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Senatssyndicus ist der in Hamburg einem Senator in seiner Eigenschaft als Prases Leiter einer Behorde Ministerium beigegebene politische Beamte Das Amt ist vergleichbar einem beamteten Staatssekretar in anderen deutschen Landern Seit 1978 werden die Staatsrate nur mehr als politische Beamte berufen und konnen jederzeit in den Ruhestand versetzt werden Inhaltsverzeichnis 1 Rechtsgrundlage und Funktion 2 Geschichte 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseRechtsgrundlage und Funktion BearbeitenDie Stellung der Senatssyndici ist in Artikel 47 der Verfassung der Freien und Hansestadt Hamburg geregelt Danach kann der Senat zu seiner Beratung und zur Bearbeitung seiner Angelegenheiten beamtete Senatssyndici ernennen Sie sollen in der Regel die Befahigung zum hoheren Verwaltungsdienst besitzen Die Senatssyndici nehmen an den Sitzungen des Senats mit beratender Stimme teil de senatu ohne eigenes Stimmrecht sofern der Senat nicht beschliesst ohne Staatsrate zu tagen in senatu Werden einem Senatssyndicus Aufgaben innerhalb einer Verwaltungsbehorde oder eines Senatsamtes ubertragen so ist er an die Weisungen des zustandigen Senators gebunden Beamtenrechtlich tragt ein Senatssyndicus die Amtsbezeichnung Staatsrat 1 Als politische Beamte unterstutzen und vertreten die Staatsrate ihre jeweiligen Senatoren und sind in ihren zugewiesenen Ressorts zugleich die hochsten Beamten der jeweiligen Senatsbehorde oder des Senatsamtes Die Staatsrate bilden als Beratungsgremium das Staatsratekollegium unter dem Vorsitz des Leiters der Senatskanzlei der zugleich deren Sprecher ist Ebenso wie einzelne Senatoren konnen Staatsrate in bestimmten Fallen auch Senatsbeschlusse ausserhalb von Senatssitzungen fassen sogenannte Senatsbeschlusse im Verfugungswege Zur Entlastung und Unterstutzung kann der Senat fur verschiedene Angelegenheiten Senatskommissionen aus bestimmten Senatoren und Staatsraten bilden In diesen Kommissionen besitzen auch Staatsrate ein Stimmrecht Die Staatsrate werden heute manchmal scherzhaft als Syndikat bezeichnet auch wenn die Amtsbezeichnung Senatssyndikus seit 1970 durch Staatsrat ersetzt wurde In der Verfassung blieb der traditionsreiche Name jedoch erhalten da sich offenbar keine Mehrheit in der Hamburgischen Burgerschaft fur eine Anderung finden liess Geschichte Bearbeiten nbsp Albert Krantz wurde 1493 Syndicus der Stadte Hamburg und LubeckDas Amt eines Syndicus bzw Syndikus bestand seit der Fruhen Neuzeit Die erste urkundliche Erwahnung datiert aus dem Jahr 1436 Die vorherige zeitweise Besetzung des Amtes erfolgte seit 1546 dauerhaft Die Rats bzw spater Senatssyndici waren Juristen mit Doktor oder Lizentiatsexamen und berieten den Senat nicht nur in juristischen Fragen sondern vertraten ihn auch bei Verhandlungen mit auswartigen Staaten als Gesandte und Ratssendboten Sie waren im Gegensatz zu den Ratsherren besoldete Angestellte und konnten auch von auswarts kommen Protokollarisch standen sie nach den Burgermeistern noch vor den Senatoren Ihnen zur Seite standen die Sekretare der Kanzlei Im Senat waren die Syndici de senatu den Senatoren in senatu bis zur Anderung des Senatsgesetzes 1860 gleichgestellt danach lediglich beigegeben Ihre Aufgaben beschrankten sich nunmehr auf die innere Verwaltung Der Senat setzte sich ab 1861 aus 24 Mitgliedern zusammen davon 6 nicht stimmberechtigte Mitglieder bestehend aus 2 Syndici und 4 Senatssekretaren Wahrend die Senatoren durch Verfassungsanderung nun von der Hamburgischen Burgerschaft noch auf Lebenszeit gewahlt wurden ernannte der Senat die Sekretare und Syndici als hochste Hamburger Beamte die den Senat in der Verwaltungsarbeit unterstutzen sollten Die Sekretare konnten zum Syndikus aufsteigen Auch wurden diese gelegentlich selbst zum Senator gewahlt Siehe auch Hamburger Senat 1861 1919Nach 1919 wurden noch die alten Titel Senatssekretar und Syndicus verwendet Dieses althergebrachte Vorgehen wurde mit dem 24 Juni 1920 reformiert alle nicht stimmberechtigten Senatsmitglieder erhielten den neugeschaffenen Rang des Staatsrates Mit der Verschmelzung von Sekretariat und Syndikat verschob sich auch das Tatigkeitsfeld von der reinen Senatsberater und Mitarbeiterfunktion zur Tatigkeit in den Behorden selbst Sie waren nun sowohl Beamte und zugleich politische Vertreter so zum Beispiel als stimmberechtigter Vertreter in den Deputationen die jederzeit in den Ruhestand versetzt werden konnten Siehe auch Hamburger Senat 1919 1933 Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurden die alten Staatsrate 1933 nach und nach entlassen oder pensioniert Staatsrat Leo Lippmann nahm sich unmittelbar vor seiner Deportation 1943 in das Konzentrationslager Theresienstadt mit seiner Frau in Hamburg das Leben Am 8 Marz 1933 wurde Georg Ahrens der schon als Vertreter von Gauleiter Karl Kaufmann die Koalitionsverhandlungen gefuhrt hatte offiziell zum neuen Senatsrat ernannt Noch im selben Monat am 26 Marz 1933 stieg er zum Staatsrat auf 2 Der durch ein Gesetz im Juli 1933 gebildete Staatsrat hatte ganzlich andere Aufgaben und hatte nichts mehr mit seinen Vorgangern gemein Zwischen 1938 und 1945 erhielten die hochsten leitenden Beamten der neu geschaffenen Gemeindeverwaltungen einschliesslich der Burgermeister von Altona und Wandsbek den Namen Senatssyndicus Mit der vorlaufigen Verfassung Hamburgs vom 15 Mai 1946 taucht wieder der Name Senatssyndicus fur die in Senatssitzungen nicht stimmberechtigten Syndici auf wohl auch weil der Titel Staatsrat wahrend der Zeit des Nationalsozialismus an Glanz verloren hatte Sie sollen die Befahigung zum juristischen Beamten des hoheren Verwaltungsdienstes besitzen und ihre Anzahl ist auf 6 begrenzt In der endgultigen Verfassung vom 6 Juni 1952 fallt der Begriff des juristischen Beamten und die Begrenzung auf sechs Syndici weg wenn auch diese Anzahl tatsachlich lange beibehalten wird Ihre Stellung entwickelte sich zunachst eher in Richtung eines unpolitischen Berufsbeamtentums als Verwaltungsexperten ohne Vorsitz und Stimme in den Deputationen und weisungsgebunden gegenuber dem jeweiligen Senator Zugleich waren die burgerlichen parteilosen Senatssyndici unkundbar und damit auch unabhangiger gegenuber wechselnden Regierungen 1970 wurde durch die Anderung des Hamburgischen Beamtengesetzes die Amtsbezeichnung fur Senatssyndici ausser in Art 47 in der Verfassung der Freien und Hansestadt Hamburg wieder in Staatsrat geandert und damit auch der Bezeichnung in Bremen angepasst Durch Anderungen im Hamburgischen Beamtengesetz vom 13 Juli 1978 HmbGVBl S 315 326 wurde durchgesetzt dass Staatsrate jederzeit in den einstweiligen Ruhestand versetzt werden konnen Sie werden seitdem nur noch als politische Beamte berufen Im Jahr 1988 schied mit Karl Heinz Grossmann der letzte der unkundbaren Staatsrate freiwillig aus dem Amt Seitdem hat sich auch die Anzahl der Staatsrate erhoht Stand 2020 15 Staatsrate 3 da eine Begrenzung wie in der Verfassung Bremens nicht existiert Auch die Haufigkeit ihrer Entlassungen hat zugenommen 4 5 6 Siehe auch BearbeitenSyndicus der Freien Hansestadt Bremen Syndicus der Hansestadt LubeckWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Syndics of Hamburg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Vgl den Entwurf fur das zwolfte Gesetz zur Anderung des Beamtengesetzes Begrundungsteil Burgerschaftsdrucksache 9 11 S 2 Landeszentrale fur politische Bildung Hamburg Hrg Hamburg im Dritten Reich sieben Beitrage Hamburg 1998 S 131 Staatsratinnen und Staatsrate 15 Staatsrate und Staatsratinnen unterstutzen die Hamburger Regierung bei ihrer Arbeit Hamburger Senat abgerufen am 8 Juni 2020 https www abendblatt de archiv nachrichten vom 5 3 2009 html Hamburger Abendblatt vom 5 Marz 2009 Rekord Ole von Beust entliess bislang 16 Staatsrate https www abendblatt de archiv nachrichten vom 5 3 2009 html Hamburger Abendblatt vom 5 Marz 2009 Die Nummer zwei in den Behorden https www abendblatt de archiv nachrichten vom 5 3 2009 html Kulturstaatsrat Staatsrate auf dem Schleudersitz 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