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Georg Ahrens vollstandiger Name Georg Friedrich Ahrens 29 April 1896 in Delmenhorst 22 Oktober 1974 in Hamburg war ein Hamburger Senator und Nationalsozialist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGeorg Ahrens war Sohn des baptistischen Bibelkolporteurs Hermann Hinrich Ahrens 1856 1915 und dessen methodistischer Ehefrau Luise Friederike geborene Dauelsberg Sein Vater der nur wenig spater zum Prediger der Delmenhorster Baptistengemeinde berufen wurde stellte der damals noch jungen Gemeinde in seinem Haus das auch das Geburtshaus Georg Ahrens war einen Versammlungsraum zur Verfugung 1 2 Nach Abschluss einer kaufmannischen Ausbildung war Ahrens Soldat im Ersten Weltkrieg Nach dem Krieg arbeitete er weiter im kaufmannischen Bereich und leitete die Hamburger Niederlassung eines Unternehmens Zum 1 Dezember 1930 trat er in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 402 019 3 wurde 1931 als deren Vertreter in die Hamburger Burgerschaft gewahlt und war dort Stellvertreter des Fraktionsfuhrers Wilhelm von Allworden sowie Geschaftsfuhrer der Fraktion Er leitete die Verhandlungen im Februar und Marz 1933 die zur Wahl des NSDAP gefuhrten Koalitionssenats am 8 Marz 1933 fuhrten Dem am 8 Marz 1933 gewahlten Senat gehorte Ahrens erst als Senatsrat an bereits am 28 Marz 1933 wurde er durch den Senat zum Staatsrat befordert 4 Ahrens war Vertrauter von Gauleiter und Reichsstatthalter Karl Kaufmann und hatte den ersten Burgermeister Carl Vincent Krogmann zu kontrollieren So wurde mit der Ausweitung der Machtbefugnisse Kaufmanns die Position von Ahrens immer wichtiger Am 18 Mai 1933 verlieh ihm Reichsstatthalter Kaufmann den Titel Staatssekretar die tatsachliche Position erlangte Ahrens erst am 6 Juli 1933 auf Vorschlag des Senats als er Leiter des neugeschaffenen Hamburger Staatsamtes wurde In dieser Position war er fur die allgemeine Verwaltung das Behordenpersonal und die Aussenvertretung Hamburgs zustandig und besorgte die Entlassungen missliebiger Mitarbeiter Am 7 November 1934 wurde Ahrens dann vom Reichsstatthalter Kaufmann fur den am 8 November entlassenen Wilhelm Amsinck Burchard Motz zum Senator und vertretenden Burgermeister ernannt Ahrens war neben Kaufmann die einflussreichste Personlichkeit in Hamburg wahrend der Zeit der Nationalsozialistischen Herrschaft er leitete die Hamburgische Verwaltung bis 1945 und verhandelte das Gross Hamburg Gesetz Ahrens stieg an Krogmann vorbei 1938 als Staatssekretar zum stellvertretenden Reichsstatthalter unter Kaufmann auf und fuhrte die Amtsbezeichnung Prasident Zudem ubernahm er unter dem 1939 zum Reichsverteidigungskommissar ernannten Kaufmann den Bereich Verwaltung im Wehrkreis X 1935 war Georg Ahrens Mitglied des Aufsichtsrates der HAPAG Ahrens wurde am 1 Dezember 1933 als Ehrenfuhrer in die SS ubernommen und erreichte im November 1942 den Rang eines SS Gruppenfuhrers Ahrens sagte seit 1943 personlich die Luftlagemeldungen fur Hamburg im Rundfunk an Wegen seiner beruhigenden tiefen Stimme legte ihm der Volksmund den Spitznamen Onkel Baldrian zu 5 Erst Ende Juni 1945 wurde Ahrens von der Regierung der Britischen Besatzungszone des Amtes enthoben und in Bielefeld interniert Er bot seine Dienste als Fachmann dem ersten Nachkriegs Senat an doch dieser lehnte Ahrens als graue Eminenz und Naziterrorist fuhrenden Ranges ab Bei der Verhandlung vor der Spruchkammer kam es 1948 zum Skandal Als der Verteidiger mit den Worten schloss das Gericht moge nicht zu grausam gegen den Angeklagten sein ertonte plotzlich aus dem stark besetzten Zuhorerraum demonstratives Beifallsklatschen alter nazistischer Anhanger eine unerhorte Herausforderung der Offentlichkeit 6 Ahrens wurde am 5 Juli 1948 durch das Spruchgericht Bielefeld zunachst zu sechs Jahren Gefangnis verurteilt Im Berufungsverfahren vor dem Spruchgericht Bergedorf wurde die Strafe am 19 Februar 1949 auf viereinhalb Jahre ermassigt wobei drei Jahre und neun Monate durch Internierung und Untersuchungshaft anzurechnen waren Ein Grundstuck das Ahrens bei der Arisierung weit unter Wert an sich gebracht hatte wurde eingezogen Literatur BearbeitenForschungsstelle fur Zeitgeschichte Hamburg Hrsg Hamburg im Dritten Reich Wallstein Gottingen 2005 ISBN 3 89244 903 1 S 135f Weblinks BearbeitenZeitungsartikel uber Georg Ahrens in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten ancestry de Geburtsurkunde Georg Friedrich Ahrens Standesamt Delmenhorst eingesehen am 8 Januar 2023 alt baptisten delmenhorst 150 Jahre Baptistengemeinde Delmenhorst Onlineausgabe der Jubilaumsfestschrift von 2004 eingesehen am 8 Januar 2023 Bundesarchiv R 9361 III 514182 Landeszentrale fur politische Bildung Hamburg Hrsg Hamburg im Dritten Reich sieben Beitrage Hamburg 1998 S 131 Uwe Lohalm Modell Hamburg Vom Stadtstaat zum Reichsgau In Forschungsstelle fur Zeitgeschichte Hamburg Hrsg Hamburg im Dritten Reich Gottingen 2005 S 136 Hamburger Echo vom 10 Juli 1948 nach Maike Bruns u a Hrsg Hier war doch alles nicht so schlimm Hamburg 1984 ISBN 3 87975 284 2 S 141f Normdaten Person GND 1022961799 lobid OGND AKS VIAF 316739212 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ahrens GeorgALTERNATIVNAMEN Ahrens Georg Friedrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP MdHB Hamburger SenatorGEBURTSDATUM 29 April 1896GEBURTSORT DelmenhorstSTERBEDATUM 22 Oktober 1974STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Ahrens Politiker amp oldid 238707053