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Martin Emil Ferdinand Haller 1 Dezember 1835 in Hamburg 25 Oktober 1925 ebenda war ein deutscher Architekt Er war massgeblich am Bau des Hamburger Rathauses beteiligt und pragte das Hamburger Stadtbild vor dem Ersten Weltkrieg durch zahlreiche reprasentative Villen Kontorhauser und offentliche Bauten nachhaltig Architekten Martin Haller Wilhelm Hauers Emil Meerwein Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Bauten Auswahl 4 Quellen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMartin Haller kam 1835 als Sohn des Juristen und spateren Hamburger Burgermeisters Nicolaus Ferdinand Haller zur Welt Er besuchte die Gelehrtenschule des Johanneums und interessierte sich schon fruh fur Bauwesen und Architektur Bereits als Schuler nahm er 1854 am Wettbewerb fur den Bau eines neuen Rathauses teil nachdem der Vorgangerbau dem Hamburger Brand von 1842 zum Opfer gefallen war 1855 begann Haller ein Studium an der Berliner Bauakademie und wechselte 1858 an die Ecole des Beaux Arts in Paris 1861 kehrte er nach Hamburg zuruck und arbeitete zunachst fur Auguste de Meuron ehe er 1867 sein eigenes Buro grundete Von 1872 bis 1883 arbeitete er mit dem Architekten Leopold Lamprecht zusammen von 1898 bis 1914 bestand eine Sozietat mit dem Architekten Hermann Geissler Zusammen mit Lamprecht und den Architekten Johannes Grotjan Bernhard Hanssen Wilhelm Hauers Emil Meerwein Henry Robertson Hugo Stammann und Gustav Zinnow grundete Haller 1880 den sogenannten Rathausbaumeisterbund der nach Jahrzehnten erfolgloser Planungen einen Entwurf fur den Neubau des Hamburger Rathauses ausarbeitete und von 1886 bis 1897 auch gemeinsam ausfuhrte Als wegweisend fur die Architekturgeschichte gilt vor allem Hallers Beitrag zur Entwicklung des modernen Burohausbaues insbesondere das 1885 86 von ihm fur Heinrich Ohlendorff errichtete Kontorhaus Dovenhof gilt als Prototyp aller spateren Kontorhauser Traditionell in der Aussengestaltung waren seine Kontorhauser im Inneren modern konstruiert mit wenigen tragenden Innenwanden in ihren Grundrissen veranderbar und mit Paternoster Aufzugen Rohrpost Anlagen elektrischem Licht und Zentralheizung ausgestattet nbsp Grabmal auf dem Friedhof OhlsdorfNeben wenigen offentlichen Bauten Dammtortheater Laeiszhalle baute Haller vor allem zahlreiche klassizistische Villen fur private Auftraggeber von denen in Harvestehude noch einige ausserlich erhalten sind Unter anderem geht das ehemalige US amerikanische Generalkonsulat an der Alster auf zwei von ihm entworfene Villen zuruck Haller war 1876 1884 Vorsitzender des Architekten und Ingenieur Vereins zu Hamburg und 1885 1900 Mitglied der Hamburger Burgerschaft Er war zudem Mitglied im Hamburger Kunstlerverein von 1832 Als regelmassigen Gast ernannte ihn der Academische Club zu Hamburg am 9 Dezember 1865 zum Ehrenmitglied 1 Seit 1865 war Haller mit Antonie Schramm 1846 1925 verheiratet aus dieser Ehe gingen ein Sohn 1871 und drei Tochter 1866 1869 und 1881 hervor 2 Das Grab Hallers ist auf dem Friedhof Ohlsdorf in Lage W22 Ehrungen Bearbeiten11 November 1868 Koniglicher Kronen Orden IV Klasse 2383 3 Herzoglich Sachsen Ernestinischer Hausorden Ritter II Klasse 1883 4 Die Hallerstrasse in Hamburg wurde nach Hallers Vater benannt in der Jarrestadt ist er neben den anderen Rathausbaumeistern durch den Martin Haller Ring vor der Schule Meerweinstrasse geehrt Bauten Auswahl BearbeitenDas Werkverzeichnis umfasst 560 Eintrage Hier kann nur ein Teil davon zusammengestellt werden 1861 Umbau Gutshaus Quassel 1863 Gestaltung der Internationalen Landwirtschaftsausstellung auf dem Heiligengeistfeld in Hamburg 1865 Villa fur Dr Bielenberg in Hamburg Harvestehuder Weg 44 1901 umgebaut und erweitert fur Konsul Gustav Muller ab 1948 Sitz des Anglo German Clubs 1865 1883 Neubau und Umbau des Hauptsaals im Sagebiel schen Etablissement an der Drehbahn Dieser Konzertsaal war nach dem Kolner Gurzenich mit 2200 Sitzplatzen bzw 4000 Stehplatzen der grosste Konzertsaal in Deutschland nicht erhalten 1866 1867 Villa Jaffe in Hamburg Harvestehuder Weg 14 verandert 1871 Umbau des Konzertsaal Conventgarten in der Fuhlentwiete nicht erhalten 1871 Neubau Herrenhaus Zulow 1871 1874 Gebaude der Commerzbank am Ness 1872 1874 Villa Ohlendorff in Hamm nicht erhalten 1873 Uhlenhorster Fahrhaus in Hamburg Uhlenhorst an der Aussenalster nicht erhalten 1873 1874 Umbau des Stadttheaters in Hamburg Dammtorstrasse nicht erhalten 1874 Alsterpavillon in Hamburg Jungfernstieg 3 Bau 1900 durch Neubau ersetzt 1874 1875 Stellahaus in Hamburg Rodingsmarkt 1921 aufgestockt 1881 Marienkrankenhaus Hamburg ab 1882 Doppelvilla Michaelsen Ree in Hamburg Alsterufer 27 28 ehemaliges Amerikanisches Generalkonsulat in Hamburg verandert 1882 1884 Herrenhaus Wiebendorf im Auftrag des Hamburger Gaswerkpachters Carl Hermann Theodor Haase 1882 1884 Deutsche Bank am Adolphsplatz Alter Wall zusammen mit Hermann Geissler weitere Erganzungsbauten bis 1909 1883 1884 Villa Gans seit 1900 genannt Budge Palais in Hamburg Harvestehuder Weg 1885 1886 Kontorhaus Dovenhof in Hamburg Brandstwiete 1967 abgerissen 1887 1888 Turnhalle der Hamburger Turnerschaft von 1816 in Hamburg St Georg Grosse Allee 1956 abgerissen ab 1888 div Neubauten und Umbauten auf der Horner Rennbahn in Hamburg Horn nicht erhalten 1888 Gutshaus Roggendorf 1889 Landhaus in Wentorf Am Muhlenteich 10 fur den Hamburger Augenarzt Karl Gustav Haase 5 und 1897 1898 Erweiterung zu einer grossen Villa Von 1935 bis 1945 Nutzung als Sauglings und Kinderheim der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt NSV und ab 1959 als Kinderheim der Stadt Hamburg Nach dem Erwerb durch Roger Willemsen 2015 wurde es 2018 das Kunstlerhaus Villa Willemsen 6 7 1890 1891 Kontorhaus Transporthaus in Hamburg Zippelhaus 4 1993 restauriert 1893 1894 Hochbauten auf der Trabrennbahn Karlshorst in Berlin Lichtenberg Treskowallee mit Johannes Lange nicht erhalten 1895 1896 Haus Wedells in Hamburg Siegfried Wedells Platz 2 fruher Neue Rabenstrasse 31 1896 1897 Hamburger Rathaus Rathausmarkt im Rathausbaumeisterbund 1896 1898 Villa Wolde in Bremen Osterdeich Nr 64 1897 1898 Laeiszhof in Hamburg Trostbrucke 1 unter Mitarbeit von Bernhard Hanssen und Emil Meerwein 1899 Bankgebaude der Dresdner Bank in Hamburg Jungfernstieg zusammen mit Hermann Geissler Revitalisierung und Umstrukturierung 2021 beendet Heutige Nutzung durch Commerzbank 1900 1901 Kontorhaus der Reederei Woermann gen Afrikahaus in Hamburg an der Grossen Reichenstrasse 1900 1902 Bankgebaude ehemals Vereins und Westbank Alter Wall 20 22 1901 1903 Hapag Haus in Hamburg Ballindamm 1913 19 umgebaut 1903 1904 Haus Vaterland in Hamburg 1904 1908 Laeiszhalle in Hamburg Johannes Brahms Platz gemeinsam mit Emil Meerwein 1905 1906 Mausoleum Riedemann in Hamburg Ohlsdorf auf dem Hauptfriedhof 1907 Bankhaus Joh Berenberg Gossler amp Co in Hamburg Adolphsplatz 5 1907 Daniel Schutte Stift 1908 1909 Kontorhaus der Reederei Robert M Sloman Slomanhaus in Hamburg Baumwall 3 1921 umgebaut 1912 1913 Bankhaus M M Warburg amp CO in Hamburg Ferdinandstrasse Alstertor zusammen mit Hermann Geisslersowie Villa Amsinck in Hamburg im Amsinckpark nbsp Internationale Landwirtschaftsausstellung 1863 nbsp Alsterpavillon bis 1900 nbsp Stellahaus nbsp Haus Wedells nbsp Dresdner Bank Hamburg linkes Gebaude Staffelgeschosse Dach und zwei vertikale Fensterachsen rechts sind Erweiterungen der 1960er bis 1980er Jahre 8 nbsp Afrikahaus nbsp Amsinck VillaQuellen BearbeitenClaus Gossler Hrsg Die Lebenserinnerungen des Hamburger Architekten Martin Haller 1835 1925 Portrat einer grossburgerlichen Epoche der Hansestadt Beitrage zur Geschichte Hamburgs Bd 68 Wallstein Verlag Gottingen 2019 ISBN 978 3 8353 3495 3 Literatur BearbeitenKarin von Behr Martin Haller 1835 1925 Privat und Luxusarchitekt aus Hamburg Dolling und Galitz Verlag Munchen und Hamburg 2019 ISBN 978 3 86218 118 6 Heinz Jurgen Brandt Haller Martin In Neue Deutsche Biographie NDB Band 7 Duncker amp Humblot Berlin 1966 ISBN 3 428 00188 5 S 553 f Digitalisat Hermann Hipp Haller Martin In Franklin Kopitzsch Dirk Brietzke Hrsg Hamburgische Biografie Band 6 Wallstein Gottingen 2012 ISBN 978 3 8353 1025 4 S 118 121 Wilhelm Hornbostel David Klemm Hrsg Martin Haller Leben und Werk 1835 1925 Dolling und Galitz Verlag Hamburg 1997 ISBN 3 930802 71 6 Klaus Muhlfried Baukunst als Ausdruck politischer Gesinnung Martin Haller und sein Wirken in Hamburg Dissertation an der Universitat Hamburg 2005 Volltextversion online PDF 7 82 MB Jurgen Tietz Palme vom Jungfernstieg Sanierung von Martin Hallers Bankpalast in Architektur in Hamburg Jahrbuch 2021 22 Junius Verlag Hamburg 2021 ISBN 978 3 96060 535 5 S 26 31 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Martin Haller architect Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Martin Haller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Christine Behrens Gedenktage Martin Haller 1835 1925 Hamburger Baumeister und Architekt In Ohlsdorf Zeitschrift fur Trauerkultur November 2005Einzelnachweise Bearbeiten Der Academische Club zu Hamburg von 1859 Die Geschichte von 1859 bis 2019 Hamburg 2021 S 385 Bei Hornbostel Klemm S 250 sind irrtumlich drei Sohne und eine Tochter angegeben von Behr S 178 nennt jedoch Namen und Geburtsjahre der einzelnen Kinder korrekt Koniglich Preussische Ordens Liste 1877 Erster Theil Berlin o J S 841 In Hof und Staatshandbuch fur die Herzogtumer Sachsen Coburg und Gotha 1890 Gotha o J S 84 Information von Claus Gossler cbs Kulturdenkmal mit Geschichte In Hamburger Abendblatt 13 November 2010 Matthias Wiemer Villa von Roger Willemsen ist ein Kunstlerhaus In Lubecker Nachrichten 22 Dezember 2018 mit Bildergalerie Ralf Lange Architekturfuhrer Hamburg Stuttgart Edition Axel Menges 1995 S 45 Normdaten Person GND 119509180 lobid OGND AKS LCCN nr98009751 VIAF 52500802 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Haller MartinALTERNATIVNAMEN Haller Martin Emil Ferdinand vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt MdHBGEBURTSDATUM 1 Dezember 1835GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 25 Oktober 1925STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martin Haller Architekt amp oldid 238065809