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Josef Kastein seit 1918 als Pseudonym fur Julius Katzenstein 6 Oktober 1890 in Bremen 13 Juni 1946 in Haifa war ein deutsch judischer Schriftsteller und Jurist Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Familie und Ausbildung 1 2 Rechtsanwalt und Schriftsteller 2 Werke 2 1 Eine Geschichte der Juden 2 2 Weitere Werke zur judischen Geschichte Essays 2 3 Romane Novellen und Theaterstucke 3 Literatur 3 1 Schriftenverzeichnis 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenFamilie und Ausbildung Bearbeiten Kastein war der zweite Sohn von Manus Katzenstein einem Handler aus einer judischen Familie aus Hessen Abterode die 1886 nach Bremen ubersiedelte Er besuchte ab 1897 die Volksschule am Martinikirchhof ab 1900 die Realschule an der Sogestrasse und nach zweijahriger Unterbrechung durch eine Knochenkrankheit ab 1909 das Realgymnasium an der Kaiser Friedrich Strasse in Bremen das er 1911 mit dem Abitur abschloss Wahrend der Jugendzeit entwickelte er sich zu einem bewussten Juden zionistischer Pragung 1911 nahm er am 10 Zionistenkongress in Basel teil Er studierte danach Rechtswissenschaften an der Universitat Munchen der Universitat Freiburg der Universitat Berlin und der Universitat Gottingen Zugleich war er Mitglied einer zionistischen Studentenverbindung Durch eine Palastina Wanderfahrt wurde er 1913 nachhaltig gepragt 1914 bestand er seine erste juristische Prufung und wurde in Bremen zum Referendar ernannt Erneut musste er zwischen 1915 und 1917 wegen seiner Krankheit mehrere Monate pausieren 1917 wurde er mit einer Arbeit Ueber die rechtliche Natur der stillen Gesellschaft des HGB an der Universitat Greifswald zum Dr jur promoviert Von 1918 bis 1926 war er in erster Ehe verheiratet seine beiden Sohne sind in Bremen geboren Rechtsanwalt und Schriftsteller Bearbeiten Seinen Lebensunterhalt verdiente er nach dem Studium als Rechtsanwalt Daneben entstanden erste literarische Werke mit dem Gedichtband Logos und Pan 1918 der Novellensammlung Die Brucke 1922 sowie mit Aufsatzen die er unter seinem Pseudonym Josef Kastein herausgab Dabei trennte er scharf seine Tatigkeiten als erfolgreicher Anwalt von der des freien Schriftstellers Judische Themen judische Literatur Palastina etc behandelte er in seinen Werken der 1920er Jahre 1926 27 entstand unter dem Titel Melchior sein hanseatischer Kaufmannsroman mit Bremenmotiven Kastein siedelte schon im Fruhjahr 1926 in die Schweiz nach Ascona uber Er war nun nur noch als Schriftsteller tatig Wahrend der 1930er Jahre war Kastein ein international anerkannter Autor Er publizierte vor allem in Zeitschriften besonders in Martin Bubers Zeitschrift Der Jude Bekannt wurde er aber vor allem durch einige Romane und die Geschichte der Juden von 1931 Dieses voluminose Buch 633 Seiten zu dessen Ausarbeitung er vom Ernst Rowohlt Verlag aufgefordert worden war wurde in mehrere Sprachen ubersetzt Daneben entstanden weitere Schriften zu judischen Themen die zum Teil ebenfalls ubersetzt wurden Schalom Ben Chorin bezeichnete im Blick auf diese von einem zionistischen Standpunkt aus verfassten Werke Kastein als den Historiker der judischen Seele 1934 wurden seine samtlichen Publikationen in Deutschland verboten 1936 entzog man ihm die deutsche Staatsburgerschaft Kastein emigrierte 1935 nach Palastina Er lebte in Haifa lernte Hebraisch und verfasste in dieser Sprache auch seine letzten Werke 1936 heiratete er seine zweite Frau Margarethe Vogl die den hebraischen Namen Shulamith annahm Am 1 September 1939 als der Zweite Weltkrieg ausbrach hielt Kasteins Frau sich zu einem Heimaturlaub in Wien auf ihr wurde die Ruckkehr nach Palastina verwehrt und sie musste nach New York ausreisen von wo aus sie ihren Mann nicht mehr wiedersah sie starb dort 1983 Mehrere Versuche Kasteins in die USA auszuwandern scheiterten Seine Mutter wurde 1942 von Bremen in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert und dort ermordet 2004 wurden aus Kasteins Nachlass autobiographische Erinnerungen herausgegeben In ihnen beschreibt er seine Kindheit in Bremen Dabei zieht sich die Frage nach der Abgrenzung gegenuber den anderen wie ein roter Faden durch den Text Werke BearbeitenJosef Kastein als Julius Katzenstein Ueber die rechtliche Natur der stillen Gesellschaft des HGB 1 H Adler Greifswald 1917 DNB 570429129 OCLC 65143548 Dissertation Universitat Greifswald 1917 86 Seiten Eine Geschichte der Juden Bearbeiten Eine Geschichte der Juden 1 4 Tausend Berlin Ernst Rowohlt Verlag 1931 Albert Einstein verehrungsvoll zugeeignet 5 6 Tausend Berlin Rowohlt 1933 6 7 Tausend Rowohlt Berlin 1934 8 10 Tausend Wien Lowit 1935 Neue erweiterte Ausgabe 11 13 Tausend Lowit Wien Jerusalem 1938 Een geschiedenis der joden Geautor vert uit het Duitsch door J L Snethlage van Loghum Slaterus Atnhem 1933 Storia del popolo d Israele Traduzione dal tedesco di Emilia Durini Editore Corbaccio Mailand 1935 History and destiny of the Jews Translated by Huntley Paterson New York Viking Pr 1935 Garden City publishing co Inc New York City 1936 Nachdruck Simon Publications 2001 Toledot ha ummah hajjisra elit Sefer 1 2 in 1 Bd Josef Qastajin Tirgem miggermanit J L Baruk Debir Tel Aviv um 1938 Historia y destino de los judios Trad directa por Sigisfredo Krebs Editorial Claridad Buenos Aires 1945 Biblioteca de grandes obras famosas Vol 3 Weitere Werke zur judischen Geschichte Essays Bearbeiten Joodsche problemen in het heden Geautor vert van E M Kleerekoper van Loghum Slaterus Arnhem 1933 Juden in Deutschland 1935 Jews in Germany Translated from the German by Dorothy Richardson With a preface by James Stephens Cresset Press London 1940 Judische Neuorientierung Lowit Wien 1935 Theodor Herzl Das Erlebnis des judischen Menschen Lowit Wien 1935 Das Geschichtserlebnis des Juden 1936 Jerusalem Die Geschichte eines Landes Lowit Wien und Jerusalem 1937 Wege und Irrwege Drei Essays zur Kultur der Gegenwart Tel Aviv Ed Olympia o J Tel Aviv um 1952 Was es heisst Jude zu sein Hrsg von Jurgen Dierking Johann Gunther Konig Edition Temmen Bremen 2004 Romane Novellen und Theaterstucke Bearbeiten Josef Logos und Pan Eine Liederkette aus unserem Leben R Loewit Berlin Wien 1918 Arbeiter Eine dramatische Szene Judischer Verlag Berlin 1921 Die Brucke Novellen A Junker Berlin 1922 Pik Adam Roman Th Knaur Nachf Berlin 1927 Melchior Ein hanseatischer Kaufmannsroman Friesen Bremen 1927 Nachdruck Doll Verlag 1997 Sabbatai Zewi Der Messias von Ismir Ernst Rowohlt Verlag Berlin 1930 Uriel da Costa oder Die Tragodie der Gesinnung Ernst Rowohlt Berlin 1932 Susskind von Trimberg oder Die Tragodie der Heimatlosigkeit Palestine Publishing Company Jerusalem 1934 Herodes Die Geschichte eines fremden Konigs Lowit Wien und Jerusalem 1936 Jeremias Der Bericht vom Schicksal einer Idee Lowit Wien und Jerusalem 1938 Eine palastinensische Novelle Selbstverlag Haifa 1942 Literatur BearbeitenSchalom Ben Chorin Josef Kastein der Historiker der judischen Seele Zum 30 Todestag am 13 Juni 1976 In Israel Nachrichten vom 11 Juni 1976 S 9 Alfred Dreyer ehemaliger Sekretar von Kastein Josef Kastein Ruckkehr zum Judentum Stationen einer inneren Entwicklung In Emuna Israel Forum H 5 6 1976 S 18 28 Alfred Dreyer Joseph Kastein ein judischer Schriftsteller 1890 1946 Die Bremer Jahre In Bremisches Jahrbuch Band 58 1980 S 93 144 Volltext Alfred Dreyer Josef Kastein Schopferische Jahre in der Schweiz In Bulletin des Leo Baeck Instituts 1981 S 21 50 Alfred Dreyer Josef Kastein Entscheidung fur Erez Israel In Bulletin des Leo Baeck Instituts 1983 S 23 51 Daniel Hoffmann Hrsg Handbuch zur deutsch judischen Literatur des 20 Jahrhunderts Schoningh Paderborn 2002 Kastein Josef In Lexikon deutsch judischer Autoren Band 13 Jaco Kerr Hrsg vom Archiv Bibliographia Judaica Saur Munchen 2005 ISBN 3 598 22693 4 S 282 292 Armin A Wallas Kastein Josef In Andreas B Kilcher Hrsg Metzler Lexikon der deutsch judischen Literatur Judische Autorinnen und Autoren deutscher Sprache von der Aufklarung bis zur Gegenwart 2 aktualisierte und erweiterte Auflage Metzler Stuttgart Weimar 2012 ISBN 978 3 476 02457 2 S 265 267 Schriftenverzeichnis Bearbeiten Alfred Dreyer Joseph Kastein 1890 1946 Bibliographie In Bulletin des Leo Baeck Instituts 1985 Nr 71 S 35 56 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Josef Kastein Quellen und Volltexte Literatur von und uber Josef Kastein im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von Josef Kastein im Projekt Gutenberg DE Kurzbiographie von Johann Gunther KonigEinzelnachweise Bearbeiten HandelsgesetzbuchNormdaten Person GND 105971839 lobid OGND AKS LCCN n84114287 VIAF 24728190 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kastein JosefALTERNATIVNAMEN Katzenstein JuliusKURZBESCHREIBUNG deutscher SchriftstellerGEBURTSDATUM 6 Oktober 1890GEBURTSORT BremenSTERBEDATUM 13 Juni 1946STERBEORT Haifa Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Kastein amp oldid 237577912