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Adolf Ehrtmann 15 Marz 1897 in Frankfurt am Main 7 Marz 1979 in Lubeck war ein deutscher Politiker Zentrum CDU Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Beruf 1 2 Politik 1 3 Widerstand gegen den Nationalsozialismus 1 4 Wirken in der Nachkriegszeit 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Beruf Bearbeiten Als der jungere von zwei Brudern kam der in Frankfurt a M geborene Adolf Ehrtmann schon wenige Monate nach seiner Geburt nach Lubeck Er wuchs im bescheidenen Milieu einer katholischen Handwerkerfamilie auf Nach dem Realschulabschluss trat er in die Deutsche Lebensversicherungsgesellschaft Lubeck ein Anfang 1923 wurde er Prokurist bei einer Lubecker Kohlenfirma im Marz 1925 schliesslich Geschaftsfuhrer der Gemeinnutzigen Siedlungsgenossenschaft e G m b H in Lubeck Hier verantwortete er den Bau von mehr als hundert Siedlungshausern in der Vorstadt 1 Ebenfalls im Jahre 1925 wurde er Rendant Geschaftsfuhrer der Katholischen Kirche in Lubeck und damit auch Geschaftsfuhrer des Lubecker Marienkrankenhauses Politik Bearbeiten Im November 1918 trat Ehrtmann der Zentrumspartei bei zu deren Mitbegrundern im protestantisch gepragten Lubeck er zahlte Mit seinen sozialreformerischen Ideen gehorte er dem linken Flugel des Zentrums an Zudem unterhielt er gute personliche Beziehungen zu Julius Leber dem Haupt der Lubecker SPD Am 14 November 1926 wurde Ehrtmann in die Lubecker Burgerschaft gewahlt der er bis 1933 angehorte 2 Widerstand gegen den Nationalsozialismus Bearbeiten Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus bemuhte sich Ehrtmann um die Aktivierung religioser Manner und Jugendarbeit in der katholischen Kirche da offizielle katholische Vereine verboten worden waren Nachdem er 1941 aus der Wehrmacht entlassen wurde schloss er sich dem Lubecker Widerstand gegen das NS Regime an der von den drei katholischen Jungpriestern der Herz Jesu Gemeinde Johannes Prassek Hermann Lange und Eduard Muller ausging Hinzu kam hier noch der evangelische Pastor an der Luther Kirche Karl Friedrich Stellbrink Wie diese Geistlichen warb Ehrtmann fur das verbotene Abhoren von Auslandssendern und verbreitete die gegen die NS Politik gerichteten Predigten des Bischofs von Munster Clemens August Graf von Galen sowie andere Flugschriften Im Fruhjahr 1942 wurde Ehrtmann ins Gefangnis Lauerhof gebracht Am 22 und 23 Juni 1943 wurde ihm zusammen mit den vier Geistlichen und einer Gruppe von weiteren 17 katholischen Laien darunter Stephan Pfurtner der Prozess vor dem 2 Senat des Berliner Volksgerichtshofes gemacht der hierzu extra nach Lubeck gereist war Da die propagandistisch erklarbare Strategie des Volksgerichtshofes darin bestand die Geistlichen als die Verfuhrer und die Laien als die Verfuhrten darzustellen wurde Ehrtmann nicht wie die vier Geistlichen zum Tode sondern zu funf Jahren Zuchthaus verurteilt Anfang Mai 1945 wurden Ehrtmann und die Mitgefangenen von sowjetischen Soldaten aus dem Zuchthaus Brandenburg befreit 3 Wirken in der Nachkriegszeit Bearbeiten Nach seiner Ruckkehr nach Lubeck wurde Ehrtmann unverzuglich wieder politisch aktiv Er war Grundungsmitglied einer uberkonfessionellen Partei die sich nach einigen Diskussionen als Christlich Demokratische Union CDU konstituierte Im Marz 1946 wurde er zum Lubecker Bausenator ernannt und am 14 November 1946 in die erste Burgerschaft gewahlt Elf Jahre lang diente er als erster stellvertretender Burgermeister Ehrtmann setzte sich fur den Erhalt der historischen Lubecker Altstadt ein Seine Arbeit fur den Wiederaufbau der Altstadt und die Schaffung neuer Vorortsiedlungen sind kaum zu uberschatzen 1957 wurde er mit der Freiherr vom Stein Medaille geehrt 1970 erhielt er die Lubecker Ehrengedenkmunze Bene Merenti Ehrtmann starb am 7 Marz 1979 in Lubeck und wurde auf dem Burgtorfriedhof beigesetzt Auf Antrag des okumenischen Arbeitskreises 10 November Lubecker Martyrer wurde seine Grabstatte 2018 zum Ehrengrab erklart 4 Literatur BearbeitenMartin Thoemmes Adolf Ehrtmann 1897 1979 Senator in Lubeck In Gunter Buchstab Brigitte Kaff Hans Otto Kleinmann Hrsg Christliche Demokraten gegen Hitler Aus Verfolgung und Widerstand zur Union Freiburg 2004 S 148 154 Martin Thoemmes Herr mach uns frei Die Aufzeichnungen des Widerstandskampfers und Lubecker Politikers Adolf Ehrtmann aus seiner Zeit der Gefangenschaft und seiner Befreiung im Jahre 1945 In Der Wagen Lubecker Beitrage zur Kultur und Gesellschaft Lubeck 2004 S 240 261 Martin Thoemmes Adolf Ehrtmann In Neue Lubecker Lebenslaufe Neumunster 2010 S 186 190 Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Bd 12 S 95 99 Karl Ernst Sinner Tradition und Fortschritt Senat und Burgermeister der Hansestadt Lubeck 1918 2007 Veroffentlichungen zur Geschichte der Hansestadt Lubeck Reihe B Bd 46 Herausgegeben vom Archiv der Hansestadt Lubeck Lubeck 2008 Weblinks BearbeitenPlanung der neuen Ingenieurschule in Lubeck NDR vom 10 Januar 1961 Lubecks Bausenator Adolf Ehrtmann spricht uber den Neubau der IngenieursschuleEinzelnachweise Bearbeiten Hildegard Ehrtmann Erinnerungen an Adolf Ehrtmann in Isabella Spolovjnak Pridat und Helmut Siepenkort Hrsg Okumene im Widerstand Der Lubecker Christenprozess 1943 Lubeck 2002 S 105 119 Anton Breindl Erinnerungen an Adolf Ehrtmann Nachlass Lubeck 1994 Else Pelke Der Lubecker Christenprozess 1943 Mainz Grunewald 1961 Ehrengrab fur Adolf Ehrtmann In Lubecker Nachrichten 8 Marz 2018 S 13 Normdaten Person GND 1065775962 lobid OGND AKS VIAF 313453663 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ehrtmann AdolfKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker Zentrum CDU GEBURTSDATUM 15 Marz 1897GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 7 Marz 1979STERBEORT Lubeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adolf Ehrtmann amp oldid 227371949