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John von Berenberg Gossler 22 Oktober 1866 in Hamburg 14 Juli 1943 ebenda war ein deutscher Bankier und Politiker Er war ab 1908 Hamburger Senator und gehorte dem Senat auch nach den politischen Reformen bis 1920 an Von 1920 bis 1921 war von Berenberg Gossler Deutscher Botschafter in Rom Er war Mitglied der Hanseatenfamilie Berenberg Gossler Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben und Politik 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenJohn von Berenberg Gossler war der alteste Sohn des Chefs des Bank und Handelshauses Joh Berenberg Gossler amp Co Berenberg Bank Johann genannt John Berenberg Gossler 1839 1913 Berenberg ist dabei ein Vorname Dieser wurde in Hamburg ursprunglich John B genannt 1880 genehmigte der Hamburger Senat die Namensanderung in Berenberg Gossler 1889 wurde Johann Berenberg Gossler fur seine Verdienste um den Zollanschluss Hamburgs in den preussischen Adelsstand erhoben und hiess nun von Berenberg Gossler 1 1910 wurde Johann von Berenberg Gossler in den preussischen Freiherrenstand erhoben die Fuhrung des Titels aber an den Besitz des Familien Fideikommiss gebunden 2 Die preussische Nobilitierung von John von Berenberg Gossler erfolgte gleichzeitig mit der seines Vaters Seine hanseatisch gepragte Tante Susanne verehelichte Amsinck rief erschrocken aus Aber John unser guter Name 3 Leben und Politik BearbeitenBerenberg Gossler besuchte die Gelehrtenschule des Johanneums und schloss sie mit dem Abitur ab In den folgenden Jahren absolvierte er erfolgreich eine Banklehre in Hamburg Von Mitte 1887 bis 1888 leistete er seinen Militardienst als Einjahrig Freiwilliger ab Anschliessend arbeitete Berenberg Gossler zwei Jahre in der Firma Gossler amp Co in Boston einer Tochtergesellschaft von Joh Berenberg Gossler amp Co die vor allem mit Zucker handelte Nach einem langeren Aufenthalt in Sudamerika kehrte er nach Hamburg zuruck Er trat 1892 in die vaterliche Firma ein und wurde 1893 Teilhaber Ausserhalb des Unternehmens betatigte er sich als Handelsrichter und wurde Mitglied der Handelskammer Hamburg 4 1893 heiratet von Berenberg Gossler Anna Lisette 1870 1928 geb Stammann eine Enkelin des Architekten Franz Georg Stammann Damit entstanden verwandtschaftliche Beziehungen zum Senator Johann Otto Stammann sowie wichtiger zum Burgermeister Johannes Versmann der mit einer Tante von Anna Lisette Thekla verheiratet war 5 Seine einzige Tochter Anna heiratete 1919 einen Sohn von Burgermeister Max Predohl 1904 wurde von Berenberg Gossler in die Hamburgische Burgerschaft gewahlt der er bis 1908 angehorte Am 20 Februar 1908 wurde von Berenberg Gossler in den Senat gewahlt Dies geschah gegen den Willen seines Vaters der ihn darauf von der Firmennachfolge ausschloss Sein jungerer Bruder Cornelius Freiherr von Berenberg Gossler 1874 1953 erbte statt seiner die Bank Er musste auch seine Teilhaberschaft bei Joh Berenberg Gossler amp Co aufgeben Von 1904 bis 1943 gehorte von Berenberg Gossler dem Aufsichtsrat der Hypothekenbank in Hamburg an 6 In der 1912 erschienenen Rangliste der vermogenden Personen aus Hamburg belegt Berenberg Gossler in etwa Rang 94 mit einem Vermogen von 3 8 Millionen Mark 7 Am 23 Juni 1912 war von Berenberg Gossler als Mitglied des Vorstandes des Hamburger Renn Clubs gemeinsam mit dem befreundeten Alfred Otto Stammann an der sog Hamburger Turfaffare beteiligt in deren Folge von Berenberg Gossler sich ebenso wie spater Stammann mit Walther Graf v Konigsmarck am 12 September 1912 ein Pistolenduell lieferte 8 9 10 11 12 Berenberg Gossler blieb unverletzt wurde jedoch in der Folge zu drei Monaten Festungshaft verurteilt aber spater begnadigt Von 1923 bis 1934 war von Berenberg Gossler Prasident des Hamburger Renn Clubs Am 8 Dezember 1913 starb sein Vater Er wurde auf dem Alten Niendorfer Friedhof in Hamburg bestattet Auf der bronzenen Grabplatte steht John Freiherr Berenberg Gossler also nicht sein echter Vorname Johann 13 Von November 1914 bis Mai 1916 nahm von Berenberg Gossler am Ersten Weltkrieg teil Am 27 Marz 1919 trat der bisherige Senat geschlossen zuruck In der folgenden Neuwahl wurde von Berenberg Gossler am 28 Marz 1919 mit Stimmen der SPD wiedergewahlt Diesem neuen Senat Hamburger Senat 1919 1933 gehorte er als parteiloser Bausenator bis zum 22 September 1920 an 14 Am 27 August 1920 wurde er auf Empfehlung DVP Abgeordneten Jakob Riesser in den diplomatischen Dienst berufen Das Auswartige Amt suchte unter Hermann Muller gezielt Seiteneinsteiger aus dem Wirtschaftsleben 15 Zum 1 Oktober 1920 trat Berenberg Gossler das Amt des deutschen Botschafters in Rom an Am 5 November 1920 erhielt er das Beglaubigungsschreiben der italienischen Regierung Er amtierte bis zum 23 Dezember 1921 als Botschafter Konstantin Freiherr von Neurath war sein Nachfolger Zum 29 Dezember erfolgte die Entlassung aus dem Reichsdienst 16 Von 1923 bis 1925 war er Vorsitzender der Hamburger Bank von 1923 die in Zeiten der Hyperinflation im Jahre 1923 versuchte eine stabile Wahrung auf US Dollar Basis bereitzustellen Er wirkte ausserdem in Aufsichtsraten unterschiedlicher Firmen beispielsweise der HAPAG oder der Dresdner Bank 4 Dem Aufsichtsrat der Dresdner Bank gehorte er von 1912 an an Von 1933 bis 1943 war er stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats 17 Im Jahr 1930 wurde er zum Oberalten im Kirchspiel Sankt Petri gewahlt und war bis zu seinem Tod Mitglied des Kollegiums der Oberalten Er war Vorstandsmitglied des nationalistischen Hamburger Nationalklubs Anfang 1933 brachte ihn die Hamburger DNVP als parteilosen Ersten Burgermeister eines Rechtssenats aus DNVP NSDAP DVP und Staatspartei ins Gesprach Die NSDAP bestand jedoch auf ihrem Kandidaten Carl Vincent Krogmann 18 John von Berenberg Gossler und auch sein Bruder Cornelius Freiherr von Berenberg Gossler sind wie schon deren Vater auf dem Alten Niendorfer Friedhof in Hamburg bestattet Literatur BearbeitenGeorg Wenzel Deutscher Wirtschaftsfuhrer Lebensgange deutscher Wirtschaftspersonlichkeiten Ein Nachschlagebuch uber 13000 Wirtschaftspersonlichkeiten unserer Zeit Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg Berlin Leipzig 1929 DNB 948663294 Herwarth von Schade John von Berenberg Gossler In Zur Eintracht und Wohlfahrt dieser guten Stadt 475 Jahre Kollegium der Oberalten in Hamburg Convent Hamburg 2003 OCLC 53903206 S 405 Maria Keipert Red Biographisches Handbuch des deutschen Auswartigen Dienstes 1871 1945 Herausgegeben vom Auswartigen Amt Historischer Dienst Band 2 Gerhard Keiper Martin Kroger G K Schoningh Paderborn u a 2005 ISBN 3 506 71841 X S 115 Weblinks BearbeitenZeitungsartikel uber John von Berenberg Gossler in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten A Freiherr von Houwald Brandenburg Preussische Standeserhebungen und Gnadenakte fur die Zeit 1873 1918 Gorlitz 1939 S 68 A Freiherr von Houwald Brandenburg Preussische Standeserhebungen und Gnadenakte fur die Zeit 1873 1918 Gorlitz 1939 S 184 Renate Hauschild Thiessen Adel und Burgertum in Hamburg In Hamburgisches Geschlechterbuch Band 14 Limburg an der Lahn 1997 S XXX a b John v Berenberg Gossler 70 Jahre In Hamburger Fremdenblatt 21 Oktober 1936 Deutsches Geschlechterbuch Band 21 Hamburgischer Band 3 Hamburg 1912 S 435 Hypothekenbank in Hamburg Hg Hypothekenbank in Hamburg 1871 1996 Hamburg 1996 ISBN 3000006605 S 158 siehe dazu Rudolf Martin Hrsg Jahrbuch des Vermogens und Einkommens der Millionare in den drei Hansestadten Hamburg Bremen Lubeck Berlin 1912 Hamburg Teil S 14 Hamburger Fremdenblatt Nr 244 vom 17 Oktober 1912 Berliner Tageblatt Nr 322 Morgenblatt vom 27 Juni 1912 Hamburger Echo Nr 147 vom 27 Juni 1912 Berliner Borsenzeitung Nr 294 I Beilage vom 26 Juni 1912 S 7 Vorwarts Nr 145 vom 25 Juni 1912 Grabstatte auf dem Alten Niendorfer Friedhof Rainer Fuhrmann Amterverteilung im Senat 1860 1945 Typoskript Staatsarchiv Hamburg Lars Lehmann Jorn Retterath et al Ein Sozialdemokrat im Auswartigen Amt Gutachten des Instituts fur Zeitgeschichte zur Bedeutung Hermann Mullers fur die Aussenpolitik der Weimarer Republik In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte 69 2021 Heft 1 S 121 154 hier S 144 Johannes Hurter Biographisches Handbuch des deutschen Auswartigen Dienstes 1871 1945 Band A F Schoningh Paderborn 2000 S 115 ISBN 3506718401 Oliver Redenius Strukturwandel und Konzentrationsprozesse im deutschen Hypothekenbankwesen Gabler Wiesbaden 2009 ISBN 978 3 8349 1960 1 S 138 Fussnote 145 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D wYexCGdbCUC IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3DPA138 doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Christof Brauers Die FDP in Hamburg 1945 bis 1953 Start als burgerliche Linkspartei Martin Meidenbauer Verlagsbuchhandlung Munchen 2007 ISBN 978 3 89975 569 5 Seite 85 Hamburger Bau und Stadtentwicklungssenatoren seit 1919 John von Berenberg Gossler Max Schramm Johannes Hirsch Max Stavenhagen Wilhelm Burchard Motz Max Leuteritz Gerd Bucerius Johannes Bull Paul Nevermann Johannes Bull Paul Wilken Josef von Fisenne Ewald Samsche Paul Nevermann Rudolf Buch Wilhelm Drexelius Peter Heinz Muller Link Casar Meister Rolf Bialas Volker Lange Gunter Apel Eugen Wagner Traute Muller Thomas Mirow Willfried Maier Mario Mettbach Michael Freytag Axel Gedaschko Anja Hajduk Herlind Gundelach Jutta Blankau Dorothee Stapelfeldt Karen Pein Siehe auch Behorde fur Stadtentwicklung und Wohnen Normdaten Person GND 11612542X lobid OGND AKS VIAF 13049813 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Berenberg Gossler John vonALTERNATIVNAMEN Berenberg Gossler Johann von Gossler JohnKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker MdHB Senator deutscher Botschafter in Rom BankierGEBURTSDATUM 22 Oktober 1866GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 14 Juli 1943STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title John von Berenberg Gossler amp oldid 238447732