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Christian Heinrich Albertus Freiherr von Ohlendorff 20 Marz 1834 in Hamburg 20 Januar 1894 auf Gut Gresse war ein 1873 nobilitierter und 1889 in den Freiherrenstand erhobener Hamburger Kaufmann und mecklenburgischer Gutsbesitzer der in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts gemeinsam mit seinem Bruder Heinrich zum grossten Guano Importeur im Deutschen Reich aufstieg Portrat Albertus Ohlendorff 1889 von Friedrich Wilhelm Graupenstein Museum fur Hamburgische GeschichteGutshaus GresseMausoleum in GresseOhlendorffsches Familienwappen am Mausoleum in Gresse Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 Anmerkungen 5 WeblinksLeben BearbeitenAlbertus Ohlendorff steht in der Erinnerung etwas im Schatten seines jungeren Bruders und Geschaftspartners Heinrich der in Hamburg wirksamer war wahrend Albertus sich seinen spateren privaten Lebensmittelpunkt auf seinem Gut Gresse im heutigen Landkreis Ludwigslust Parchim einrichtete Der Sohn des Landschaftsgartners Johann Heinrich Ohlendorff erhielt seine kaufmannische Ausbildung ab 1852 im Hamburger Handelshaus Mutzenbecher und nutzte 1856 die Insolvenz seines Arbeitgebers sich im Alter von 22 Jahren als Kaufmann selbststandig zu machen indem er dessen Guano Handel fur eigene Rechnung weiter betrieb Gleichzeitig erwarb er das Hamburger Burgerrecht Sein jungerer Bruder Heinrich war als Prokurist fur ihn in der neuen Firma tatig Im Herbst 1857 wurde die junge Hamburger Handelsfirma ein Opfer der ersten Weltwirtschaftskrise und ging in Abwicklung Die Geschafte wurden auf eine 1858 von Heinrich Ohlendorff neu gegrundete Firma ubergeleitet Albertus wurde nach Abwicklung seiner fehlgeschlagenen ersten Unternehmensgrundung von seinem Bruder Heinrich mit aufgenommen Im Zuge der Abwicklung der Insolvenz des ersten Unternehmens wurden alle Glaubiger vollstandig befriedigt Dieser Umstand trug in erheblichem Masse zum Ansehen der beiden Bruder und ihrer neuen Firma Ohlendorff amp Co bei 1873 wurde Albertus Ohlendorff in den preussischen Adelsstand erhoben 1888 erwarb Albertus von Ohlendorff das Gut Gresse in Mecklenburg das uber ein reprasentatives Gutshaus im Stil der englischen Neugotik verfugte welches von dem damals fur seine Gutshausneubauten sehr bekannten Architekten Heinrich Thormann aus Wismar ausgefuhrt worden war Dieses Gut diente den Brudern auch fur chemische Experimente mit denen ihre Firma versuchte einen Ersatz fur das im verfugbaren Vorrat erkennbar begrenzte Guano zu finden Die Ohlendorffs versuchten aus Torf einen Dungerersatz herzustellen Zu diesem Zwecke wurde vorsorglich auch das Gut Tangstedt nordostlich Hamburgs erworben aber nach Scheitern der Experimente wieder veraussert Das Gut Gresse wurde von Albertus von Ohlendorff zugig weiter arrondiert und umfasste 1889 bereits eine bewirtschaftete Flache von 2246 Hektar 1884 erfolgte die Umwandlung der Firma Ohlendorff amp Co in die Aktiengesellschaft Anglo Continentale Guano Werke in Hamburg die uber Niederlassungen am Rhein und in den grossen Scheldehafen verfugte Das Grundkapital der Aktiengesellschaft belief sich auf 16 Millionen Mark und in den Fabriken wurden uber 1000 Arbeiter beschaftigt Heinrich von Ohlendorff zog sich gegen den Willen seines Bruders aus der Geschaftsleitung der gemeinsamen Firma zuruck und wandte sich dem prosperierenden Kontorhausbau in Hamburg zu wo er ebenfalls erfolgreich operierte siehe Dovenhof Zur besseren Unterscheidung wurde der dem Kerngeschaft weiterhin verbundene Albertus von den bekanntlich zum Spott neigenden Hanseaten Schietbaron genannt Beide Bruder gehorten zum engeren Freundeskreis des Reichskanzlers Otto von Bismarck und unterstutzen dessen Politik auch medial indem sie diesem als Mit Gesellschafter des Verlags der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung diese als Publikationsorgan zur Verfugung stellten Als Lobbyisten der Integration der Hansestadte Bremen und Hamburg in das Zollgebiet des Deutschen Reiches wurden sie beide im Januar 1889 mit Vollzug der Zollunion in den erblichen preussischen Freiherrenstand erhoben 1 Zu seiner Beerdigung 1894 in Gresse wurde zwischen dem Berliner Bahnhof in Hamburg und dem Bahnhof Schwanheide ein Sonderzug eingesetzt Albert Freiherr von Ohlendorff wurde im Mausoleum vor der barocken Dorfkirche von Gresse bestattet Auszeichnungen Bearbeiten18 Marz 1872 Koniglicher Kronen Orden III Klasse 2 1877 Franz Joseph Orden Komtur 3 1881 Kronen Orden II Klasse 4 1883 Herzoglich Sachsen Ernestinischer Hausorden Komtur I Klasse 5 1884 Oldenburgischer Haus und Verdienstorden des Herzogs Peter Friedrich Ludwig Ehrenkomturkreuz 6 1890 Orden unserer lieben Frau von Vila Vicosa Kommandeur 7 Literatur BearbeitenKarin von Behr Albertus Ohlendorff in Hamburgische Biografie Personenlexikon Band 2 Hamburg 2001 S 302 ff Digitalisat bei google booksAnmerkungen Bearbeiten A Freiherr von Houwald Brandenburg Preussische Standeserhebungen und Gnadenakte fur die Zeit 1873 1918 Gorlitz 1939 S 68 196 In Koniglich Preussische Ordens Liste 1877 Erster Theil Berlin o J S 636 Hof und Staatshandbuch der Osterreichisch Ungarischen Monarchie fur das Jahr 1907 XXXIII Jg Wien 1907 S 175 Anlasslich der Anwesenheit von Wilhelm I in Hamburg Ordensverleihungen In Altonaer Nachrichten 16 September 1881 S 3 Zu Hamburg In Hof und Staatshandbuch fur Sachsen Coburg Gotha 1890 Gotha o J S 84 Digitalisat Personalien In Chemiker Zeitung 8 Bd Verlag der Chemiker Zeitung 1884 S 340 Staatsarchiv Hamburg 111 1 Senat Findbuch 3 Mitteilungen uber Ordens und Medaillenverleihungen 3854 5 S 342Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Albertus Ohlendorff im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur uber Albertus Ohlendorff in der Landesbibliographie MVNormdaten Person GND 117593699 lobid OGND AKS VIAF 37697738 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ohlendorff AlbertusALTERNATIVNAMEN Ohlendorff Christian Heinrich Albertus Freiherr von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Hamburger Kaufmann und mecklenburgischer GutsbesitzerGEBURTSDATUM 20 Marz 1834GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 20 Januar 1894STERBEORT Gresse Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albertus Ohlendorff amp oldid 228040553