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Die Bene Merenti ist eine von Adolph von Menzel gestaltete goldene Gedenkmunze und die hochste Auszeichnung der Hansestadt Lubeck Sie zeigt die allegorische Stadtgottin Lubeca Der weitgehend unverandert umgesetzte Entwurf Menzels fur die Bene MerentiBronzeausfuhrung ausgegeben zwischen 1917 und 1923 mit dem Anrecht auf einen spateren Umtausch gegen ein regulares goldenes ExemplarMit dieser Munze wurdigt die Stadt Menschen in und um Lubeck fur herausragende Dienste Der lateinische Name bedeutet im Deutschen dem Wohlverdienten Sie sollte in ihrer Entstehungszeit als Alternative gegenuber den feudalistisch gepragten Verdienstorden gelten zumal die Annahme von Orden in den Hansestadten abgesehen vom Hanseatenkreuz im Ersten Weltkrieg umstritten war und vielfach nicht gern gesehen wurde Sie war gleichzeitig Ersatz fur die besonders im 16 und 17 Jahrhundert in den Hansestadten ublichen Portugaloser schwere Goldmunzen im Werte von zehn Dukaten die im 17 und 18 Jahrhundert von der Lubecker Munze auch als halbe Portugaloser gepragt worden waren Nach der Schliessung der Lubecker Munze 1801 hatte man sich ab 1815 eine Zeitlang mit der Verleihung der Hanseaten Medaille in Gold beholfen was aber wegen des zunehmend fehlenden Bezugs zu den damit verbundenen Befreiungskriegen Vorbehalten begegnete Der preussische Munzrat und Medailleur Gottfried Bernhard Loos der 1832 bereits die Denkmunze der Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit gefertigt hatte zeichnete fur den Entwurf der Lubecker Medaillenmunze verantwortlich dem eine Entwurfszeichnung des jungen Adolph Menzel zugrunde lag Die Medaille zeigt auf der Vorderseite die Allegorie der Lubeca als klassizistische Frauengestalt mit dem Liktorenbundel als Zeichen der Staatsmacht erganzt um Anker und Schiffsbug die Handels und Schifffahrtsstadt symbolisierend und der Inschrift BENE MERENTI Die Ruckseite zeigt das Grosse Staatswappen mit dem Text SENATVS REIPVBLICAE LVBICENSIS Seit ihrer Schaffung 1835 durch den Lubecker Senat wurde die Munze 57 Mal verliehen Lisa Drager war 2005 die erste Frau die die Gedenkmunze erhielt Zweimal wurde die Gedenkmunze an Organisationen verliehen 1889 an die Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit und 2019 an die Possehl Stiftung jeweils aus Anlass des hundertjahrigen Bestehens Inhaber der Denkmunze seit 1835 BearbeitenName und Lebensdaten Jahr der Verleihung Besonderheiten und Anmerkungen AbbildungJohann Friedrich Petersen der Altere 1760 1845 1835zum 50 Amtsjubilaum Hauptpastor am Lubecker Dom Direktor der Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit Begrunder und Leiter des Lehrerseminars nbsp Carl Wilhelm Niemeyer 1843 1838 Prediger an St Aegidien Herausgeber des Lubecker Gesangbuchs 1 Johann Smidt 1841 Burgermeister der Hansestadt Bremen nbsp Karl Sieveking 1847 1841 Syndikus und Diplomat der Hansestadt Hamburg Bruder des Hamburger Burgermeisters Friedrich Sieveking nbsp Christian Heinrich Kindler 1842 Lubecker Burgermeister nbsp Hermann Friedrich Behn 1846 1843 Senior der Evangelisch Lutherischen Kirche in Lubeck nbsp Vincent Rumpff 1844 Hanseatischer Ministerresident am franzosischen Hof in Paris Ehrenburger aller drei Hansestadte Paul Christian Nicolaus Lembcke 1848 1847 Niedergerichtsprokurator 1801 einer der Mitbegrunder des Seebades in Travemunde Johann Friedrich Hach 1850 Bedeutender Diplomat der Stadt trat aus dem Rat aus um Richter bleiben zu konnen Oberappellationsgerichtsrat Direktor der Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit nbsp Carl Georg Curtius 1851 Lubecker Syndikus mit 50 Berufsjahren 2 Bernhard Heinrich Frister 1856 Lubecker BurgermeisterCarl Heinrich Ahrens 1862 Oberadjutant und Oberstleutnant der Lubecker Burgergarde und gleichzeitig Branddirektor der Feuerwehr Lubeck Seine militarische Laufbahn begann er als freiwilliger Jager in der Hanseatischen Legion Er schuf das moderne Feuerwehrwesen der Stadt 3 nbsp Carl Georg Behrens 1863 Oberstleutnant der Lubecker Burgergarde und Kommandeur des Lubecker Infanteriebataillons im Bundeskontingent nbsp Karl Ludwig Roeck 1864 Lubecker Burgermeister nbsp Ludwig Muller 1782 1865 1865 Lubecker Senator Ratsherr seit 1818 Altermann der Novgorodfahrer Als Senator aus dem Kaufmannsstand wollte er eigentlich schon 1852 aus Gesundheitsgrunden zurucktreten konnte aber wegen seiner Erfahrung und seines Wissens in Finanzangelegenheiten zum Bleiben uberredet werden 4 nbsp Johann Joachim Friedrich Torkuhl 1865 Lubecker BurgermeisterHeinrich Brehmer 1870 Lubecker Burgermeister nbsp Carl Wilhelm Pauli 1879 1870 Oberappellationsgerichtsrat und HistorikerJohann Carl Lindenberg 1892 1871 Senior der Evangelisch Lutherischen Kirche in Lubeck nbsp Peter Ludwig Elder 1873 Lubecker Syndikus ab 1852 Senator der Hansestadt 5 Engagierte sich im Zusammenhang mit den danischen Vorbehalten gegen die Eisenbahnlinie nach Buchen 1847 nbsp Peter Hermann Munzenberger 1886 1882 Pastor an St Marien War 52 Jahre in der Seelsorge seiner Gemeinde tatig und Vorsteher mehrerer von ihm initiierter Einrichtungen der Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger TatigkeitHermann Lingnau 1883 Lubecker Postdirektor nbsp Theodor Curtius 1885 Lubecker Burgermeister nbsp Anton Ferdinand Benda 1887 Direktor der Lubeck Buchener Eisenbahn nbsp Carl Friedrich Wehrmann 1889 Leiter des Lubecker Staatsarchivs nbsp Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeitgegrundet 1789 1889 Rechtsfahiger Verein alten Lubecker Rechts nbsp Friedrich Kruger 1893 Hanseatischer Gesandter am preussischen Hof in Berlin Hatte sich 1857 bei der Konferenz in Kopenhagen um die Aufhebung des Sundzolls verdient gemacht nbsp Georg Claussen Jurist 1819 1898 1895 Landgerichtsdirektor des oldenburgisch lubeckischen LandgerichtsHeinrich Theodor Behn 1895 Lubecker Burgermeister nbsp Karl Hoppenstedt 1834 1910 1899 Landgerichtsprasident des Landgericht LubeckRichard Krieger 1906 1900 Lubecker Oberzolldirektor aus Altona Er war als preussischer Obersteuerdirektor in Altona von 1883 bis 1901 nebenamtlich fur Lubeck durch den Aufbau und die Leitung dessen neuer Landeszollverwaltung nach neuem Reichsrecht tatig nbsp Wilhelm Brehmer 1901 Lubecker Burgermeister Direktor der Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit nbsp Heinrich Klug 1904 Lubecker Burgermeister Direktor der Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit nbsp Peter Rehder 1910 Lubecker Oberbaudirektor Er war als Wasserbaudirektor verantwortlich fur Trave Korrektionen und den Ausbau des mittelalterlichen Stecknitz Kanals zum Elbe Lubeck Kanal nbsp Johann Georg Eschenburg 1910 Lubecker Burgermeister Direktor der Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit nbsp Karl Peter Klugmann 1835 1915 1913 1869 Mitglied der Lubecker Burgerschaft 1874 bis 1880 Reichstagsabgeordneter der Nationalliberalen 1880 bis 1895 Lubecker Senator Dann als Nachfolger Krugers Hanseatischer Gesandter beim Preussischen Hof in Berlin Stimmrechtsfuhrer Lubecks im Bundesrat 6 nbsp Johann Hermann Eschenburg 1914 Lubecker Burgermeister nbsp Emil Ferdinand Fehling 1917 Lubecker Burgermeister und verdienter Stadthistoriker Direktor der Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit nbsp Ferdinand Frensdorff 1917 Rechtshistoriker und Professor fur deutsches Recht an der Universitat Gottingen mit dem Arbeitsfeld Hanse und HansestadteHeinrich Gortz 1937 1918 Rechtsanwalt Reichstagsabgeordneter Mitglied der Burgerschaft nbsp Eduard Rabe 1844 1920 1918 Lubecker Senator seit 1905 zustandig fur die Verwaltung des Bereichs Liegenschaften nbsp Johannes Daniel Benda 1919 Erster Staatsanwalt in Lubeck Direktor der Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit Alfred Stooss 1853 1927 1923 Senator in Lubeck seit 1897 leitete als Jurist von 1908 bis 1925 die Bauverwaltung nbsp Dietrich Schafer 1925 Professor fur Geschichte in Berlin Bekannter Hanseforscher seiner Zeit nbsp Martin Donandt 1927 Burgermeister der Hansestadt Bremen Er wurde gleichzeitig auch von Hamburg ausgezeichnet wegen der Forderung gemeinsamer hanseatischer Anliegen Hermann Eschenburg 1954 1952 Prases der Industrie und HandelskammerGeorg Kalkbrenner 1955 Lubecker Senator fur Finanzen nbsp Otto Passarge 1961 Lubecker Burgermeister nbsp Adolf Ehrtmann 1970 SenatorGerhard Gaul 1982 StadtprasidentUwe Rohl 1998 1971 erster Rektor der Staatlichen Fachhochschule fur Musik Lubeck seit 1973 Musikhochschule Lubeck Organist am Lubecker DomFriedhelm Dohl 2001 Komponist Rektor der Musikhochschule Lubeck von 1991 bis 1994 Grunder des Brahms FestivalsClaus Achim Eschke 2001 Finnischer Honorarkonsul und Reeder in LubeckRobert Knuppel 2002 Burgermeister nbsp Lisa Drager 2005 Grande Dame Lubecks Stadtprasident Sunnenwold in seiner Laudatio vielfaltig gemeinnutzig tatige Ehefrau des Industriellen Heinrich Drager erste weibliche Inhaberin der Auszeichnung 55 Verleihung 9 seit 1949 Christian Drager 30 August 2014 7 Unternehmer und MazenPossehl Stiftung 18 Dezember 2019 8 Gemeinnutzige Stiftung aus dem Nachlass des Kaufmanns Emil PossehlLiteratur BearbeitenAhasver von Brandt Bene Merenti Ein Lubisches Ehrenzeichen seine Geschichte und seine Inhaber In Der Wagen 1958 S 58 64 Emil Ferdinand Fehling Lubeckische Ratslinie Lubeck 1925 Antjekathrin Grassmann Hrsg Lubeck Lexikon Lubeck 2006 Einzelnachweise Bearbeiten Neuer Nekrolog der Deutschen 20 Jahrgang 1842 Teil 2 1844 S 934 Nr 335 Friedrich Bruns Die Lubecker Syndiker und Ratssekretare bis zur Verfassungsanderung von 1851 In ZVLGA Band 29 1938 S 91 116 ff 11 Oktober 1795 in Lubeck 21 September 1880 in Ratzeburg St Georgsberg Rahtgens H G Bildnis des Ahrens Europeana abgerufen am 28 Juni 2015 Emil Ferdinand Fehling Lubeckische Ratslinie Lubeck 1925 Nr 967 Hinweis bei Friedrich Bruns in der Ratslinie von Fehling nicht aufgefuhrt Vgl Die Lubecker Syndiker und Ratssekretare bis zur Verfassungsanderung von 1851 In ZVLGA Band 29 1938 S 91 117 ff Emil Ferdinand Fehling Lubeckische Ratslinie Lubeck 1925 Nr 1014 Pressemitteilung abgerufen am 30 August 2014 Possehl Stiftung bekommt Ehrendenkmunze der Hansestadt Abgerufen am 18 Dezember 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gedenkmunze Bene Merenti amp oldid 232250736