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Nach der am 28 September 1860 verabschiedeten Verfassung setzte sich der Hamburger Senat ab 1861 aus 24 Mitgliedern zusammen Davon waren 18 stimmberechtigte Senatoren in senatu sowie 6 nicht stimmberechtigte Mitglieder de senatu davon ursprunglich 2 Syndici s a Senatssyndicus und 4 Senatssekretare Dies wandelte sich mit der Zeit Wahrend die Senatoren von der Hamburgischen Burgerschaft auf Lebenszeit gewahlt wurden ernannte der Senat die Sekretare und Syndici Es gab keine Fachministerien im heutigen Sinne sondern der Senat bestimmte welches Senatsmitglied den einzelnen Deputationen Amtern und Stiftungen vorstand Jahrlich wurde innerhalb des Senates die personelle Aufgabenverteilung neu entschieden Einzug des Senats in das neue Rathaus am 26 Oktober 1897 Hugo Vogel 1904Flagge des Hamburger Senats Inhaltsverzeichnis 1 Senatoren 2 Staatssekretare 3 Erster Burgermeister 4 Senatorenwahl 5 Gehalt und Vermogen 6 Ende 1919 7 Sonstiges 8 Einzelnachweise 9 LiteraturSenatoren BearbeitenVon den 18 Senatoren mussten 9 eine juristische Ausbildung haben von den Restlichen sollten mindestens 7 Kaufleute sein Hier die Senatoren Staatssekretare BearbeitenUm die Senatoren in ihrer Verwaltungsarbeit zu unterstutzen gehorten dem Senat auch Staatssekretare an diese waren die hochsten Hamburger Beamten die Syndici und Sekretare Verdiente Sekretare konnten zum Syndikus aufsteigen Gelegentlich wurden Mitarbeiter aber auch zu Senatoren gewahlt Lappenberg Beneke und Hagedorn waren laut Titel Vorsteher des Senatsarchiv Leiter des Hamburger Staatsarchivs ware die aktuelle Amtsbezeichnung Erster Burgermeister BearbeitenJahrlich wurde vom Senat bestimmt welcher der juristischen Senatoren Erster Burgermeister und damit Prasident des Senates sein sollte Normalerweise wahlte der Senat nach folgendem Muster Jahr 1 Burgermeister 2 Burgermeister Ruhejahr 1 Senator A Senator B Senator C2 Senator B Senator C Senator A3 Senator C Senator A Senator B4 Senator A Senator B Senator CDabei wechselte das Amt normalerweise zwischen den drei dienstaltesten juristischen Senatoren Ausnahmen von dieser Regel sind Ascan Wilhelm Lutteroth Max Theodor Hayn und William Henry O Swald die verdiente Kaufleute waren und stellvertretende Burgermeister wurden Der Amtsinhaber sollte regelmassig wechseln damit keine Machtkonzentration entstand Laut Verfassung war die maximale Amtszeit am Stuck auf zwei Jahre begrenzt Der Erste Burgermeister leitete die Senatssitzungen und hatte wenn bei Abstimmungen Stimmengleichheit herrschte eine zusatzliche Stimme ausserdem reprasentierte er den Senat nach aussen Senatorenwahl BearbeitenWenn ein Senator verstorben war musste innerhalb von zwei Wochen ein neuer Senator gewahlt werden Dafur wurde eine Kommission gebildet aus 4 vom Senat bestimmten Senatoren und 4 von der Burgerschaft gewahlten Burgerschaftsmitgliedern Diese Kommission musste sich dann auf 4 Kandidaten einigen gelang dies nicht wurde zur nachsten Burgerschaftssitzung eine neue Kommission eingesetzt Wenn sich die Kommission auf 4 Kandidaten geeinigt hatte strich der Senat zwei Kandidaten und einen der verbleibenden 2 Kandidaten konnte die Burgerschaft dann zum Senator wahlen Eine Senatorenwahl fuhrte auch dazu das in allen Hamburgischen Kirchen ein sogenanntes Kanzelgebet gesprochen wurde Da dieser Tage eine Senatswahl vorgenommen werden soll so bitten wir den allmachtigen Gott der uns die Obrigkeit verordnet hat als seine Dienerin er wolle die Rathschlage bei dieser Wahl also leiten dass dieselbe zu seines Namens Ehre zum Wohle unsers Staates und seiner Angehorigen und zur Forderung des Gemeinwohls und Alles Guten gerathen moge Das wolle er thun der barmherzige Gott um seiner unendlichen Gute willen Amen Gehalt und Vermogen BearbeitenEs gab deutliche Gehaltsunterschiede innerhalb des Senats die auf die Wichtigkeit der einzelnen Amter und Ausbildungen hinweist 1892 verdiente ein kaufmannischer Senator 12 000 Mark im Jahr ein juristischer Senator 25 000 Mark ein Syndikus zwischen 16 000 und 18 000 Mark je nach Lange der Dienstzeit Der stellvertretende Burgermeister erhielt 1892 28 000 Mark und der erste Burgermeister 30 000 Mark pro Jahr 1 Zum Vergleich das zum Uberleben erforderliche Mindesteinkommen wurde fur 1888 mit 1 040 Mark pro Jahr geschatzt 1890 haben ca 70 der arbeitenden Bevolkerung Hamburgs weniger als 900 Mark im Jahr verdient 2 Die Mehrzahl der kaufmannischen Senatoren waren sehr vermogend von den 1912 amtierenden kaufmannischen Senatoren erscheinen 7 in der Rangliste der Reichsten Hamburger unter den ersten Hundert 3 So hatte Otto Eduard Westphal ein geschatztes Vermogen von 25 Millionen Mark gefolgt von William Henry O Swald mit 24 Millionen Hugo Brandt hatte 4 3 Millionen 3 9 Millionen besassen Robert Heidmann Justus Strandes und Adolf Leberecht Strack wahrend John von Berenberg Gossler immerhin noch 3 8 Millionen hatte Ende 1919 BearbeitenIn den Jahren 1916 bis 1917 hatte der Senat versucht das Wahlrecht zur Burgerschaft zu reformieren vergebens So wurde die bestehende Ordnung im November 1918 mit der Novemberrevolution zerstort Der Arbeiter und Soldatenrat fur Gross Hamburg ubernahm am 6 November 1918 nach kurzen Kampfen mit zehn Toten die Macht in Hamburg An der Spitze dieses Rates standen seit dem 12 November 1918 Heinrich Laufenberg und Wilhelm Heise Diese setzten den Senat am selben Tag ab Sie setzten ihn aber am 18 November 1918 als rein administrative Korperschaft wieder ein Zwar gewann der Senat an Macht zuruck konnte aber die demokratischen Veranderungen nicht mehr aufhalten Das alte System wurde endgultig abgeschafft als am 16 Marz 1919 demokratische Burgerschaftswahlen durchgefuhrt wurden der alte Senat am 27 Marz geschlossen zurucktrat und die neugewahlte Burgerschaft am 28 Marz 1919 einen neuen Senat wahlte Senatoren waren jetzt von der Burgerschaft abhangig Bis 1921 wurde an einer neuen Verfassung gearbeitet Sonstiges BearbeitenBis 1860 war der offizielle Name der Hamburger Regierung Rat 1859 1860 wurde die Hamburger Verfassung reformiert und seit 1861 wurde die Regierung Senat genannt Einzelnachweise Bearbeiten Evans Tod in Hamburg S 45 Evans Tod in Hamburg S 108 Siehe dazu Rudolf Martin Hrsg Jahrbuch des Vermogens und Einkommens der Millionare in den drei Hansastadten Hamburg Bremen Lubeck Berlin 1912 Literatur BearbeitenAdolf Buehl Aus der alten Ratsstube Erinnerungen 1905 1918 Hamburg 1973 ISBN 3767202271 Richard J Evans Tod in Hamburg Gesellschaft und Politik in den Cholera Jahren 1830 1910 Rowohlt Reinbek 1990 ISBN 3 498 01648 2 Hamburgischer Staats Kalender amp ab 1895 Hamburgisches Staatshandbuch BurgerschaftssitzungsprotokolleSenate der Freien und Hansestadt Hamburg Senat 1861 1919 Senat 1919 1933 Senat im Nationalsozialismus Petersen Brauer I Brauer II Sieveking Brauer III Nevermann I Nevermann II Weichmann I Weichmann II Weichmann III Schulz I Schulz II Klose I Klose II von Dohnanyi I von Dohnanyi II von Dohnanyi III von Dohnanyi IV Voscherau I Voscherau II Voscherau III Runde von Beust I von Beust II von Beust III Ahlhaus Scholz I Scholz II Tschentscher I Tschentscher II Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hamburger Senat 1861 1919 amp oldid 218667847