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Die Judische Gemeinde im Lande Bremen ist mit uber 840 Mitgliedern Stand Herbst 2020 eine der grosseren judischen Gemeinden Deutschlands Sie bildete bis 2000 wie die Gemeinden von Koln Frankfurt Hamburg und Berlin innerhalb des Zentralrats der Juden in Deutschland einen eigenstandigen Landesverband der die judische Gemeinde in Bremen vertrat Seit 2000 vertritt der judische Landesverband Bremens auch die Judische Gemeinde Bremerhavens so dass die Gemeinden in Bremen und Bremerhaven einen eigenen Landesverband bilden der die Freie Hansestadt Bremen umfasst Vorsitzende ist Elvira Noa Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der judischen Gemeinde n 1 1 In Bremen 1 2 In Bremen Nord 1 3 In Bremerhaven 2 Literatur 3 Weblinks 4 FussnotenGeschichte der judischen Gemeinde n Bearbeiten nbsp Synagoge in BremenIn Bremen Bearbeiten Im Jahr 1803 wurde eine Israelitische Gemeinde in Bremen gegrundet als die in Barkhof und in Hastedt wohnenden Schutzjuden mit deren Wohngebiet und auch der judische Friedhof in der Deichbruchstrasse in Hastedt in die Stadt Bremen eingegliedert wurden Diese Schutzjuden lebten zuvor auf einem dem Konigreich Hannover gehorenden Gebiet deren Bewohner mit Erweiterung des Stadtgebiets von Bremen ubernommen wurden 1813 wurde der Kaufmann Bendix Gumpel Schwabe zum Vorsteher der judischen Gemeinde in Bremen gewahlt Er meldete der Steuerbehorde 28 mannliche Gemeindemitglieder Frauen und Kinder wurden nicht gezahlt Schwabe und drei Deputierte beantragte 1814 beim Bremer Rat fur die Juden den Erwerb der Burgerrechte die freie Religionsausubung und den Bau einer Synagoge mit Schule die Genehmigung fur freien Handel und Gewerbe sowie die Befugnis des Haus und Grunderwerbs und der Aufnahme von Handfesten und Hypotheken Der damalige Burgermeister Johann Smidt und der Rat der Stadt betrieben eine judenfeindliche Politik nbsp Nr 167Fur die Rechte der Juden setzte sich erfolglos der preussische Gesandte bei den Hansestadten Graf August Otto von Grote ein aber auch der preussische Staatskanzler Hardenberg und der osterreichische Staatskanzler Furst von Metternich 1818 beschloss die Bremische Burgerschaft unter keinerlei Art von Bedingung Juden aufzunehmen Die Judenkommission des Bremer Rates beschloss deshalb 1819 willkurlich den Juden in Bremen eine Verlangerung des Aufenthaltsrechts zu versagen so dass 1826 nur noch zwei Schutzjuden in Bremen lebten die vom Konigreich Hannover ubernommen worden waren 1849 wurde es den Juden wieder erlaubt sich in Bremen niederzulassen 1863 verlieh man der Israelitischen Gemeinde auch die Korperschaftsrechte 1856 wurde die erste Synagoge in Bremen in einem Haus in der Marienstrasse 12 nahe dem Hillmanns Hotel eingeweiht 1865 zog man in die Hankenstrasse um Hier war der Prediger Abraham tatig 1876 wurde dann eine Synagoge in der fruheren Gartenstrasse 6 heute Kolpingstrasse in einem Haus vom Architekten J D Dunkel eingerichtet Seit 1896 hatte die Israelitische Gemeinde wieder einen Rabbiner Dr Leopold Rosenak Von 1916 bis 1924 war der Kaufmann Siegfried Meyer gestorben 1935 Inhaber des Konfektionsgeschafts Seidenhaus Koopmann Vorsteher der Gemeinde 1924 wurde Max Markreich Vorsitzender des Gemeinderats nbsp Ruine der Synagoge in der Gartenstrasse 6 links daneben das Gemeindehaus Nr 7 heute Rosenak Haus genannt Ende der 1940er Jahre1924 kaufte die Gemeinde die Villa Lamcken an der Gropelinger Heerstrasse 167 und eroffnete dort am 5 Mai 1925 das Judische Altenwohnheim Spater kam noch ein Gebaude in der nahe gelegenen Buxtehuder Strasse 9 hinzu In der Nacht vom 9 auf den 10 November 1938 wurden die Bewohner von Bremer SA Mannern uberfallen und ausgeraubt die alten Menschen wurden auf die Strasse gezerrt und misshandelt In der Folgezeit entstand im Haus eine drangvolle Enge da die NS Behorden alte Menschen aus Bremen und dem Umland aus ihren Wohnungen vertrieben Als letzte Zuflucht blieb vielen nur das Judische Altenwohnheim das die Gestapo am 23 Juli 1942 raumte und die 70 Bewohner deportierte von denen 69 Personen grausam umkamen 1926 erwarb die Verwaltung der Israelitischen Gemeinde das neben der Synagoge befindliche Wohnhaus und richtete darin das Gemeindehaus die Religionsschule ein Gemeindearchiv und eine kleine Synagoge fur den werktaglichen Gottesdienst ein Als es 1927 eingeweiht wurde benannte man es Rosenak Haus 1 2 nach Leopold Rosenak der 1923 gestorben war Noch 1933 gab es in der Israelitischen Gemeinde 1314 Mitglieder 440 Juden Bremens wurden im November 1941 zu den Ghettos in Minsk und Riga deportiert Im Jahr 1942 wurden 114 Bremer Juden in die Konzentrationslager Auschwitz und Theresienstadt deportiert und ermordet Weitere 165 Juden wurden 1944 zu Arbeitserziehungslagern in Bremen Farge gebracht Im Februar 1945 wurden 90 Bremer Juden in das Konzentrationslager Theresienstadt gebracht Am 16 August 1945 wurde erneut eine Israelitische Gemeinde gegrundet die 1948 als Verein in das Vereinsregister eingetragen wurde Die US Besatzungsregierung requirierte um 1945 das Haus Hirschfeld am Osterdeich Nr 17 und fur einige Jahre hatte hier die Gemeinde ihren Sitz 1952 erhielt die Israelitische Gemeinde die Korperschaftsrechte Am 3 August 1961 erfolgte die Einweihung der neuen Synagoge an der Schwachhauser Heerstrasse Die Gemeinde hatte damals noch 150 Mitglieder Im September 1996 erfolgte eine Umbenennung der Gemeinde Diese heisst seitdem Judische Gemeinde im Lande Bremen Durch den Zuzug von Juden aus den GUS Staaten hat die Judische Gemeinde im Lande Bremen wieder uber 1000 Mitglieder 2004 wurden 1200 Gemeindemitglieder gezahlt 3 Am 11 Oktober 2001 wurde ein Staatsvertrag zwischen der Freien Hansestadt Bremen und der Judischen Gemeinde im Lande Bremen unterzeichnet 4 Seit 2008 gibt es beim Riensberger Friedhof den Judischen Friedhof Riensberg als zweiten judischen Friedhof in Bremen In Bremen Nord Bearbeiten Die Judische Gemeinde Aumund wurde um 1840 gegrundet Da es bis 1848 Juden verboten war sich in Bremen niederzulassen bzw Grundstucke zu erwerben wurde die Synagoge im damals hannoverschen Aumund gebaut Zur Gemeinde gehorten auch die Juden in Blumenthal Grohn Fahr Ronnebeck Rekum und spater auch die in Lobbendorf Vegesack und Lesum Die Synagoge in der Kirchenstrasse wurde am 10 November 1938 durch Angehorige der Bremer SA zerstort 60 Juden aus Blumenthal Aumund und Vegesack wurden 1941 im Zuge der Endlosung nach Minsk deportiert und dort im Juli 1942 ermordet 5 In Bremerhaven Bearbeiten nbsp Lage alte Synagoge Geestemunde um 1905 nbsp Alte Synagoge in Bremerhaven nbsp Gedenkstein mit Kranz nahe der Stelle in Bremerhaven wo die Synagoge bis zum 9 November 1938 standIm November 2000 erfolgte in Bremerhaven die Neugrundung einer judischen Gemeinde mit 30 Mitgliedern Die Judische Gemeinschaft Bremerhaven e V hat ihren Sitz in Bremerhaven Kleiner Blink 6 Sie war somit die erste judische Gemeinde Bremerhavens nach 1938 Da die fruhere Synagoge im Stadtteil Geestemunde Schulstr 5 1938 zerstort worden war wurde eine neue Synagoge in der fruheren Kirche am Kleinen Blink im Wohnviertel der Amerikanischen Streitkrafte in Bremerhaven eingerichtet und am 27 November 2000 mit der Ubergabe von Thora Rollen eingeweiht 6 7 An die alte Synagoge erinnert heute noch ein Gedenkstein Im Marz 2014 wurde der Bremerhavener Gemeinde von der Stadt ein Teil des Friedhofs Spadener Hohe ubergeben weil die Kapazitat des judischen Friedhofs in Lehe erreicht war 8 Literatur BearbeitenRegina Bruss Die Bremer Juden unter dem Nationalsozialismus Veroffentlichungen aus dem Staatsarchiv der Freien Hansestadt Bremen Bd 49 Bremen 1983 pdf Online Version Anne E Dunzelmann Juden in Hastedt Zur Geschichte judischen Lebens in Bremen seit 1782 Sachbuchverlag Kellner Bremen 1995 ISBN 3 927155 24 1 dies Dieter Fricke amp Hartmut Muller Bremen In Herbert Obenaus Hrsg Historisches Handbuch der judischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen 2 Bande Wallstein Verlag Gottingen 2005 ISBN 3 89244 753 5 S 308 343 Cecilie Eckler von Gleich amp Rosie Kuhne Juden in Walle Leben im Stadtteil und Verfolgung wahrend des Nationalsozialismus Steintor Bremen 1990 ISBN 3 926028 60 2 Jeanette Jakubowski Geschichte des judischen Friedhofs in Bremen Donat Verlag Bremen 2002 ISBN 3 934836 12 7 Josef Kastein Was es heisst Jude zu sein Eine Kindheit in Bremen Edition Temmen Bremen 2004 ISBN 3 86108 549 6 Max Markreich Geschichte der Juden in Bremen und Umgegend Ediert von Helge Baruch Barach Burwitz Edition Temmen Bremen 2003 ISBN 3 86108 692 1 Peter Meier Husing amp Dirk Otten Die Judische Gemeinde im Lande Bremen In Handbuch der religiosen Gemeinschaften in Bremen Edition Temmen Bremen 2003 ISBN 3 86108 694 8 Andreas Ropcke Gunther Rohdenburg Hrsg Es geht tatsachlich nach Minsk Texte und Materialien zur Erinnerung an die Deportation von Bremer Juden am 18 Januar 1941 in das Vernichtungslager Minsk Staatsarchiv Bremen 1992 2 uberarbeitete Auflage ebd 2001 ISBN 3 925729 33 X Rolf Rubsam Sie lebten unter uns Zum Gedenken an die Opfer der Reichskristallnacht 1938 in Bremen und Umgebung Hauschild Bremen 1988 ISBN 3 926598 09 3 Der Senator fur Justiz und Verfassung der Freien Hansestadt Bremen in Verbindung mit der Israelitischen Gemeinde Bremen Reichskristallnacht in Bremen Vorgeschichte Hergang und gerichtliche Bewaltigung des Pogroms vom 9 10 November 1938 Steintor Bremen 1988 ISBN 3 926028 40 8 Karla Muller Tupath Die Israelitische Gemeinde in Bremen S 8 13 Inge Marssolek Vom Leben der Juden in Bremen unter dem NS Regime bis 1938 S 27 38 dies Vom Leben der Juden nach 1938 und im Krieg S 60 68 Uwe Weiher Die judische Gemeinde an der Unterweser Vom deutschen Staatsburger judischen Glaubens zum Feind im eigenen Land Stadtarchiv Bremerhaven 1989 ISBN 3 923851 10 3 Wolfgang Wippermann Judisches Leben im Raum Bremerhaven Eine Fallstudie zur Alltagsgeschichte der Juden vom 18 Jahrhundert bis zur NS Zeit Stadtarchiv Bremerhaven 1985 ISBN 3 923851 03 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Synagogen in Bremen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Judische Gemeinde im Lande Bremen Informationen auf der Website des Zentralrats der Juden in Deutschland Meier Husing P Otten D Die Judische Gemeinde im Lande Bremen In Religiose Gemeinschaften in Bremen Ein Handbuch Diagonal Verlag Marburg 2003 ISBN 978 3 86108 694 9 judentum de 200 Jahre Judische Gemeinde im Lande Bremen Pressemitteilung des Bremer Senats und der Landeszentrale fur politische Bildung 12 August 2003 Jugendzentrum ATID Bremen Einrichtung der Judischen Gemeinde fur Kinder amp Jugendliche Wesermunde zuvor Lehe Geestemunde Bremen In judische gemeinden de 2014 Geschichte Fussnoten Bearbeiten Rosenak Haus Memento des Originals vom 12 Oktober 2008 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www schule ohne rassismus org PDF 209 kB Flyer von Schule ohne Rassismus Schule mit Courage Judische Zeitung Wo einst die Synagoge stand Memento vom 27 August 2011 imInternet Archive Marz 2008 Zukunft Informationsblatt des Zentralrats der Juden in Deutschland Wir sind eine lebendige Gemeinde 19 Marz 2004 Vertrag zwischen der Freien Hansestadt Bremen und der Judischen Gemeinde im Lande Bremen PDF 183 kB Memento des Originals vom 2 Februar 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www rathaus bremen de Bremen Vegesack In wiki genealogy net Elbe Weser Aktuell Im November kommt die Thora Memento des Originals vom 9 Dezember 2008 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot werften fischtown de 21 Oktober 2000 Die Welt Die Thora ist wieder in Bremerhaven 30 November 2000 Grusswort von Oberburgermeister Melf Grantz zur Ubergabe des neuen judischen Friedhofs an die judische Gemeinde Stadt Bremerhaven 12 Marz 2014 abgerufen am 13 Marz 2014 Normdaten Korperschaft GND 10184681 2 lobid OGND AKS VIAF 133546123 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judische Gemeinde im Lande Bremen amp oldid 238875267