hanseaten Als letztere wird eine Kombination von Haltungen und Einstellungen empfunden zu denen Weltlaufigkeit kaufmannischer Wagemut Gediegenheit Verlasslichkeit Handschlag genugt Zuruckhaltung sowie die Fahigkeit zur Selbstironie gehoren 4 und jedenfalls fur das Hanseatentum alter Pragung dass diese freien Burger wirklich denselben Stolz kultivieren wie der hochmutigste Aristokrat 6 Der tradierte Begriff des Hanseaten bzw des Hanseatischen ist durch die Verwendung als reine Regionalbezeichnung keineswegs verdrangt worden Im ursprunglichen Sinn werden heute noch zu den Hanseaten die Mitglieder der alten hanseatischen Familien sowie die erfolgreichen Kaufleute und Senatoren der drei Stadte Hamburg Bremen und Lubeck gerechnet sofern sie wesentliche Zuge der historischen hanseatischen Lebensweise verkorpern Wenn in neuer Zeit Personlichkeiten wie zum Beispiel Helmut Schmidt Karl Carstens Gerd Bucerius oder Walther Leisler Kiep unabhangig von ihrem konkreten Wohnort dezidiert als Hanseaten bezeichnet werden weil sie hanseatische Eigenschaften und Einstellungen in herausragender Weise reprasentieren wird auf den Nimbus des historischen Hanseatentums Bezug genommen Inhaltsverzeichnis 1 Reichweite des Begriffs Verhaltnis zu den anderen Standen 2 Die Stadte der Hanseatischen Gemeinschaft Unterschiede 3 Hanseatentum Patriziat Oligarchie und Senatorabili 4 Verhaltnis zum Adel 4 1 Unterschiede zwischen den Hansestadten 4 2 Hamburg und der Adel 4 2 1 Auswartiger Adel 4 2 2 Hanseatische Adelige 5 Auszeichnungen 6 Stolz 7 Verhaltnis zum Militar 8 Mazenatischer Burgersinn 8 1 Stiftungen aus hansischer Zeit 8 2 Stiftungen in hanseatischer Zeit 8 3 Stiftungen in Hanseatischer Tradition 9 Ehrenamt 10 Landhauser und Villen 11 Ruinoser Lebensstil 12 Anglophilie 12 1 Hansische Zeit 12 2 18 Jahrhundert 12 3 19 Jahrhundert 12 4 20 Jahrhundert 13 Juden und Hanseaten 13 1 Bis zum Ende des 18 Jahrhunderts 13 2 19 Jahrhundert 14 In der Zeit des Nationalsozialismus 14 1 Hamburg 14 2 Bremen 15 Hanseatentum in der Gegenwart 16 Hanseatische Familien 17 Hanseaten nach Reichtum 18 Hanseaten ohne hanseatischen Familienhintergrund 19 Hanseatische Feste 20 Literatur 21 Weblinks 22 BelegeReichweite des Begriffs Verhaltnis zu den anderen Standen Bearbeiten nbsp Cesar Godeffroy 1813 1885 der Sudseekonig wurde zum Inbegriff des hanseatischen Kaufmanns 7 Neben der regionalen Beschrankung des Begriffs Hanseat auf Einwohner der Stadte Hamburg Bremen und Lubeck und der zeitlichen Beschrankung auf die Zeit nach dem Untergang der Hanse bestand eine personelle Beschrankung auf eine zahlenmassig kleine Oberschicht Percy Ernst Schramms Diktum alle Hamburger vom Burgermeister bis zum letzten Mann im Hafen waren eines Standes 8 kann ebenso wie Johann Carl Daniel Curios vielzitierte Aussage von 1803 Hamburger kennen und haben nur einen einzigen Stand den Stand eines Burgers nur formale Richtigkeit beanspruchen Als Hanseaten wurden keineswegs alle geburtigen 9 oder gar eingemeindeten Stadtburger verstanden vielmehr erfolgte eine Einschrankung auf jenen Stand von Kaufleuten der dem Hanseatischen seinen Nimbus verlieh Die Freie und Hansestadt Hamburg ist eine der altesten Republiken in Europa aber kaum jemand wurde auf den verwegenen Gedanken kommen sie eine alte Demokratie zu nennen 10 Die Bevolkerung Hamburgs und Lubecks mit Einschrankungen auch Bremens teilte sich streng in drei Stande den Handelsadel die wohlhabenden Industriellen oder kleinen Kaufleute und die Plebs 11 Man sollte nicht glauben dass in einer rein burgerlichen Stadt wie H ohne Hof ohne Adel ohne Militarchargen eine solch altmodische Observanz in Beziehung auf die strengste Sonderung der verschiedenen Klassen obwalte als dies wirklich der Fall ist 12 Den Handelsadel bildeten die Kaufleute die allein dank ihrer okonomischen Verhaltnisse in der Lage waren das Grosse Burgerrecht zu erwerben 13 Wer nicht zu den Kaufleuten und reedern gehorte musste mindestens Rechtsgelehrter oder Hauptpastor sein 14 um das Pradikat Hanseat beanspruchen oder zugeschrieben bekommen zu konnen Die burgerliche Oberschicht der Hanseaten besetzte die soziale Position die andernorts dem Adel zukam 15 Die Trennung der verschiedenen Klassen durchzog samtliche Lebensbereiche selbst die allgemeine Sonntagslust Von solider sittlich gemuthlicher und unbefangen gemischter Volksbelustigung kann ubrigens hier nie die Rede sein denn alle Lokale sind durch den Pesthauch der privilegierten Freude vergiftet und daher ist es kein Wunder wenn die Mittelklasse steif und pedantisch zum Thore hinaus schreitet und der herzliche Frohsinn fehlt 16 Auf der einen Seite stand ein auf Tradition und ihre traditionellen Werte beharrendes Gross Burgertum das mit Stolz auf seine kaufmannische Familientradition aus dem 17 und 18 Jahrhundert verwies wobei der Reichtum des Burgertums allerdings nur deshalb moglich wurde weil er von in armlichsten Verhaltnissen hausenden und lebenden Arbeiterinnen und Arbeitern getragen wurde 17 Die Stadte der Hanseatischen Gemeinschaft Unterschiede Bearbeiten nbsp Georg H Sieveking 1751 1799 Kaufmann und Aufklarer revolutionarer Hanseat Hamburgs Mitbegrunder des Hamburger Jakobinerklubs 18 Neben vielfaltigen Gemeinsamkeiten waren die Verhaltnisse in den drei Stadten der Hanseatischen Gemeinschaft deutlich unterschiedlich Gemeinsam pragender Faktor hanseatischen Selbstverstandnisses war dass Lubeck seit 1226 Bremen seit 1186 endgultig 1646 und Hamburg spatestens 1618 endgultig 1768 neben zunachst Frankfurt am Main die einzigen nach 1815 verbliebenen Freien Reichsstadte waren Lubeck war in hansischer Zeit die Fuhrungsmetropole der Hanse in der bis zum letzten Hansetag 1669 die Mehrzahl der Hansetage abgehalten worden war In der Folge busste Lubeck seit den grossen Entdeckungen an einem Nebenmeer des Welthandels gelegen seine Vormachtstellung ein und trat immer mehr hinter Hamburg zuruck Zudem setzte Lubeck sich in Norddeutschland an die Spitze der lutherischen Orthodoxie und verschloss sich damit zeitweilig liberaleren Einflussen In Bremen hatte sich nicht zuletzt wegen der Nahe zu Holland im Unterschied zum lutherischen Bekenntnis Hamburgs und Lubecks ein streng orthodoxer reformierter Glaube gefestigt Die die Blutezeit des Hanseatischen pragenden Stromungen der Aufklarung setzen sich in Bremen aus diesem Grunde nur sehr viel langsamer durch als in Hamburg und Lubeck Hamburg hatte deswegen im 18 Jahrhundert unbestritten die Fuhrungsrolle unter den drei hanseatischen Stadten ubernommen 19 Zunachst horte man in Hamburg wie Christlob Mylius 1753 vermerkte von nichts als Geld Warencourant und Banco 20 Dann zog Hamburg plotzlich Kunstler und Intellektuelle die in Deutschland zur ersten Elite gehorten in seine Mauern 21 und wurde fruher und radikaler als die Schwesterstadte vom emanzipatorischen Denken erfasst Das betraf in den drei Stadten jedoch nur die Oberschicht der Hanseaten burgerlich und demokratisch das hiess in den hanseatischen Stadten zugleich klassenbewusst und autokratisch 22 Hamburg wuchs da es durch den sich ausweitenden Welthandel Arbeit und Wohlstand versprach durch Zuwanderung bis zur Franzosischen Revolution auf 100 000 Einwohner Nur Berlin und Wien waren bevolkerungsreicher als Hamburg An Kapitalkraft konnte es zu Anfang des 19 Jahrhunderts allenfalls Wien aufgrund des in den Handen des grossen Adels angesammelten Reichtums mit Hamburg aufnehmen So galten denn die Grossburger anderer Stadte nicht gleich viel wie die hanseatischen Der Kieler Grossburger hatte in Hamburg oder Lubeck nicht sehr viel bedeutet 23 Der Fuhrungsrolle Hamburgs und dem Umstand dass nur uber Hamburgs hanseatische Oberschicht umfassende Darstellungen bestehen siehe Hanseatische Familien ist nachfolgend ein gewisser Schwerpunkt auf diese Stadt geschuldet Hanseatentum Patriziat Oligarchie und Senatorabili Bearbeiten nbsp Gottschalk von Wickede 1597 1667 Burgermeister aus Lubecker Patrizierfamilie mit den weiteren Burgermeistern Hermann I 1294 1367 Hermann II 1436 1501 Thomas 1511 1527 Thomas 1646 1716 Bernhard 1705 1776 seit dem 15 Jahrhundert samtlich Mitglieder der ZirkelgesellschaftDie Hanseaten sind zunachst nicht zu verwechseln mit dem Patriziat Kennzeichnend fur Patrizier war dass sie fur Patrizier im engeren Sinne spatestens im 14 Jahrhundert erbgesessene Ratsgeschlechter in deutschen Reichsstadten waren Die Unterschiede zwischen den drei hanseatischen Stadten setzen sich jedoch fort bei dem Blick auf die Herkunft und Entwicklung ihrer Fuhrungsschichten In Lubeck dominierte die 1379 gegrundete Zirkelgesellschaft die ubrigen Korporationen 24 der Kaufleute und den Rat Als zahlenmassig kleinster Zusammenschluss stellte sie uber Jahrhunderte die Mehrzahl der Lubecker Burgermeister 25 und bildete ein adelsahnliches faktisches Patriziat das sich seit 1485 auf die privilegierende Collane Kaiser Friedrichs III stutzte In hanseatischer Zeit hatte die Zirkelgesellschaft keinen ausschlaggebenden Einfluss mehr die sie tragenden Familien bildeten zusammen mit anderen fuhrenden Familien die hanseatische Oberschicht der Stadt In Bremen bildeten die soziale Oberschicht der Burgerschaft zunachst wenige Patriziergeschlechter Ab dem 15 Jahrhundert gelang es jedoch den Elterleuten Vorsteher der Kaufleute im Gremium der Elterleute des Kaufmanns im 17 Jahrhundert Collegium Seniorum genannt bei wichtigen Beschlussen den Rat von der Zustimmung des Burgerkonvents der Kaufleute abhangig zu machen Auch wenn aus dem Gremium der Elterleute 1849 die Handelskammer Bremen wurde durch das Achtklassenwahlrecht in Bremen blieben die hanseatischen Kaufleute und Gewerbetreibenden die entscheidenden Trager der politischen Macht bis 1918 In Hamburg gab es kein geschlossenes Patriziat wie in den suddeutschen Reichsstadten Bremen und faktisch in Lubeck Die Hamburger und die Bremer Senatorenwurde wurde zwar auf Lebenszeit verliehen 26 war aber nicht erblich Weil manche Namen etwa Amsinck oder Sieveking jedoch in gewissen Zeitraumen haufiger auftauchen wurde vorgeschlagen die Oberschicht als Senatorabili im Sinne etwa des Begriffs papabile in der romischen Kirche zu bezeichnen der ausdrucken soll welche Familien auch ohne erbliches Zugangsrecht die Chance hatten dass einzelne ihrer Mitglieder Senator wurden 27 Auch in Bremen wurden Burgermeisteramter oder Senatorenamter mehrfach an bestimmte Familien vergeben wie etwa bei der Familie Esich Zwolf Ratsherren vier Burgermeister Meinertzhagen von Buren Klugkist Groning Smidt Buff Meier Gildemeister oder Duckwitz Fur die Bestimmung welche Familie den Hanseaten zuzurechnen war kann indes nicht ausschliesslich auf die Chance abgestellt werden Ratsherren bzw Senatorenposten zu erlangen Kennzeichen der Hanseaten war der stete Auf und Abstieg von Familien Die grossen Familien des Mittelalters in Hamburg waren schon in der spathansischen Zeit fast samtlich ausgestorben 28 Von den im Hamburgischen Geschlechterbuch das ein Abbild des Hanseatentums ist 29 wiedergegebenen Familien ist nur eine vor 1500 in Hamburg nachgewiesen die Gossler Von den in der Wikipedia behandelten Familien sind nur die Amsinck 30 die Berenberg und die Petersen vor 1600 erstmals in Hamburg aufgetreten die Jauch die Jenisch und die Mutzenbecher vor 1700 Hanseatisch kann eine Familie also auch dann sein wenn sie erst im 19 Jahrhundert aufgetreten oder aufgestiegen ist solange ihr nur der Aufstieg in die fuhrende Schicht gelungen ist So war der Vorfahr der spateren drei Burgermeister Petersen Marcus Hermann Petersen 1784 1860 noch Stadtbuchschreiber in Hamburg 31 Die Grunde fur diese stete Erneuerung bzw Erganzung der Oberschicht hangen zusammen mit dem unternehmerischen Erfolg 32 der Reeder und Aussenhandelskaufleute Kaufmannsgut ist wie Ebb und Flut sowie mit einem teils ruinosen Lebensstil der hanseatischen Oberschicht und sind bislang nicht durchgehend erforscht Auf und Abstieg der Lubecker Hanseatenfamilie Mann wurden exemplarisch von Thomas Mann in seinem Roman Buddenbrooks Verfall einer Familie verarbeitet Ungeachtet des in Hamburg fehlenden Patriziats und der steten Erneuerung der fuhrenden Schichten gelten indes Geert Seeligs die strukturelle Vorherrschaft der Hanseaten charakterisierenden Satze In Hamburg ist nun bekanntlich durch die Institution des Burgerrechts eine soziale Minderheit zur allein herrschenden gemacht Darum zahlt Hamburg zu den aristokratischen Republiken 33 Verhaltnis zum Adel BearbeitenUnterschiede zwischen den Hansestadten Bearbeiten Auch hinsichtlich des Verhaltnisses zum Adel sind Unterschiede zwischen den Hansestadten zu beachten insbesondere zwischen dem streng burgerlichen Hamburg und Lubeck mit seiner patrizischen Fuhrungsschicht Die Lubeck zu Beginn des Hanseatentums noch dominierende Zirkelgesellschaft bestand aus den Familien Warendorp Wickede Brombsen Luneburg Kerkring und Stiten deren Adel mit Patent vom 9 Oktober 1641 durch Kaiser Ferdinand III bestatigt wurde Ganz anders war die Lage in Hamburg dessen mittelalterliches Patriziat verdrangt worden war und das ein besonderer Stolz auf seine Burgerlichkeit pragte Hamburg und der Adel Bearbeiten Auswartiger Adel Bearbeiten Schon im Stadtbuch von 1276 wurde Rittern das Wohnen innerhalb der Walle Hamburgs untersagt 34 Bis 1860 galt das Verfassungsverbot des Erwerbs von innerstadtischen Grundstucken durch Adelige in Hamburg Umgangen wurde das Verbot indem Hamburger Burger als Strohmanner fur Adelige als Erwerber auftraten beispielsweise 1757 fur das Palais des spateren Grafen Heinrich Carl von Schimmelmann Gelegentlich kam es zu Heiraten von Hanseaten mit Adeligen Handelte es sich um adelige Frauen als Ehepartner tat dies der gesellschaftlichen Geltung keinen Abbruch 35 Handelte es sich um Adelige als Ehepartner hanseatischer Frauen besorgte dies allenfalls die Eltern Adolphine Schramm Mutter des Hamburger Burgermeisters Max Schramm die erfahren hatte dass zwei Adelige ihren unverheirateten Schwestern den Hof gemacht hatten schrieb ihrer Mutter Arme Mutter wie wurdest du dich fuhlen wenn du zwei adlige Schwiegersohne bekamest denn ich glaube nachst Juden Schauspielern und Leutnants haltst du das fur die schlimmste Heimsuchung 36 Auswartige Adelige konnten in Hamburg kein Burgerrecht erwerben und sich nicht am offentlichen Leben beteiligen Lubeck war in dieser Hinsicht grosszugiger Dort wurde 1754 Graf Egmont von Chasot Burger Hanseatische Adelige Bearbeiten nbsp Ernst Merck 1811 1863 nahm 1860 den Freiherrntitel an nbsp Carl Herm Merck 1809 1880 kritisierte die Nobilitierung seines Bruders Ernst MerckEbenso war ein Burger der ein Adelspradikat eines fremden Herrschers annahm fortan von der Teilnahme am politischen Leben seiner Heimatstadt ausgeschlossen Das galt in gleicher Weise fur Nobilitierungen wahrend des Heiligen Romischen Reiches obgleich Hamburg diesem angehorte und eine Nobilitierung durch den Kaiser damit keine durch fremde Herrscher war In Bremen war es seit 1806 sogar verboten Erhebungen in den Adelsstand anzunehmen 37 1629 wurde der aus schwabischer Patrizierfamilie stammende Zimbert Jenisch der nach Hamburg ausgewandert war und hier eine Kaufmannstochter Amsinck geheiratet hatte zwar in den Reichsadelsstand erhoben fuhrte aber gemass Hamburger Ubung seinen Adelstitel nicht und ebenso wenig seine Nachfahren aus der nunmehr hanseatischen Kaufmannsfamilie Jenisch bis 1906 der Diplomat Martin Rucker Freiherr von Jenisch sich adeln liess allerdings war Rucker lediglich der Enkel einer geborenen Jenisch Fruhe Ausnahmen bildeten einige wenige alte hansische Hamburger Geschlechter wie die ausgestorbenen Anckelmann bei denen beispielsweise Johann Hinrich Joachim von Anckelmann 1678 1748 als Kapitan einer Kompanie Infanterie der Hamburgischen Garnison von dem Recht Gebrauch machte das Pradikat von zu fuhren Sein Vater Joachim von Anckelmann 1615 1683 fuhrte das Pradikat nicht jedoch das entsprechende Wappen und wurde 1672 Prases des Kollegiums der Oberalten 38 Grosses Aufsehen erregte es als sich der namhafte Hanseat Caspar Voght 1802 durch den Kaiser in den Freiherrnstand erheben liess Sophia Reimarus 1742 1817 die Frau von Johann Albert Heinrich Reimarus schrieb in zutreffender Voraussicht dass Voght der sich dem Rat und seiner Vaterstadt entzieht Schuld daran sei dass mehrere es nach ihm thun und das gebe eine Progressionsrechnung an der Beelzebub seine Freude haben musste 39 Seit dieser Zeit teilten sich die Hanseaten in zwei Lager Jene die ein Adelspradikat annahmen oder dies nicht beanstandeten und jene die eine solche Praxis ablehnten Vielfach ging der Riss durch die einzelnen Familien Von verschiedentlichen Ausnahmen abgesehen nahmen erst nach der Grundung des Deutschen Reiches 1871 Hanseaten in erwahnenswertem Umfang einen Adelstitel an nicht ohne teils offene Kritik ihrer Standesgenossen denen das Sozialprestige eines burgerlichen Namens einer der altesten Burgerrepubliken Europas mehr galt 34 40 Als beispielsweise Johann Berenberg Gossler 41 1889 in den preussischen Adelsstand erhoben werden sollte 1910 preussischer Freiherr rief seine Schwester Susanne verehelichte Amsinck aus Aber John unser guter Name und Burgermeister Johann Heinrich Burchard bemerkte zu der Nachricht seine Majestat geruhe Rudolph Schroder 1852 1938 in den Adelsstand zu erheben Majestat konne ihn zwar in den Adelsstand versetzen in ihn erheben konne sie einen hanseatischen Kaufmann jedoch nicht 42 43 Schon zur kaiserlichen Nobilitierung von Ernst Merck 1860 ausserte Adolphine Schramm geb Jencquel sie finde es jammerlich sich als Chef einer Firma einen Baron schelten zu lassen 44 Selbst sein Bruder der Senatssyndicus Carl Hermann Merck 1809 1880 beklagte dass neuerdings Hanseaten nach Orden und Adel und sonstiger Befriedigung von Eitelkeit jagten 45 Fur den im seinerzeit zum Danischen Gesamtstaat gehorenden Holstein beguterten Hanseaten Adolph Jencquel 1792 1855 verstand sich deshalb von selbst 46 dass er den ihm angetragenen danischen Adel ablehnte Viele hanseatische Familien verfugten gleich ihm ausserhalb Hamburgs aufgrund einer zunehmenden Feudalisierung des Lebensstils der meisten alten Familien Hamburgs 47 uber adelige Guter was den Weg zu einem Adelspradikat haufig wenn man es denn wollte verkurzte So liess sich Karl Ruperti 1835 1909 als Besitzer des Rittergutes Grubno 1901 nobilitieren wahrend andere ihrem burgerlichen Namen treu blieben wie etwa die Jauch als Herren auf Wellingsbuttel 45 Erschwerend kam hinzu dass derartige Nobilitierungen oft als Pramien fur das Fehlen eines vaterstadtischen Patriotismus verstanden werden mussten und tatsachlich beschworen sie gelegentlich Loyalitatskonflikte herauf Dies gilt beispielsweise fur Johann Berenberg Gossler 1839 1913 und fur die Bruder Heinrich und Albertus Ohlendorff die sich vor ihrer Erhebung in den erblichen Preussischen Freiherrenstand in der Zollanschlussfrage entschieden gegen den Senat auf die Seite Bismarcks gestellt 48 und so etwas wie Vaterlandsverrat begangen hatten 49 Eine teils angestrebte Funktion der Annahme des Adels war der Ausschluss von offentlichen Amtern So musste ein in Hamburg angetragener Senatorenposten ubernommen oder die Stadt verlassen werden 50 51 Problematisch war dies fur Familien die lediglich uber einen einzigen Leistungstrager verfugten denn dessen Berufung in ein Ehrenamt konnte die Existenz der Firma gefahrden weil ein Senator nicht langer uneingeschrankt fur die Geschaftsleitung eines Unternehmens zur Verfugung stand 51 Aus diesem Grund wurde beispielsweise John von Berenberg Gossler von seinem Vater nach dem Eintritt in den Senat 1908 von der Firmennachfolge ausgeschlossen Auch war der Wechsel aus dem Kaufmannsstand in ein Senatorenamt in aller Regel mit erheblichen Einkommenseinbussen verbunden 52 Diese Misslichkeiten liessen sich durch eine Nobilitierung effektiv verhindern Spater liessen sich solche Kaufleute zu Honorarkonsuln auslandischer Staaten in Hamburg bestellen was bei gleicher Wirkung hinsichtlich des Ausschlusses von burgerlichen Ehrenamtern in der Stadt die Annahme eines Adelspradikates vermied Auszeichnungen Bearbeiten nbsp Deutsche Bundesfursten huldigen Franz Joseph I 1908 zu dessen 60 Thronjubilaum rechts der Hamburger Burgermeister Johann Heinrich Burchard 1852 1912 Wo er steht ist Hamburg 53 nbsp Bremische Ehrenmedaille von 1846 im Schatullenfragment verliehen an den Geldmakler Johann Martin Wolde Focke Museum Ahnliches wie fur die Annahme von Adelspradikaten galt fur die Annahme von Auszeichnungen fremder Herren Auch dieses Ordensverbot heute Hanseatische Ablehnung genannt geht auf Hamburger Stadtrecht aus dem 13 Jahrhundert zuruck Die Tatsache dass die ausserlich sichtbaren Ordensinsignien den Dekorierten vor seinen Kollegen und Mitburgern als einen vorzuglicheren auszeichnen sollen galt schon damals als ein Umstand der in entschiedenem Widerspruch zum burgerlichen Geiste der Verfassung stehe Es gibt uber dir keinen Herren und unter dir keinen Knecht 54 55 So ist es nach Hamburger Ordenspraxis bis heute noch bei allen Senatoren Burgerschaftsabgeordneten und Mitarbeitern im offentlichen Dienst zumindest verpont Auszeichnungen anzunehmen auch nach ihrer Pensionierung 56 Fruher war es den fuhrenden Reprasentanten verboten 57 Grundsatzlich nahmen und nehmen Mitglieder des Bremer Senats keine auswartigen Orden an 58 Der Hanseat bekomme seinen Lohn in dem Bewusstsein erfullter Pflicht nicht etwa durch Auszeichnungen Altbundeskanzler Helmut Schmidt lehnte das Bundesverdienstkreuz mehrfach mit der Begrundung ab ehemaliger Hamburger Senator zu sein 59 Als zwolf deutsche Staatsoberhaupter 1908 auf Schloss Schonbrunn bei Wien Kaiser Franz Joseph I anlasslich seines 60 Thronjubilaums huldigten traten die elf Bundesfursten in Paradeuniform mit grossem Ordensgeprange auf Nur Burgermeister Johann Heinrich Burchard einziger Burgerlicher erschien im schwarzen Talar mit Halskrause ohne jeden Orden und machte aus Sicht der Hanseaten eine fabelhafte Figur 60 Die Bundesfursten hingegen wurden als Papageien bezeichnet Es war der Hohn des selbstbewussten Aussenseiters der kleinen Republik die sich uber Jahrhunderte hinweg in dem Meer deutscher Feudalherrschaften behauptet hatte und unabhangig geblieben war Und es war der Spott einer kleinen Gruppe burgerlicher Familien die ein feines Netz aus Familienbeziehungen geknupft hatte die ihre wirtschaftliche politische und soziale Vormachtstellung innerhalb der Stadtrepublik hielt 61 Der Senator i R Gustav Godeffroy wagte es im Jahre 1878 einen ihm vom russischen Zaren verliehenen Orden an seinen Frack zu heften Auf das Verlangen den Orden abzugeben ausserte er er wolle lieber die Hundemarke eines Kaisers tragen als republikanischer Senator a D sein Daraufhin verlor er nicht nur den Titel und die Vorrechte die Runde der Senatoren beschloss daruber hinaus den Namen Godeffroy im Staatshandbuch zu streichen Ein weiterer prominenter Hanseat der diese Regeln nicht achtete war Alwin Munchmeyer der als Prasident des Deutschen Industrie und Handelskammertages zahlreiche Orden annahm dies spater zwar als Sundenfalle bezeichnete seine Orden jedoch nicht zuruckgab 62 Als einziges Bundesland stimmte die Freie Hansestadt Bremen gegen die Stiftung des Bundesverdienstkreuzes Bremen und Hamburg sind zudem die einzigen Bundeslander die keinen eigenen Verdienstorden gestiftet haben Als Senator Alfred Dominicus Pauli vom Kaiser 1893 einen Orden erhalten sollte befragte er den Bremer Senat Dieser stellte zu dem Brauch keine Orden zu verleihen oder zu tragen fest Von altersher ist es Gebrauch dass Decorationen von Senatsmitgliedern niemals angenommen werden und so empfiehlt es sich auch abgesehen von anderen Grunden schon um deswillen hieran festzuhalten Auch weil der Bremer Senat nicht in der Lage ist derartige Hoflichkeiten zu erwidern Senator Pauli verzichtete auf eine Ordensannahme Burgermeister Theodor Spitta hat diesen Brauch 1952 gegenuber dem Bundesprasidenten nochmals bekraftigt indem er schrieb Der Senat fuhlt sich auch heute noch an einen sehr alten Beschluss gebunden Dieser Senatsbeschluss ist nicht Ausdruck irgendeines unberechtigten und unangebrachten Stolzes oder eine allgemeine Ablehnung des Ordensgedankens uberhaupt sondern entspricht einer besonderen jahrhundertealten hanseatischen Tradition die in unserer Bevolkerung noch heute lebendig und auch in mir als geborenem Bremer wirksam ist Auch er lehnte einen hohen Orden deshalb ab 63 Es wurden und werden von den Hansestadten jedoch eigene Medaillen verliehen In Bremen gab und gibt es Ehrenmedaillen wie etwa 1815 die Ehrenmedaille fur die Teilnahme am Befreiungskrieg und seit 1843 die Bremische Ehrenmedaille in Gold sowie seit 1938 und erneut seit 1952 die Senatsmedaille fur Kunst und Wissenschaft der Freien Hansestadt Bremen Daruber hinaus gibt es seit 1908 bzw seit 1973 die Bremische Rettungsmedaille und gab es ab 1902 nur zeitweise eine Preismedaille fur erfolgreiche Leistungen bei Ausstellungen 64 In Lubeck wird die Bene Merenti seit 1835 als Denkmedaille und hohe Auszeichnung verliehen und in Hamburg seit 1925 die Burgermeister Stolten Medaille Gleichwohl bestand im Ersten Weltkrieg in den Hansestadten das Bedurfnis Burger fur herausragende Verdienste zu ehren Alle drei Hansestadte stifteten 1915 je eigene Auspragungen des Hanseatenkreuzes als Kriegsauszeichnung Das Ehrenburgerrecht blieb nach dem Verstandnis des 19 Jahrhunderts Auswartigen vorbehalten die selbst nicht Burger der Stadt waren Das waren zunachst einmal Diplomaten die die Handels und Schifffahrtsinteressen der Stadte sichern halfen Es gibt Falle in denen die drei Schwesterstadte ihr Ehrenburgerrecht gleichzeitig einer verdienten Personlichkeit zusprachen Der letzte Stalhofmeister der Hanse James Colquhoun wurde auf diese Weise fur seine diplomatischen Verdienste als hanseatischer Ministerresident geehrt Erst mit dem Fortfall des Burgerrechts und der Einfuhrung der Freizugigkeit im 20 Jahrhundert wandelte sich diese Anschauung ansatzweise dahin dass auch in der Stadt geborene Burger Ehrenburger werden konnten Stolz Bearbeiten nbsp Hinrichtung Klaus Stortebekers und der Vitalienbruder 1401 in Hamburg durch das SchwertDas Verhaltnis zu Adel und Auszeichnungen verweist auf die hervorstechende Eigenschaft des Hanseaten seinen Stolz Die Hanseaten waren bekannt fur ihren Eigendunkel der ihre Vaterstadt fur sie zum glucklichsten Aufenthaltsort in der Welt machte 65 Ende des 18 Jahrhunderts fasste von Hess die Weltsicht des Hanseaten in seiner Beschreibung Hamburgs zusammen Wie der Chinese teilte er das ganze Menschengeschlecht in Hamburger und Butenminschen 66 womit er die noch etwas vergroberte Idee verband die sich der Grieche bei seinem Barbaros dachte Was ihm hoher schien wollte er aus Trotz was ihm niedriger war aus Verachtung nicht kennen 67 Junkerthum welches an Uebermuth Stolz Aufgeblasenheit etc dem deutschen Hofjunkerthum nicht nachsteht 68 Noch Thomas Mann schrieb 1904 an seinen Bruder Heinrich Es ist ein altes Lubecker Senatorssohnvorurtheil von mir ein hochmuthiger Hanseateninstinkt dass im Vergleich mit uns eigentlich alles Ubrige minderwerthig ist 69 Vom Hamburger Burgermeister Johann Heinrich Burchard wird berichtet dass er bei Erstellung der Wandgemalde im Festsaal des Hamburger Rathauses die Prof Hugo Vogel entworfen hatte den Portratmaler Heinrich Kugelberg anwies einen zur Taufe knienden Jungling aus dem Gemalde zu entfernen das die Christianisierung Hamburgs darstellen sollte denn Hamburger knien vor niemandem 70 Dieser Stolz des freien Burgers wirkte bis in die Vollstreckung der Todesstrafe hinein Spatestens seit dem Mittelalter wurde in Hamburg ausschliesslich durch Enthauptung mit dem Richtschwert gerichtet 71 Diese Hinrichtungsart galt gegenuber der Vollstreckung der Todesstrafe durch den Strang durch Radern oder auf sonstige Weise nicht als ehrenruhrig und war andernorts dem Adel vorbehalten Verhaltnis zum Militar Bearbeiten nbsp Cavallerie des Hamburger BurgermilitarsAls Seehandelsrepubliken legten die Hansestadte besonders Hamburg in der Hansezeit Wert auf den Kampf gegen die Seepiraterie Doch zu eigenen Landstreitkraften hatten die Hanseaten ein eigenwilliges Verhaltnis Die Stadte benotigten das Berufsmilitar zwar um im Krisenfall ihre Befestigungsanlagen ausreichend besetzen und verteidigen zu konnen wollten sich aber nicht allein auf das Berufsmilitar stutzen Zudem lehnte der Hanseat den regelmassig das Offizierskorps bildenden Adel ab und verabscheute zugleich den zum grossen Teil aus entwurzelten Existenzen zusammengesetzten Mannschaftsstand 72 Wahrend der Befreiungskriege gab es aber dann doch die Hanseatische Legion eine Truppe die sich aus Burgern der drei Hansestadte Hamburg Bremen und Lubeck zusammensetzte Sie bestand zunachst aus einer Gruppe Hamburger Burger die sich auf Anregung des zeitweilig russischen Generals Tettenborn 1813 zusammenfand Alsbald schlossen sich Verbande von Freiwilligen aus Lubeck und Bremen an wo Heinrich Bose das Freiwillige Bremische Jager Korps ins Leben rief Hamburg schuf nach der Hamburger Franzosenzeit parallel eine eigene aus Burgern bestehende Truppe das Hamburger Burgermilitar Lubeck grundete neben seinem Berufsmilitar die Lubecker Burgergarde In Bremen wurden 1813 nach der Bremer Franzosenzeit zwei Bataillone gebildet 1815 wurde Bose als Oberst mit der Organisation einer Bremer Burgerwehr beauftragt 73 Der Hochstkommandierende des Hamburger Berufsmilitars der Hamburgischen Garnison hatte nur den Rang eines Obersten weil die Hamburger Hanseaten kein Interesse daran hatten einen General mit den seinem Stand gebuhrenden Geltungsanspruchen in der Stadt zu haben Auch in Bremen fuhrte die 600 Mann starke Burgerwehr ein Oberst zeitweise auch ein Major Anders Lubeck das sich einen Grafen Chasot als Generalleutnant fur sein damals 600 Mann starkes Lubecker Stadtmilitar leistete Das Hamburger Burgermilitar spiegelte die gesellschaftlichen Verhaltnisse in der Stadt wider Wahrend die vorherige von den Franzosen aufgeloste Burgerwache noch eine kleinburgerliche Veranstaltung war der durch ihren klaglichen Zustand eine allgemein anerkannte und in Karikaturen verstattete Lacherlichkeit zu eigen war 74 boten die verschiedenen Truppenteile des Hamburger Burgermilitars Gelegenheit zu gesellschaftlicher Differenzierung Das Offizierskorps wurde von den Fernhandelskaufleuten majorisiert 75 Die Freikorps Artillerie Jager und Kavallerie entschieden im Gegensatz zur Infanterie zudem selbst daruber wen sie aufnahmen 76 So bestand insbesondere die Kavallerie hauptsachlich aus Sohnen von Kaufleuten 77 die allein in der Lage waren den erheblichen privat zu tragenden Aufwand fur die Uniform die eigenen Pferde und die zum Korps gehorenden Trompeter zu leisten siehe im Einzelnen Bedeutung und soziale Struktur des Burgermilitars Als Hamburg und Bremen 1866 sich mit Preussen im Norddeutschen Bund vereinigten entstand noch das preussische 1 Hanseatische Infanterie Regiment Nr 75 das ursprunglich als Infanterieregiment 75 in Stettin aufgestellt und spater nach Harburg und Stade verlegt wurde und nach dem Deutschen Krieg 1866 in Bremen und Stade stationiert war Der Begriff Hanseatisch diente hier also lediglich als hofliche Verzierung Mazenatischer Burgersinn Bearbeiten nbsp Stifterbild Ausschnitt des Kaufmanns Hans Bartels in der Bartelskapelle von St Katharinen in Lubeck nbsp Stiftung Heim fur alte Manner am Stadtdeich 9 vormals Kontor von J C Jauch amp Sohne zerstort in der Operation Gomorrha 1943 Aquarell von Ebba Tesdorpf um 1880 Stiftungen aus hansischer Zeit Bearbeiten Die Hansestadte weisen heute noch funktionierende Stiftungen des Mittelalters wie das Lubecker Heiligen Geist Hospital des Bertram Morneweg von 1282 auf War das Stiften von Vikarien und Prabenden im Mittelalter noch fast ausschliesslich von der Sorge um das eigene Seelenheil bestimmt so zeigen sich zumindest in der Zeit des Spatmittelalters die Bildnisse der Stifter in demutiger Haltung am Rand der Tafelbilder der Flugelaltare 78 Mit der Reformation und ihren Bildersturmen ist in den drei Hansestadten diesbezuglich ein Wandel unterschiedlichen Ausmasses verbunden in Bremen blieb aus der Vorzeit am wenigsten erhalten Im Zuge der Renaissance fand nach der Reformation das Epitaph als neue Kunstform Eingang in die Welt des Stiftens und mit ihm ruckte das Portrat des Stifters in den Vordergrund Die Intention der Stifter war nunmehr von der Nachwelt anhand der Grabmale und Grabkapellen oder Wohltaten nachhaltig erinnert zu werden 79 Daneben stand die Armenpflege weiterhin im Vordergrund die zahlreichen Lubecker Gange und Hofe waren anders nicht denkbar Der Fuchtingshof von 1637 ist ein weiteres herausragendes Beispiel einer heute noch funktionierenden Altstiftung 80 Stiftungen in hanseatischer Zeit Bearbeiten Seit der Reformation und spater vor allem im 19 Jahrhundert setzten sich die erfolgreichen Hamburger Kaufleute mit oft grosszugig ausgestatteten Stiftungen ein Denkmal Bis auf den heutigen Tag gehort es zu den vornehmsten hanseatischen Tugenden seinem Burgerstolz und seinem Stolz auf seine Stadt mit fruher teils gewiss zugleich euergetischem das heisst dem den Fuhrungsanspruch der Machtigen und Reichen unterstreichenden jetzt nur noch mazenatischen Burgersinn Ausdruck zu geben 81 der Hamburg heute zur Stiftungshauptstadt 82 der Bundesrepublik macht Aber auch die Lubecker Schwester ware ohne ihre zahlreichen Stiftungen nicht zu denken Weitere namhafte Stifter waren in der Neuzeit u a in HamburgJohann Heinrich Freiherr von Schroder 1784 1883 Schroderstift 1850 Martin Johann Jenisch der Jungere 1793 1857 Jenisch Stift Georg Friedrich Vorwerk 1793 1867 Vorwerk Stift 1866 Auguste Jauch 1822 1902 Damenstift aus Dankbarkeit 1881 in Kiel und andere Karl Heinrich Schmilinsky 1818 1891 Schmilinsky Stift 1895 Edmund Siemers 1840 1918 Edmund Siemers Stiftung und andere Alfred Beit 1853 1906 Hamburgische Wissenschaftliche Stiftung Alfred und Otto Beit Stift Alfred Toepfer 1894 1993 Alfred Toepfer Stiftung F V S Kurt A Korber 1909 1992 Korber Stiftungin LubeckHenning Parcham Parcham sche Stiftung 1602 Margaretha Elisabeth Jenisch Jenische Freischule 1829 Emil Possehl Possehl Stiftung 1919in Bremen Hauptartikel Bremer Stiftungen St Remberti Stift das spatestens 1305 gegrundet wurde 83 Haus Seefahrt Stiftung Arme Seefahrt von 1545 Stiftung Alten Eichen von 1596 die als alteste Jugendhilfeeinrichtung in Deutschland gilt Stiftung St Petri Waisenhaus von 1692 Stiftungen in Hanseatischer Tradition Bearbeiten Alfred Toepfer 1894 1993 Alfred Toepfer Stiftung F V S 1931 Kurt A Korber 1909 1992 Korber Stiftung 1959 Gerd Bucerius 1906 1995 Zeit Stiftung 1971 Heinrich Drager 1898 1986 Drager Stiftung 1974 Helmut Greve 1922 2016 Hamburgische Stiftung fur Wissenschaften Entwicklung und Kultur Ehrenamt Bearbeiten nbsp Matthias Mutzenbecher 1653 1735 Senator zu Hamburg nbsp Idealisierte Ansicht des Hamburger Schul und Arbeitshauses 1800 Im Vordergrund auf Sockeln eingraviert die Namen der bedeutenden Hamburger Sozialpadagogen Bartels Busch Voght Gunther Sieveking Stahlstich von L Wolf 1805 Ebenso wie die Hanseaten als Mazene auftraten war es ublich ehrenamtlich seiner Stadt nach Kraften zu dienen 84 Die Wurzeln dieses Selbstverstandnisses lagen in den aus dem mittelalterlich genossenschaftlichen Leben erwachsenen Einrichtungen die ehrenamtlich von den Burgern selbst getragen wurden Teils zur Entlastung teils zur Kontrolle des Senats teils auch zur gemeinschaftlichen Betreuung stadtischer und mildtatiger Einrichtungen entwickelten sich zahlreiche Ausschusse und Verwaltungen In diesen Gremien betatigten sich die Burger ehrenamtlich Auf diese Weise vermied es Hamburg eine Burokratie aufzubauen wie sie in den deutschen Binnenstaaten entstand in denen den Untertanen nicht einmal beratende Stimme zustand Nur auf den unteren und mittleren Ebenen der Verwaltung und in einzelnen speziellen Funktionen wurden Berufsbeamte eingesetzt Erst die 1614 begonnene Einrichtung der Hamburger Garnison brachte die Neuerung dass nicht die Burger selbst ihre Belange wahrnahmen sondern auf bezahlte Krafte zuruckgriffen 85 Die Hanseaten regierten sich nicht nur selbst sie verwalteten sich auch selbst Beispielhaft ist der Werdegang von Matthias Mutzenbecher 1653 1735 Er absolvierte 1669 eine kaufmannische Lehre in Hamburg und wurde 1678 selbstandiger Kaufmann Nachdem er uber knapp zwanzig Jahre sein Unternehmen aufgebaut hatte ubernahm er folgende Aufgaben die zugleich einen Einblick in den Umfang hanseatischer Selbstverwaltung geben 1696 Jurat Kirchgeschworener 1699 Mitglied des Niedergerichts 1702 1708 Kammerei Burger 1710 Oberalter 1710 1735 Senator 1711 1712 Dupe Herr Stromtiefe der Elbe 1711 1712 Fortifications Deputation 1713 1723 1731 Ratsdeputierter fur den Land Elb und Neuwerker Zoll und Borsen Deputation 1715 1716 Vorhockerei Kontrolle von Lebensmittelpreistreibereien 1715 1726 1727 Deputation zur Brot Ordnung 1717 dritter Prator 1718 zweiter 1719 erster Prator Vorsteher des Niedergerichts und Polizeiherr 1720 1722 Schoss Herr Vermogenssteuer der Nikolai Schosstafel 1723 1735 der Katharinen Schosstafel 1721 Korn Herr 1721 1722 Bank Deputation 1721 1727 Deputation zur Annahme der Fremden 1721 zweiter Landherr auf Bill und Ochsen Warder 1723 1725 zweiter 1726 1727 erster Landherr zu Hansdorf und Wohldorf 1722 1727 Wein Accise und Wette Deputation 1723 1735 Kriegsrats Kollegium und Obrist des Regiments zu St Katharinen 1726 zweiter 1728 erster Kirchspiel Herr zu St Jacobi 1728 1735 Mitglied der mit Lubeck gemeinsamen Bergedorfer Visitations Behorde 1728 1735 Mitglied des Scholarchats 1728 zweiter 1729 1735 erster Landherr zu Hamm Horn und auf dem Hamburger Berg 1728 1735 Admiralitats Kollegium 1728 1735 Vorstand der Deputation fur das Matten und Muhlenwesen 1728 1735 Patron des Ratsweinkellers 1729 1735 Makler Deputation 1729 1735 zweiter Kirchspielherr zu St Nikolai 1731 Patron des Mariae Magdalenen Klosters und des Heilig Geist Hospitals 1731 1735 Prases der Convoi Deputation fur die staatlichen Geleitschiffe 86 Neben dieses Wirken in den stadtischen Gremien trat der sonstige Einsatz fur Belange der Allgemeinheit Viele kulturelle und mildtatige Projekte wurden durch die Bremer Gesellschaft Museum die Hamburger Patriotische Gesellschaft von 1765 oder die Lubecker Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit angestossen und gefordert Dazu gehoren vielfach die stadtischen Museen Kunstsammlungen und Bibliotheken und diverse Projekte der sozialen Fursorge und Armenpflege In einer ungewohnlichen Kontinuitat die nur in wenigen anderen Stadtstaaten wie zum Beispiel Basel Parallelen hat sind diese drei Gesellschaften den aufklarerisch gemeinnutzigen Impulsen und Zielen treu geblieben Personen die sich ehrenamtlich engagiert haben sind zum Beispiel in Hamburg Amandus Augustus Abendroth 1767 1842 1821 Schopfer des Magdalenen Stiftes Theodor Ave Lallemant 1806 1890 52 Jahre Vorstandsmitglied und Vorsitzender der Philharmonischen Gesellschaft Johann Georg Busch 1728 1800 Mitbegrunder der Allgemeinen Armenanstalt August Jauch 1848 1930 seit 1890 im Armenwesen tatig Amalie Sieveking 1794 1859 1831 Grunderin des Weiblichen Vereins fur Armen und Krankenpflege Johann Hinrich Wichern 1808 1881 1833 Grunder des Rauhen Hauses in Bremen Johann Focke 1848 1922 Syndicus Grunder und Leiter des Focke Museums in Bremen Justin Friedrich Wilhelm Loning 1796 1879 Kaufmann Vorsitzender des Burgerparkvereins Bremen Hermann Henrich Meier junior 1845 1905 Unternehmer Kunstmazen Vorsitzender des Kunstvereins in Bremen Kunsthalle Bremen Franz Ernst Schutte 1836 1911 Kaufmann Mazen der Stadt Vorsitzender des Burgerparkvereins BremenLandhauser und Villen Bearbeiten nbsp Landhaus des Senators Prosch Hamburg Alte Rabenstrasse Aquarell von C F Stange um 1825 Die Hanseaten entzogen sich der immer enger und volkreicher werdenden Stadt und schufen um Hamburg einen Grungurtel mit Sommersitzen und Parkanlagen 87 die so zahlreich waren dass das Altonaer Museum 1975 in einer Ausstellung 500 Olbilder Drucke und Modelle prasentieren konnte 88 Im 19 Jahrhundert erlangte besonders die Elbchaussee als beliebter Ansiedlungsort Bedeutung auf der sich der Hamburger Kaufmann ein Wahrzeichen errichtet hat 89 eine in sich geschlossene Kulturlandschaft von europaischem Rang 90 Letzter grosser Neubau eines Hauses in dieser Landhaustradition war in der Zeit der Weimarer Republik das aus Diskretionsgrunden in der Literatur Haus K in O genannte Anwesen fur Philipp Furchtegott Reemtsma mit einer Wohn und Nutzflache von etwa 1700 m In Bremen entstanden Villen und Landhauser in Oberneuland Borgfeld Horn Lehe sowie im ostlichen Schwachhausen aber vereinzelt auch im spater industrialisierten Walle und Gropelingen Aber auch im damals noch nicht bremischen Gebiet am Nordufer der Lesum in Lesum oder St Magnus wurden grosse Landhauser gebaut Lebte der Hanseat in der Stadt eher unauffallig in nuchternen Burgerhausern liebte er es umso mehr in seinen Landhausern Luxus zu treiben 91 Der fur die quasi adligen Landsitze betriebene Aufwand sei es beim Bau sei es beim Erwerb solcher Landsitze war zum Teil betrachtlich und ubertraf den fur manches Jagdschloss eines mecklenburgischen Landesherrn 92 War es dem Mittelstand durchaus moglich sich eine bescheidene regelmassig gemietete Wohnung auf dem Land zu leisten 93 so waren es nur Reiche und Superreiche die sich die aufwandigen Landhauser leisten konnten 93 um das Hamburger Modell 94 zu leben Erhaltene Landhauser und VillenHamburgVon Hamburgs Schatzen an ehemaligen Landhausern 95 sind unter anderem erhalten Landhaus J C Godeffroy in Nienstedten Landhaus P Godeffroy in Nienstedten Jenisch Haus in Klein Flottbek Voghts Landhaus in Klein Flottbek Herrenhaus Wellingsbuttel in Wellingsbuttel klassizistische Villa Alsterchaussee in HarvestehudeBremenIn Bremen sind an grossen Landhausern unter anderem erhalten Gut Hodenberg in Oberneuland Heinekens Landgut mit Heinekens Park in Oberneuland Landhaus Boving mit dem Landschaftsgarten Hopkens Ruh in Oberneuland Landgut Muhle mit Muhles Park in Oberneuland Landhaus Caesar Ichon mit Park in Oberneuland Knoops Park in Lesum das Landgut bzw Schloss Muhlenthal wurde abgerissen Admiral Brommy Haus in Lesum das Christian Lahusen erwarbLubeck nbsp Das Schlosschen Bellevue 2013Die Lubecker Familien hatten seit dem Mittelalter in Guter des Umlands in Holstein Sachsen Lauenburg und Mecklenburg investiert Trotz verwandtschaftlicher Bande bestand die distanzierende Abgrenzung der Lubecker zum Landadel fort nicht zuletzt weil die in der Zirkelgesellschaft zusammengefasste gesellschaftliche Fuhrungsgruppe der Reichsstadt reichsadlig privilegiert war In der unmittelbaren Umgebung der Stadt wurden diese Guter insbesondere die Untergruppe der Lubschen Guter auch als reprasentative Sommerwohnsitze vor den Toren vorgehalten Innerhalb der Lubecker Landwehr gelegene Guter wie das Gut Strecknitz wurden entsprechend genutzt Das Gut Paddelugge ging bereits 1602 aufgrund des Testaments des Ratsherrn Parcham in die Parcham sche Stiftung uber deren Stiftungsvorstande das 1734 erneuerte Gutshaus aufgrund der Stiftungssatzung bis heute reihum als Sommerhaus nutzen Daneben entstanden im 18 Jahrhundert die Sommer oder Gartenhauser vor den Toren von denen etliche bis heute erhalten sind Ein Vorreiter dieser Entwicklung war Lubecks damaliger Stadtkommandant Egmont von Chasot Als herausragendes Beispiel fur das Rokoko gilt das Schlosschen Bellevue an der Trave heute von Hafenanlagen umgeben Eines der bekannteren Beispiele fur ein Sommerhaus im Stile des Klassizismus ist die Lindesche Villa von 1804 Mit Aufhebung der Torsperre 1864 wurden die Sommerhauser zunehmend auch als Dauerwohnsitze genutzt Ruinoser Lebensstil Bearbeiten nbsp Hier hebbt rieke Luud leevt das Behnhaus eines der reprasentativsten Hauser Lubecks 1900 Unterkunft Kaiser Wilhelms II drei Burgermeistern gehorend wegen ungunstiger Geschafte 1805 von Peter Hinrich Tesdorpf verkauft an Mattheus Rodde der 1810 fallierte spater Eigentum von Heinrich Theodor BehnNimmt man pragende Elemente des Hanseatentums zusammen dann liegt auf der Hand warum immer wieder bedeutende Hanseaten in Vermogensverfall gerieten Auf der Einnahmeseite konnten die Wechselfalle eines weltweiten Seehandels zum plotzlichen Versiegen der benotigten Mittel fur den aufwendigen Lebensstil siehe Parrisch Leben des Hanseaten fuhren Auf der Ausgabenseite konnte der unter den Hanseaten gebotene Lebensstil selbst grossere Vermogen binnen kurzer Zeit aufzehren Das bei Hanseaten stets gepflegte Ehrenamt war ein weiteres Risiko fur ausgeglichene Einnahmen und Ausgaben Adolph Freiherr Knigge meinte Ende des 18 Jahrhunderts lediglich im calvinistisch gepragten Bremen sei der Luxus um vieles geringer wie sic in den ubrigen Hansestadten 96 Mit dem sich ausweitenden Uberseehandel und seinen Gewinnen anderte sich der Lebensstil auch in Bremen selbst wenn der in Hamburg betriebene Luxus nicht erreicht wurde In der feudalen Prachtentfaltung stehen die Hanseaten hinter den deutschen Furstenhofen langst nicht mehr zuruck In der Reprasentationslust in der Zurschaustellung von Macht und Reichtum kann es in Deutschland keiner mehr mit Hamburg aufnehmen 97 Prominente Beispiele fur Vermogensverfall aus den genannten Grunden gibt es viele Der Hamburger Kaufmann und Sozialreformer Caspar Voght 1752 1839 legte auf seinen Hamburger Landereien ein Mustergut an dessen parc du midi den heutigen Jenischpark bildet Seinen Reichtum hat er wie kein anderer hanseatischer Kaufmann des Jahrhunderts in den Dienst des kulturellen und wissenschaftlichen Fortschritts und der fursorglichen Unterstutzung der Allgemeinheit gestellt 98 Seine Unternehmung ging aufgrund der Kontinentalsperre 1811 bankrott Voght musste sein Gut an den Bankier und Senator Martin Johann Jenisch verkaufen und lebte zuletzt bei der Witwe seines vormaligen Geschaftspartners Georg Heinrich Sieveking Lubecks Burgermeister Mattheus Rodde 1754 1825 fungierte in der Franzosenzeit als Grossfinanzier seiner Heimatstadt Dreieinhalb Jahre lang erhielt er die gesamten Einkunfte der Stadt aus Steuern und Abgaben und beglich dafur auf eigene Rechnung alle offentlichen Ausgaben 1810 war Rodde zahlungsunfahig und musste als Bankrotteur aus dem Rat ausscheiden und Lubeck verlassen Erst am Ende seines Lebens lebte er von Freunden unterstutzt wieder in Lubeck Cesar Godeffroy 1813 1885 wurde in seinen besten Zeiten der Sudseekonig genannt und galt als Inbegriff des hanseatischen Kaufmanns Er war Prases der Handelskammer Hamburg bewohnte im Sommer das ererbte Landhaus J C Godeffroy und liess dort ein Hirschgatter anlegen Zudem begrundete er das Museum Godeffroy Ende 1879 stellte er die Zahlungen ein und schloss mit seinen Glaubigern einen Vergleich dessen Abwicklung uber 30 Jahre in Anspruch nahm Wohlhabende Freunde ermoglichten ihm bis zu seinem Tode den Verbleib in seinem Haus Anglophilie BearbeitenMeyer s Conversations Lexicon schrieb 1849 uber Hamburg Die hoheren Stande H s charakterisirt eine gewisse Auslanderei besonders eine blinde Vorliebe fur Frankreich und vor Allem fur England und Alles was englisch ist wahrend man die deutschen Interessen kaum eines fluchtigen Hinblicks wurdigte 68 Hansische Zeit Bearbeiten Die Hansestadte verband eine lange Handelstradition mit England Seit 1266 konnten sich Hansekaufleute an der englischen Ostkuste niederlassen und Handel treiben 1281 eroffneten Hamburger Kolner und Lubecker Kaufleute in London den Stalhof als zentrales Handelskontor 1567 liess sich die Kaufmannskompagnie der Merchant Adventurers in Hamburg im English Court nieder Daraus resultierten enge wirtschaftliche politische und intellektuelle Verbindungen Zunachst bestand jedoch das niederlandische Zeitalter als die hollandische Sprache beinahe eine lingua franca der Elbkontore war Was in Hamburg an Neuerungen eingefuhrt wurde was dem Handel der Kultur und dem Lebensstil sein Gesicht gab hing mit jener grossburgerlich kaufmannischen Kultur im Westen zusammen die den Hamburgern durch ihren Protestantismus verwandt durch ihren Zugang zur Welt uberlegen war 99 Ein wesentlicher Faktor waren dabei die niederlandischen Glaubensfluchtlinge die im Achtzigjahrigen Krieg um die Wende zum 17 Jahrhundert nach Hamburg kamen Erst die Wiederbelebung des Handels zwischen England und den norddeutschen Hansestadten nach der Stuart Restauration 1660 1689 leitete allmahlich eine Wende ein 100 18 Jahrhundert Bearbeiten Seit Anfang des 18 Jahrhunderts brachten hugenottische Glaubensfluchtlinge den Hansestadten wirtschaftliche Blute Frankreich loste Holland als pragende Kultur ab Zugleich ist ein starkerer Einfluss englischen Lebensstils zu verzeichnen der in Konkurrenz zum Einfluss Frankreichs trat Neben der Aufhebung des Monopols der Merchant Adventurers trugen weitere Faktoren zum Aufschwung des Handels mit den Hansestadten bei So verursachten die Englisch Niederlandischen Seekriege im 17 und 18 Jahrhundert eine Verlagerung des englischen Handelsverkehrs zu den norddeutschen Hafen wahrend der Spanische Erbfolgekrieg zu einem volligen Erliegen ihres Handels mit Spanien fuhrte 101 Wahrend das an dem Nebenmeer der Ostsee liegende Lubeck hiervon nicht entscheidend erfasst wurde spielte Bremen im Handel mit England zu keinem Zeitpunkt eine so herausragende Rolle wie Hamburg Die Company of Merchant Adventurers verbot ihren Mitgliedern ursprunglich den Direkthandel mit Bremen der deswegen uber die Niederlande und Hamburg abgewickelt wurde Dies anderte sich erst als Folge der Englisch Hollandischen Seekriege als England den Direkthandel mit Bremen aufnahm um Holland zu schadigen Zudem wurde der Bremer Handel behindert durch die politischen Verhaltnisse Das Umland der Hansestadt Bremen war als Herzogtum Bremen von 1648 bis 1719 unter schwedischer Herrschaft Schliesslich mussten die Bremer Kaufleute fur den Handel entlang der Weser Zoll entrichten vor allem an die zeitweise von danischen Fursten regierte Grafschaft Oldenburg und das Herzogtum Oldenburg 102 nbsp Caspar Voghts Landhaus in Klein Flottbek bei HamburgDie eigentliche Anglophilie erreichte wahrend der Aufklarung mit der Rezeption englischer Schriftsteller im 18 Jahrhundert ihren ersten Hohepunkt Dabei bedingte die Konfessionalisierung des Lebens einen konfessionell selektiven Rezeptionsprozess Die Anglophilie fand vornehmlich im protestantischen Deutschland wie den Hansestadten Resonanz 103 Nicht nur die ungewohnliche politische Stabilitat und wirtschaftliche Prosperitat des damaligen England fand allgemeine Beachtung sondern vor allem auch das unvergleichliche Mass an Freiheit und Rechtssicherheit das die Untertanen des Konigs von Grossbritannien genossen 104 England war nicht nur Hauptkonkurrent der Hanseaten sondern zugleich wichtigstes Vorbild Die politischen Verhaltnisse auf der Insel erschienen gerade Kreisen des aufgeklarten hanseatischen Burgertums erstrebenswert Auch die Freimaurerei kam uber das Einfallstor Hamburg von England ins Reich 1737 wurde hier die erste Loge die Loge d Hambourg gegrundet 105 Ende des 18 Jahrhunderts begann sich die englische Gartenbaukunst unter den Hanseaten auszubreiten beginnend mit der ornamented farm Caspar Voghts Die Franzosische Revolution lenkte das Augenmerk wieder auf Frankreich Wahrend der erste Jahrestag des Sturms auf die Bastille in Paris auf dem Marsfeld gefeiert wurde fand parallel dazu in Harvestehude vor den Toren Hamburgs ein Freiheitsfest statt dessen Initiator der Hanseat Georg Heinrich Sieveking war Das Fest sorgte weit uber Hamburgs Grenzen hinweg fur Aufsehen sogar der Fuhrer der Girondisten Brissot erwahnte es lobend in seinem Patriot Francais blieb aber fur die politische Kultur Hamburgs ohne konkrete Folgen 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Franzosische Truppen verbrennen 1811 britische Waren auf dem Grasbrook in Hamburg Christoffer Suhr In der Hamburger Franzosenzeit 1806 bis 1814 erlitt die Frankophilie der Hanseaten einen Ruckschlag Zur Durchsetzung der Kontinentalsperre einer Wirtschaftsblockade uber die britischen Inseln liess Napoleon I Hamburg wahrend des Vierten Koalitionskrieges 1806 besetzen Die Besatzer verboten den Handel mit Grossbritannien und beschlagnahmten alle englischen Waren in der Stadt Weil England zu dieser Zeit nach Frankreich der zweitwichtigste Wirtschaftspartner Hamburgs war kam es in der Folge zu einer Vielzahl von Bankrotten hanseatischer Handelsfirmen Auch der Lubecker Seehandel kam in den Jahren von 1807 bis 1813 fast vollig zum Erliegen zwischen 1811 und 1812 lief kein einziges Schiff den Hafen Lubecks an Damit war die Handelsstadt wahrend dieser Zeit praktisch von allen Einnahmen abgeschnitten siehe Lubecker Franzosenzeit Nach der vorubergehenden Befreiung Hamburgs durch die Russen 1813 wurde Hamburg erneut von den Franzosen besetzt Vor den Toren der Stadt wurden die Hauser abgerissen um freies Schussfeld zu schaffen Die Hamburger Hauptkirchen wurden zu Pferdestallen umfunktioniert das Silberdepot der Hamburger Bank beschlagnahmt Napoleon wird der Ausspruch zugeschrieben Ich ziehe es vor die Hamburger zahlen zu lassen Das ist die beste Art Kaufleute zu bestrafen Nach der endgultigen Befreiung von den Franzosen erfolgte eine umgehende Restauration der Verhaltnisse in den Hansestadten Insbesondere wurde der vorherige Rechtszustand weitestgehend wiederhergestellt Eine kritische Wurdigung geschweige denn Ubernahme von moderneren Einrichtungen des franzosischen Staatswesens unterblieb angesichts des im 19 Jahrhundert anhaltenden Hasses auf die Besatzer und ihre Verbundeten nbsp Hauptkirche St Nikolai Hamburg Architekt George Gilbert Scott nbsp Alsterarkaden Architekt Alexis de Chateauneuf nbsp Otto Speckter 1840 Die Grunder des Hamburger Ruder Clubs in ihrem ersten Boot Victoria Carl Hermann Merck am Ufer links Johan Cesar Godeffroy am Ufer sitzend links Ernst Merck am Ufer liegend Johann Gustav Heckscher im Boot 2 von links Gustav Godeffroy im Boot 2 von rechts England konnte aufgrund seines technischen Vorsprungs durch die Industrialisierung die dort im 18 Jahrhundert begonnen hatte den deutschen Markt verstarkt mit preiswerten Industrieprodukten bedienen wobei englische Firmen besonders Hamburg als Einfallstor nach Deutschland nutzten Zeitweilig fuhrte jedes zweite Schiff das den Hamburger Hafen anlief die englische Flagge Die Offenheit fur diesen Handel der den Hamburgern Gewinn und Arbeitsplatze bescherte ist die Wurzel des Vorwurfs antinationaler Gesinnung der Hanseaten Die Binnenlander kritisierten die Einfuhren und verlangten nach Protektion durch Schutzzolle gar durch die Schliessung des Hamburger Freihafens um Zeit fur die Modernisierung ihrer Industrien zu gewinnen 106 Im 19 Jahrhundert fassten englische Ingenieure und Architekten in Hamburg Fuss Edward James Smith liess in den 1830er Jahren die ersten Wasserrohre in Hamburg legen Der englische Architekt George Gilbert Scott baute 1842 nach dem Hamburger Brand die Nicolaikirche wieder auf James Godfrey Booth rief 1844 die erste Gas Compagnie ins Leben William Lindley war auf den Gebieten der Ver und Entsorgungstechnik des Wasserbaus und der Stadtplanung tatig und zwischen 1842 und 1860 fur eine umfassende Modernisierung der Stadt Hamburg verantwortlich Die gangige Rede von der Anglophilie der Hanseaten darf indes nicht daruber hinwegtauschen dass ungeachtet politischer Differenzen auch Frankreich stilbildend blieb Heinrich Heine lebte seit 1831 in Paris Er verspottete von dort aus mit Vorliebe den hamburgischen Kaufmannsgeist Alexis de Chateauneuf Spross einer Hugenottenfamilie wurde 1842 Leiter der technischen Kommission zum Wiederaufbau der abgebrannten Hamburger Innenstadt Er gestaltete massgeblich die heutige Innenstadt Hamburgs Fur die Mitte des 19 Jahrhunderts beklagte der Architekt Martin Haller Damals gehorte es leider noch zum guten Ton dass die reichsten Hamburger ihre Hauseinrichtungen vom Auslande bezogen Senator Jenisch Gottlieb Jenisch 107 Cesar Godeffroy und Baron Ernst Merck Carl Heine 108 Emile Nolting 109 uberliessen die Einrichtung ihrer Festraume Pariser Decorateuren u Handwerkern Die Mobelausstattung des Union Clubs ward auf George Parish s 110 Anordnung aus London bezogen Die Nachricht vom Sieg der burgerlich demokratischen Februarrevolution von 1848 in Frankreich wurde in Hamburg mit Jubel aufgenommen Die Anglophilie fand auch in den sportlichen Vorlieben der Hanseaten Ausdruck Hamburg war das wichtigste Einfallstor der englischen sports fur Deutschland Das sogenannte Boat Race ein Ruderwettkampf zwischen den Universitaten Cambridge und Oxford fand im Jahr 1829 zum ersten Mal statt 1836 wurde der Hamburger Ruder Club als altester deutscher Ruderclub gegrundet und die erste deutsche Ruderregatta gab es 1843 in Hamburg 1845 fand in Hamburg die erste Segelregatta statt In Altona wurde 1869 der alteste Bicycle Club der Welt gegrundet hervorgegangen aus dem Eimsbutteler Velocipeden Reitclub Im selben Jahr fand in Altona das erste offentliche Velociped Wettrennen statt Das englische System der Leistungsprufungen fur Vollbluter wurde ubernommen und 1869 in Hamburg das Norddeutsche Derby heute Deutsches Derby erstmals ausgetragen Es ist eines der altesten Pferderennen ausserhalb Grossbritanniens und bis heute eines der bedeutendsten Ereignisse im Pferdesport weltweit Auch in anderen Sportarten wie Tennis und Hockey spielte Hamburg eine Pionierrolle 20 Jahrhundert Bearbeiten Die Anglophilie der Hanseaten fand auch in der Zeit des Nationalsozialismus ihren Ausdruck Vom Hamburger Bildungs und Grossburgertum nahm die Swing Jugend als oppositionelle Jugendkultur ihren Ausgang Ihre Anhanger demonstrierten durch gepflegt lassige dem englischen Stil nachempfundene Kleidung und das Horen von Jazzmusik ihre Ablehnung der nationalsozialistischen Jugendideologie Selbst die von Hamburger Gymnasien 1980 ausgehende unpolitische von Teilen der Oberschicht gepragte Popperkultur die erste originar deutsche Jugendkultur in Westdeutschland trug in ihren Konsumvorlieben noch erkennbare anglophile Zuge Modegeschichtlich waren die Popper die Weiterfuhrung der Mods Diese hatten ausgehend von Grossbritannien in den fruhen und mittleren 1960er Jahre guten Geschmack und Stilsicherheit zum Wesen jeder Rebellion erklart Die Mods entstammten jedoch allesamt der Arbeiterklasse und hebelten somit die Regeln der britischen Klassengesellschaft aus Demgegenuber waren die Popper zu nicht unwesentlichen Teilen Kinder von Hanseaten und nach weiterer Ausbreitung der Ober oder gehobenen Mittelschicht an anderen Orten 111 Aufgrund seiner Anglophilie wird Hamburg noch heute als die allerenglischste Stadt des Kontinents apostrophiert 112 Juden und Hanseaten BearbeitenJuden wurden nicht als Hanseaten betrachtet Die Stellung der Juden wandelte sich zwar auch in den Hansestadten ab dem Ende des 18 Jahrhunderts im Zuge der Judenemanzipation in Deutschland Dieser Prozess ging jedoch nicht so weit dass Juden bis zum Ende des Hanseatentums alter Pragung 1918 als Hanseaten gelten konnten Bis zum Ende des 18 Jahrhunderts Bearbeiten nbsp Salomon Heine 1767 1844 Hamburger Bankier seit 1797 Gemalde von Carl Groger Die Juden unterlagen in den Hansestadten zeittypischen Restriktionen siehe Geschichte der Juden in Deutschland die jedoch unterschiedlich ausgepragt waren Nach der alten lubeckischen Verfassung konnten Juden ein Schutzjude und einige judische Kunstler ausgenommen nicht frei in der Stadt wohnen und daselbst Handel und Gewerbe treiben am allerwenigsten aber als Nicht Christen das Burgerrecht erlangen von dem der Eintritt in ein burgerliches Collegium abhangig war 113 In Hamburg war der Antisemitismus nicht so stark ausgepragt wie in anderen Teilen Deutschlands und den beiden Schwesterstadten Juden konnten in der Stadt relativ gut leben Ghettos wie andernorts gab es nicht jedoch gestattete der Senat den Juden die Hamburger Staatsburgerschaft erst Mitte des 19 Jahrhunderts Auch der Besitz von Grundeigentum war den Juden wie dem Adel siehe Hanseaten und Adel bis 1848 untersagt Das hinderte judische Kaufleute wie beispielsweise die Hamburger Familie Warburg nicht erfolgreiche Bankhauser aufzubauen Anders als in Berlin war mit dem wirtschaftlichen Erfolg der judischen Bankiers und Kaufleute in Hamburg jedoch keine gesellschaftliche Gleichstellung verbunden In Berlin hatte sich keine den Hanseaten vergleichbare Oberschicht gebildet oder sie war durch fortwahrende Zuwanderung uberspielt worden Demgegenuber hinderten die gesellschaftlich festgefugten Strukturen in Hamburg die gesellschaftliche Akzeptierung von Juden als Grossburger 114 Ein weiterer Grund wird gewesen sein dass sich Juden in Hamburg zunachst primar als Fabrikanten etablierten 115 die in den Hansestadten als Gewerbetreibende ohnehin nicht den Grosshandelskaufleuten gesellschaftlich gleichgestellt waren 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Sprengung des Hauses von Salomon Heine und des Hotel Streit am Jungfernstieg wahrend des Hamburger Brandes 1842Wahrend der Zeit der franzosischen Besatzung der Hansestadte siehe Hamburger Franzosenzeit und Lubecker Franzosenzeit waren die fur Juden geltenden Restriktionen aufgehoben Nach dem Wiener Kongress kam es in den Hansestadten auch insoweit zu einer Restauration Aus Lubeck und Bremen wurden die dort ansassig gewordenen Juden wieder vertrieben Eine Judenkommission des Rates in Bremen beschloss 1819 den Juden in Bremen eine Verlangerung des Aufenthaltsrechts zu versagen so dass 1826 nur zwei Schutzjuden in Bremen lebten Anders war die Lage in dieser Hinsicht in Hamburg In Hamburg bestand mit 3000 Juden lange die grosste judische Gemeinde in Deutschland Der Hamburger Senat war den Juden wohlgesinnt und beabsichtigte wohlhabenden Juden das Vollburgerrecht einzuraumen weil er sich von einer Gleichstellung der Juden eine Forderung des durch die franzosische Besatzung heruntergekommenen Handels versprach Hiergegen opponierten nachdrucklich die Kleinburger 116 so dass schliesslich der Zustand wiederhergestellt wurde wie er vor der Franzosenzeit bestanden hatte Die fehlende Gleichberechtigung hinderte Juden nicht sich als hanseatische Patrioten zu verstehen wie das Beispiel des bedeutenden Hamburger Bankiers Salomon Heine belegt Heine besass wie in solchen Fallen ublich uber einen Strohmann erworben ein Haus am Jungfernstieg in Hamburg und einen Landsitz in Ottensen Beim grossen Hamburger Brand von 1842 liess er sein Haus am Jungfernstieg sprengen um ein weiteres Ubergreifen der Flammen zu verhindern Anschliessend verzichtete er zugunsten der Hamburger Feuerkasse auf die Auszahlung der Versicherungssumme Heines Beerdigung 1844 geriet zu einer stummen Demonstration seiner Popularitat Tausende Hamburger Juden wie Christen begleiteten ihn auf seinem letzten Weg auf den Judischen Friedhof nach Ottensen Gleichwohl erlangte Heine weder das Hamburger Burgerrecht noch die Mitgliedschaft in der Versammlung Eines Ehrbaren Kaufmanns zu Hamburg 117 Die Wahlrechtsreformen 1848 in Lubeck 1849 in Bremen und 1848 sowie 1860 in Hamburg 118 stellten die Juden rechtlich endgultig gleich Eine gesellschaftliche Gleichstellung erfolgreicher judischer Kaufleute mit der hanseatischen Oberschicht war damit jedoch nicht verbunden Mich der ich von draussen kam beruhrte am starksten die Selbstverstandlichkeit mit der diese Trennung der autochthonen und der judischen guten Gesellschaft von beiden Seiten als unabanderlich hingenommen wurde 119 Selbst Albert Ballin Hamburger Reeder und eine der bedeutendsten judischen Personen des deutschen Kaiserreiches mit dem der Kaiser privat verkehrte war zeitlebens von der Hamburger Gesellschaft nicht voll akzeptiert Das hatte neben dem Umstand dass er nur Generaldirektor und nicht Inhaber der Reederei HAPAG war konfessionelle Grunde 1849 wurde den Juden in Bremen wieder die Niederlassung erlaubt 1863 verlieh man der Israelitischen Gemeinde auch die Korperschaftsrechte 1876 wurde dann eine Synagoge erbaut und 1896 hatte die Israelitische Gemeinde wieder einen Rabbiner In der Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten nbsp Wilhelm Amsinck Burchard Motz 1878 1963 gemalt von Anita ReeHamburg Bearbeiten Siehe auch Hamburger Senat im Nationalsozialismus Fur die Hamburger Hanseaten gibt es bislang keine geschlossene nicht einmal eine ansatzweise Untersuchung zu ihrem Verhalten in der Zeit des Nationalsozialismus wie sie etwa fur den deutschen Adel existiert 120 Der Appell der Regierungsparteien Hamburgs bei den Burgerschaftswahlen 1931 Hanseaten gebt euch nicht selber auf war nicht mehr als eine Beschworung regionalen Sonderbewusstseins und scheiterte 121 Es steht zu vermuten dass den Hanseaten ebenso wenig wie dem Adel dessen feudaler Lebensweise und Selbstverstandnis sie sich bis 1918 angeglichen hatten die soziale und politische Selbstbehauptung gelungen ist In Kreisen der eigentlichen Hanseaten erfreute sich die NSDAP nach ihrer Neugrundung 1925 durchaus wohlwollender Unterstutzung wie sich an Veranstaltungen des Hamburger Nationalklubs der die Spitzen der Hamburger Gesellschaft zu vereinen suchte wenn auch nicht reprasentativ ablesen lasst 1926 konnte Adolf Hitler vor ihm auftreten und wurde von dem Hanseaten Vorwerk begrusst Worte der Einfuhrung sind eigentlich unnotig bei dem Gast den wir heute abend bei uns zu sehen die Ehre haben Sein mannhaftes Eintreten fur seine Uberzeugung hat ihm in den weitesten Kreisen Achtung Verehrung und Bewunderung eingetragen Wir freuen uns sehr dass er heute abend zu uns gekommen ist Dieser Freude haben auch die Klubmitglieder dadurch Ausdruck gegeben dass sie heute abend so zahlreich erschienen sind Die heutige Veranstaltung ist so stark besucht wie vielleicht noch keine Veranstaltung des Klubs 122 Hitler sprach erneut 1930 vor dem Klub 1931 wurde Joseph Goebbels als Redner geladen In die gleiche Richtung weist die Industrielleneingabe mit der bereits 1932 die Berufung Adolf Hitlers zum Reichskanzler gefordert wurde Funf von 20 Unterzeichnern waren prominente Mitglieder alter hanseatischer Familien der Bankier und Reeder Carl Vincent Krogmann 123 der Bankier Erwin Merck der Bankier Kurt Freiherr von Schroder 124 der Senator Franz Heinrich Witthoefft 125 und der Reeder Kurt Woermann 126 Wilhelm Amsinck Burchard Motz aus alter hanseatischer Familie ab Marz 1933 Zweiter Burgermeister des Koalitionssenats aus NSDAP DNVP und DVP siehe Hamburger Senat im Nationalsozialismus leitete Anfang April 1933 die Selbstauflosung der DVP in Hamburg ein und forderte alle Parteiangehorigen mit weit uberwiegendem Erfolg auf gemeinsam mit ihm in die NSDAP einzutreten Naturgemass sind Gegenbeispiele zu finden So kollaborierten die bedeutenden Versicherungsmakler Jauch amp Hubener uber den mit dem Hanseaten Walter Jauch verwandten Stabschef der militarischen Abwehr unter Admiral Canaris Generalmajor Hans Oster mit Hans von Dohnanyi Der Hanseat Otto Hubener wurde dafur Ende April 1945 in Berlin hingerichtet Solche Einzelfalle konnen wohl ebenso wenig uber ein Versagen auf breiter Front hinwegtauschen wie die adeligen Teilnehmer des Attentats vom 20 Juli 1944 uber das Versagen weiter Kreise des Adels Bremen Bearbeiten Siehe auch Bremen zur Zeit des Nationalsozialismus Die Bremer Hanseaten als Kaufleute oder Gewerbetreibende waren konservativ aber wie die Arbeiterschaft nicht fur die Nationalsozialisten Bereits 1922 wurde die erste Bremer Ortsgruppe der NSDAP gegrundet 1928 erhielt die NSDAP bei Burgerschaftswahlen aber nur 1 1 Prozent Ab 1928 unterstand die Ortsgruppe dem Gau Weser Ems in Oldenburg fur Hanseaten war das befremdlich Vor der Reichstagswahl 1930 hielt Hitler zum ersten Mal eine Wahlkampfrede in Bremen Nur rund zwolf Prozent wahlten im September 1930 die NSDAP Die dann folgende Burgerschaftswahl vom November 1930 brachte der NSDAP 25 4 Prozent der Stimmen und 32 Sitze in der Bremischen Burgerschaft Bei den Reichstagswahlen im Juli 1932 erhielt die NSDAP 31 Prozent der Stimmen bei den Reichstagswahlen im November 1932 wahlten nur 21 Prozent Reich 33 6 Prozent die NSDAP und bei den Reichstagswahlen im Marz 1933 erreichten die Nazis ein Ergebnis von 32 6 Prozent Reich 44 5 Prozent Das NS Regime entstand 1933 durch den politischen Druck der NSDAP mit der Ernennung von Richard Markert NSDAP zum Polizeisenator durch den Reichsminister des Innern Wilhelm Frick mit der Verschleppung der Abgeordneten von SPD und KPD in Gefangnisse und Konzentrationslager und schliesslich mit der Regierungsubernahme am 6 Marz 1933 einen Tag nach den Reichstagswahlen Die NS Zeit war neben der Besetzung durch Napoleon 1810 1813 die einzige Zeit seit dem Mittelalter wahrend der die Hansestadt nicht als freie Stadt existierte sondern in einen Reichsgau eingegliedert war Fur Bremer Hanseaten war das ein unzumutbarer Zustand Nun erst nach der Machtubernahme machten einflussreiche Hanseaten beim kommissarisch eingesetzten Burgermeister Markert ihre Aufwartung man arrangierte sich und der Vizeprases der Handelskammer Bremen Biedermann hielt markige nationalistische Reden Von den elf Mitgliedern im Senat in dieser Zeit mussen die Kaufleute Theodor Laue der von der DNVP kommende Otto Flohr Hermann Ritter und der Jurist Richard Duckwitz der Klientel der burgerlichen Hanseaten aus Bremen zugerechnet werden Auch der Widerstand war nicht die Angelegenheit der Bremer Hanseaten sondern von Mitgliedern der KPD und SPD Hanseatentum in der Gegenwart Bearbeiten nbsp Helmut Schmidt Musterbeispiel eines neuzeitlichen Hanseaten der sein dezidiert beanspruchtes Hanseatentum Ich bin Hanseat und werde es bleiben 127 nicht aus den herkommlichen familiaren Machtstrukturen ableitet Fur viele der Hanseat par excellence 128 Der Satz Wirklich genuine Hanseaten sind Menschen deren Vorfahren hier schon vor Jahrhunderten als hanseatische Kaufleute Reeder Banker tatig waren 129 ist in dieser Form unzutreffend Er meint jene Hanseaten deren auf den Privilegien der Oberschicht grundendes Hanseatentum alter Pragung 1918 endete Nicht untergegangen ist die hanseatische Lebensart die in ungebrochener Tradition der Lebensart dieser Hanseaten steht Als Beispiel hanseatischer Liberalitat kann hier der Nachkriegssenator Hans Harder Biermann Ratjen gelten und noch 1968 trat der Hamburger Kaufmann Erik Blumenfeld aus hanseatischem Anstand von seinem Amt als Vorsitzender der CDU zuruck weil seine Firma fallierte Heute werden zu den Hanseaten unverandert die Mitglieder der alten Familien gerechnet Sie sind nicht mehr alle reich vielleicht sogar nur noch die Minderheit aber sie gehoren zusammen sie halten zusammen 129 Insofern findet im heutigen Sprachgebrauch der Begriff Hanseat weiter unverandert Verwendung wie die Begriffe Adel bzw Adelige fur die Angehorigen der fruheren adeligen Familien Hinzu kommen die erfolgreichen Kaufleute und Senatoren der hanseatischen Stadte Hamburg Lubeck und Bremen solange nur ein typischer Zug fur Hanseaten einfach eine bestimmte Lebensart vorzuleben 129 gegeben ist wie es der vormalige Hamburger Senator Helmut Schmidt mustergultig verkorpert Hat der Begriff des Adels den Vorzug durch seine leichte Unterscheidbarkeit eine falsche Anwendung leicht erkennbar zu machen so hat der Begriff des Hanseaten den Vorzug eine durch das fortlaufende Hinzutreten heutiger Burger hanseatischer Lebensart eine weiterlebende Spezies zu bezeichnen Insofern kommt ihm zugute rechtlich nicht klar abgegrenzt und damit nicht wie der Adel durch das Adelsgesetz von 1920 abgeschafft worden zu sein Ob der Begriff kunftig eine Ausdehnung erfahren wird auf Personen jener fruheren Hansestadte die sich im Zuge einer historischen Ruckbesinnung seit der Deutschen Wiedervereinigung ebenfalls Hansestadt genannt haben 130 bleibt abzuwarten Der mit dem Begriff des Hanseaten verbundene Nimbus auch Unkenntnis seiner eigentlichen Bedeutung haben vielfaltige neuzeitliche Aneignungsversuche auch externe Zuweisungen zur Folge ohne dass dabei der ursprungliche schichtenspezifische Aspekt gewahrt wird So wird beispielsweise der Fussballverein Hamburger SV regelmassig als die Hanseaten bezeichnet 131 Der hier behandelte soziostrukturelle Begriff des Hanseaten erleichtert wie die insoweit vergleichbaren Begriffe Patrizier oder Grossburger solche Aneignungsversuche Grund ist dass diese nicht wie der Begriff Adel eine bereits durch den Adelstitel formal leicht unterscheidbare Bevolkerungsschicht bezeichnet haben bzw bezeichnen Zuschreibungen wie an den Hamburger Verleger und Stifter Gerd Bucerius 132 oder an den fruheren Hamburger Senator Helmut Schmidt 128 der das Pradikat Hanseat zudem dezidiert fur sich beanspruchte 127 beleben die herkommliche Bedeutung des Begriffs Hanseat Das zeigt dass der Begriff trotz vielfaltiger Verwendung nicht seinen soziologischen Kerngehalt verliert Andernfalls wurde er sich zu einem rein regionale Bezuge kennzeichnenden Begriff wandeln Hanseatische Familien BearbeitenFamiliensinn war eine der vorherrschenden Eigenschaften der Hanseaten Die Familienbande waren in allen hanseatischen Stadten von gleicher Bedeutung Sie ersetzten die fehlenden Feudalstrukturen und waren ein Fundament des stadtischen Gemeinwohls Die Ehrfurcht vor dem Aufstieg der eigenen Familie dominierte das hausliche und stadtische Leben der oberen Zehntausend 133 oft nicht ohne wie Ida Boy Ed es beschrieb die spezifische Hanseatenkrankheit den Patrizierwahnsinn in welchem jede Familie sich einbildet aristokratischer als alle anderen zu sein 134 In diesem Selbstverstandnis liegt zugleich die Wurzel fur das Hamburgische Geschlechterbuch Es verzeichnet in bislang 17 Banden in einer Vollstandigkeit wie sie keine andere deutsche Stadt aufzuweisen hat 135 die hanseatische Oberschicht eine eng in sich verflochtene soziale Schicht die allerdings nur einen kleinen aber doch wichtigen Sektor der Hamburger Bevolkerung in Vergangenheit und Gegenwart ausmacht 135 Lubeck verfugt als einzige der drei Stadte uber eine Ratslinie die der Lubecker Burgermeister Emil Ferdinand Fehling zuletzt 1925 edierte die alle bis dahin bekannten Ratsmitglieder mit Kurzlebenslaufen verzeichnet Die Lubecker Hanseaten werden heute im Rahmen des Biographischen Lexikons fur Schleswig Holstein und Lubeck SHBL erschlossen von dem 11 Bande 1970 2012 erschienen sind Fur Bremen existieren solche umfassenden Veroffentlichungen bislang nicht nbsp Amsinck nbsp Berenberg nbsp Chapeaurouge nbsp Godeffroy nbsp Gossler nbsp Jauch nbsp Moller vom Baum nbsp SeylerHanseatische Familien waren bzw sind mit Angabe des ersten Auftretens am Ort Albers Bremen vor 1800 siehe Johann Christoph Albers Anckelmann ausgestorben Hamburg vor 1600 Amsinck Hamburg vor 1600 Berenberg Hamburg vor 1600 Chapeaurouge Hamburg vor 1800 Curtius Lubeck vor 1700 Dittmers Hamburg vor 1280 davor Lubeck 1148 1280 davor Dithmarschen Eschenburg Lubeck vor 1800 Fehling Lubeck Gaedechens Hamburg siehe Otto Christian Gaedechens Godeffroy Hamburg vor 1800 Gossler bzw von Berenberg Gossler Hamburg vor 1400 136 Groning Bremen vor 1800 siehe Hermann von Groning Hudtwalker Hamburg vor 1800 siehe Johann Michael Hudtwalcker Jauch Hamburg vor 1700 Jenisch Hamburg vor 1700 Knoop Bremen vor 1800 siehe Ludwig Knoop Kulenkamp Lubeck vor 1900 siehe Arthur Gustav Kulenkamp Kulenkampff Bremen vor 1800 siehe Gustav Kulenkampff Laeisz Hamburg vor 1800 Luetkens Hamburg vor 1800 Mann Lubeck vor 1800 Merck Hamburg vor 1800 siehe Carl Hermann Merck Monckeberg Hamburg vor 1800 siehe Johann Georg Monckeberg Moller vom Baum Hamburg vor 1500 Munchmeyer Hamburg vor 1900 Mutzenbecher Hamburg vor 1700 O Swald Hamburg siehe William Henry O Swald Ohlendorff von Hamburg ab 1820 Overbeck Lubeck vor 1800 siehe Christian Adolph Overbeck Parish Hamburg vor 1800 siehe John Parish Kaufmann Rodde Lubeck vor 1700 Schramm Hamburg vor 1700 siehe Max Schramm Schroder Hamburg vor 1800 siehe Christian Matthias Schroder Schues Hamburg vor 1700 siehe Nikolaus W Schues Seyler Hamburg vor 1800 davor Burger zu Basel und Liestal Sieveking Hamburg vor 1800 Sloman Hamburg vor 1800 siehe Robert Miles Sloman Stammann Hamburg vor 1800 siehe Johann Otto Stammann Sturken Hamburg vor 1800 siehe Nicolas Sturken Tesdorpf Lubeck vor 1700 siehe Carl Tesdorpf Volkmann Bremen vor 1800 siehe Johann Heinrich Volkmann Vorwerk Hamburg vor 1800 siehe Georg Friedrich Vorwerk Hanseaten nach Reichtum Bearbeiten nbsp Emil Possehl war vor dem Ersten Weltkrieg der reichste Lubecker KaufmannBis zum Ersten Weltkrieg war das Ansehen hanseatischer Kaufleute so sehr mit Vermogenskennzahlen verbunden dass diese fur die Hansestadte auch veroffentlicht wurden 137 Fur die kleinste und armste von ihnen fur Lubeck ergibt sich folgende Liste der zehn reichsten Lubecker Hanseaten vor dem Ersten Weltkrieg 138 Emil Possehl Senator und Inhaber der Firma Possehl 12 Millionen Mark Charles Petit Danischer Generalkonsul und Teilhaber der Firma Charles Petit amp Co 5 Millionen Mark Hermann Eschenburg Prasident der Handelskammer und Teilhaber der Firma Jost Hinrich Havemann amp Sohn 4 5 Millionen Mark H P Friedrich Ewers senior Teilhaber der Firma F R Ewers amp Sohn 4 Millionen Mark August Gossmann Schwedischer Konsul und Teilhaber der Firma Gossmann amp Jurgens 3 9 Millionen Mark Carl Dimpker Wurttembergischer Konsul und Teilhaber der Firma Dimpker amp Sommer 3 7 Millionen Mark Wilhelm Eschenburg Niederlandischer Konsul und Inhaber der Firma H W Eschenburg 3 3 Millionen Mark Johannes Suckau Osterreichisch Ungarischer Konsul und Inhaber der Firma J A Suckau 3 1 Millionen Mark Carl Tesdorpf Preussischer Konsul und Inhaber der Firma Carl Tesdorpf 2 8 Millionen Mark Richard Piehl Belgischer Konsul und Teilhaber der Piehl amp Fehling 2 6 Millionen MarkUngeachtet eines gewissen Zusammenhangs von Hanseatentum und Reichtum der seine Wurzeln schon darin hatte dass die Hanseaten zumeist Grossburger diese Kaufleute und damit tendenziell wohlhabend waren handelte es sich jedenfalls in Hamburg keineswegs um oligarchische Strukturen weil selbst extremer Reichtum keineswegs den unmittelbaren Zugang zur eigentlichen Fuhrungsschicht zur Folge hatte wie beispielsweise der Fall des Petroleumkonigs Wilhelm Anton Riedemann zeigt der vielen Hamburgern zu katholisch fromm war 139 Hanseaten ohne hanseatischen Familienhintergrund Bearbeiten nbsp Karl CarstensEs hat immer wieder Einzelpersonen ohne Herkunft gegeben denen das Pradikat Hanseat in seiner hergebrachten Bedeutung in gleicher Weise wie den Mitgliedern der alten hanseatischen Familien zugesprochen wurde weil sie das Hanseatische verkorperten Zu diesen Hanseaten Burgermeister der drei Hansestadte hier ausgenommen zahlen als beispielgebende Auswahl Gerd Bucerius 1906 1995 Verleger Das Hanseatische wurde dem in Hamm geborenen Anwaltssohn nicht in die Wiege gelegt es wuchs ihm erst im Lauf seines langen unruhigen Lebens zu Sein Elternhaus war gutburgerlich 140 Karl Carstens 1914 1992 Der neue Bundestagsprasident Karl Carstens kennt als geburtiger Hanseat auch die hohen Tugenden des Anstands und der Selbstbeherrschung 141 Walther Leisler Kiep 1926 2016 Nachkomme von Jakob Leisler der unangepasste Hanseat der aus seiner Abneigung gegen die kleinburgerliche CDU keinen Hehl machte 142 Der bevorzugt in den Nadelstreif gewandete Hamburger im Auftritt und Gestus der Paradehanseat bis uber die Grenze des Klischeehaften hinaus 143 Helmut Schmidt 1918 2015 Altbundeskanzler fur viele der Hanseat par excellence 128 der seine Herkunft selbst als kleinburgerlich beschreibt 144 geboren im Arbeiterviertel Hamburg Barmbek der Vater Gustav Schmidt Adoptivsohn eines ungelernten Hafenarbeiters zum Leiter einer Handelsschule aufgestiegen Hanseatische Feste BearbeitenUnter den Festlichkeiten mit jahrhundertelanger Tradition ragt heute sicher die Schaffermahlzeit des Haus Seefahrt in Bremen heraus und erzielt bundesweit den hochsten Aufmerksamkeitswert Gleichwohl bestehen in den Schwesterstadten Lubeck und Hamburg ahnliche Veranstaltungen auf denen sich die Hanseaten mit und ohne hanseatischen Familienhintergrund jahrlich mit ihren Ehrengasten aus Politik Kultur und Wirtschaft austauschen Diese Art der Feste wurde in den Hansestadten auf allen Ebenen der Gesellschaft gleichermassen gelebt Ein lebendiges Beispiel ist in Lubeck die Kringelhoge des Amtes der Stecknitzfahrer Literatur BearbeitenGerhard Ahrens Die Hanseaten und der Reichsgedanke seit dem fruhen 19 Jahrhundert In Bremisches Jahrbuch Band 67 Bremen 1989 S 17 28 Hans Wilhelm Eckardt Von der privilegierten Herrschaft zur parlamentarischen Demokratie Die Auseinandersetzungen um das allgemeine und gleiche Wahlrecht in Hamburg 2 Auflage Landeszentrale fur Politische Bildung Hamburg 2002 Ernst Finder Hamburgisches Burgertum in der Vergangenheit De Gruyter Hamburg 1930 Kurt Grobecker Hanseatische Lebensregeln Kabel Hamburg 1995 ISBN 3 8225 0359 2 Renate Hauschild Thiessen Adel und Burgertum in Hamburg In Hamburgisches Geschlechterbuch 14 1997 S 21 32 Hellmut Kruse Wagen und Winnen Ein hanseatisches Kaufmannsleben im 20 Jahrhundert Die Hanse Hamburg 2006 ISBN 3 434 52618 8 Rudolf Herzog Hanseaten Roman der Hamburger Kaufmannswelt Berlin 1909 John F Jungclaussen Risse in weissen Fassaden Der Verfall des Hanseatischen Burgeradels Siedler Munchen 2006 ISBN 3 88680 822 X Rainer Postel Hanseaten Zur politischen Kultur Hamburgs Bremens und Lubecks In Hans Georg Wehling Red Regionale politische Kultur Kohlhammer Stuttgart 1985 ISBN 3 17 008608 1 S 15 35 Percy Ernst Schramm Hamburg Deutschland und die Welt Leistung und Grenzen hanseatischen Burgertums in der Zeit zwischen Napoleon I und Bismarck 2 Auflage Hoffmann und Campe Hamburg 1952 Percy Ernst Schramm Hamburg und die Adelsfrage bis 1806 In Zeitschrift des Vereins fur Hamburgische Geschichte 55 1969 S 81 94 Andreas Schulz Weltburger und Geldaristokraten Hanseatisches Burgertum im 19 Jahrhundert Stiftung Historisches Kolleg Munchen 1995 Margrit Schulte Beerbuhl Das Netzwerk der Hanse In Europaische Geschichte Online Hrsg vom Leibniz Institut fur Europaische Geschichte 2011 Lu Seegers Hamburg und das Hanseatische In Jurgen Zimmerer Kim Sebastian Todzi Hrsg Hamburg Tor zur kolonialen Welt Erinnerungsorte der post kolonialen Globalisierung Wallstein Gottingen 2021 ISBN 978 3 8353 5018 2 S 247 262 Matthias Wegner Hanseaten Von stolzen Burgern und schonen Legenden Siedler Berlin 1999 ISBN 3 88680 661 8 Susanne Wisborg Wo er steht ist Hamburg Unbekannte Geschichten bekannter Hanseaten Christians Hamburg 1992 ISBN 3 7672 1159 9 Nicola Wurthmann Senatoren Freunde und Familien Herrschaftsstrukturen und Selbstverstandnis der Bremer Elite zwischen Tradition und Moderne 1813 1848 Staatsarchiv Bremen Bremen 2009 ISBN 978 3 925729 55 3 Hermann Kellenbenz Der Bremer Kaufmann Versuch einer sozialgeschichtlichen Deutung In Bremisches Jahrbuch 51 1969 S 19 50 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Hanseat Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenBelege Bearbeiten Matthias Wegner Hanseaten Berlin 1999 S 100 Natalie Bombeck Jauchs Vorfahren waren Wellingsbutteler In Hamburger Abendblatt 25 Januar 2007 Eine Ausnahme bildet J Werdenhagen De Rebus Publicis Hanseaticis Tractatus Frankfurt 1641 a b c Gerhard Ahrens Hanseatisch In Schmidt Romhild Lubeck Lexikon 2006 unter Hinweis auf Rainer Postel Hanseaten Zur politischen Kultur Hamburgs Bremens und Lubecks In Der Burger im Staat 34 1984 S 153 158 Herbert Schwarzwalder Hanseaten hanseatisch In Das Grosse Bremen Lexikon Bremen 2003 ISBN 3 86108 693 X Huret Hamburg im Jahre 1906 In Hamburgische Geschichts und Heimatblatter 13 1993 S 62 Deutsches Schiffahrtsmuseum Regional Presse Info 16 98 vom 19 November 1998 Ein Hamburger war der wahre Konig der Sudsee Historikerin Gabriele Hoffmann fand das verschollen gewesene Familienarchiv der Godeffroys und verwertete es zu einer spannenden Geschichte uber eine einflussreiche Dynastie Am 1 Dezember liest sie im Bremer Schutting aus ihrem neuen Buch Das Haus an der Elbchaussee Die Godeffroys Aufstieg und Niedergang einer Dynastie Digitalisat Percy Ernst Schramm Hamburg Deutschland und die Welt Leistung und Grenzen hanseatischen Burgertums in der Zeit zwischen Napoleon I und Bismarck 2 Auflage Hoffmann und Campe Hamburg 1952 S 28 Siehe Quiddje Heinz H Konig The Brits Unsere Freunde in Europa Das Deutsch englische Missverstandnis 2008 S 21 Meyer s Conversations Lexicon 14 Band 1849 S 922 Dort herrschte eine altmodische Oberservanz in Beziehung auf die strengste Sonderung der verschiedenen Klassen wo die drei Stande der Handelsadel der wohlhabende Industrielle oder kleine Kaufmann und der Plebs auf das Scharfste getrennt waren Meyer s Conversations Lexicon 14 Band 1849 S 922 Wegner S 34 In Hamburg wurde sehr genau zwischen dem grossen und dem kleinen Burgerrecht unterschieden und nur wer dank seiner okonomischen Verhaltnisse imstande war das Grosse Burgerrecht zu erwerben verfugte uber die uneingeschrankte Handels und Gewerbefreiheit durfte in den Senat die Burgerschaft und andere Amter gewahlt werden und das waren nur wenige Die vermogenden Kaufleute gaben in den Hansestadten den Ton an S 35 Sie sicherten aus eigener Verfugungsgewalt die Macht ihres Standes und ihrer Klasse grenzten sich in Rang und Habitus gegen die kleinen Kaufleute die Kramer ab und betrachteten sich mit einigem Recht als Herrscher ihrer Stadt das Grosse Burgerrecht kostete 1600 in Hamburg 50 Reichstaler das Kleine Burgerrecht 7 Reichstaler siehe Mirjam Litten Burgerrecht und Bekenntnis Stadtische Optionen zwischen Konfessionalisierung und Sakularisierung in Munster Hildesheim und Hamburg 2003 S 30 Wegener S 35 Auf gleicher Hohe standen nur noch die Juristen denn auch die Advokatur wurde ja als freies und selbstandiges Gewerbe angesehen Birgit Katharine Seemann Stadt Burgertum und Kultur Kurturelle Entwicklung und Kulturpolitik in Hamburg von 1839 bis 1933 am Beispiel des Museumswesens 1998 S 22 Meyer s Conversations Lexicon 14 Band 1849 S 923 Andrea Purpus Frauenarbeit in den Unterschichten Lebens und Arbeitswelt Hamburger Dienstmadchen und Arbeiterinnen um 1900 unter besonderer Berucksichtigung der hauslichen und gewerblichen Ausbildung 2000 S 10 Ulrike von Goetz Arne Cornelius Wasmuth Revolutionare Hanseaten In Welt Online 21 Oktober 2001 Matthias Wegner Hanseaten Berlin 1999 S 39 siehe zum Ganzen Heinz Schilling Gottfried Niedhart Klaus Hildebrand Die Stadt in der fruhen Neuzeit 2004 S 25f Zitiert nach George J Buelow Hans Joachim Marx New Mattheson Studies 1983 S 42 Wegener S 40 Wegener S 42 So schon fur die hansische Zeit Henning Landgraf Bevolkerung und Wirtschaft Kiels im 15 Jahrhundert 1959 S 63 Beispielsweise Bergenfahrer oder Schonenfahrer Emil Ferdinand Fehling Lubeckische Ratslinie von den Anfangen der Stadt bis auf die Gegenwart Lubeck 1925 ffh Internetausstellungen Memento vom 20 Juni 2007 im Webarchiv archive today Tilman Stieve Der Kampf um die Reform in Hamburg 1789 1842 Hamburg 1993 S 31f Hildegard von Marchthaler Die Bedeutung des Hamburger Geschlechterbuchs fur Hamburgs Bevolkerungskunde und Geschichte In Hamburgisches Geschlechterbuch 9 1961 S 26 v Marchthaler S 23 Die bisher erschienenen acht Hamburger Bande des Deutschen Geschlechterbuchs sind ein in sich geschlossenes Werk wie es keine andere deutsche Stadt aufzuweisen hat Sie erfassen eine eng in sich verflochtene soziale Schicht die allerdings nur einen kleinen aber doch wichtigen Sektor der Hamburger Bevolkerung in Vergangenheit und Gegenwart ausmacht Soziologisch gesehen sind die Hamburger Bande so wertvoll weil die darin vorkommenden Personen in erster Linie Trager der kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung des Stadtstaates Hamburg sind und als Kaufleute Reeder Bankiers und Juristen Forderer ihrer Stadt gewesen sind Zahlreiche Personen aus diesen Hamburger Geschlechtern haben als Senatoren an der Regierung des Stadtstaates teilgenommen oder haben in der Burgerschaft als Vertreter der Bevolkerung am Gedeih ihrer Vaterstadt mitgewirkt Sprich Amssink Siehe Carl Friedrich Petersen v Marchthaler S 30 Familiengeschichte ist in Hamburg auch meist Firmengeschichte und da auch die Chefs der grossen Handelshauser seit eh und je verantwortliche Amter in der Verwaltung des Stadtstaates hatten bestand eine feste Verflechtung zwischen Familie Geschaft und regierenden Kreisen Geert Seelig Die geschichtliche Entwicklung der Hamburgischen Burgerschaft und der hamburgischen Notabeln Hamburg 1900 S 43 Hervorhebung durch Seelig a b Arne Cornelius Wasmuth Hanseatische Dynastien Die Hanse Hamburg 2001 ISBN 3 434 52589 0 S 9 Renate Hauschild Thiessen Adel und Burgertum in Hamburg In Hamburgisches Geschlechterbuch 14 1997 S 22 Percy Ernst Schramm Gewinn und Verlust Christians Hamburg 1969 S 108 Wegner S 80 Bernhard Pabst Die Familie Anckelmann in Hamburg und Leipzig Teil 3 Die Familie Esich aus Bremen und die spaten Hamburger Anckelmann 2007 S 120 ff Renate Hauschild Thiessen Adel und Burgertum in Hamburg S 26 Rainer Geissler Thomas Meyer Die Sozialstruktur Deutschlands Zur gesellschaftlichen Entwicklung mit einer Bilanz zur Vereinigung 2006 S 29 weisen darauf hin dass Wert auf Nobilitierung und Ratstitel eher im industriellen Burgertum gelegt wurde wahrend die reiche Kaufmannschaft der Handelszentren dagegen mehr an burgerlich stadtischen Traditionen festhielt Zur Familie siehe Artikel uber seinen Sohn John von Berenberg Gossler Hauschild Thiessen Adel und Burgertum in Hamburg S 30 Roberts Schroders London 1992 S 42 merkt dazu an a very unusual honor for a Hamburg merchant Schramm Gewinn und Verlust Veroffentlichungen des Vereins fur Hamburgische Geschichte Nr 24 1969 S 108 a b Hauschild Thiessen Adel und Burgertum in Hamburg S 31 Percy Ernst Schramm Gewinn und Verlust Die Geschichte der Hamburger Senatorenfamilien Jencquel und Luis Hamburg 1969 S 108 Renate Hauschild Thiessen Adel und Burgertum in Hamburg In Hamburgisches Geschlechterbuch 14 1997 S 31 Muhlfried S 53 Jungclaussen S 87f Hauschild Thiessen S 25 a b Wasmuth S 98 So starb der Hamburger Senator Heinrich Christian Sieveking 1752 1809 ohne seiner Tochter Amalie Sieveking siehe dort ausreichende Mittel fur die Ausbildung oder Lebensfuhrung zu hinterlassen so dass wohlhabende Verwandte sich ihrer annehmen mussten Susanne Wiborg Wo er steht ist Hamburg er imponierte sogar Wilhelm II Johann Heinrich Burchard der konigliche Burgermeister in Susanne Wiborg Wo er steht ist Hamburg Hamburg 1992 S 7 18 Alois Friedel Deutsche Statussymbole 1968 S 71 dass bei den Hanseaten die Vergabe und Annahme von Orden seit alters her nicht ublich ist Brockhaus Enzyklopadie in zwanzig Banden Band 8 1969 S 101 Die Hansestadte verleihen selbst keine Orden und versuchen in ihrem Bereich traditionell die Annahme von Orden zu begrenzen Ausnahme Hanseatenkreuz Ludwig Benninghoff Deutschland S 231 Senat Beamte und Richter der Hansestadt Hamburg lehnen jedoch aus traditioneller Gepflogenheit die Annahme und das Tragen von Orden und Ehrenzeichen ab den fuhrenden Reprasentanten ja die Annahme und das Tragen von Orden verboten war Senatsbeschluss vom 26 Juni 1895 Amtsblatt der freien und Hansestadt Hamburg Nr 85 27 Juni 1895 zitiert nach Tobias von Elsner Kaisertage die Hamburger und das Wilhelminische Deutschland im Spiegel offentlicher Festkultur Europaische Hochschulschriften Reihe 3 Geschichte und ihre Hilfswissenschaften 471 1991 S 343 Werner Kloos und Reinhold Thiel Bremer Lexikon Artikel Orden Ehrenzeichen Bremen 1997 ISBN 3 931785 47 5 Michael Dauer Orden nein danke In manager magazin de 19 Juli 2002 siehe Hans Olaf Henkel Gunter Stiller Niedergang der Kaufmannskonige In Hamburger Abendblatt 25 Februar 2006 Jungclaussen S 10 Karl Heinz Buschemann Jenseits von Soll und Haben In Die Zeit Nr 23 3 Juni 1988 Luder Doscher Bremer Rathaus Plauderei Schunemann Bremen 1967 ISBN 3 7961 1508 X S 107 111 Werner Kloos Bremer Lexikon Hauschild Bremen 1980 ISBN 3 920699 31 9 S 238 Renate Hauschild Thiessen Uber den Hamburgischen Nationalcharakter In Deutsches Geschlechterbuch 127 1979 S 24 Buten un binnen ist niederdeutsch und bedeutet in etwa draussen und drinnen was eine Anspielung auf die geographische Lage Bremens und Bremerhavens sowie Hamburgs die an der See und im Binnenland liegen sowie auf den Wahlspruch der Bremer Kaufleute buten un binnen wagen un winnen draussen und drinnen wagen und gewinnen der noch heute als Inschrift am Schutting zu finden ist darstellt Jonas Ludwig von Hess Hamburg topographisch politisch und historisch beschrieben Band 1 1787 S 99 a b Meyer s Conversations Lexicon 14 Band 1849 S 923 online bei MDZ Zitiert nach Hans Wisskirchen Die Welt der Buddenbrooks Frankfurt am Main 2008 S 12 Josef Nyary Harte Sitten in der Grossstadt In Hamburger Abendblatt 21 Juli 2003 Andreas Seeger Fritz Treichel Hinrichtungen in Hamburg und Altona 1933 1945 Hamburg 1998 S 10 Wahrend der Hamburger Franzosenzeit fuhrten die Besatzer die Guillotine ein die nach der Befreiung bis zur Abschaffung der offentlichen Hinrichtung Mitte des 19 Jahrhunderts wieder durch das Richtschwert ersetzt wurde Andreas Fahl Das Hamburger Burgermilitar 1814 1868 Berlin 1987 S 16 Adam Storck Ansichten der Freien Hansestadt Bremen und ihrer Umgebungen ISBN 0 543 91990 0 S 409 Herbert Schwarzwalder Das Grosse Bremen Lexikon Edition Temmen Bremen 2003 ISBN 3 86108 693 X Burgermeister Amandus Augustus Abendroth zitiert nach Andreas Fahl Das Hamburger Burgermilitar 1814 1868 Berlin 1987 S 31 Andreas Fahl Das Hamburger Burgermilitar 1814 1868 Berlin 1987 S 284 Andreas Fahl Das Hamburger Burgermilitar 1814 1868 Berlin 1987 S 178 Dies war freilich in der preussischen Landwehr nicht anders Andreas Fahl Das Hamburger Burgermilitar 1814 1868 Berlin 1987 S 179 So der Burgermeister Heinrich Bromse 1502 mit seiner Familie auf dem Nebenaltar des Heinrich Brabender in der Jakobikirche Am deutlichsten zeigt sich diese Entwicklung am Triumphkreuz des Bernt Notke aus dem Jahr 1477 im Lubecker Dom an dem der Stifter Bischof Albert II Krummendiek neben seiner Maria Magdalena kniet In der Zeit des Barock erreicht das Epitaph als Kunstform in Norddeutschland unter Thomas Quellinus seinen Hohepunkt Der ihm durch den Kaufmann Thomas Fredenhagen 1697 in Auftrag gegebene barocke Hochaltar fur die Lubecker Marienkirche ist die grosste Ausstattungsspende seit der Reformation Die alten Stiftungen konnten die Franzosenzeit nur uberleben wenn sie uberwiegend in Grundbesitz investiert hatten und die aufstehenden Gebaude sich erhalten liessen Renate Hauschild Thiessen Uber den Hamburgischen Nationalcharakter S 22 Katja Gerhartz Hamburg deutsche Stiftungshauptstadt In Welt Online 4 Juli 2004 Ruprecht Grossmann Heike Grossmann Das St Remberti Stift Bremens alteste soziale Siedlung im Wandel der Zeiten S 18 Renate Hauschild Thiessen Uber den Hamburgischen Nationalcharakter S 23 Percy Ernst Schramm Hamburg Deutschland und die Welt Leistung und Grenzen hanseatischen Burgertums in der Zeit zwischen Napoleon I und Bismarck 2 Auflage Hoffmann und Campe Hamburg 1952 S 18 Deutsches Geschlechterbuch Band 19 Zweiter Hamburger Band Gorlitz 1911 Stammfolge Mutzenbecher S 295f Hildegard von Marchtaler Das Landhaus der Hamburger Deutsches Geschlechterbuch Band 171 12 Hamburger Limburg an der Lahn 1975 S 19 Ausstellungskatalog Garten Landhauser und Villen des hamburgischen Burgertums Kunst Kultur und gesellschaftliches Leben in vier Jahrhunderten Museum fur Hamburgische Geschichte Hamburg 29 Mai 26 Oktober 1975 Paul Th Hoffmann Die Elbchaussee Hamburg 1977 S 3 Paul Th Hoffmann Die Elbchaussee Hamburg 1977 S 9 Hildegard von Marchtaler Das Landhaus der Hamburger S 23 Muhlfried S 610 a b Marchtaler Landhaus S 27 Jungclaussen S 115 Hildegard von Marchtaler Das Landhaus der Hamburger S 29 Zitiert nach Wegener S 110 Wegener S 207 Wegener S 62f Schramm S 21 Margrit Schulte Beerbuhl Deutsche Kaufleute in London Welthandel und Einburgerung 1660 1818 2007 ISBN 978 3 486 58038 9 S 89 Schulte Beerbuhl S 90 Schulte Beerbuhl S 92 Anton Schindling Bildung und Wissenschaft in der fruhen Neuzeit 1650 1800 1999 ISBN 3 486 56422 6 S 91 Hans Christof Kraus Montesquieu Blackstone de Lolme und die englische Verfassung des 18 Jahrhunderts Jahrbuch des historischen Kollegs 1995 ISBN 3 486 56176 6 S 114 Bernd Roeck Lebenswelt und Kultur des Burgertums in der fruhen Neuzeit 1988 ISBN 3 486 55571 5 S 66 Frank M Hinz Planung und Finanzierung der Speicherstadt in Hamburg LIT Munster 2000 ISBN 3 8258 3632 0 S 17 Bruder des Vorgenannten Haus erbaut von Franz Gustav Joachim Forsmann heute Uberseeclub e V 1810 1860 Cousin Heinrich Heines Jacques Emile Louis Alexandre Nolting 1807 1881 siehe Deutsches Geschlechterbuch Band 209 15 Hamburger Limburg an der Lahn 1999 S 184f Ulf Poschardt Die Rebellion der Kaschmir Kinder In Welt Online 4 Juli 2004 Helmut Bohme Frankfurt und Hamburg Des Deutschen Reiches Silber und Goldloch und die allerenglischste Stadt des Kontinents Frankfurt am Main 1968 Karl Klug Geschichte Lubecks wahrend der Vereinigung mit dem franzosischen Kaiserreiche 1811 1813 Lubeck 1857 Abtheilung 2 Abschnitt 11 Hans Liebeschutz Arnold Paucker Das Judentum in der Deutschen Umwelt 1800 1850 1977 ISBN 3 16 839412 2 S 165 Vgl Liebeschutz 1977 S 204f Heinrich Graetz Geschichte der Juden S 304 Franklin Kopitzsch Dirk Brietzke Hamburgische Biografie 2003 ISBN 3 7672 1366 4 S 182 Saskia Rohde Arno Herzig Die Geschichte der Juden in Hamburg 1590 1990 Hamburg 1991 Gustav Mayer Gottfried Niedhart Erinnerungen Vom Journalisten zum Historiker der deutschen Arbeiterbewegung 1993 S 154 Stephan Malinowski Vom Konig zum Fuhrer Sozialer Niedergang und politische Radikalisierung im deutschen Adel zwischen Kaiserreich und NS Staat Berlin 2003 ISBN 3 05 003554 4 Horst Moller Andreas Wirsching Walter Ziegler Nationalsozialismus in der Region Beitrage zur regionalen und lokalen Forschung und zum internationalen Vergleich 1996 ISBN 3 486 64500 5 S 95 Kurt Gossweiler Hitler und das Kapital 1925 1928 1926 galt Hitler noch vielenorts als Ludendorffianer der Trommler Dies anderte sich dann bald Mitglied im Freundeskreis Reichsfuhrer SS Mitglied der NSDAP Hamburger Burgermeister 1933 bis 1945 Mitglied im Freundeskreis Reichsfuhrer SS Mitglied der NSDAP Mitglied der SS SS Brigadefuhrer in dessen Haus im Januar 1933 die entscheidenden Verhandlungen vor Hitlers Ernennung zum Reichskanzler stattfanden verwaltete das Sonderkonto S seines Bankhauses auf das die Mitglieder des Freundeskreises Reichsfuhrer SS jahrlich eine Million Reichsmark fur Sonderaufgaben von Heinrich Himmler einzahlten Mitglied im Freundeskreis Reichsfuhrer SS Mitglied der NSDAP Mitglied der NSDAP a b Hamburger Abendblatt vom 18 Mai 2007 a b c Burgermeister Ortwin Runde Pressemeldung der Pressestelle der Hansestadt Hamburg vom 6 Januar 1999 a b c Petra Marchewka Der Hanseat Das Portrat einer norddeutschen Spezies In Deutschland Radio Berlin Landerreport 13 Dezember 2004 Siehe Gebrauch des Beinamens Hansestadt Hier handelt es sich jedoch vermutlich um die journalistische Alltagspraxis Kurze vor Genauigkeit Denn herkommlich war Fussball kein Sport junger Hanseaten Segeln Tennis oder fur Manner Polo waren angemessener Ansprache von Bundesprasident Johannes Rau bei der Trauerfeier fur Rudolf Augstein Hamburg 25 November 2002 Wegener S 96 und 111 Ida Boy Ed Ein koniglicher Kaufmann Stuttgart 1922 S 29 Textversion auf Commons Image Boy Ed Ein koniglicher Kaufmann djvu a b Hildegard von Marchthaler Die Bedeutung des Hamburger Geschlechterbuches fur Hamburgs Bevolkerungskunde und Geschichte Hamburgisches Geschlechterbuch Band 9 Deutsches Geschlechterbuch Band 127 S 22 Non family partners Joh Berenberg Gossler amp Co Memento vom 9 November 2013 im Internet Archive berenberg 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Oktober 2010 Teil 3 source source Speichern 44 34 Minuten 16 MB Text der gesprochenen Version 4 Oktober 2010 Mehr Informationen zur gesprochenen Wikipedia nbsp Dieser Artikel wurde am 2 Dezember 2008 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hanseat amp oldid 237378386