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Auguste Jauch 20 April 1822 in Kiel 4 Januar 1902 in Hamburg Jauchsche Familiengruft auf dem Hammer Friedhof war eine hamburgische Wohltaterin Auguste Jauch um 1875 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Wirken 2 1 Auguste Jauch Stift 2 2 Damenstift aus Dankbarkeit 2 3 Mannerstift Heim fur alte Manner 2 4 Kunststiftungen 3 Zitate 4 Literatur 5 EinzelnachweiseHerkunft und Familie BearbeitenJauch war die Tochter des Uhrmachers Nicolaus Georg Stubbe in Kiel Mit 26 Jahren heiratete sie den hamburgischen Grossburger und Oberleutnant der Hanseatischen Kavallerie Moritz Jauch 1804 1876 Sohn des Grosskaufmanns Johann Christian Jauch senior 1765 1855 den sie um 26 Jahre uberlebte Ihr einziger Sohn Hermann Jauch 1858 1916 war Herr auf Schonhagen und Erbauer des dortigen Herrenhauses Zahlreiche Familienmitglieder engagierten sich nach Jauchs Tod in den von ihr gegrundeten Stiftungen Ihrem Beispiel folgten August Jauch 1848 1930 Herr auf Fernsicht und Robert Jauch 1856 1909 Herr auf Krummbek die auf Erwerb nicht angewiesen von ihren Landgutern nach Hamburg wechselten und ihr Leben dort in hanseatischer Tradition ebenfalls caritativen Aufgaben widmeten Wirken BearbeitenJauch war Grunderin mehrerer wohltatiger Stiftungen denen sie aus dem reichen Erbe das ihr Mann ihr hinterlassen hatte betrachtliche Summen zuwendete Besonders sorgte sie sich um die Linderung des Elends der armen Schichten Hamburgs Diese hausten unter menschenunwurdigen Bedingungen in den sogenannten Gangevierteln Samtliche Stiftungen stattete Jauch neben den Stiftungshausern so grosszugig mit Kapital aus dass erst die Zerstorung aller drei Stiftungshauser in den Bombennachten der Operation Gomorrha im Jahre 1943 gegen Hamburg und wahrend der Luftangriffe auf Kiel deren Tatigkeit was die Inflation nicht vermocht hatte einschrankte so dass die in Hamburg ansassigen Stiftungen von der Hamburgischen Stiftungsbehorde nach dem Zweiten Weltkrieg aufgelost und ihr Restvermogen der Stiftung Gast und Krankenhaus ubertragen wurde Neben der Betreuung ihrer eigenen Stiftungen forderte Auguste Jauch tatkraftig die Innere Mission Wicherns Der Hamburger Burgermeister Monckeberg hielt der stadtbekannten Philanthropin die Grabrede und wurdigte ihre Verdienste um das Sozialwesen der Stadt nbsp Das Jauchsche Damenstift rechts hinter der Jacobikirche in Kiel beide 1944 zerstort 1 Fritz Stoltenberg 1890 nbsp Hamburg Stadtdeich 9 Kontor von J C Jauch amp Sohne 1891 Jauchsche Stiftung Heim fur alte Manner zerstort 1943 Operation Gomorrha Aquarell Ebba Tesdorpf um 1880 Auguste Jauch Stift Bearbeiten Im Jahr 1892 ereignete sich in Hamburg der letzte grosse Ausbruch der Cholera auf deutschem Boden der aufgrund hamburgischer Besonderheiten verheerende Ausmasse annahm Bereits in den Jahren 1822 1831 1832 1848 1859 1866 und 1873 hatten kleinere Cholera Epidemien Hamburg heimgesucht Jauch fuhrte wegen des beschriebenen Elends seit etwa 1879 selbst regelmassige Armenspeisungen in Hamburg durch und versuchte die Wohnverhaltnisse der Armen zu verbessern Sie erwarb das Haus Burgerweide 59 in Hamburg Borgfelde und richtete dort im Jahr 1889 Freiwohnungen fur bedurftige Witwen und eine Suppenkuche einschliesslich Speiseraumen fur arme Kinder ein die taglich 50 Kinder bekostigte 2 Die Burgerweide war ein bevorzugter Standort fur Stiftungen Dort befanden sich unter anderem das Hiobs Hospital 3 und die Alida Schmidt Stiftung Diese Stiftung war ihr ein besonderes Anliegen und sie verwaltete sie bis zu ihrem Tode selbst Damenstift aus Dankbarkeit Bearbeiten Im Jahr 1884 errichtete sie in Kiel neben der Jakobikirche ein Damenstift das sogenannte Damenstift aus Dankbarkeit fur gebildete unverheiratete Damen 4 Mannerstift Heim fur alte Manner Bearbeiten 1891 widmete sie mit ihrem Sohn Hermann das alte Hamburger Stammhaus der Familie Jauch am Stadtdeich um in ein Stift mit Freiwohnungen fur alleinstehende in ihrer Arbeitsfahigkeit beschrankte alte Manner aus dem Arbeiterstand einschliesslich freier Kost 5 1899 beherbergte das Stift 21 Personen 1933 wurde das Barockhaus nach umfassender Sanierung unter Nummer 107 in die Liste der Kulturdenkmaler im Hamburger Bezirk Hamburg Mitte eingetragen Kunststiftungen Bearbeiten Auguste Jauch besass eine umfangreiche Sammlung von Gemalden 6 7 und Asiatica aus der sie verschiedenen Institutionen Einzelstucke stiftete 8 9 die sie teils auf ihren bis nach Japan reichenden Fernost Reisen erworben hatte 10 11 Zitate BearbeitenAuguste Jauch erreichte die Nachricht vom Tode ihres Mannes in Hamburg auf einer ihrer Fernreisen in Istanbul Auf die telegraphisch ubermittelte Nachricht kabelte sie der Uberlieferung zufolge zuruck Beerdigt ihn wurdig Literatur BearbeitenDagmar Seifert Von Wilden und einer Wohltaterin In Der Hamburger Textversion online abgerufen am 9 Januar 2013 Christian Stubbe Das Damenstift aus Dankbarkeit in Kiel Zum Goldenen Jubilaum 1936 Kiel 1936 Exemplar im Stadtarchiv KielEinzelnachweise Bearbeiten kiel ingowelt de Kiel einst und jetzt Fotos vom historischen und heutigen Kiel Memento vom 20 April 2010 imInternet Archive Zugriff am 12 Marz 2011 Hermann Joachim hsgg vom Armen Kollegium Handbuch der Wohlthatigkeit in Hamburg 1901 S 100 Jonas Ludwig von Hess Das Hiobs Hospital In Hamburg topographisch politisch und historisch beschrieben 2 umgearbeitete und vermehrte Auflage Zweiter Theil Bruggemann Hamburg 1811 OCLC 314680251 S 172 197 Digitalisat bei Google Books abgerufen am 26 Februar 2015 Helene Lange Die Frau Monatsschrift fur das gesamte Frauenleben unserer Zeit Band 1 1893 94 S 482 Joachim S 299 Friedrich von Boetticher Malerwerke des Neunzehnten Jahrhunderts Beitrag zur Kunstgeschichte Band 1 Teil 1 1974 S 5f Vgl Siegfried Weiss Hans Paffrath Hrsg Preyer Koln 2009 ISBN 978 3 86832 003 9 S 130 Hamburg Oberschulbehorde Sektion fur die Wissenschaftlichen Anstalten Jahrbuch der hamburgischen wissenschaftlichen Anstalten Bande 15 16 1898 S CXLVIII Petra Hinz Der Japonismus in Graphik Zeichnung und Malerei in den deutschsprachigen Landern um 1900 1982 S 27f Petra Hinz Der Japonismus in Graphik Zeichnung und Malerei in den deutschsprachigen Landern um 1900 1982 S 36 Fn 348 Auch der Abtheilung der japanischen Topferarbeiten sind werthvolle Gaben zu Gute gekommen Ein Hauptstuck das am Kopfe dieses Abschnittes abgebildete Koro aus Takatori in der Provinz Chikuzen verdanken wir Frau Auguste Jauch Jahrbuch der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten XIII Jahrgang 1895 Seite CIVMitglieder des Hanseatengeschlechts Jauch nbsp Christiander Altere1638 1718 Johann Christoph1669 1725 Catharina Elisabeth1671 1736 Joh Chr v Naumann Christian der Jungere 1720 Joachim Daniel1688 1754 Johann Christian1702 1778 Constance1722 1802 Johann Georg1727 1799 Eleonora Maria1732 1797 Johann Christian senior1765 1855 Ludovica1772 1805 Johann Christian junior1802 1880 Moritz1804 1876 Auguste Wilhelmine1809 1893 Theodor Ave Lallemant Charlotte1811 1872 Gustav Luhrsen Hermann1817 1859 Carl1828 1888 Luise1815 1881 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