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Johannes Georg Andreas Versmann 7 Dezember 1820 in Hamburg Sankt Pauli 28 Juli 1899 in Hamburg war ein Hamburger Rechtsanwalt und Erster Burgermeister Er war der bedeutendste Hamburger Politiker des letzten Drittels des 19 Jahrhunderts verantwortlich vor allem fur den erfolgreichen Zollanschluss Hamburgs 1888 Johannes Versmann im damaligen Burgermeisterornat Inhaltsverzeichnis 1 Jugend 2 Erstes Engagement 3 Leitende Staatsamter 4 Zollanschluss 1888 5 Choleraepidemie 1892 6 Literatur 7 WeblinksJugend BearbeitenDer Vater von Johannes Versmann Johann Ernst Versmann 1772 in Hannover 1854 in Hamburg Sankt Pauli war Apotheker die Familie stammt ursprunglich aus der Umgebung von Uelzen Er hatte sich nach ausgiebiger Lehrzeit in Norddeutschland in der Vorstadt Hamburger Berg niedergelassen 1816 erlangte er das Hamburger Burgerrecht im selben Jahr grundete er auch die Einhorn Apotheke Er heiratete Elisabeth Magdalena geb Ricardi 1799 1833 aus dieser Ehe gingen sieben Sohne hervor von denen Johannes der Mittlere war Sein Bruder war Ernst August Otto Versmann Versmann verlebte seine Schulzeit auf der Knabenschule Sankt Pauli von Ostern 1831 bis Ostern 1839 auf dem Christianeum in Altona und anschliessend bis Ostern 1840 besuchte Versmann erfolgreich das Akademische Gymnasium im Johanneum In den letzten Jahren am Christianeum war Versmann Mitglied des wissenschaftlichen Vereines der Selekta des Christianeums dort entstand auch die lebenslange Freundschaft zu Theodor Mommsen Wahrend seiner Zeit am Akademischen Gymnasium besuchte Versmann auch Vorlesungen der Hamburger Anatomie um sich auf sein im Ostern 1840 beginnendes Studium der Naturwissenschaften und der Medizin in Jena vorzubereiten In Jena war Versmann seit 1840 Mitglied der Burschenschaft auf dem Furstenkeller der heutigen Jenaischen Burschenschaft Germania Da Medizin ihm nicht zusagte wechselte er 1842 nach Gottingen und begann dort Rechtswissenschaften zu studieren Dies wurde moglich dank eines Stipendiums des Uelzener Johannislehns einer Uelzener Familien Stiftung Die nachste Station war ab Ostern 1843 Heidelberg dort schloss er 1844 sein Studium erfolgreich ab 1843 wurde er Mitglied der Burschenschaft Walhalla Heidelberg 1844 erlangte Versmann das Hamburger Burgerrecht und liess sich als Anwalt in Hamburg Sankt Pauli nieder Im folgenden Jahr begann seine Zusammenarbeit mit Carl Friedrich Petersen den er zeitweise vertrat Carl Friedrich Petersen 1855 in den Hamburger Senat gewahlt sollte spater sein Freund und Rivale im Senat sein Erstes Engagement BearbeitenVersmann war wahrend seines Studiums mit Ideen des Liberalismus in Beruhrung gekommen und blieb diesen sein restliches Leben weitgehend treu Zuerst engagierte sich Versmann lokal So wurde er 1845 Mitglied des Burgervereins Sankt Pauli 1846 Mitglied der Gesellschaft Hamburger Juristen Als 1848 im Rahmen der Marzrevolution militarischen Auseinandersetzungen mit Danemark dem Schleswig Holsteinischen Krieg einsetzten meldete Versmann sich aus nationaler Begeisterung freiwillig Am 25 Mai ruckte Versmann mit den Freiwilligen aus Hamburg aus Am 9 April nahm er an den Gefechten in Bau teil bei dem ein jungerer Bruder von ihm fiel und er von den Danen gefangen genommen wurde Im September 1848 kam er wieder frei und kehrte nach Hamburg zuruck Im selben Jahr liess sich Versmann fur die Liberalen in die Hamburger Konstituante einem Vorlaufer der frei gewahlten Burgerschaft wahlen und wurde dort zeitweise ihr Prasident Zum Ende des Jahres bekamen die konservativ beharrenden Krafte die Oberhand zudem wurden preussische Truppen in Hamburg stationiert so dass am 14 Juni 1850 die Konstituante wieder aufgelost wurde Versmann enthielt sich daraufhin in den folgenden Jahren offentlicher politischer Tatigkeit dafur widmete er sich umso erfolgreicher seiner Anwaltspraxis Ab 1851 war er Mitglied des Handelsgerichtes von 1859 bis 1861 wirkte er als dessen Prasident Am 14 Mai 1853 heiratete er Thekla Stammann 1833 in Hamburg 1895 ebenda eine Tochter von Franz Georg Stammann drei Kinder gingen aus dieser Ehe hervor Leitende Staatsamter Bearbeiten nbsp Johannes VersmannBei der ersten Wahl zur Burgerschaft im November 1859 erlangte Versmann ein Mandat auf der konstituierenden Sitzung am 6 Dezember 1859 wurde er zu ihrem ersten Prasidenten gewahlt Dieses Amt ubte er bis Dezember 1861 aus Da er immer sehr massvoll verhandelt hatte dank seiner Anwaltstatigkeit einen guten Ruf besass wurde er am 16 Dezember 1861 in den Hamburger Senat gewahlt Zuerst wirkte Versmann in der Oberschulbehorde fur die Erweiterung der Gewerbeschulen Spater widmete er sich erfolgreich Steuerfragen 1887 wurde Versmann erstmals zum Zweiten Burgermeister gewahlt da Burgermeister Gustav Heinrich Kirchenpauer im Amt verstarb wurde er im selben Jahre auch Erster Burgermeister Im folgenden Jahr 1888 blieb er Erster Burgermeister 1890 91 1893 94 1896 97 ist er jeweils Zweiter und Erster Burgermeister 1899 verstarb er wahrend seiner Amtszeit als Zweiter Burgermeister Zollanschluss 1888 Bearbeiten1888 wurden Hamburg und Altona ins Zollgebiet des Deutschen Reiches aufgenommen unter Schaffung eines separaten Freihafengelandes dies war insbesondere das Verdienst von Versmann Versmann war ab 1865 mit Zollfragen befasst insbesondere verhandelte er 1867 in Zollvereinsfragen Damals konnten Hamburg und Altona aussen vor bleiben Nach Grundung des Deutschen Reiches 1871 wurde die Frage wieder akut vor allem Preussen drangte auf eine Neuregelung Als sich die Spannungen 1879 in Zollfragen zuspitzten und Gustav Heinrich Kirchenpauer deswegen von seinem Amt als Vertreter beim Bundesrat zuruckgetreten war ubernahm Versmann diesen Posten Er begann zahe Verhandlungen mit Reichskanzler Otto von Bismarck Mit grossem Fingerspitzengefuhl und inoffiziellen Verhandlungen auf beiden Seiten gelang Versmann mit Sinn fur das Machbare der schwierige Kompromiss 1881 wurde der Vertrag zum Zollanschluss unterzeichnet Bald darauf wurde die als Zollausland fortgeltende Speicherstadt errichtet und am 15 Oktober 1888 wurde der Zollanschluss vollzogen nbsp Grabstein Johannes Versmann in Familien grabanlage Versmann Friedhof OhlsdorfCholeraepidemie 1892 BearbeitenIm Sommer 1892 war es in Hamburg ungewohnlich warm am 3 August vertraute Versmann seinem Tagebuch an dass er besorgt uber die Moglichkeit eines Ausbruchs der Cholera sei Am 14 August wurde der erste kranke Arbeiter ins Krankenhaus eingeliefert Am 20 August war die Choleraepidemie schon weit verbreitet Dennoch reagierte der Senat kaum Der Erste Burgermeister Carl Friedrich Petersen lag schon seit Wochen krank darnieder der Zweite Burgermeister Johann Georg Monckeberg verfugte nicht uber die notigen Kompetenzen und der fur das Arztwesen zustandige Senator Gerhard Hachmann war der Situation nicht gewachsen Als auch nach einem Besuch von Professor Robert Koch sich die Handlungsfahigkeit des Senats nicht besserte und ein Eingreifen des Bundes drohte ubernahm Versmann in Zusammenarbeit mit Monckeberg die Fuhrung Seine rechte Hand Syndicus Hugo Amandus Roeloffs ubernahm auf Versmanns Veranlassung gegen Hachmanns Willen die Macht im Gesundheitsbereich des Hamburger Staats Offiziell stellte sich Roeloffs am 28 August Hachmann zur Verfugung Versmann liess die Massnahmen die in Altona erfolgreich ergriffen wurden dort gab es trotz der Nahe zu Hamburg fast keinen Ausbruch der Cholera auch in Hamburg anwenden So gelang es ihm ein Eingreifen des Bundes in Hamburg zu verhindern Ohne seinen Einsatz waren vermutlich mehr Tote zu beklagen gewesen In den folgenden Jahren wurden die administrativen und hygienischen Probleme die durch die Cholera aufgedeckt wurden von Versmann mit angegangen Zu seinen engen und von ihm gepragten Mitarbeitern zahlen Roeloffs Johann Georg Monckeberg Johann Heinrich Burchard und Arnold Diestel Literatur BearbeitenHelge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 6 T Z Winter Heidelberg 2005 ISBN 3 8253 5063 0 S 129 131 Adolf Wohlwill Johannes Versmann Zur Geschichte seiner Jugendjahre und seiner spateren Wirksamkeit in ZVHG 15 1910 S 166 Adolf Wohlwill Die Hamburger Burgermeister Kirchenpauer Petersen Versmann Hamburg 1903 Richard J Evans Tod in Hamburg Reinbek 1990 ISBN 3 498 01648 2 Deutsches Geschlechterbuch Band 128 C A Starke Verlag Limburg an der Lahn 1962 W Brocking Versmann Johannes In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 54 Duncker amp Humblot Leipzig 1908 S 743 746 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johannes Versmann Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Burgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg 1800 1919 Daniel Lienau 1798 1811 1813 1816 Peter Hinrich Widow 1800 1802 Friedrich von Graffen 1801 1811 1813 1820 Wilhelm Amsinck 1802 1811 1813 1831 Johann Arnold Heise 1807 1811 1813 1834 Johann Michael Gries 1811 Amandus Augustus Abendroth 1811 1813 1831 1842 Friedrich August Ruder 1813 1814 Christian Matthias Schroder 1816 1831 Johann Heinrich Bartels 1820 1850 Johann Daniel Koch 1821 1829 Martin Garlieb Sillem 1829 1835 Martin Hieronymus Schrotteringk 1834 1835 Christian Daniel Benecke 1835 1851 David Schluter 1835 1843 Heinrich Kellinghusen 1843 1848 1851 1860 Johann Ludwig Dammert 1843 1855 Nicolaus Binder 1855 1857 1859 1860 Friedrich Sieveking 1861 1862 1865 1868 Nicolaus Ferdinand Haller 1863 1864 1866 1867 1870 1873 Gustav Heinrich Kirchenpauer 1869 1871 1872 1875 1878 1881 1884 1887 Hermann Gossler 1874 Carl Friedrich Petersen 1876 1877 1880 1883 1886 1889 1892 Hermann Anthony Cornelius Weber 1879 1882 1885 Johannes Georg Andreas Versmann 1888 1889 1891 1894 1897 Johann Georg Monckeberg 1890 1893 1896 1899 1902 1904 1905 1908 Johannes Christian Eugen Lehmann 1895 1898 1900 Gerhard Hachmann 1901 1904 Johann Heinrich Burchard 1903 1906 1908 1809 1912 Johann Otto Stammann 1907 Max Predohl 1910 191171914 1917 Carl August Schroder 1912 1913 1916 Werner von Melle 1915 1918 1919 Siehe auch Liste der Hamburger BurgermeisterPrasidenten der Hamburgischen Burgerschaft Johannes Versmann 1859 Isaac Wolffson 1861 Hermann Baumeister 1863 Georg Kunhardt 1865 Hermann Baumeister 1868 Johann A T Hoffmann 1869 Hermann Baumeister 1869 Gerhard Hachmann 1877 Otto Monckeberg 1885 Siegmund Hinrichsen 1892 Julius Engel 1902 Alexander Schon 1913 Berthold Grosse 1919 Rudolf Ross 1920 Max Hugo Leuteritz 1928 Herbert Ruscheweyh 1931 Herbert Ruscheweyh 1946 Adolph Schonfelder 1946 Herbert Dau 1960 Peter Schulz 1978 Martin Willich 1982 Peter Schulz 1983 Martin Willich 1986 Elisabeth Kiausch 1987 Helga Elstner 1987 Elisabeth Kiausch 1991 Ute Pape 1993 Dorothee Stapelfeldt 2000 Berndt Roder 2004 Lutz Mohaupt 2010 Dorothee Stapelfeldt 2011 Carola Veit seit 2011 Normdaten Person GND 117390569 lobid OGND AKS VIAF 25378530 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Versmann JohannesALTERNATIVNAMEN Versmann Johannes Georg Andreas vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Rechtsanwalt und Politiker MdHB Erster BurgermeisterGEBURTSDATUM 7 Dezember 1820GEBURTSORT Hamburg Sankt PauliSTERBEDATUM 28 Juli 1899STERBEORT Hamburg Sankt Pauli Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Versmann amp oldid 236483517